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Trainingsmethoden: Wie kann ich mich als instinktiver Schütze verbessern ?


Offline Waldgeist

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Es gibt keine Technik oder dergl. die ohne Übung d.h. permanentes Üben (!) auskommt.
Übrigens: Auch das Üben ist Teil unseres Hobbys - nicht nur das Treffen!  ;)
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline sfs-archery

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Übrigens: Auch das Üben ist Teil unseres Hobbys - nicht nur das Treffen!  ;)
Inzwischen habe ich drei Master-Abschlüsse im Pfeilsuchen und noch immer kein Vordiplom im  "Treffen"   :Achtung:


Offline Waldgeist

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Hi Sören: So dürfte es den meisten von uns gehen ...                          !keine Ironie!
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Offline Ulrich

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Fred Bear hat mal gesagt: Nothing clears a troubled mind like shooting a bow. - da hat er Recht, er hat aber nicht gesagt das man dann auch sein Ziel immer trifft ;)

Ich kenn das nur zu gut, wenn der Kopf nicht frei ist klappt das auch nicht wirklich gut mit dem Flow beim Schiessen und schon gar nicht mit dem Treffen.

Ich sehe das so: Gute Tage sind ein Geschenk und wichtig fürs Selbstvertrauen. Aber schlechte Tage zeigen den tatsächlichen Stand des Könnens: Technik und Ablauf nicht genügend gefestigt, um dem Druck standzuhalten, ungewohnte Situationen nicht trainiert ect.
Nach einem Turnier gehe ich meist ( unabhängig vom erreichten Rang) mit dem Gefühl nach Hause, unter meinen Fähigkeiten geblieben zu sein. Falsch: das waren meine Fähigkeiten.
Daheim finde ich dann die Ursachen, dass es mir nicht besser lief, nämlich den Rückfall in schlechte Gewohnheiten gefolgt vom Versuch, etwas erzwingen zu wollen.

Lass es mich so ausdrücken: Erst Technik und Schussablauf, dann der Geist. Das einzige, das mir Sicherheit geben kann, ist das Wissen, was zu tun ist, um den Pfeil ins Ziel zu bringen und die Konzentration auf dieses Tun. Das ist auch das, was störende Gedanken fern hält.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

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@Ulrich: ich seh das genau anders rum ;)
Die guten Tage zeigen mir mein Können, die schlechten sind die in denen ich mein Können nicht abrufen kann weil mir 1000 Affen im Kopf rumturnen und ich mein Hirn nicht frei krieg.

Das mag aber durchaus am Hintergrund der Person liegen wie man es wahr nimmt.

Ich möchte dazu einen Artikel aus Wikipedia verlinken der meinen Hintergrund etwas beschreibt
https://en.wikipedia.org/wiki/Mushin_(mental_state)

Im westlichen Raum kommt das Flow Konzept dem am nächsten (oder trifft es sogar-wer weiß) aber für mich kann ich nur sagen wenn ich locker und frei im Kopf bin, dann schieß ich nicht nur, dann treffe ich auch ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline SwissFiveNine

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@Ulrich & Roscho: Lese ich eure beiden Kommentare kommt mir ganz spontan in den Sinn: Glas halb voll oder halb leer. Das Ergebnis ist das Gleiche. Meine Meinung :-).
„Steig vom Pferd, wenn du merkst, dass es unter dir stirbt.“ (Lakota Weisheit)


Offline Ulrich

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@Ulrich: ich seh das genau anders rum ;)
...

Das mag aber durchaus am Hintergrund der Person liegen wie man es wahr nimmt.

...

Aber sicher auch am Entwicklungsstand als Bogenschütze. Nach dem Gesetz des Minimums beackert man eher die biomechanische oder die mentale Seite, dort wo man eben das grösste Defizit vermutet. Wobei zugegebenermassen beides stark ineinander greift.

Mushin... die Botschaft hör ich wohl!
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Offline Daniel124

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Naja, das persönliche Können ist m.E. nach das was man einigermaßen regelmäßig abrufen kann. Man nennt es auch ein Niveau.
Mehr ist eine 'persönliche Spitzenleistung', weniger ein 'heutiges Versagen'.

Wir orientieren uns gerne an den schon mal abgelieferten Spitzenleistungen, weil wir sie gerne als die abrufbare Leistung hätten. "Wer einmal einen Zehner schießen kann, der kann das immer" ist so ein Schützenspruch, der aber m.E. nach eine falsche Fährte legt. Denn damit macht man sich zu viel Druck, fängt das Hirnen an, und neigt dann zum Versagen.

Ich glaube wenn man die Leistung, die man einigermaßen sicher liefern kann, anstrebt, und dann einen guten Tag / Flow / oder was auch immer erwischt, hat man bessere Chancen auf eine höhere Leistung als die übliche, als wie menn versucht sich selber in den Hintern zu treten.

Seit ich das so sehe stehe ich Durchhänger auf einem Parcours oder Turnier besser / schneller durch als in der Zeit wo ich vor lauter Zorn gegen Bäume getreten habe. Und dann kommt oft doch noch was Gescheites raus, weil der Parcours / das Turnier endet nämlich mit der letzten Scheibe, und nicht mit den zwei oder drei Rohrkrepierern irgendwo zwischendrin.
Und einen dennoch mistigen Tag atme ich weg und sage: "Schützensport hält bescheiden."

Das wäre jetzt mal meine finale Antwort wie ich mich als instinktiver Schütze noch verbessern kann, also eher mental.
« Letzte Änderung: September 08, 2022, 10:43:24 Nachmittag von Daniel124 »
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Offline Rose🌹

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Meine persönliche Antwort zu der Frage lautet, nicht mehr.
Nicht weil es keinen Bedarf gäbe, sondern weil ich nicht mehr mag.
Mein Niveau reicht mir um Spaß zu haben und das ist mir in allen meinen Sportarten das Wichtigste.
Ginge es nur um Leistung und Besser werden, dann würde ich heute nicht mehr Klettern, Biken und Snowboarden.
Bogenschiessen bietet so viel mehr als Treffen. Welche Sportart hat so viele Facetten, und in welcher Aktivität kann man schon sein Sportgerät selbst bauen, die Natur genießen und sein Können und seine Erfahrung direkt weitergeben, und so wieder Freude daran und an dem Miteinander schöpfen.

https://youtu.be/lKQ_MCpYhp8

🌹

« Letzte Änderung: September 09, 2022, 08:54:23 Vormittag von Rose🌹 »


Offline Absinth

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Erst Technik und Schussablauf, dann der Geist.
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Vergiss mir bitte dabei aber nicht die Gewandtheit des unfreien Geistes, Technik und Schussablauf (von welchen ich so überzeugt bin, dass diese/-r sitzt...) gravierend zu beeinflussen.

Nicht nur im Spitzensport glit... Gewonnen wird zwischen den Ohren.  ;)



Offline Kickaha

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Bogenschiessen bietet so viel mehr als Treffen.


Absolut, jedenfalls das Schießen im Parcour. Abgesehen vom eigentlichen Schießen ist es ein mehrstündiger Spaziergang, Eintauchen in die Natur, mal konzentriert alles Andere vergessen, Pfeile suchen ("Was, sooo weit?!") und aus unmöglichen Positionen retten, über Bäche springen und auf Bäume klettern, sich ein wenig als Robin Hood, Indianer (Vorsicht: kulturelle Aneignung), Steinzeitmensch fühlen. Abenteuerland.

Wenn man dann noch trifft, um so besser ("heute Abend gibt es Wildschwein mit Kürbisragout"), wenn nicht "bleibt der Magen leer", "das Tier war einfach zu schnell". Humor ist, wenn man trotzdem Spaß hat.

Ernsthaftes Üben ist bei mir natürlich trotzdem angesagt, denn da ist noch viel Potential, das darauf wartet, in Können verwandelt zu werden. Und Können macht ja irgendwie auch Spaß.


Offline Ulrich

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Erst Technik und Schussablauf, dann der Geist.
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Vergiss mir bitte dabei aber nicht die Gewandtheit des unfreien Geistes, Technik und Schussablauf (von welchen ich so überzeugt bin, dass diese/-r sitzt...) gravierend zu beeinflussen.

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Keinesfalls werde ich den "Befreiten Schuss" mit kopflosem Schiessen verwechseln... obwohl ich manchmal den Eindruck habe, dass meine Rübe nicht einmal zum Ankern richtig taugt.
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Offline Absinth

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Sie taugt, das lass dir geasgt sein - du benötigst sie für alle drei Situationen, egal was dabei herauskommt. Am stärksten beansprucht wird sie allerdings, wenn du dich mit dem "Befreiten Schuss" beschäftigst.



Offline Kreta

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Offline Landbub

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Darf ich fragen, was ihr unter „befreiter Schuss“ versteht.

Ein Buch: "Der befreite Schuss". Liest sich ganz OK, als Systemschütze hat man halt oft die "wozu" Frage auf der Zunge. Aber das ist ja gerade der Unterschied.
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.