Archers Campfire

Wer schießt rein intuitiv, wer anders?

Gast · 477 · 90276

Offline Cayuga

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@ Stringwistler:
Glaubst Du die sterben wirklich aus? Ich denke sogar ganz im Gegenteil, dass der Anteil der Instinktivschützen zunimmt, so wie 3D boomt. Mit Visier auf eine bekannte Entfernung von 70 Metern bin ich sicher, dass der Visierschütze mehr Ringe erzielt, als ein Instinktivschütze. Aber, die Entfernung ist bekannt, das Ziel ist bekannt und sogar der Wind ist mehr oder weniger bekannt. Aber lass mal den Goldmedaillengewinner mit uns im Parcours schießen. Mehr oder weniger unbekanntes Ziel, definitiv unbekannte Entfernung, komischer Stand im Hang. Schuss steil bergab und mit einer zusätzlichen Senke. Womöglich ein Ast in Sichtfeld oder Flugbahn. Jetzt bin ich im Vorteil. Ich kenne die Flugbahn meines Pfeils und weiß, ob ich mich knien muss oder noch im Stehen schießen kann. Ich will jetzt nicht sagen, dass ein Systemschütze (Ihr wisst, was ich meine), im Parcours nicht erfolgreich sein kann. Aber im Gegensatz zur FITA-Wiese, wo instinktiv wenig Sinn macht, macht instinktiv im Parcours durchaus Sinn. Daher komme ich zur Formel: mehr 3D = mehr Instinktivschützen
Bögen:
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Offline The Barebow Factory

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Ich kann dazu nur sagen, Clay spricht mir aus der Seele ...
wollen wir nicht alle nur Bogen schießen und Spaß haben ?

 :agree:
Jetzt muss es nur der Instinktpapst HB verinnerlichen, dann sind wir alle wieder eine große Familie.  :bow:
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Offline ranise

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Hallo,

ich schieß ja noch nicht so lange, ca 2 Jahre.
Mir wurde  im Verein beigebracht sich nur auf den Punkt den man treffen will zu fokusieren.
(Meine Vereinskollegen schiessen die meisten intuitiv.)
Das mache ich bis heute so, und es klappt immer besser, bis zu einer bestimmten Entfernung
Ab ca 40 bis 50 Meter benutze ich Gap Shooting
Ab 50 Meter (Nullpunkt) ist die Pfeilspitze im Fokus.
Ganz nebenbei Split vision, hat sich einfach so ergeben.

Was ich aber bis heute nicht verstehe, wie kann man über Intuitiv oder Zielen nur so viel diskutieren.
Mir z.B ist das total pumpel.

Wenn man manche frägt wie sie zielen, antworten sie entrüstet "Ich schiesse rein Intuitiv"
Wie wenn zielen etwas schlechtes oder eine Krankheit wäre.

Nur eine bescheidene Meinung von einen Anfänger.

Gruß Klaus



« Letzte Änderung: Juni 22, 2020, 08:29:16 Nachmittag von ranise »


Offline roscho

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Ganz ehrlich: solange HB sein Geld mit Kursen im Instinktiven Bogenschiessen verdient, warum sollte er sowas sagen ?
Wer sägt sich denn den Ast ab auf dem er sitzt ?
Und instinktives Bogenschiessen (also schießen bei dem das Zielen dem Unterbewusstsein überlassen wird) funktioniert doch auch ganz gut, solange a) die Form passt und b) man ausreichend seine Entfernungen übt ...

Ich bin da bei Clay Hayes: das Zielen (ich sage das jetzt bewusst ohne Haare spalten zu wollen, denn jeder zielt im ursprünglichen Sinn des Wortes - die Ausrichtung auf ein Ziel) mit Bögen ohne Visiereinrichtungen  ist nicht schwarz oder weiß sondern es ist ein fließender Übergang von vollständig unbewusst zu einem vollständig  bewussten System.
Aber ohne passende  und stabile Form wird kein Schütze konstant treffen .. und darauf sollten wir uns konzentrieren: eine gute Form .. nicht den Zielvorgang ...





Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Cayuga

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Ganz ehrlich: solange HB sein Geld mit Kursen im Instinktiven Bogenschiessen verdient, warum sollte er sowas sagen ?
Wer sägt sich denn den Ast ab auf dem er sitzt ?
Und instinktives Bogenschiessen (also schießen bei dem das Zielen dem Unterbewusstsein überlassen wird) funktioniert doch auch ganz gut, solange a) die Form passt und b) man ausreichend seine Entfernungen übt ...

Ich bin da bei Clay Hayes: das Zielen (ich sage das jetzt bewusst ohne Haare spalten zu wollen, denn jeder zielt im ursprünglichen Sinn des Wortes - die Ausrichtung auf ein Ziel) mit Bögen ohne Visiereinrichtungen  ist nicht schwarz oder weiß sondern es ist ein fließender Übergang von vollständig unbewusst zu einem vollständig  bewussten System.
Aber ohne passende  und stabile Form wird kein Schütze konstant treffen .. und darauf sollten wir uns konzentrieren: eine gute Form .. nicht den Zielvorgang ...

Da kann ich jedem Punkt zustimmen. Das nenne ich mal auf den Punkt gebracht.
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Offline The Barebow Factory

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@Ronny
Du hast mich falsch verstanden. Egal ob instinktiv oder System. Alles hat seine Berechtigung. Da hilft es nichts, alles was nicht instinktiv ist, schlecht zu reden, nur um ein Geschäftsmodell zu rechtfertigen.

Leben und leben lassen. Nur so werden wir eine große Familie. 😉
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Offline roscho

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@Dr. J: sind wir das nicht hier im Forum ? ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline The Barebow Factory

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Hier im Forum schon, aber auch außerhalb der digitalen Welt? Ich hab da manchmal so meine Zweifel.
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Offline Waldgeist

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Jetzt sind wir doch bei der "never ending stoy" angelangt. Ich finde es gar nicht mal schlimm, so lange jede(r) seinen/ihren Standpunkt darlegt. Schwierig wird`s für mich jedoch wenn die Debatte ins Dogmatische geht. Die Gefahr besteht dann für mich, wenn Instanzen bemüht werden indem man sich auf denen oder jenen beruft. Dabei gewinnt die Debatte nicht zwingend mehr an Inhalt.  :-[
« Letzte Änderung: Juni 22, 2020, 09:41:28 Nachmittag von Waldgeist »
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Landbub

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Aber lass mal den Goldmedaillengewinner mit uns im Parcours schießen. Mehr oder weniger unbekanntes Ziel, definitiv unbekannte Entfernung, komischer Stand im Hang. Schuss steil bergab und mit einer zusätzlichen Senke.

Diese Aussage ist sehr einseitig. Für Fita Schützen unterschreib ich das. Gute Feldbogenschützen zeigen Dir aber, wo der Bartl den Most her holt. Denn die müssen die Häfte ihrer Scheiben auch schätzen. Da es nur 4 verschiedene Größen gibt, ist das leichter als bei 3D. Jedoch muss es auch viel genauer sein, weil die Entfernungen grösser sind.
Umgekehrt gewinnt ein Instinktuivschütze keinen Blumentopf gegen Stringwalker und auch nicht gegen die wenigen Gap/GPoA Schützen, wenn es mal über die 25 Meter raus geht.
Und dermassen bergauf- /-ab wie beim Feldbogen gibts bei 3D normalerweise eh nicht. Geh mal auf den parcours in Mittenwald, da wünscht man sich bisweilen eine Seilsicherung wie aufm Klettersteig.
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Offline Absinth

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Offline Landbub

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Was ich aber bis heute nicht verstehe, wie kann man über Intuitiv oder Zielen nur so viel diskutieren.
Mir z.B ist das total pumpel.

Wenn man manche frägt wie sie zielen, antworten sie entrüstet "Ich schiesse rein Intuitiv"
Wie wenn zielen etwas schlechtes oder eine Krankheit wäre.

Einer von mehreren Gründen ist, dass manche, evtll. sogar viele der systemlosen Schützen nach dem Mantra "wer trifft hat recht" einen recht grausamen Stil haben. Man kann schon bei manchen von einer wirklich miesen Technik sprechen. Und ja, die treffen dennoch, sogar recht gut, weil das Unterbewusstsein eben Fehler ausbügelt. 2cm weniger Auszug? Macht nix, wird mit dem Anstellwinkel korrigiert.

Gleichzeitig wissen diese Schützen aber sehr genau, dass Systemschiessen nur und ausschließlich mit gefestigter Technik funktioniert. Und darauf haben die keine Bock. Warum auch? Man trifft ja auch so. Und es klingt halt viel besser zu sagen "wer ein Zielsystem braucht, hat die Seele des Bogenschiessens nicht verstanden".
Realistisch ist es aber so, dass man vielleichht sogar mehr üben muss, um ohne Zielsystem zuverlässig zu treffen als mit. Nur übet der Instinktuivling im Wald auf dem Parcours, indem er den halt abläuft und der Systemschütze langweilig auf dem Einschiessplatz oder Fita Wiese.

Das da oben habe ich mir übriges nicht ausgedacht, sondern das hat mir genau so "ohje, jetzt muss ich erst mal den sauberen Anker üben" einer aus meinem BB Schnupperkurs gesagt.
« Letzte Änderung: Juni 23, 2020, 09:28:41 Vormittag von Landbub »
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Offline Absinth

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@Landbub: Einer aus dem Schnupperkurs hat es dir gesagt, womit du dein Dogma pflegst? Wäre mir persönlich etwas dünn...  ;)



Offline Landbub

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@Landbub: Einer aus dem Schnupperkurs hat es dir gesagt, womit du dein Dogma pflegst? Wäre mir persönlich etwas dünn...  ;)

Jetzt wirst du aber anstrengend.
Welches Dogma pflege ich? Nach 10 Jahren Intuitiv berufe ich mich v.a auf eigene Erfahrungen und auf die von zahlreichen Feldbogenturnieren, die ich üblicherweise mit BB schiesse.
Oder trägst Du dem HB seine Sandale hinterher (Insider!)? Dann brauchen wir nicht weiter zu reden. Wir akzeptieren dann einfach, dass wir da komplett unteschiedliche Ansichten haben.

Nachtrag: Guck doch selber mal bei Turnieren in die Gruppe. Neben einigen, die wirklich blitzsauber schiessen, wirst Du ganz viele mit Potential in der Technik sehen. Dann guck zu den Systemschützen und Du wirst es umgehkehrt sehen.
« Letzte Änderung: Juni 23, 2020, 09:59:34 Vormittag von Landbub »
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Offline Cayuga

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Lasst doch mal den HB aus der Diskussion hier raus. Roscho hat es doch auf den Punkt gebracht, warum Henry so an dem Wort instinktiv hängt. Er lebt vom instinktiven Bogenschießen und hat eine Academy gegründet, die instinktiv im Namen trägt.

Keiner bezweifelt, das eine saubere Technik der Grundstein zum Erfolg ist, egal ob für Instinktiv- oder Systemschützen.

@ Landbub: Ich schieße überwiegend instinktiv (wie gesagt, kann ich lange Entfernungen nur mit PoA), Ich habe zwei Kurse bei HB zusammen mit meinen Kindern besucht. Mit allem bin ich bei ihm nicht einverstanden, aber wir haben dort saubere Technik gelernt, vom Stand über die Haltung der Bogenhand, der Schultern, Zugarm, Anker, Release bis zum Nachhalten. Bei Diddi Vorderegger war ich zusammen mit mehreren hier aus dem Forum. Auch hier haben wir sehr saubere Technik gelernt und uns mit den verschiedenen Zielsystemen vertraut gemacht. Es hat alles seine Berechtigung und frei nach dem alten Fritz soll jeder mit seiner Zieltechnik (egal ob instinktiv, Gap, Split Vision, PoA, etc.) glücklich werden. Aber bitte unterstelle den Instinktivschützen nicht, dass sie wie die Wilden durch den Wald hüpfen und in der Gegend rumballern. Den Eindruck gewinne ich nämlich langsam. Du magst recht haben, dass es bei olympischen Schützen in der Masse mehr Disziplin zum Üben von Technik gibt als bei Instinktivschützen. Das mag daran liegen, dass der sportliche Ehrgeiz bei vielen Freizeit-Bogenschützen weniger stark ausgeprägt ist, als der Erholungsfaktor von der Arbeit und bewusst kein System angegangen wird (sozusagen als Ausgleich zum Job). Bei sportlich orientierten Wettkampfschützen siehst Du aber bei Turnieren auch sehr gute Technik bei den Instinktivschützen. Kurz gesagt, Deine Formel: gute Technik = Systemschütze stimmt nicht (immer).
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