Archers Campfire

Wer schießt rein intuitiv, wer anders?

Gast · 477 · 89750

Offline Landbub

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Interessante Informationen in diesem Thread.
Eine Frage:
wenn man Nachts in völliger Dunkelheit auf ein Kerzenlicht schiesst, kann man dann ein Zielsystem nutzen ?

Warum sollte man das wollen?

Es gab dazu versuche, ich habe sie an anderer Stelle erklärt. Das Ziel war zu zeigen, dass es keine intuitiven Bogenschützen gibt. Jeder zieht seinen Arm, den Pfeil, den Bogen im periphären Sichtfeld in das System mit ein. Nur der allererste Schuss einen Meschen kann als intuitiv bezeichnet werden.
Da dies aber Korinthenkackerei ohne praktische Bedeutung ist, solls das auch gewesen sein.
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Offline The Barebow Factory

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Ich halte instinktuitiv nach wie vor für einen Mythos.
Gibt man Kinder zum ersten Mal einen Bogen in die Hand, fangen sie an über den Pfeil zu zielen.
Habe ich nun schon mehrfach bei unserem Sommerfest beobachtet.

Ich denke eher, das so mancher Bogenschütze schlechte Technik und mittelmäßige Treffer damit begründen will, dass er ja rein instinktuitiv schießt.
Andere wiederrum einfach nicht zugeben wollen, dass er/sie zielt.  :o

Beobachtet mal solche Bogenschützen bei einer Doppelhunter-Runde, da kann man es sehr gut sehen, also wenn es um Bestätigung von Treffern geht.  ;D

Achja, eine Bemerkung zum Nachtschiessen oder bei Dunkelheit, wenn ein Ziel schlecht beleuchtet ist. Diejenigen, die Rumjammern, dass man das Ziel schlecht sieht, obwohl sie es am Tag bereits geschossen haben und daher die Situation bekannt sein dürfte, sind meistens die Instinktuitiven. Hmmm. Verstehe ich nicht.
« Letzte Änderung: Juni 15, 2020, 12:20:33 Nachmittag von Dr.J »
The Barebow Factory
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Offline Dexter

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@Landbub
Danke
@ Gekko
nur mal angenommen man trifft das Licht, ohne das man andere Parameter wahrnehmen kann, reproduzierbar.
Also nicht ab und an einen Zufallstreffer landen sondern mit den üblichen hier erwähnten Ausreissern,
ist das dann intuitiv ?
Damit will ich keinesfalls sagen das es möglich ist, aber aus meiner Sicht zu überlegen ob man nicht doch ein, wenn auch unbewusstes Zielsystem nutzt.
Das wäre in völliger Dunkelheit auf jeden Fall erschwert und der Schütze der meint nur intuitiv zu schießen ist eventuell doch einem vielleicht ihm auch unbekannten System unterlegen.
« Letzte Änderung: Juni 15, 2020, 12:19:25 Nachmittag von Dexter »
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Offline kungsörn

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Ich halte instinktuitiv nach wie vor für einen Mythos.
Gibt man Kinder zum ersten Mal einen Bogen in die Hand, fangen sie an über den Pfeil zu zielen.
Habe ich nun schon mehrfach bei unserem Sommerfest beobachtet.
Über den Begriff „Instinktiv“ will ich nicht streiten. Dass Kinder beim ersten Bogenkontakt die Spitze als "Korn" ansehen, kann auch sein.
Ansonsten sehe ich das genau anders herum.
Die Kinder, die einigermaßen Treffen sind eben nicht die, welche beim Schießen ein Auge zukneifen.
Meine Große hat das auch sehr schnell gelernt, quasi intuitiv ;).

Ich denke eher, das so mancher Bogenschütze schlechte Technik und mittelmäßige Treffer damit begründen will, dass er ja rein instinktuitiv schießt.
Andere wiederrum einfach nicht zugeben wollen, dass er/sie zielt.  :o

Beobachtet mal solche Bogenschützen bei einer Doppelhunter-Runde, da kann man es sehr gut sehen, also wenn es um Bestätigung von Treffern geht.  ;D
Wie kommst du den darauf?

Achja, eine Bemerkung zum Nachtschiessen oder bei Dunkelheit, wenn ein Ziel schlecht beleuchtet ist. Diejenigen, die Rumjammern, dass man das Ziel schlecht sieht, obwohl sie es am Tag bereits geschossen haben und daher die Situation bekannt sein dürfte, sind meistens die Instinktuitiven. Hmmm. Verstehe ich nicht.
Auch hier hab ich genau gegenteilige Erfahrungen.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Landbub

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Beobachtet mal solche Bogenschützen bei einer Doppelhunter-Runde, da kann man es sehr gut sehen, also wenn es um Bestätigung von Treffern geht.  ;D
Wie kommst du den darauf?


Ich vermute, dass er meint, dass bei instinktuiv Schützen der 2. Pfeil oft nicht viel besser ist als der erste. Was bei Systemschützen eigentlich immer der Fall ist, weil man eine verschätzte Entfernung eben korrigiert.
Diese Erfahrung teile ich auch. Für Instinktuive scheint der 2. Pfeil wieder der erste Pfeil zu sein.
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Ulrich

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>>Da dies aber Korinthenkackerei ohne praktische Bedeutung ist, solls das auch gewesen sein.<<

Landbub, deine Worte in Gottes Ohr!


Offline Knorr

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Offline sfs-archery

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Ich habe lange mit mir gerungen ob ich was schreibe, Denn irgendwie finde ich die Diskussion recht müssig. Niemand muss jemand anderen etwas beweisen noch gibt es ein besser/schlechter.
Aber das Thema find ich witzig und unterhaltsam. Daher mein Senf dazu:
Ich selbst zähle mich zu den intuitiven Schützen. Ich würde aber nicht behaupten das ich nicht irgendwie "Ziele". Ich mache es nur nicht bewusst und ohne konkrete Methode die ich definieren könnte.

Wie komme ich zu dieser Meinung: Wenn ich als intuitiver Schütze lediglich durch mein Gefühl den Bogen auf das Ziel ausrichten könnte (ohne jegliche optisches Zielanhaltspunkte und rein nach Intuition)  dann müsste ich eigentlich, nachdem ich am Pflock mich korrekt hingestellt habe, die Augen zumachen und den Rest intuitiv erledigen können.
Das klappt aber irgendwie nicht. Zumindest bei mir nicht. Nicht mal auf 10m. Auf 5m Techniktraining erlaub ich mir das "Augen zu machen" aber sonst nicht :-)
Ich brauche meine offenen Augen damit mein Gehirn, in dem Fall unbewusst, die Bogenstellung in Relation zum Ziel erfassen kann und ich dann den Bogen korrekt ausrichte. Und "die Bogenstellung in Relation zum Ziel erfassen" ist das Grundwesens des Rückkopplungs-/Feedbackprozesses beim Zielen.

Gruß
Sören


Offline Landbub

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noch gibt es ein besser/schlechter.

Nunja, es kommt halt drauf, was man selver als Erfolg wertet, bei vielen sind es schnöde Ringzahlen.
Und da kann ich auf Jahre Erfahrung zurückbliken, dass die ganz massiv ansteigen, wenn man Nachwuchsschützen von ohne System auf Sytem umstellt. Hier bei mir meist Blank, also Stringwalking und ebenso viele Gap Schooter, die kaum schlechter als Stringwalker und deutlich besser als nicht-systemschützen sind.
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Ulrich

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Na ja, ein paar Leuts bleiben immer wieder an den unglücklich gewählten Begriffen "Instinktiv" bzw. "Intuitiv" hängen, ohne sich wirklich damit zu befassen, wie`s gemeint ist. Damit muss man wohl auch weiterhin leben.

Zu den Korrekturmöglichkeiten beim 2. Pfeil.

Ich habe heute genau 4 Pfeile geschossen (ich brauche mich bloss in Pantoffeln vor die Haustür zu begeben. Da steht die improvisierte Corona-Scheibe auf der Wiese draussen).
1. Pfeil auf 25m, instinktiv, landete 15cm links. Erfolgreiche Korrektur für den 2. Pfeil: Druckverteilung auf den Fingern, Rückenspannung.
3. Pfeil auf 35m, Point of Aim, landet 25cm zu hoch. Erfolgreiche Korrektur für Pfeil Nr. 4: 25cm tiefer halten.

Das ist der Unterschied. Mehr ist da nicht.


Offline sfs-archery

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Nunja, es kommt halt drauf, was man selver als Erfolg wertet, bei vielen sind es schnöde Ringzahlen.
Und da kann ich auf Jahre Erfahrung zurückbliken, dass die ganz massiv ansteigen, wenn man Nachwuchsschützen von ohne System auf Sytem umstellt. Hier bei mir meist Blank, also Stringwalking und ebenso viele Gap Schooter, die kaum schlechter als Stringwalker und deutlich besser als nicht-systemschützen sind.
Da bin ich ganz bei dir. Auch ein Grund warum ich als nächstes auf "System" umsteige.
Da habe ich mich vermutlich unverständlich bzw. ungenau ausgedrückt.  Mit besser/schlechter meinte ich her die elenden Diskussionen über das "richtige" Bogenschießen und was "höher" (im Sinne von "anerkannt") zu werten ist.


Offline Fenrir

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Jedem seins, aber ich muss feststellen, dass ich mit System wesentlich mehr Rückmeldung bekomme. Wenn etwas daneben geht weiß ich, ich habe zu tief gehalten, oder schlampig gelöst, oder den Bogenarm bewegt. Dabei mache ich hauptsächlich das Scheibenschrubben in der Wintersaison dafür verantwortlich, dass meine Technik und infolgedessen meine Treffer in der letzten Zeit kontinuierlich besser werden. Es spielt merklich eine Rolle, ob ich mich primär auf die Schusstechnik konzentriere oder auf die Position der Pfeilspitze (unter dem Ziel): beim Fokus auf der Technik treffe ich wesentlich besser! ;D
Kaiser Chillon 21"+Uuhka HX10evo²: 38#@27,5"


Offline Landbub

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@sfs-archery: schon simmer zusammen. Ich bin (momentan eher "war") sehr viel im Ausland, v.a. USA geschäftlich unterwegs. Und habe da auch eine nennenswerte Lebenszeit verbracht. Diese Unterteilung gibts da einfach nicht. Canada dito. Du "machst Archery" oder nicht. Keiner schert sich drum, ob Du CP oder was anderes schiesst. Wenn es kommentare gibt, dann eher wohlwollend-bewundet wie "didn't know that one can hit the bulls eye without a scope - impressive". Nur hier wirst Du schräng angeschaut. Von den einen, weil der Bogen Räder hat oder von den anderen, weil man Spass dran hat, mit nem Haselnusstock und Pfeilen mit Gummiböppel vorne drauf auf Pilze zu schiessen.
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Offline The Barebow Factory

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So ist das gemeint. Danke dir Landbub.
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Das ist leider so, wenn auch nicht alle so drauf sind. Wie ich schon mal schrieb. Alle beschleunigen nur Stöckchen, ob mit CP oder PB, mit Zieltechnik oder ohne irgendwas,......
Es wäre nur schön, wenn das langsam mal alle kapieren würden, anstatt den einen oder anderen schief anzuschauen.
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