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DFBV Pleite ?


Offline DaiSho

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Im Zweifel das Gericht ja, die müssten dann prüfen, ob den Vorstandsmitgliedern bekannt sein musste, bzw. ob die Kenntnis vorausgesetzt werden konnte, dass Steuern zu zahlen sind, wenn die Gemeinnützigkeit nicht mehr vorhanden ist. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es so ist.
Dann greift § 34 der Abgabenordnung, dann ist "man" persönlich in der Haftung.

Ich hab hier keinen einzigen Fall erlebt, wo es anders ausging.

Die Folgen für den Vorstand können gravierend sein. Alle Bankverbindungen, Bausparverträge, Versicherungen sind gespeichert, beim Bundeszentralamt für Steuern. Eine Abfrage des FA reicht aus und dann können sämtliche Bankverbindungen usw. gepfändet werden.

Die jetzigen Gelder dazu verwenden, nur um privatrechtliche ältere Forderungen auszugleichen beispielsweise wäre jetzt ein weiterer gravierender Fehler des Vorstandes.
Viele Grüße Gerd
Lebet lang und in Frieden.


Offline Absinth

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@DaiSho: Danke für deine Ausführungen und ich schicke mal noch eine Frage hinterher....

Unabhängig vom hier vorliegenden Fall, auch wenn das Folgende in der Satzung steht...

Die Haftung der Organmitglieder und besonderen Vertreter des Verbandes wird auf Vorsatz oder grobe
Fahrlässigkeit gemäß § 31a Abs.1 Satz 1 und 2 BGB beschränkt.



In Zusammenhang mit deiner Erfahrung, nun meine Frage... Könnte mir der obige Auszug, als betroffenes Organmitglied, eine Hilfe sein?


Beste Grüße,
Absinth


Offline DaiSho

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@Absinth

Da ich vor fünf Jahren aus diesem Bereich ausgeschieden bin, kann ich nur aus meinem alten "Kopf" recherchieren. Es gibt Rechtsnormen, wo eine die andere aussticht. Als Beispiel kennt wahrscheinlich jeder: Bundesrecht bricht Landesrecht. Das gibt es, soweit ich mich erinnere, auch bzgl. der Abgabenordnung.

Davon unabhängig handelt es sich bei der Forderung des FA´s um eine öffentliche Forderung, hier dann um eine steuerliche Forderung nach der AO. Hier aus der Haftung gegenüber öffentlicher Gläubiger wie dem FA oder der Stadt herauszukommen ist extrem schwer. Selbst bei einer GmbH & Co. KG

Daher bin ich sehr sehr sicher -und auch nicht anders in 25 Jahren erlebt- das die Haftungsbegrenzung des BGB die Vorstandsmitglieder bei öffentlichen Forderungen dieser Art nicht helfen wird.
Viele Grüße Gerd
Lebet lang und in Frieden.


Offline Waldgeist

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Oder um es mal ganz neutral zu formulieren: Die Satzung eines Vereins/Verbandes kann ein höheres Recht wie z.B. das BGB nicht außer Kraft setzen oder begrenzen. Aber auch hier gilt: Im Zweifel stellt dies ein richterlicher Spruch fest.
Im Fall des DFBV, wo die Rechtsbeziehungen und die ausgeübten Geschäftsbeziehungen zwischen der Mutter und deren Tochtergesellschaft (GmbH) und deren Organmitgliedern (in einer GmbH haftet/en der/die GF) so diffus und ungeklärt sind,
bedarf es besonderer Betrachtung des Einzelfalls.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Absinth

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Danke ihr Zwei für eure Betrachtungen/Ausführungen.   :GoodJob:


Beste Grüße,
Absinth


Offline DaiSho

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@ Waldgeist

Dann wären wir bei der Gesellschafterhaftung. Auch da gibt es eine Haftung. I.d.R. über die Stammeinlage, welche aber extrem oft nicht in voller Höhe eingezahlt wird/wurde. Ist auch pfändbar.

Ansonsten hast du vollkommen Recht, Satzungsrecht oder Vertragsrecht kann nie ein höheres Recht wie BGB o.ä. aushebeln. Denken auch  viele Firmen,; stellen dann z.b. mal eben 50 Paletten mit Steinen auf öffentliche Verkehrsfläche und berufen sich dann auf das Vertragsverhältnis mit dem Auftraggeber, dass dieser für Genehmigungen zu sorgen hat. Hier gilt dann aber das Verursacherprinzip der StVO.

Sorry, hier kann ich richtig in Fahrt kommen, habe das einfach zu lange gemacht. Mit viel Herzblut auch. :upsidedown:
Viele Grüße Gerd
Lebet lang und in Frieden.


Offline Sonuka

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Protokoll gelesen, auf den ich gesetzt....
Ich hab ja schon einiges in Vereinen erlebt, aber das ist schon von A bis Z seltsam. Den rest schreib ich nicht, das gibt nur Ärger....
« Letzte Änderung: Januar 08, 2019, 03:51:56 Nachmittag von Sonuka »
Dauernd was anderes
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Gerne Chinesen (Black Hunter und ähnliches)
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Offline stöckchenschubser

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Zitat
Was für ein Konzept soll das sein?
Du sagst ja selbst es fehlen belastbare Zahlen, der Verband lebt noch, weil Gläubiger ihre Forderungen gestundet haben.
Diese Stundungen laufen aber im Januar aus, und dann? Und dann kommt immer noch das FA.

Mit den erhöhten Mitgliedsbeiträgen erstmal die Gläubiger zu bedienen und auf ein schlankes Sportjahr zu setzen. Es ist nicht so, dass es diese Ideen nicht gibt und nicht an Lösungen gearbeitet wird, aber man sollte vielleicht auch nicht alles zu tode diskutieren, wenn einen die nötigen Informationen fehlen. Lest das Protokoll! Wie gesagt man kann sicherlich vieles anzweifeln und zu anderen Schlüssen kommen. Jedoch ist es nicht so, dass man nicht zusammen den DFBV am Leben erhalten kann.

Naja, eben nicht.
Eben weil noch nichts mit dem FA geklärt ist.
In der jetzigen Situation kann jeder Gläubiger die Insolvenz einleiten, auch gegen den Willen des DFBV, wo ist denn das Konzept?

DFBV retten, ja, sicher, wenn immer möglich, bin ich dabei. Aber nicht so.

DaiSho hat es ja auch geschrieben, wenn eine Forderung des FA betsteht, ist es nicht so einfach private Forderungen zu begleichen, das FA hat Vorrang vor allem.
Und wenn das FA sieht, keine Masse, dann leitet das FA die Insolvenz ein.
Und wenn ein anderer Gläubiger seiht, dass er kein Geld bekommt, weil das FA vor ihm Kommt, dann leitet er die Insolvenz ein, und sei es nur aus Frust.
Alle Absprachen und Ratenverträge mit den privaten Gläubigern sind nichtig, sobald das FA kommt.

Mit anderen Worten, keiner der aufgeführten Ideen ist wirklich sattelfest zukunftssicher.
Nichts bewegt sich, man will weiter machen wie bisher, Löcher stopfen, die so nicht zu stopfen sind.


Aber einen erfahrenen Insolvenzverwalter hat man abgelehnt.

Was gehen würde, wäre eine geregelte Insolvenz, dann kann keiner mehr die Entscheidung über den DFBV hinweg treffen.
Dann hätte man die Möglichkeit durch gesundschrumpfen und auch Beiträge die Last zu tilgen und irgendwann wieder ein
schuldenfreier und Geschäftsfähiger Verband zu sein.


Offline nordstern

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"Erklärung zur Beitragserhöhung des DFBV" auf der Homepage DFBV

Die Steuerschulden werden nach wie vor negiert.

"Das Protokoll der AOMV ist aus Datenschuztrechtlichen Gründen noch nicht veröffentlicht. Sobald das geklärt ist, erscheint es auf der HP des DFBV."
Das Protokoll ist noch immer herunterladbar.  :wtf:

Ein Leben ohne Bentis ist möglich, aber sinnlos.

Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.


Offline HarryS

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"Das Protokoll der AOMV ist aus Datenschuztrechtlichen Gründen noch nicht veröffentlicht. Sobald das geklärt ist, erscheint es auf der HP des DFBV."
Das Protokoll ist noch immer herunterladbar.  :wtf:
Hallo

Der erste Satz steht schon länger auf der HP als das Protokoll. Ich gehe mal davon aus, dass es geklärt wurde und dann online gestellt. Bei der Gelegenheit wurde der alte Satz nicht gelöscht.

Da gibt es größere Probleme beim DBSV als sowas.

Gruß Harald
Blankbogen EXE Competitor 32# otf


Offline nordstern

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Wenn der DFBV diese Meldung als aktuelle ohne Datierung auf seiner Homepage publiziert, ist der chronologische Verlauf nicht nachvollziehbar.
Zumal unten auf Seite 2 "nur" die neue Gebührenordnung in der "cloud" angezeigt wird.
Wenn man eine ältere Meldung wegen vieler Nachfragen nach oben zieht, dann sollte man das auch kenntlich machen.

Ich würde mich sehr, sehr freuen, wenn der DFBV das alles übersteht.

@HarryS
"Da gibt es größere Probleme beim DBSV als sowas."
Tippfehler?

Schönes Wochenende an alle!
nordstern
Ein Leben ohne Bentis ist möglich, aber sinnlos.

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Offline HarryS

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@HarryS
"Da gibt es größere Probleme beim DBSV als sowas."
Tippfehler?


Aua Ja! Meine natürlich beim DFBV (immer diese Abkürzungen)

Gruß Harald
Blankbogen EXE Competitor 32# otf


Offline zig_the_zag

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Ich möchte hier nur nochmal feststellen, dass ich die Diskussion in diesem Thread sehr gut finde, auch wenn wir uns nicht alle einig sind und ich auch nicht allen Standpunkten vobehaltlos folgen kann.
Aber es wurden bis jetzt viele Themen erörtert und beleuchtet, die auch in der JHV diskutiert gehören. Und auch diejenigen, die hier nur mitlesen, konnten sicher einiges für Ihre eigene Meinungsbildung rausziehen.

Es würde mich freuen, wenn möglichst viele von uns nach Bedburg kommen, um an der Weichenstellung für den Verband teilzuhaben. Bei der aoMV war ich leider krankheitsbedingt nicht in der Lage teilzunehmen.

Ich persönlich würde gern weiterhin den Bogensport (insbesondere BHL) auf Verbandsebene ausüben.
"Inmitten meiner Kreise, doch deren Mitte bin ich nicht."
Blixa Bargeld, Einstürzende Neubauten


Offline Toxophilia

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In der "3-D Bogensport" 4/2018 ist (meines Erachtens) interessanter Artikel zur Entwicklung des DFBV.

Beste Grüße
Toxophilia
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Offline Waldgeist

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Du meinst den Beitrag von Martin Koini? Falls ja - gibt es aber auch dazu andere Sichtweisen.
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