Archers Campfire

Pfeilschäfte zylindrisch, getapert oder gebarreled (breasted) oder wie?


Offline Cayuga

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Die Frage richtet sich überwiegend, aber nicht nur, an die Holzstöckchen-Schützen und wurde angeregt durch einen Artikel in der neuen TB.

Ich überlege aktuell, meine 11/32 Fichtenschäfte zu tapern, bin mir aber noch nicht sicher. Aerodynamisch optimal wäre wohl ein breasted-Taper, hier habe ich allerdings Angst, dass dann jeder Fehlschuss zu Bruch an der Spitze führt. Mit einem Nocktaper könnte ich das Pfeilgewicht wohl nur minimal reduzieren, aber den FOC erhöhen. Aufgrund meiner langen und schweren Schäfte (31 Zoll 65-70#) komme ich mit 125er Spitzen „nur“ auf 8%.

Also, welche Pfeilform schießt Ihr und warum?
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Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


testjan

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Das geringere Gewicht ist mMn zweitrangig, ist halt ein netter Nebeneffekt. Der Pfeil schwingt irgendwie anders, die physikalisch besser Bewanderten können das bestimmt auch begründen.

Wie auch immer, getaperte Schäfte fliegen schlicht besser. Gebarrelte noch besser, gegen Spitzenbruch helfen Vorschäfte aus Hartholz. Dann wird der Pfeilbau allerdings wirklich zur Arbeit.

Ich schließe im Moment 11/32 auf 9/32 getapert und baue an einem Satz mit Barreltaper. Vor Jahren hatte ich 11/32“ Kiefernschäfte, gebarrelt auf jeweils 5/16. Die konnte ich auf praktisch jedem x-beliebigen Bogen schießen. Hab ich auch gemacht.😁


Offline Cayuga

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Beziehst Du die Schäfte schon getapert oder machst Du das selbst?
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cweg

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Nach meinen Experimenten mit gebarrelten Schäften habe ich entnervt aufgegeben. Meine Pfeile waren vom NB bis BOP 31" lang, 11/32 dick, vorne ca 7" auf 5 /16 und hinten 10" auf 9 /32 getapert, Spine nach dem Tapern 55#. Trotz ausgewählter, hochwertiger Hemlock Schäfte waren die Dinger nach ein paar Schüssen krumm (egal ob Treffer oder Fehlschuss)und ließen sich nur schwerlich bis gar nicht richten. Das war so frustrierend, dass ich auf 10" Nocktaper 9/32 umgestiegen bin. Der FOC ändert sich bei solcher Länge dadurch kaum, ich habe sogar 145gn Spitzen genommen. Sch*** aufs Gewicht, die 50# Togiak-Power hauen die auch so raus wie nix. Die nur getaperten Schäfte bleiben länger gerade und lassen sich besser richten.

Mein Sohn schießt mit seinem Affenauszug 5/16 Zeder zylindrisch, volle Länge, d.h. 32" plus Nock und Spitze und schießt damit bei 38# OTF Alles, auch den 70m Moschusochsen im Artchers Park.

Wenn ich mir (vereinsbedingt) für meinen TRB Holzpfeile bauen muss, werde ich die 11/32 trotzdem tapern, da sie sich schneller ausrichten und sehr schön fliegen. Auch das Ausschießen per Papiertest geht super mit Nocktaper, da man bei zu weichem Pfeil einfach vorne absägt, Spitze wieder drauf und weiter testen. Beim gebarrelten Pfeil muss man den gesamten Taper vorne wieder anpassen.

Fazit: 5/16 so lassen. 11/32 mit 10" Nocktaper

 cheers
Christoph


testjan

  • Gast
Beziehst Du die Schäfte schon getapert oder machst Du das selbst?

Die getaperten habe ich fertig bei Superschaft gekauft. Ich habe aber eine Schleiflade gebaut und mache das zukünftig selbst. Auch wenn der Aufwand in keinem gesunden Verhältnis zum Nutzen steht....

Ich stimme übrigens ergänzenderweise cweg zu: für alle Tage, fürs Training und für die obligatorischen Parcoursausflüge tun es Schäfte mit Nocktaper, die fliegen bereits deutlich besser als parallele. Gebarrelte sind eher etwas zum Schönschiessen, für den Spaß an der Sache. Da fließen wirklich Tränen, wenn es einen zerhaut!


Offline Fanatic_Ice

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Ich denke getaperte Schäfte werden einfach nur überbewertet. :fire: :bow:
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MfG
Carsten

BM Peters Custom Carbon Palisander Hybridlangbogen Python 62" 38#@28"
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Offline Cayuga

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Gibt‘s hier wirklich nur zwei Schützen, die tapern?
Was macht der Rest? Nutzt jemand getaperte Carbonpfeile und möchte über seine Erfahrungen berichten?
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Offline Mercenario

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Ich Barrel auch meine Pfeile
Breasted Taper 11/32er Schäfte vorn auf 5/16 und hinten auf 1/4
Mache es selber auf einer hobellade und nutze meist Sitka oder Zeder dafür
Ich schwöre darauf und möchte auch nichts anderes mehr schießen
Bei steintreffern ist die Spitze natürlich weg und Querbeschleunigung mögen die halt auch nicht
Kann aber nicht sagen das ich da wesentlich mehr Bruch habe als mit zylindrischen Schäften.
Reichweite und flugverhalten haben mich da klar überzeugt
Gruß Merc
--- Es geht doch nichts über ein ehrliches Stück Holz ---


Offline seerolf

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11/32, 31 Zoll, 65/70# a bisserl Nocktaper, damit bring ich die Hölzchen aufs gleiche Gewicht (+/- 10 grain) schaut etwas eleganter aus und die Selfnocks werden bei etwas dünnerem Schaft tatsächlich besser, d.h. ich tu mir einfacher, die sauber mittig hinzukriegen. Das ganze fliegt mit 4 Zoll parabol 1a....

Rohschaft mach ich inzwischen auch bei Holz, aber nicht ohne federn, sondern befiedert und dann auf ein minimum runtergeschnitten, das reduziert den Bruch bei der aktion, lässt aber die Abweichung erkennen.
Gruß,

Rolf


Offline 66er

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Also gut: Zeder 30" Länge, Durchmesser 11/32", Nocktaper 12" auf 5/16".
Die - schön gerade gerichteten - Schäfte spanne ich in einen Akkuschrauber.
Mit der "Fritzbogen"-Schleiflade wird der Nocktaper bei relativ hoher Drehzahl mit wenig Druck geschliffen P80/P180.

Vorteile:
- die ohnehin schon geringen Gewichtsunterschiede meiner Schäfte können durch geschicktes Schleifen weiter minimiert werden
- durch den besseren FOC kann das Spitzengewicht im Vergleich zum Parallelschaft reduziert werden
- geringeres Pfeilgewicht
- hohe Stabilität durch den großen Durchmesser vorne

Nachteile:
- Schleiflade teuer
- etwas aufwändigere Herstellung (+ 10 Minuten pro Schaft)
- etwas geringere Stabilität bei Abprallern im hinteren Bereich

Ich möchte keine anderen Schäfte mehr schießen (äh, Versuche mit Sitka laufen...)
Viele Grüße
Andreas


Offline Cayuga

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Danke für die detaillierte Beschreibung. Klingt gut und ich glaube ich muss das auch mal probieren. Wie kommst Du mit der Fritzbogen Schleiflade klar? Ist die das Geld wert?
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Offline 66er

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Die Fritzbogen-Schleiflade funktioniert sehr gut.
War ein Tipp eines anderen Mitglieds hier im Forum und ich habe noch keinen Tag bereut, sie gekauft zu haben.
Sie ist sehr solide verarbeitet und schwer, so, daß sie nicht weiter befestigt werden muss, um mit ihr arbeiten zu können.
Man sollte über einen guten Akkuschrauber verfügen, am Besten mit Wechselakku, sofern man größere Stückzahlen von Schäften zu Schleifen hat.

Apropos Fritzbogen: Habe da einen Habicht Spezial C2 RH abzugeben, der mir zu kurz (66") und zu stark (44lbs@28") ist.
Sehr guter Turnierbogen für ambitionierte Schützen mit einem Auszug bis 29". Aber dazu später und woanders mehr...
« Letzte Änderung: März 02, 2018, 02:31:31 Nachmittag von 66er »
Viele Grüße
Andreas


Offline tempest

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Frage zum Tapern. Lohnt es sich beim 42# ELB 11/32er zu tapern oder soll ich bei den 5/16er bleiben? Sprich, ist der Aufwand bei einem relativ geringen Zuggewicht sinnvoll ?
fly now, pray later


Offline 66er

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Frage zum Tapern. Lohnt es sich beim 42# ELB 11/32er zu tapern oder soll ich bei den 5/16er bleiben? Sprich, ist der Aufwand bei einem relativ geringen Zuggewicht sinnvoll ?

Ich würde sogar sagen, je geringer das Zuggewicht, desto sinnvoller. Ich kenne Primi-Schützen, die mit 30lbs Osagebögen  und dem entsprechend gutem Pfeilmaterial zuverlässig bis auf ca. 40 m schießen können...
Viele Grüße
Andreas


Offline tempest

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