Archers Campfire

Die Vorteile eines guten, teuren Bogens...


Offline Coureur de bois

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Hallo Dexter die Eingangsfrage lautet: Was ist der Vorteil eines teuren, guten Bogens im Vergleich zu meinem "Black Hunter"?
Ich vermute das es dir um den Zusammenhang von Material, Beschaffung, Lohn- und Maschinenkosten geht? Wie läßt sich das allgemein bestimmen, vielleicht aus dem Bezug von "gut und teuer"?
coureur
« Letzte Änderung: August 22, 2022, 07:34:30 Nachmittag von Coureur de bois »
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Offline Dexter

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Hallo Dexter die Eingangsfrage lautet: Was ist der Vorteil eines teuren, guten Bogens im Vergleich zu meinem "Black Hunter"?
Ich vermute das es dir um den Zusammenhang von Material, Beschaffung, Lohn- und Maschinenkosten geht? Wie läßt sich das allgemein bestimmen, vielleicht aus dem Bezug von "gut und teuer"?
coureur

ohne Anspruch ob ich zu 100% richtig liege:
was würde der Black Hunter kosten, wenn er hier von einem Fachmann in manueller Einzelbauweise gefertigt wird und von der Qualität identisch ist.
Vllt hätten wir dann auch "nur" einen guten Bogen unter den Aspekten wie Daniel es auflistet, aber wesentlich teurer.  Wenn wir das einfach mal annehmen haben wir einen teuren Bogen der keinen Vorteil hat, im Gegensatz zu dem Black Hunter der aus einem anderen Land kommt. Somit ist eine Vergleichsmöglichkeit aus meiner Sicht nicht gegeben. Das ist die Herausforderung der Ausgangsfrage.
Wenn ich dann die Frage nur unter diesem für mich zutreffenden Aspekt von Daniel sehe und der Black Hunter alle diese Parameter erfüllt, was ich auch glaube, gibt es keinen Vorteil. Dann ist es für mich persönlich aber nicht zielführend Bögen zu vergleichen, die aus den geschilderten Parametern gar nicht in Preiskategorien einbezogen werden können. Das bedeutet nicht, das ich die Suche nach der Abwägung voll verstehen kann. Ich bin mir ziemlich sicher das ich mit keinem meiner Bögen auch nur ein Kill mehr treffe als mit einem einwandfrei produzierten und konstruierten Black Hunter. Das gilt natürlich nur für mich.
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Offline Daniel124

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... was würde der Black Hunter kosten, wenn er hier von einem Fachmann in manueller Einzelbauweise gefertigt wird und von der Qualität identisch ist.
...

Zu den hiesigen Kosten wage ich mal einen Schuss:
Da ich mittlerweile bei und mit einem Bogenbauer einen Bogen gebaut habe, kann ich mir vorstellen, dass, wäre es mein Ein-Mann-Betrieb, so ein Takedown incl. aller Nebenzeiten, also mit anteilig Schriftkram und Beschaffung und Werkstatt erhalten und Vorrichtungen bauen usw., mit 10 Std. Arbeitszeit versandfertigfertig ist.
In meinem Stundensatz ist alles enthalten, Abschreibungen und Nebenkosten aller Art, und er wäre € 50.-. Das Material an so einem Technowood- Bogen ist, als Händler, billig. Versand dazu, Garantie und Wagnisse dazu, ist nochmal € 50.-. Märchensteuer = € 110.-, macht € 660,-.

Und zu den chinesischen Kosten:
Die machen einen Black Hunter, ebenfalls incl. aller Nebenzeiten,  teilautomatisiert in großen Stückzahlen in unter einer Std. versandfertig. Dort neben dem Reisfeld und staatlich subventioniert ist der Stundensatz nicht mal halb so hoch wie hier. Das Material ist bei der Masse spottbillig. Und Schwupdiwupp liegt das Ding für € 150,- oder so vor meiner Haustür.



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Offline lakeshooter

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Aber wer will schon einen Custom Bogen aus Technowood?  ;)
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Offline Coureur de bois

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Chinesische "Kleinserie" oder europäische "Manufaktur", der Prozessablauf dürfte der gleiche sein, beides "Gut", wie Güte oder wertig und damit seinen Preis (wert)...somit ist es "billig" den mit den geringeren Kosten für den Käufer zu erwerben?
Historische Beispiele für billig schlägt teuer gibt es zuhauf; England und indische Textilindustrie, China und Opium, Deutschland und die Weber, Frankreich und die Seiden(Raupen)Industrie....

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Offline Landbub

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Aber wer will schon einen Custom Bogen aus Technowood?  ;)

Das kommt drauf an, was man unter "Custom" erwartet. Da gibts die, die einen handwerklich perfekten, schönen Bogen erwarten. Und es gibt die, denen das Aussehen egal ist und "Custom" so interpretieren, dass z.B. Wolfram Gewichte an sinnvollen Plätzen verbaut sind. Bei denen darf das Mittelstück gerne aus der CNC kommen und aus Leimholz sein, hauptsache, es hat die gewünschten Eingenschaften.
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Offline Tom der Badner

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@aponi

Was ist ein Kirmesbogen von Stegmeyer?  Bitte um Aufklärung.
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey


Offline Ari

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@aponi

Was ist ein Kirmesbogen von Stegmeyer?  Bitte um Aufklärung.

dto.

Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline Coureur de bois

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Wie schön das Guido einen Bogen von EJ Archey an anderer Stelle vorstellt, d.h. endlich mal ein Bild wie es aussieht wenn "Kleinserien" von der verlängerten Werkbank (Industrie) laufen...siehe https://www.ejarchery.com/factory
Unter dem Gesichtspunkt der globalen Wertschöpfungskette ist noch jedes "Stück" Custom , oder?

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Offline Grendel

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Aber wer will schon einen Custom Bogen aus Technowood?  ;)

Plastikholz ist bei mir immer ein Reizthema. Normalerweise meide ich es wo es nur geht. Aber... Dann gibts da zB. Black Widow, die auch eine Art Techno Holz verbauen, und nach meinem Verständnis Custom sind, das heisst auf Auftrag gebaut mit wählbarem Material und Zuggewicht.
Und die bringen es aus meiner Sicht tatsächlich zusammen, optisch hoch ansprechende Bögen zu bauen.

Und dann gibt es die allseits bekannten Anbieter mit den lustig bunten Micky Maus Bögen, aber die sind aber auch ned Custom. Käme für mich nicht in Frage.

Meine eigenen Bögen sind Custom und aus echtem Holz. 
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Offline bowmanmane

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Da sind wir bereits OT
Custom bedeutet für mich: So hab ich's bestellt, weil ich's für gut befunden hab! Will meinen, nicht von der Stange, weil die Auszugslänge nicht mit: " Da nimmst Du 4# weniger, dann passt das!" übereinstimmt. Oder, "Den kannst Du locker bis....ziehen!"
Und Cocobolo ist für mich schlichtweg Kokolores! Ich brauche Gewicht und hab bereits zwei "schöne" Griffstücke, mit Zierlinien und tollen Hölzern in Einzelteilen betrachtet. Einmal mit erheblicher Verletzung.
Drumm Schichtholz oder wie immer man das nennen mag:
PMA V Ironwood
Falkenholz Peregrine 02,
 beide auf mich abgestimmt. 31-32er Auszug
Abgesehen davon, beneide ich jeden 28er, denn dann und da ist die Auswahl gigantisch.
In diesem Sinne
Ois ins Kill
Sicheres Auge und stets rughige Hand!
Mane aus da Oberpfoiz'  8)
BW PMA V Ironwood 39#, 31"
Falkenholz Peregrin 02 37#, 31"
APA Mamba


Offline Daniel124

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Aber wer will schon einen Custom Bogen aus Technowood?  ;)

Ich zum Beispiel  ;D
Siehe Fotos. Würde man dieses Mittelteil in alle ursprünglichen Bestandteile zerlegen (also auch die Technowood-Schichten), so hätte man ca. 290 Einzelteile.
Schwer, stabil, steif, schluckt alle Vibrationen.

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Offline roscho

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Ich muss jetzt auch einmal eine Lanze für das "Technowood" brechen

https://designholz.com/furniere/saraifo-furnier/?p=1

Ich zitiere aus der Webseite:

Zitat
SaRaiFo = Save the RainForest (Schütze den Regenwald): Wenn Sie dieses Furnier verarbeiten, tragen Sie dazu bei, dass die tropischen Baumbestände etwas entlastet und dadurch geschützt werden. Durch den Kauf der SaRaiFo Produkte können Sie Ihren ganz persönlichen Teil dazu beitragen!

Ein auf mich angepasster bzw für mich gefertigter Bogen muss nicht aus Tropenholz gefertigt sein um "Custom" zu sein.

Es spricht nichts gegen heimische Hölzer zu verwenden (machen ja doch einige Bogenbauer in D) - aber einen Bogen wegen Technowood abzustufen ist denke nicht gerechtfertigt.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Landbub

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Es spricht nichts gegen heimische Hölzer zu verwenden (machen ja doch einige Bogenbauer in D) - aber einen Bogen wegen Technowood abzustufen ist denke nicht gerechtfertigt.

Mal ganz unabhängig von der "baumarktoptik": Leimholz, v.a. in Form von Multiplex hat eignetlich nur Vorteile. Die Verleimung in 90 Grad gedrehter Faserrichtung gibt enorm viel Stabilität und Steifigkeit. Dass man dabei bewusst auf (exotische) Harthölzer verzichten, sondern durchaus offenporige Hälzer nimmt, weil diese unter hohem Druck mit Harz verpresst werden, ist ein weiterer Vorteil, der sich erst dann ins Negative umkehrt, wenns mal darum geht, das Mittelteil zu verschüren.
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Offline Gundog

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Zitat
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SaRaiFo  .. habe ich mal verbaut. Ist im Furnier gerissen (im Wurfarm beim Langbogen, Glas..). Ich würde das Zeugs nicht verwenden.