Archers Campfire

Traditionelles Bogenschiessen - was versteht ihr darunter ?


Offline Uller

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Zitat von: Landbub link=topic=9420.msg145307#msg145307
Dabei wäre es so einfach: Einfach mal nix dazu sagen. nicht mein Thema? Suche ich mit ein anderes, wo ich beitragen kann.
[/quote
]


Das war eigentlich mein Plan....


roscho.... gib zu... ;D....du hast genau gewusst was hier kommt.... :bla: :bahnhof:

In Bayern sind Lederhosen Tradition , in Ostfriesland  Krabben puhlen....

Du hast es oben selbst erwähnt....wir haben noch keine Tradition....aber noch ca. 2 Generationen Zeit eine zu begründen !

Meinetwegen auch mit Carbon und Cams...

 :fire: :bow:

« Letzte Änderung: Juni 07, 2022, 10:46:50 Nachmittag von Uller »


Offline Kreta

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Also Roscho mein Versuch erstmal den Begriff Tradition zu definieren fand ich schon deswegen hilfreich um diffuse ideologisch basierten Diskussionen einzudämmen.

Zur sache:

Ich kann mit der technischen  WA Definition gut leben. Ich denke über das technische hinaus gehört wohl eine gewisse Zuneigung zur Natur dazu. Viele Schützen sind zudem sehr hilfsbereit und geben Wissen gerne weiter. Gehört für mich irgendwie zur traditionellen Kultur des Bogenschiessens. Manche Basteln gerne mit Leder andere toben sich mit anderen handwerklichen Basteleien aus. Auf jeden Fall ist traditionelles Bogenschiessen deswegen spannend weil es einerseits technisch ist, aber andererseits auch etwas Intuitives an sich hat.

Lg



Offline JPascal

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Traditionell ist im Bereich Bogenschießen viel zu schwammig und undefiniert. Mir reicht die Unterscheidung zwischen Olympisch, Feld, 3D,...
Ist es nicht egal, ob der Bogenschütze einen historisch korrekten steinzeitlichen Bogen oder das aktuelle Jahresmodell an Recurve oder Compound schießt? Und ob dabei jemand 3unter, Split Finger, Daumenring, Release, Systemschütze oder nicht ist ist doch am Ende föllig egal. Viel wichtiger ist doch, dass man mit netten Leuten einen schönen Tag hat und am Abend alle mit dem Getränk ihrer Wahl am Feuer sitzen und fachsimpeln. Am Ende sind wir alle Bogenschützen.


Offline aquadrat

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Um noch mal auf die zwischenzeitlich aufgekommene Frage nach dem "traditionell" in dem Claim des Forums zurückzukommen. Ich finde den Ansatz das zu hinterfragen in der Absicht mehr Menschen ein- und niemanden auszuschließen GANZ GROSSES KINO!!!

Vielen Dank an die Mods die das losgetreten haben!

Also in die Richtung gedacht, was vereint denn die meisten hier? Das scheint doch gerade das 3D Schießen in der Natur (da zählt auch der eigene Garten dazu) zu sein. Vielleicht ist es einen Überlegung wert den Fokus mehr in diese Richtung zu lenken.

LG, A.
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline sfs-archery

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Deswegen meine Frage: Wer darf/sollte an dem Lagerfeuer den Platz nehmen ?

Kurz gesagt: Jeder der dem Bogenschießen nachgeht bzw. sich darüber Informieren will. Ganz unabhängig davon welchen Bogen oder was für ein System er schießt.

Zur Frage "Traditionelles Bogenschiessen - was versteht ihr darunter"
Ich halte es da ganz einfach: Alles wo man kein Visier nutzt ist für mich traditionelles Bogenschießen. Unabhängig vom Bogentyp. Aber das ist meine ganz eigene Definition davon.


Offline Waldgeist

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@ roscho: Die Frage wer am Feuer sitzen darf habe ich nicht in die Debatte eingeführt!!
Dann bitte auch keine Unterstellung, hier könnte der Wunsch nach Ausgrenzung bestehen; bei mir jedenfalls nicht.

„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Online roscho

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@ roscho: Die Frage wer am Feuer sitzen darf habe ich nicht in die Debatte eingeführt!!
Dann bitte auch keine Unterstellung, hier könnte der Wunsch nach Ausgrenzung bestehen; bei mir jedenfalls nicht.

@Waldgeist: bei mir auch besteht auch kein Wunsch nach Ausgrenzung, dieser Begriff kam in keinem meiner Posts vor !

@Aquadrat: Danke !

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

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Offline SwissFiveNine

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Was es meiner Beobachtung auf verschiedenen deutschen Parcours nach zu sein scheint:
Übergewichtige alte Männer mit Hüten und großen Messern treffen sich um im Wald jagen zu spielen. Dabei sind sie überzeugt den heiligen Gral des Schießens gefunden zu haben und werten alles andere ab.

Liebe aquadrat. Deine Beobachtung trifft es auf den Punkt. Männer spielen lieber, als dass sie häuslichen Arbeiten verrichten. Sie verdrücken sich deshalb gerne in den Wald, besonders wenn sie alt sind und Zeit hätten, zuhause mit anzupacken. Und ja, sie lieben Messer und die müssen gross sein. Und natürlich, das Haupt des Mannes bedeckt ein Hut (meins am liebsten einer von Borsalino). Alles Tradition! Wissen und Gebaren, welches von Generation zu Generation weitergegeben wird. Soweit erkenne ich mich sofort. Das mit dem Übergewicht stimmt natürlich auch (also nicht bei mir), ist aber wohl eher nicht Tradition. Bogenschiessen, fast egal welcher Stil, mit welcher Ausrüstung, ist etwas so ästhetische Schönes, dass das Beobachten dieser alten, übergewichtigen Männer, im Wald oder auf YouTube, schmerzt! Das ist keine Tradition (schau z.B. Howard Hill oder Fred Bear), das ist eine Krankheit, eine Zivilisationskrankheit.
„Steig vom Pferd, wenn du merkst, dass es unter dir stirbt.“ (Lakota Weisheit)


Offline Forentroll

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Nun, ich verstehe und folgere

Traditionell ist alles, über das hier Nettigkeiten geschrieben wurde
von Technik keine Ahnung, übergewichtig, seltsam gekleidet, kein Zielsystem , bis unter die Zähne bewaffnet.

Oh, mir dünkt das sind Trolle, oder die meisten Teilnehmer am AC Treffen



Offline PG

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Ich denke, jeder hat seine eigene Auffassung von traditionellem Bogenschießen. Traditionell wäre es, mit irgendeinem Bogen, der mir gefällt, oder das modernste, was die zeit hergibt, auf eine Strohscheibe zu schießen. So geschah es Jahrhunderte lang. Wir verstehen meist darunter ohne jedes Gerödel auf 3d Tiere zu schießen. Ich denke, man kann es nicht einfach beantworten, im heutigen Sprachgebrauch möchte man sich hier einfach von Visier- und Systemschützen distanzieren. Aber letztendlich schießen wir alle Bogen. Mir doch egal, wer was schießt.
Nergal 38,5#
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Osage Selfbow 40#
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Offline Landbub

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Eine kleine Geschichte fürs Lagerfeuer.
Ein Freund von mir, mit dem ich seit 20 Jahren oder länger 3D Bogenschießen gehe, schießt seit ein paar Jahren keine Turniere mehr. Er hat eine tolle Sammlung traditioneller Bögen. u.a. einige Black Widdow und ein paar originale von Earl Hoyt. Und auch neueres von Falkenholz etc. neben dem einen oder anderen Compound. Sein Lieblingsbogen ist aber ein Standard Barebow, ein 10 Jahre alte Hoyt Metall ILF Mittelteil und eben irgendwelche damals sehr teure Hoyt Cabon Wurfarme. Warum? "damit treffe ich am besten". .  Und er bezeichnet sich als traditionellen Bogenschützen. er schiesst Splitfinger intuitiv.

An guten Tagen hält er mit mir als durchschnittlich guten Stringwalker mit, gewinnt sogar gelegentlich. War und wäre also immer noch bei Turnieren vorne mit dabei.

Warum hat er sich dann zurückgezogen? Nicht, weil die Bogenklassen nicht passen. Sondern weil ihm der "traditionelle Geist" abhandengekommen ist. Er sagte, früher sass man bei 2 Tages Turnieren abends zusammen, erzählte Geschichten vom Turniertag, ließ Messer die Runde machen, wer singen konnte, griff zur Gitarre, später auch die, die nicht singen konnten und man hatte eine gute Zeit. Sicher, manche tranken mehr als vernünftig gewesen wäre, aber die meisten waren bis eins oder spätestens zwei dann im Zelt, um am Folgetag dann für die Hunterrunde einigermassen fit zu sein. Und die Schnapsdrosseln, die den Flachmann auf der Runde rauszogen... ja die gabs, aber es waren wenige. Es ging also schon auch um halbwegs guten Sport und ums Treffen.

Heute sagt er, sieht das aber anders aus. Da kommen Schützen im bunten Vereinstrikot mit grossen BEITER und TOPHAT Aufnähern, die Ösis gerne noch mit RIBOS, man macht sich gemeischaftlich mit farbigen Gummibändern warm... er sagt "das ist wie auf der FITA Wiese, nur im Wald". Nicht, dass er das für falsch hielte oder diese Leute dann unfreundlich wären, aber die Themen haben sich verändert, auch der Anspruch an die Punkte. Ein schöner Schuss, der nur in der 5 steckt, ist halt nicht viel wert.
Drum geht er immer noch mit Freunden zum Bogenschießen, will aber von Turnieren nix mehr wissen. Weil eben "das Tradionelle, Ursprüngliche" abhandengekommen ist.

Er macht das also weder am Bogen, noch am Zielsystem fest, sondern an der Grundeinstellung der Leute.

Ende der Geschichte.

Ich fand das erst übertrieben. Aber, wenn ich sehe, wenn  von meinen Schützlingen eine kleine Gruppe auf ein Turnier geht, dann triffts obiges schon ganz gut. Ja, wenn ich als Coach dabei bin, dann gibts abends eine "Gruppensitzung", aber in Form eines De-Briefings / Checkouts, damit die Gruppe an den Themen einzelner partizipieren kann. Ist das traditionell? Eher nicht. Kommt eher aus der Leistungssport-Ecke.
Und ja, das was mein Kumpel als "Traditionellen Geist" versteht, das habe ich selber nie gelernt und dementsprechend auch nicht an die nächste Generation vermittelt. Und ich befürchte, das trifft auf die meisten Leute zu, die "nach Lehrbuch" ausgebildet wurden.

Vermutlich gibts hier in der AC Community einige, die das so sehen wie mein Kumpel.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Online roscho

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@Landbub: ich oute mich !
Und: komm mal aufs AC Treffen,  da lebt dieser Spirit noch …

Das ist auch ein Grund, warum ich beim Treffen auf keinen Fall ein Turnier anschließen will.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Kuckingen

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Interessant. Als Österreicher kenne ich viele der Österreicher und Ribos persönlich.

Vor allem im Kader sitzt man bei danach zusammen. Will ja besser werden und daraus lernen.
Treffen macht Spaß, und dazu ist ein schöner Schuss ein Muss.

Zusammen sitzt man immer noch. Gerne und viel. Auch im Kader. Erstaunlich locker.


Offline Landbub

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@Landbub: ich oute mich !
Und: komm mal aufs AC Treffen,  da lebt dieser Spirit noch …

Das ist auch ein Grund, warum ich beim Treffen auf keinen Fall ein Turnier anschließen will.

Das hat glaub ich mit Outen gar nix zu tun. Ich sitze nur grad hier in Italien auf "REHA" von der Lm Feld in Wirsberg und denke darüber nach, woher eigentlich die Konflikte unter Bogenschützen kommen.
Da ist mir die Story von meinem Kumpel eingefallen. Wir haben einfach einen komplett unterschiedlichen Weg genommen, um in den Bogensport zu finden.  Er und viele andere über learning by doing oder einen 3D Kumpel, andere über einen Verein mit Coach oder wie ich über die Uni im Leistungssport (vor 25 Jahren...). Da wird man sozusagen vorgeprägt in die eine oder andere Richtung.
Man kann da nicht einfach "die andere Seite lernen".
Da helfen nur Toleranz und Akzeptanz

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Offline Landbub

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Interessant. Als Österreicher kenne ich viele der Österreicher und Ribos persönlich.

Vor allem im Kader sitzt man bei danach zusammen. Will ja besser werden und daraus lernen.
Treffen macht Spaß, und dazu ist ein schöner Schuss ein Muss.

Zusammen sitzt man immer noch. Gerne und viel. Auch im Kader. Erstaunlich locker.

Locker schon. Auch mit Spass und Grill. Aber was sind die Themen? Weniger das Kanu aufm Yukon oder das künstlerische Punzieren eines Armschutzes sondern eher "warum haben so viele die Auflage auf der 11 für ne 80er gehalten".  Oder 3D: "warum war heute der 2. Pfeil beim Sepp oft schlechter als der erste". oder auch "Wie war die Runde mit dem neuen Citation? Merkst einen grossen Unterched zum Invicta"?  Nicht? Also das sind so beispiele von uns. natürlich hat da der eine oder andere ein Bier in der Hand.
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