Archers Campfire

Traditionelles Bogenschiessen - was versteht ihr darunter ?


Offline kungsörn

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 :agree:
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Offline roscho

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@Kreta: speziell in diesem Fall finde ich es wenig hilfreich einen Blick auf die Definition von "Tradition" zu werfen, weil in diesem Fall es einfach eine Begriffsübernahme "Traditional Archery" > "Traditionelles Bogenschiessen" ist.

Zu der Zeit als bei den Amis dieser Begriff aufkam fing deren "Tradition" mit Pope & Young an (192x) an, ältere "Traditionen" (die es in den USA durchaus gab) wurden gar nicht  in Betracht gezogen.

Wir "Europäer" packen einfach zu viel in diesen Begriff Tradition rein (das sieht man hier im Thread deutlich), so historisch und weltumfassend ist dieser Begriff gar nicht gemeint/gedacht.

Vielleicht sollten wir das in "Good ol days Archery" umbenennen ..

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Waldgeist

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Der letzte Beitrag lässt bei mir die Frage aufkommen: Lässt sich Tradition eigentlich übertragen?
Eine Tradition ist kein einmaliges Ereignis sondern beruht auf Wiederkehr und unterliegt zudem Veränderungen. Das bessagt ja schon der Begriff der Traditionspflege. Der Begriff des traditionellen Bogenschießen ist davon sicher nicht ausgenommen.
Das impliziert zugleich, dass ein solcher Begriff in unterschiedlichen geografischen Räumen unterschiedlich behandelt werden kann. Folglich kommt es zu dann auch unterschiedlichen Darstellungen in der Literatur und in historischen Abhandlungen.

Die von Rabu gewählte Beschreibung ist dafür ein gutes Beispiel. Der Verzicht auf jegliche materielle/technischen Parameter macht es möglich. Vielleicht ist das ja die Lösung?!

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Offline Faenwulf

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Ich würde da auch direkt von dieser Einteilung in Klassen im Sinne von Klassengesellschaft wieder ableiten. Für mich hat (m)eine harte Definition einfach zwei wichtuge Aufgaben:

A) Vergleichbarkeit von Schießergebnissen. Nicht nur im Parcours oder auf Turnieren, sondern auch während des Trainings. Ein Compounder mit allen Hilfen schießt nun mal ganz andere Zahlen als ein Olymp  Recurve und der als ein Primitivbogen.
Das ist so und ist gut so. Das gehört mit zum Hobby.
Wenn ich jetzt aber wissen will wie gut ICH im Vergleich zu anderen mit gleichem Equipment und Schießstil bin, brauche ich dafür einen exakten Begriff. Sonst sehe ich nur bedingt ob meine Technik, Konzentration etc. alles gut aufeinander abgestimmt ist.

B) Anfängerhilfe. Klar sind viele Klassen oder Schubladen erst Mal stark verwirrend. Aber wenn man sie sich, solange es genau definiert ist, ein Mal durchgelesen hat, kann man sich was drunter vorstellen. Da kann der Anfänger drauf zeigen und sagen " Genau so stelle ich mir das vor!" und man weiß wo er hin will und wie man ihn da hinbringt.
Wenn Traditionell jetzt aber alles außer Compoundbögen ist, habe ich damit genau gar nix gewonnen. Mag der Anfänger der "traditionell" schießen will jetzt ELB, Reiterbogen, Blankbogen, olymp. Take Down oder was auch immer? Die Unterschiede muss man ihm dann eh erklären. Also kann ich es auch direkt von Anfang an sauber definieren.

Das hat nichts mit Schubladen oder Elitismus zu tun. Schießen tue ich mit jedem, egal welche Bogenart.
Nur mit ihm messen nur bedingt.


Offline roscho

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Mir stellt sich die Frage: müssen wir mehr in den Begriff "Traditonelles Bogenschiessen" hinein interpretieren als zu der Geburtsstunde des Begriffs beabsichtigt war ?

"old school" gabs damals eben noch nicht ;)

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Offline Landbub

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Ich stimme Landbub mit seiner Einordnung weitestgehend zu.

Bis auf die Einschätzung der IFAA. Eher bin ich bei der WA. Allerdings geht die WA pragmatischer vor, was Bogenklassen angeht.
Und sie schreibt den Griff nicht vor.  Welcher Griff soll denn traditioneller sein. Also mal ernsthaft.

Das ist aber genau der Punkt. Das Klassen Wirrwarr des DFBV ist mir als WA'ler ein Graus, aber die TRB Klasse trifft m.E. recht gut das, was hier in DE i.A. als Traditionell angesehen wird. dazu gehört nun mal in DE auch Instinkiv und nicht System.  WA fördert Systemschießen auch in der Taditional Klasse durch die freie Wahl des Sehneneingriffs. TRB dagegen macht das Systemschießen wegen dem erzwungenen Split Finger schwer und fördert damit as intuitive schießen.

Ich sehe es wie die Amis. Der Schießstil hat nix mit trad. oder un-trad. zu tun. Viele hier sehen das aber eben anders.
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Offline roscho

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@Faenwolf:

 "Wenn Traditionell jetzt aber alles außer Compoundbögen ist, habe ich damit genau gar nix gewonnen. Mag der Anfänger der "traditionell" schießen will jetzt ELB, Reiterbogen, Blankbogen, olymp. Take Down oder was auch immer? Die Unterschiede muss man ihm dann eh erklären. Also kann ich es auch direkt von Anfang an sauber definieren."

Wir definieren uns hier als Forum für Traditionelles Bogenschiessen "Archers' Campfire - das virtuelle Lagerfeuer für traditionelle Bogenschützen" ...

Deswegen meine Frage: Wer darf/sollte an dem Lagerfeuer den Platz nehmen ?

Ich suche eher nach etwas Übergeordneten / Zusammenführenden als nach einzelnen "Klassen" ...

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Offline Skalli

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Vielleicht ist es eher ein 'Lebensgefühl' ?
Die bisherigen Beiträge haben ja schon gezeigt das man es nicht wirklich an Hardware festmachen kann...
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Offline Grizzly

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Offline Landbub

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Deswegen meine Frage: Wer darf/sollte an dem Lagerfeuer den Platz nehmen ?

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Da hätte ich ein Idee: Wie wäre es mit "Bogenschießen"?

Wie oben bereits beschrieben gibt es nur einen Punkt, hier Schubladen zu machen oder Grenzen zu ziehen: Der Wettkampf oder eben die Vergleichbarkeit in einem Wettkampf.

Spielt Wettkampf keine Rolle, so spielen auch Bogentypen keine Rolle, denn am Ende machen alle dasselbe: sie beschleunigen einen Pfeil. Für jeden Bogentyp gibts dedizierte Themen (niemand wird sich einen Compound aus Holz anfertigen oder einen X10 Protour mit Crestings versehen) und es gibt viele übergreifende Themen. Wenn man akzeptieren würde, dass man nicht zu jedem Thema etwas beitragen muss, nur weil man selber dazu keinen Bezug hat (z.B. Phasenmodell beim Schussaufbau), könnten alle, die das wollen, etwas lernen.

Wo sind die Meinungen derer, die in aktuellerer Vergangenheit in dieser Community gegen nicht-tradi-Themen argumentiert haben?
Nur um ein paar Namen zu motivieren, sich hier zu äusserm: Stringwhistler Guido, der Polaris, der Rose oder auch der Bazi? Wie seht ihr das?
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Offline kungsörn

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@Faenwolf:

 "Wenn Traditionell jetzt aber alles außer Compoundbögen ist, habe ich damit genau gar nix gewonnen. Mag der Anfänger der "traditionell" schießen will jetzt ELB, Reiterbogen, Blankbogen, olymp. Take Down oder was auch immer? Die Unterschiede muss man ihm dann eh erklären. Also kann ich es auch direkt von Anfang an sauber definieren."

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Deswegen meine Frage: Wer darf/sollte an dem Lagerfeuer den Platz nehmen ?

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Wie wäre es mit: Forum für Freunde des traditionellen Bogenschiessens... 8)

Oder: Die Volksfront der.... :Achtung:
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Offline The Barebow Factory

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Vorschlag. Streicht das Wort "Traditonell" und seid offen für alle, die den Bogensport bzw. Bogenschießen lieben.
« Letzte Änderung: Juni 07, 2022, 03:48:45 Nachmittag von Gone »
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Offline Forentroll

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Ja, wo sind die Herren denn geblieben?

Nun ich fürchte die Antworten würden dem Fragesteller nicht gefallen.

Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.

Bis sie einst sprachen: "Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!"

Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: "Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"
Da wurden die Zitronen sauer.

- Heinz Erhardt -



Offline kungsörn

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Vorschlag. Streicht das Wort "Traditonell" und seid offen für alle, die den Bogensport bzw. Bogenschießen lieben.
In so einem Forum war ich mal.
Da wurde mir geraten, mir einen Bogen zuzulegen, der zumindest einen einstellbaren Tiller hat.
Und: „..ohne guten Stabi hast du keine Freude am Bogenschießen“. :???:
Mit der Frage nach „Öhrchenverstärkung“ landet man dann unter „Sonstiges“.
Nee nee, lieber nicht.
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Moserfred

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Deswegen meine Frage: Wer darf/sollte an dem Lagerfeuer den Platz nehmen ?
Für alle, die Spaß am Bogenschießen suchen und nicht (primär) die höchste Ringzahl?

Compoundschießen wird ja auch innerhalb der eigenen „Gesellschaft“ weitergegeben - ist folglich auch traditionell. Ich finde es gut, dass es hier eine Rubrik dafür gibt, auch wenn ich selber wahrscheinlich niemals in diese Disziplin einsteigen werde. Ist es nicht der Spaß, der uns verbindet? Was spielt es da für eine große Rolle, ob man jetzt einen Stock mit Schnur oder ein Fahrrad schießt?