Archers Campfire

Dynamische Kurzwaffendisziplinen mit Pfeil und Bogen

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Offline arcodivetro

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
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Archeryvlog, ich hatte dich weiter oben mal versucht zu "verteidigen", aber nun vermute ich eine deiner Triebfedern. Du siehst Bogenschützen generell als Untergruppe der (Feuer)Waffen-Schützen, deshalb verwendest du gerne den Begriff "Waffe". Das ich bei vielen Bognern ein Tabu. Auch ich lege meine Bögen sofort nieder, wenn sie als Waffe kategorisiert werden (das österr. Waffenrecht gleicht dem deutschen). Ich mag keine (Schuss)Waffen, habe das letztmalig beim österr. Bundesheer vor Jahrzehnten benutzt (eigentlich war ich da sehr gut, hab aber oft absichtlich Fehler eingebaut, man weiss ja nie ..).
Ich würde auch mit dem Bogen niemals auf Tiere schießen.
Deshalb kann ich die aufkommende Emotionalität dieses Freds verstehen: Wir spielen (wohl mehrheitlich!) nicht mit Waffen sondern leben den (fast) lautlosen Pfeilflug, der von unserem Bogen (hoffentlich) ins Ziel geht. Scheinbar ähnlich zu den Feuerwaffen, letztlich aber fast das Gegenteil.
« Letzte Änderung: Dezember 21, 2021, 05:16:45 Nachmittag von arcodivetro »
... und alle ins Blatt! A.D.Vetro


archeryvlog-1

  • Gast

Armbrust (Waffe)und Luftdruck (Schusswaffe) z.B., kann man auch im heimischen Garten nutzen.

Bist du da sicher? Hintergrund: Ich habe nach der "Abnahmepflicht" für unsere Bogenwiese gefragt, weil jemand aus dem Vorstand meinte, das wäre nötig.
Aussage LRA: "Wenn ihr nur Bögen und keine Armbrüste zulasse, brauchts das nicht. Ist das gleiche wie ein Fussballplatz - solange die Sicherheitsbereiche hinter den Scheiben eingehalten werden".

Wenn man die zuhause schießen darf, dann doch auch auf der Bogenwiese?

Ist rein aus Interesse - habe keine Armbrust (ausser einer mit Saugnäpfen)

Da der Bogen waffenrechtlich nicht relevant ist, sondern als Sportgerät eingestuft ist, kannst und darfst Du auf nahezu jedem Acker, nahezu jede Wiese, in Deinem eigenen befriedeten Besitztum (Garten) mit dem Bogen schießen, solange Du keine unbeteiligten Dritten gefährdest.

Im Fall der Luftdruckwaffen und Armbrust, geht das außerhalb der Schießstätten nur auf Deinem befriedeten Besitztum, also auf Deinem Grundstück.
Kannst Du also sicherstellen, dass kein Diabolo, keine Rundkugel und kein Bolzen Dein Grundstück verlassen kann und Du keine unbeteiligten Dritten gefährdest, dann darfst Du in Deinem eigenen Garten mit o.g. Waffen schießen.

Ob das klug ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Es gab bereits Fälle, wo mit dem LG oder der LP oder der armbrust auf dem eigenen Grundstück geschossen wurde. Gefährdet wurde hierbei im Regelfall keiner, trotzdem haben Nachbarn die Polizei gerufen und es gab erst mal mecker, bis hin zu einer Beschlagnahmung der Waffen.

Wie so oft im Leben, muss man zwischen dem rechtlichen Aspekt, auch die Sinnhaftigkeit unterscheiden.

@all,

ich glaube hier haben manche eine etwas falsche Vorstellung, von der besagten Disziplin.
@Ari
Du sagst, mit Speedschießen kannst Du nichts anfangen. Das ist vollkommen in Ordnung und am Ende jedem selbst überlassen.

Ich sehe das Thema halt etwas anders, lockerer, differenzierter und viel mehr aus der Spaß Ecke heraus.
Ich wiederhole mich nochmal:

12 Pfeile in 120 Sekunden auf 25m sollten nicht das Thema sein und nicht wirklich in den Bereich Speed kommen.
Es ist eine Auslegungssache, wo der Stress dabei beginnt und wenn ich merke dass 120 Sekunden zu kurz sind, kann das absolut verlängert werden auf Zeit "X". Nur soll schon ein etwas schnellerer Ablauf gegeben sein. Also 2 Minuten oder mehr, für 12 Pfeile wäre etwas zu lang.

Die 2 x 6 Pfeile in Intervallen auf 15m zu je 2 Sekunden in denen je ein Pfeil geworfen wird, sollte auch nicht das Problem sein, wenn die Zwischenzeit zwischen den Schüssen ausreichend lang gestaltet ist, dass man ohne Hektik die Pfeile aus dem Köcher nehmen, sicher einnocken und den Bogen in die 45° Fertigstelung bringen kann, ohne in Hektik zu verfallen. Das muss ich halt probieren was am besten funktioniert. ggf. muss dann auch von 2 Sekunden auf 3 Sekunden Schießzeit erhöht werden.

Interessant wird es mit den 3 Intervallen auf 10m zu je 2 Sekunden, in denen jeweils 2 Pfeile beschleunigt werden sollen. Hier werden die 2 Sekunden definitiv nicht reichen, also geht hier die Zeit auf jeden Fall nach oben. Welche Zeit hier passt, muss ich halt auch testen.

Wie gesagt, es geht hier nicht um Speedschießen, sondern um Bogenschießen auf unterschiedlichen Entfernungen, mit unterschiedlichen Haltepunkten und unterschiedlichen Abläufen, wo ein gewisser Zeitfaktor hinterlegt ist und die Koordination der Ablaufe stimmen muss.

Wie wurde das hier genannt: Hand/Augen Koordination? Und genau darum geht es.

Es geht nicht darum einen Wettkampf daraus zu machen. es geht darum einfach mal etwas anderes mit dem Bogen zu machen, als nur auf starren Entfernungen auf eine Scheiben zu schießen oder immer nur einen Parcours abzugehen. Beides hat auch seinen Reitz und seinen Spaß, aber es ist die Abwechslung und die Vielfältigkeit, die der Schießsport anbietet, die ihn so interessant machen.

Also warum nicht einfach mal den eigenen Horizont erweitern und einfach mal etwas neues probieren?
Kann ja auch sein, dass ich das probiere und am Ende für Mist einstufe! Ist nicht auszuschließen.

Aber ich vermute, wenn zwischendurch einmal ein solcher Ablauf, wie beschrieben, oder eine andere vergleichbare Disziplin mit dem Bogen probiert würde, einfach nur für etwas Abwechslung und vorallem zum Spaß, da sehe keinerlei Gefahr durch den Gesetzgeber.
Diese Gefahr, die Ihr natürlich zu recht seht kommt viel eher als Taten wie in Kongsgard Norwegen dieses Jahr, von Vollidioten, die mit der Armbrust in Bereichen von Kinderspielplätzen schießen, mit Druckluftwaffen auf Katzen, Hunde oder Kinder schießen.
Von einem Versuch eine schießsportliche Mehrdistanzdisziplin im eigenen Garten, auf einer Wiese oder auf der eigenen Bogenwiese zu schießen, evtl. als miniwettkampf mit einem anderen Bogenschützen, davon werden keine Gesetze verschärft.


archeryvlog-1

  • Gast
Archeryvlog, ich hatte dich weiter oben mal versucht zu "verteidigen", aber nun vermute ich eine deiner Triebfedern. Du siehst Bogenschützen generell als Untergruppe der (Feuer)Waffen-Schützen, deshalb verwendest du gerne den Begriff "Waffe". Das ich bei vielen Bognern ein Tabu. Auch ich lege meine Bögen sofort nieder, wenn sie als Waffe kategorisiert werden (das österr. Waffenrecht gleicht dem deutschen). Ich mag keine (Schuss)Waffen, habe das letztmalig beim österr. Bundesheer vor Jahrzehnten benutzt (eigentlich war ich da sehr gut, hab aber oft absichtlich Fehler eingebaut, man weiss ja nie ..).
Ich würde auch mit dem Bogen niemals auf Tiere schießen.
Deshalb kann ich die aufkommende Emotionalität dieses Freds verstehen: Wir spielen (wohl mehrheitlich!) nicht mit Waffen sondern leben den (fast) lautlosen Pfeilflug, der von unserem Bogen (hoffentlich) ins Ziel geht. Scheinbar ähnlich zu den Feuerwaffen, letztlich aber fast das Gegenteil.

ich bin Sportschütze, das ist richtig und ich besitze auch einige Schusswaffen als Sportschütze. Das muss man nicht mögen.

Auch nenne ich den Bogen nicht Waffe. Für mich ist Pfeil und Bogen ein Sportgerät, wie meine Sportwaffen im übrigen auch, denn ich übe mit diesen einen Sport aus.

Der einzige Bezug zur Waffe, den ich gezogen habe, ist die Nennung in der Überschrift, nämlich "Kurzwaffendisziplin".
Der Bezug zu Waffen wurde viel eher auf der ersten Seite und ff durch diejenigen konstruiert, die darin eine Gefahr sehen.
Ich sehe diese Gefahr eben nicht. Grund, siehe mein vorheriger Beitrag.

Du sagst Du würdest nie auf Tiere schießen. Dacord, ich auch nicht. Ich bin auch kein Jäger. Als ich vor 6 Wochen ein Reh mit dem Auto angefahren hatte und das Reh mich ansah als es seinen letzten Atemzug gemacht hat, habe ich mich bei dem Tier entschuldigt, dass ich es mit dem Auto angefahren und getötet habe.

Aber langer rede, wenig Sinn, wie ich weiter vorne auf der ersten Seite geschrieben habe, weis ich für die Zukunft, dass ich mit solchen Ideen in diesem Forum nicht mehr kommen brauche, wa sich als eher schade empfinde, kann ich aber mit leben. Und nur am Rande, auch ich genieße die Ruhe, wenn ich mit Pfeil und Bogen auf dem Parcours bin, bei mir im Garten damit schieße oder auf einer Bogenwiese bin.
Ich genieße es aber genauso, wenn ich mit meinem Verein auf dem Schießstand bin und wir unseren Disziplinen nachgehen können.
Auch dsa Feuerwaffenschießen hat etwas beruhigendes, wenn man es nicht zu verbissen sieht und betrachtet.


Offline perkolat

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@Perkolat: WARUM ?

Mit einem Sportgerät darf ich auf Parcours und Roven, mit einer Waffe wäre das wohl nicht möglich.

Wir sollten eins nicht vergessen, Grundlage dieser Diskussion ist das Waffenrecht in Deutschland (Österreich weiss ich es nicht), und nicht das persönliche Empfinden des Einzelnen bzw seine Einschätzung des Bogens.

Hallo Roscho,

weil in der Natur frei quasi gejagt wird. Was soll denn ein Unbeteiligter denken wenn Bogenschützen im Wald auf möglichst detailgetreu nachgebildete Tiere in möglichst naturgetreuer Positionierung beschossen werden? So realistisch üben Jäger nicht. Die kämpfen mit dem Ruf des Bambimörders und wir simulieren das täglich. Das nur als Fun abzutun ist für viele sicher grenzwertig. Aber sehen scheinbar fast alle anders.
Ich persönlich halte es für falsch Dingen die kommen werden zu ignorieren anstatt sich auf diese Begegnung vorzubereiten. Das betrifft vielleicht Änderung der Verhaltensweisen. Viel eher der Vorbereitung einer übergreifenden Argumentation. Die würde allen helfen. So hängt es davon ab, wie gut sich ein Rovender oder Parcourschütze  vor Ort erklärt. Das Forum könnte helfen. Aber nur wenn es bereit ist sich diesen Fragen zu stellen. Das vermisse ich hier.


Offline roscho

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@Perkolat: wenn du etwas in dem Forum vermisst, mach einen Thread dazu auf.

Ich denke es werden sich doch viele dazu äußern…
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Online helmut10

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Armbrust (Waffe)und Luftdruck (Schusswaffe) z.B., kann man auch im heimischen Garten nutzen.

Bist du da sicher? Hintergrund: Ich habe nach der "Abnahmepflicht" für unsere Bogenwiese gefragt, weil jemand aus dem Vorstand meinte, das wäre nötig.
Aussage LRA: "Wenn ihr nur Bögen und keine Armbrüste zulasse, brauchts das nicht. Ist das gleiche wie ein Fussballplatz - solange die Sicherheitsbereiche hinter den Scheiben eingehalten werden".

Wenn man die zuhause schießen darf, dann doch auch auf der Bogenwiese?

Ist rein aus Interesse - habe keine Armbrust (ausser einer mit Saugnäpfen)

Nur mal zur Klarstellung.....eine Armbrust ist keine!!!! Waffe, da eine Waffe dazu geeignet und bestimmt sein muss, einen Menschen oder ein Tier zu verletzen oder zu töten.
Voraussetzung Nr. 1 ist wohl gegeben, aber Nr. 2, die hinzukommen muss, liegt (heutzutage) wohl nicht vor, da die Armbrust ( ebenso wie ein Bogen) nicht dazu "bestimmt" ist, Mensch und Tier zu verletzen, oder zu töten.

Eine Armbrust ist ein im Waffenrecht explizit aufgeführter Gegenstand, zu dessen Erwerb, Umgang und Besitz man das 18. Lebensjahr vollendet haben muss.
Eine Erlaubnis zum Erwerb und Besitz ist nicht erforderlich.
Das Führen und das Schießen, auch außerhalb des eigenen befriedeten Besitztums, ist nicht verboten.

Lediglich das Schießen mit einer Schusswaffe ist reglementiert.
Eine Schusswaffe ist ein Gegenstand, bei dem feste oder gasförmige Gegenstände durch einen Lauf "getrieben" werden.

Eine  Armbrust ist  1. keine Waffe und 2. hat eine Armbrust keinen Lauf, sondern eine Schiene.


Offline Rose🌹

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@Perkolat: wenn du etwas in dem Forum vermisst, mach einen Thread dazu auf.

Ich denke es werden sich doch viele dazu äußern…

Definitiv 🌹


Offline HarryS

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Hallo
Um dann doch noch mal auf das Ursprungsthema zurückzukommen: Ich finde 12 Pfeile in 120sec. durchaus schnell. Ja ich gehöre zu den WA-DSB Schützen und hier kommt es auf möglichst präzises Treffen und einen wiederholbaren Ablauf an. Die WA hat vor kurzem den Versuch unternommen die Schießzeit von 40sec. je Pfeil auf 30sec. zu reduzieren und das hat einen ziemlichen Aufschrei gegeben. Ende vom Lied, es ist für das aktuelle Sportjahr wieder vom Tisch.
Was ich damit sagen möchte: Für mich ist es nicht denkbar eine sauberen Schußablauf mit 10sec. je Pfeil durchzuführen. Für mich ist das bereits Speedshooting, auch wenn Freund Lars da ganz andere Geschwindigkeiten vorlegt. Btw. Beim 3D Schießen muss ich sogar nur 2 Pfeile in besagten 120sec. schießen.
Ich weiß dass viele "traditionelle" (ich hasse diese Kategoriesierung) Schützen deutlich zügiger als wir Systemschützen unterwegs sind, aber auch bei diesen glaube ich sind 12 Pfeile in 120sec. eher die Ausnahme.

Gruß Harald
Blankbogen EXE Competitor 32# otf


Offline HarryS

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Hallo
Noch was zu den unterschiedlichen Distanzen. Hier kann ich das Feldbogenschießen nur jedem ans Herz legen. 3 Pfeile je Passe, bekannte und unbekannte Entfernungen und unterschiedliche Scheibengrößen. Wenn nicht genug Platz ist wäre da noch die Flint-Runde. Entfernung zwischen 10ft und 30yd, jede Passe eine andere Entfernung und bei der letzten Passe für jeden Pfeil eine andere Entfernung. Das lässt übrigens auch im Winter super in einer 3-Feldhalle trainieren.

Gruß Harald
Blankbogen EXE Competitor 32# otf


Offline BowLaw

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Übersetzt auf dem Bogen:

PP1 (Police Pistol 1)  Station 1; 25m (Dies sollte ohne großen Stress machbar sein)
12 Schuss in 120 Sekunden

PP1 (Police Pistol 1) Station 2; 15m (2 Sekunden sind schon sportlich, aber nicht unmöglich, denke ich)
2 x 6 Schuss in Intervallen. Die Scheiben zeigt sich 6 mal für je 2 Sekunden in denen ein Schuss abgegeben wird. Dann erfolg dsa Nachladen und ein nerneuter Durchgang.

was meint Ihr?

https://de.wikipedia.org/wiki/Langbogen#Kriegseinsatz
Also ich "meine" mal den Link oben.
Ausgebildete (!) Langbogenschützen konnten damals 10 Pfeile in einer Minute "vernünftig" schießen - mit vernünftig meine ich, dass sie schon die Richtung und die Entfernung des Feindes eingeschätzt haben.
Damals galt aber "die Masse machts" und daher war das Schnellschießen durchaus effektiv ... irgendeinen von den anreitenden Rittern wirds schon treffen.

Ich folgere daraus, dass es uns normalen Bogenschützen gar nicht möglich ist sich schnell, effektiv und vergleichbar auf den vorgeschlagenen Wettbewerb einzulassen.
Sicherlich kann es spassig sein auszuprobieren was so in einer Minute "geht" - hab ich auch schon gemacht.

Aber wenn man das nicht ala Anderson wirklich trainiert oder sich ein Pferd kauft bekommt man lediglich Glücksschüße hin.
Nett für ein Spassturnier oder wenn man mal "aus der Hüfte" - kann man ja gerne mal machen.



Offline Landbub

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Lediglich das Schießen mit einer Schusswaffe ist reglementiert.
Eine Schusswaffe ist ein Gegenstand, bei dem feste oder gasförmige Gegenstände durch einen Lauf "getrieben" werden.

Eine  Armbrust ist  1. keine Waffe und 2. hat eine Armbrust keinen Lauf, sondern eine Schiene.

Verstehe ich das so richtig, dass mir der Mann vom Amt dann einen Bären aufgebunden hat?
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline Waldgeist

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  • Nordlicht
Gilt für eine Armbrust das Waffengesetz?

In der Anlage 1 zum Waffengesetz ist definiert, dass eine Armbrust als Schusswaffe gilt.
In der Anlage 2 ist bestimmt, dass für Erwerb und Besitz keine waffenrechtlichen Erlaubnisse erforderlich sind.
« Letzte Änderung: Dezember 21, 2021, 11:33:00 Nachmittag von Waldgeist »
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline stöckchenschubser

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  • Widerstand ist zwecklos.
Um es kurz zu machen.


Die Armbrust gilt nach dem Waffg als Waffe, nicht als Schusswaffe, da nichts durch einen Lauf getrieben wird, ist aber den Schusswaffen gleichgestellt, da die Energie gespeichert werden kann.
Für Erwerb, Aufbewahrung und Umgang, ist sie den Luftdruckwaffen bis 7,5 Joule gleichgestellt.
Also frei ab 18.


Beides darf im heimischen Garten, unter der Prämisse, dass das Geschoss das Grundstück nicht verlassen kann, geschossen werden. Die Armbrust ist sogar auf diversen Parcous erlaubt.

Selbiges gilt für Pfeil und Bogen, nur achtet kaum jenand auf die Vorgabe, dass das Geschoss/Pfeil unter keinen Umständen das Grundstück verlassen darf.


Wirklich reglementiert ist nur die Verwendung von erlaubnispflichtigen Schusswaffen, dafür bedarf es einer genehmigten Einrichtung.


Um nochmals aufs Thema zu kommen.
Es gibt doch überall auf diversen Turnieren Elemente wie sie auch im Schießsport vorkommen.
Schießen auf Zeit, Pendel, nur zeitweise zu schießende Ziele, so viele Pfeile wie möglich in einer bestimmten Zeit,  sind Übungen, wie sie auch im Schießsport vorkommen, Duell, IPSC usw.
So weit sind wir da nicht voneinander entfernt, selbst die Präzision auf Distanz ist letztlich identisch.
Selbst militärische Aspekte haben im Bogensport ihr Äquivalent, clout, Over the Marks, z.B. beim WOT schön zu sehen, wo internationale traditionelle Übungen geschossen werden.



Auch das Durchlaufen eines Parcous und auf Tierbilder oder Silhouetten ist unter Anderem im Schießsport zu finden, z.B. beim Field Target.


Es ist also gar nicht so weit hergeholt, Übungen zu adaptieren.

Schießsport ist nunmal Schießsport, egal mit welchen Mitteln.


Der einzige Grund, warum wir nicht reglementiert werden ist, dass der Bogen keine Energie speichert, fällt dieser Passus irgendwann im Waffg, dann hantieren wir offiziell mit Waffen.


Eine Waffe ist alles, was dazu geeignet ist die Angriffs- oder Abwehrfähigkeit einer Person herabzusetzen.
« Letzte Änderung: Dezember 22, 2021, 12:27:22 Vormittag von stöckchenschubser »


Offline Uller

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Zitat
Hinter der Trommel her trotten die Kälber, das Fell für die Trommel liefern sie selber....

Bertolt Brecht


Offline webwood

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Hallo, erstmal teile ich fast alle Kommentare. Ein Bogen ist keine Waffe (Armbrust übrigens schon, da die Energie des Wurfarmes mechanisch gespeichert wird)
Aber mal ein anderer Gedanke. Wir stellen unsere Plastikviecher doch auch so realistisch wie möglich. So wäre es doch zumindest früher durchaus denkbar, dass ein hungriger Jäger möglichst schnell viele Pfeile in einen auffliegen Vogelschwarm geschossen hat. Entsprechende Pfeile mit aufgefächerten Spitzen haben Archäologen ja genug gefunden. Im Parcours kaum zu realisieren. So weit mir bekannt war es ein Wettkampf der nordamerikanischen Indianer, möglichst viele Pfeile in die Luft zu schiessen, bis der erste Pfeil den Boden berührt hat. (Achtung Lebensgefahr, Ein Pfeil, der von oben kommt, kann unsichtbar sein). Auf vielen Parcours gibt es bewegliche Ziele. Warum nicht, mit entsprechend knapper Zeitverzögerung zwei Flatterviecher am Pflockvorbeisausen zu lassen.
Ich bin selbst Pistolenschütze. Bei Lupi und PP habe ich genung Zeit auch mal die Waffe abzusetzen, weil Kraft oder Kondition nachlassen. Bei der Sportpistole habe ich diese Zeit bei den kurzen Serien deffinitiv nicht. Es macht beides Spaß. Also Faktor Zeitnot kann beim Bogen schon auch Freude machen. Mann muß es ja nicht machen, wenn man nicht möchte. Auserdem Ruhe, Enspannung und absolut keine Eile beim Bogenschiessen kann auch extrem nerven, zumindest bei einem Turnier. Fast alle haben Blankbogen geschossen, ein paar Compoundleute und einer mit einem Fita Bogen. Akribischt das Visier eingestellt, hinter ihm sind mehr und mehr die anderen Gruppen aufgelaufen und haben irgendwann dann nach Absprache überholt. Wir saßen dann allesamt schon gut eine halbe Stunde bei der wohlverdienten Brotzeit, als diese Gruppe dann auch eintrudelte. Die anderen drei Blankbogenschützen aus dieser Gruppe hatten reichlich angefressene Gesichter.
Ich bin der Meinung, jeder kann sich so viel Zeit nehmen, wie er möchte, aber nicht unbedingt auf einem Turnier mit vielen Teilnehmern und im Umkehrschluß, wenn technisch realisierbar auf einem Parcours durchaus auch "Zeitnot" Ziele.
Auf und zuklapbare Zielscheiben, wie bei den Pistolenleuten halte ich dennoch für sagen wir "grenzwertig" Wer hat den überhaupt Strom auf dem Fitaplatz? Die Mechanik steht zudem dem Wetter ausgesetzt und ungeschützt im Freien.
Thomas
PS: Noch eine Idee die mir gerade einfällt. Auf einem Parcours war ein Holzbrett mit 6 Bierflaschen. Je nach Pflockentfernung durchaus anspruchsvoll. Man baut nun 2 Holzbretter a 6 Flaschen. Jeder hat 10 Pfeile. Beispiel: Ich ziele in Ruhe und Bedacht, Habe z.B. mit 5 Pfeilen 3 Flaschen getroffen, mein Mitschütze schießt schneller und hat schon 4 Flaschen getroffen. Ich habe also noch 5 Pfeile für 3 Flaschen. Der andere nur noch z.B 3  Pfeile für seine 2 Flaschen. Wie verhalte ich mich taktisch? Gebe ich Gas oder vertraue ich auf die Leerschüsse des anderen? Gewonnen hat natürlich derjenige, welcher als erster alle 6 Flaschen getroffen hat. Nur so eine Idee, dass der Faktor Zeit beim Bogenschiessen schon seinen Reiz haben kann


« Letzte Änderung: Dezember 22, 2021, 12:59:15 Vormittag von webwood »