Archers Campfire

Wer schießt rein intuitiv, wer anders?

Gast · 477 · 88583

Offline Coureur de bois

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 :bremse: "...Im Ernst: es heißt intuitiv weil es ohne Denken abgehen soll, ist nicht einfach, geht aber ;)...", das ist nun mal falsch.

Nicht denken ist keine gültige Annahme, die Unterscheidung sollte "bewußtes Denken" und "unbewußtes Denken" lauten, so die Lehrmeinung.
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Offline Absinth

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So lange, bis ich das Gefühl habe, dass keine Bewegung mehr in meinem Körper ist und der Bogen in absoluter Ruhe ist.
(Gilt nicht bei "der fliegenden Wutz" und ähnlichen bewegten Zielen!  ;))

Hast du dann nicht das Problem, dass du anfängst nachzudenken und bewusst zu zielen?
_
Ich mache es im Prinzip, so wie du es beschreibst, nur fange ich dann an zu denken.
Deinen Gefühlen vertrauen du musst, junger Padawan ...

Im Ernst: es heißt intuitiv weil es ohne Denken abgehen soll, ist nicht einfach, geht aber ;)
Üb deinen Ablauf/deine Form vor der blanken Scheibe bis diese sitzt (oder immer wieder, ich mach’s auch) wenn du Vertrauen in deine Form hast klappt das mit dem Nicht Denken ..
 
Leg den Fokus nicht aufs Treffen (wollen), wenn die Form reproduzierbar sitzt kommt das Treffen.
Wichtiger ist der Fehlschuss, mach dir hinterher klar wo der Fehler war.
Dann analysier die Situation noch ein Mal und mach einen zweiten Schuss - wichtig mindestens 10 besser 30 bis 40 Sekunden Pause zwischen den Schüssen, nicht gleich in den Köcher greifen und sofort hinterher ballern.

Üben, Vertrauen fassen, analysieren, Pausen einlegen usw.. Und das funktioniert tatsächlich alles ohne denken?



Offline Ulrich

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In der Ausgangsstellung denke ich den Bewegungsablauf durch. Ist wie ein Kommando ans Unterbewusstsein, das je nach dem, worauf es gerade ankommt, variieren kann. Im Moment ist das Mantra : "Gerade!" (Schulterlinie Ausrichten!) "Anker!" (Anker präzise ansteuern!) "Hinten!" (die Bewegung muss weitergehen!)

Im Schussablauf läuft`s dann nach Programm  und ich bin in Gedanken genau bei dem, was ich grad tue. Schweifen die Gedanken ab, tut es auch der Pfeil.

Wie lange ich ankere? Das Ankern findet statt, hat aber keine Dauer. Wozu auch? Es gibt ja nichts zu visieren. Das läuft unterbewusst ab. Das Lösen auch.

Ja, so mach ich das. Manchmal funktioniert`s.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Ulrich

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Üben, Vertrauen fassen, analysieren, Pausen einlegen usw.. Und das funktioniert tatsächlich alles ohne denken?

Ich denke auch, nicht  denken geht gar nicht. Aber das Denken kontrollieren, das geht einigermassen.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

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Fangen wir jetzt wirklich an den Begriff „Denken“ zu definieren ?

Bewusstes vs unbewusstes Denken ?

Was ist „Denken“ - gehen ins philosophische ? Ich denke, also bin ich ?
Ins psychologische ? Ins medizinische mit einem EEG ?

Ich sag’s mal für mich so: Natürlich nehm ich die Situation war,  aber  beim Schuss mach ich mir keine Gedanken wie: wie weit ? Muss ich drüber oder drunter halten ?

Ich nehme den Schuss aber schon bewusst war und reflektiere ihn NACH dem Schuss  - ich will ja meinen Zielcomputer mit der Situationsanalyse füllen.

Aber wir zerreden hier schon wieder viel zu viel,  mehr schießen weniger denken ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Online Waldgeist

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@ roscho:
Ich denke - also bin ich. (These)
Ich denke nicht - also bin ich nicht. (Antithese)

Vielleicht ist das ja das Problem?

:Achtung: 
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Cayuga

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Um auf die Frage von Jack Ryan zurückzukommen. Ich ankere recht lange. Manchmal sogar sehr lange. Das ist bei mir wohl so, wie das Waldgeist schrieb. Bis ich das Gefühl habe, dass ich den Punkt treffe, den ich mit den Augen fixiere.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline roscho

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Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Online Waldgeist

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Wäre Herr Descartes ein Freund des trad. Bogenschießenes, hätte er sich vermutlich auch meiner Antithese genähert.    ;)
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Offline Rose🌹

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Das Thema ist zwar etwas Offtopic, aber ich riskiere es trotzdem 8).

Wie lange ankert ihr beim intuitiven Schießen?

Hallo Jack,
es ist nicht wichtig was wir tun, sondern was du tust.
Wenn du noch lange ankern musst, bis du das Gefühl hast alles passt,
dann gehört das zum Lernprozess.
Je nachdem wohin dich deine Reise mit dem Bogen führt, wirst du vielleicht gar keinen Anker, einen Fliegenden, oder einen variablen Anker ausprobieren.
Denken vor dem Schiessen hilft dabei, beim Schiessen strebe ich persönlich den sogenannten Flow an.

Grüße von Riddick, dem Schweigsamen 😂


Offline Kedde

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Wer mich kennt weiß das ich sobald ich im Anker bin auch schon löse.... und auch treffe.
Darum, jeder so wie er mag und wie er am besten damit zurechtkommt. Probiere aus was für Dich am angenehmsten ist. 
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
 https://www.youtube.com/channel/UCzKiLfM9YzkdHIVHOU6d-Dw


Offline Wendmann

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Bei 3D:
Gap und/oder point of aim im vollen Auszug auf alle Distanzen.
oder:
Aufs kill zielen über die Spitze im halben Auszug, sauber und ruhig ausziehen und dann im vollen Auszug nur bei Bedarf "intuitiv" nachjustieren.
oder:
"Rein intuitiv" max. bis 20 m, mehr will das Hirn nicht und schalte sich korrigierend ein.

Bei Scheibe/Halle:
Immer point of aim, nie intuitiv.

Traditionelle recurves (Jagdbogen): Damon Howatt Hunter 48 lb; Oak Ridge Dymond 35 lb; Core Pulse TD 30 - 34 lb; Zuzeca3 TD 62" mit 40 lb von Ulf Jantzen; Black Shadow 64"mit 35 lb von Manfred Kaufmann (Styrian Archery), Fred Bear Super Kodiak 64" mit 35 lb.