Archers Campfire

Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)

Gast · 42 · 9666

Steff

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Irgendwie habe ich das Gefühl,
dass Einige gerne darüber reden wollen, warum sie genau dieses Zuggewicht gewählt haben.

Hier sind auch Mehrfachnennungen möglich.

Dann nehmt die Gelegenheit hier wahr.
Ein guter Zeitpunkt wäre vielleicht heute Abend,
nach den diversen Vatertags - Unternehmungen  ;)

Viel Spaß
 :bow: Steff


Offline Kedde

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Ab 18:00 ist Steff`s Beichtstuhl und Kummerkasten geöffnet.  :unschuldig: :Achtung:
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
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Offline epona

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Ich hab heute am Vatertag ja nix zu tun, da kann ich gleich mal anfangen  ;)

Normalerweise schiesse ich Langbogen mit knapp 35#, im Augenblick schwächle ich etwas und bin deshalb auf 26# (auch Langbogen) zurückgegangen. Gefühlt ein ganz schöner Unterschied, von der Trefferlage allerdings nicht so sehr. Ich ankere sauberer mit den 26# (wenn man das was ich mache als Ankern bezeichnen möchte). Für mich spielt eher das Gesamtgefühl eine Rolle, weniger das nominelle Zuggewicht.  Und das passt bei mir gerade ganz gut.

Insgesamt finde ich, dass auf einem durchschnittlichen Parcours ein Zuggewicht von 25-35# für die meisten Schüsse ausreicht.
Den Bison auf gefühlte 100m treffe ich sowieso nicht, egal mit welchem Zuggewicht. Aber Spaß machen die Weitschüsse, und das ist die Hauptsache!!
"Es gibt bereits alle guten Vorsätze, wir brauchen sie nur noch anzuwenden."
Blaise Pascal


Offline rso

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Also ich hab z.Zt. 3 Bögen, die bei meinem 28er Auszug exakt 40 lbs auf die Waage bringen. Dann noch einen mit 45 lbs,  den ich gerne auf dem Parcours verwende, jedoch nicht beim Scheibentraining. Alle anderen Bögen mit 45 und mehr hab ich verkauft, weil man ja nicht jünger wird und ich damit nicht besser, eher schlechter geschossen habe.
Das Kreuz hab ich bei 36-40 gemacht.

Birgit hat lange gebraucht, um von ihrem 25er Slickstick auf was "schwereres" zu wechseln.
Das Problem ist doch, gehat du von 25 auf 30, dann ist das 20% Zuwachs, von 40 auf 45 sinds aber nur gute 10%.
Also hab ich ihr meinen alten Recurve von real 32 auf 28 runtergeschliffen... und bei ihrem 26,5er Auszug sinds dann so etwa 26lbs auf den Fingern. Das passt und reicht meist auch für sportlich gestellte Ziele.... mit entsprechend leichten Pfeilen .

cu

Rainer


Offline carpe noctem

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  • Moin :-)
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Angefangen habe ich mal mit 30-35# Bin dann aber zum Clout-Schiessen gekommen und bei über 70# gelandet.
Auf Dauer aber zu viel, zumal ich zum 3D gewechselt bin. Da reichen dann die ca 50# völlig aus die mein Wohlfühlgewicht sind.
Also 50# bei 31" Auszug. Meine Bögen haben dann so zwischen 42-45#@28"
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Gardener

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Eingestiegen in den Bogensport bin ich mit einem OR und da sind auf 70m die 40lbs fast obligat.
Danach mit einem BB einfach dabei geblieben und das Pfeilmaterial auf Entradas umgestellt für 3D.
Am Anfang Indians geschossen volle Höhe dabei war etwas mehr Anschub nicht ungern gesehen.
Und jetzt mit den TradHunter den Pfeil auf das Zuggewicht zurechtgeschliffen und passt.
Die Indians sind auch deutlich flacher geworden.
Im Grunde bin ich da sehr einem System treu und das Zuggewicht ist hier eine Konstante.
Ebeso die Pfeile im Stil und Aufbau, die große Variable im System bin ich und das ist schon mal anstrengend :bang:
Irgendwann werde ich dem Alter und der Laufleistung Tribut zollen müssen, bis dahin mache ich einfach weiter.
Allen noch einen schönen Vatertag und alles was so dazugehört.


Steff

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Ich fand schon immer das Extreme und Gefährliche am Sport faszinierend.
Die mentale Stärke um die gestellten Anforderungen zu meistern, und die benötigten Fähigkeiten zogen mich an. Es war nicht nur das Adrenalin, aber auch.

Davon geblieben ist etwas Kraft, die mich befähigt Zuggewichte über 50# entspannt zu ziehen.
Und starke Sehnen und Bänder, die mich vor Verletzungen schützen.

Dabei ist mir nur die Ruhe, die Natur und das Schiessen wirklich wichtig.
Wie, wieviel und mit was ändert sich ständig.






Offline Landbub

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Als Systemschütze ist man darauf angewiesen, den Anker sauber und auch mal länger als 2 sec halten zu können. 30# bis 36# sind vollkommen OK. Zur Pfeilanpassung ändere ich lieber mal das Zuggewicht um ein paar # bevor ich lange mit dem Spitzengewicht experimentiere. Finetuning geht viel schneller so.

Compound steht auch auf "Nur" 52#. Zieht sich einfach bequemer und die Pfeile gehen auch etwas leichter raus aus dem Ziel.

--> Mir erschließt sich der Sinn hoher Zuggewichte nicht.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline Beefeater

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Ich schiesse Blankbogen mit System und bin mit meinen 32" - 34" ganz gut zufrieden.
Ich hab schon mal über eine Steigerung nachgedacht, aber nach einer neuerlichen längeren krankheitsbedingten Pause (man wollte mich im Krankenhaus partout nicht mit dem Bogen auf dem schönen langen Gang üben lassen) konnte ich bei dem momentanen Zuggewicht gleich wieder einsteigen und im Training auch den 60. Pfeil noch sauber im Anker halten und ruhig ins Gold bringen.
   
Grüße, Achim

Bearpaw Mohawk RC 33#@29,5" 60", Gillo G1 MT 70" mit  W&W Winex 32#


testjan

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Achim, dasselbe schieße ich blank auch, seit Jahren. Testweise hatte ich mal 38# für ein paar Monate - das ist schon eine andere Hausnummer, wie da die Pfeile rausgehen. Aber ich habe damit genau Null Punkte mehr geschossen, nur mehr Pfeile kaputtgemacht.


snoopy

  • Gast
Ich mag es auch, wenn mich mein Equipment fordert. Als Kugelschütze war ich mit dem Revolver .357 Magnum präziser, als mit der Sportpistole .22 lfb.
Vermutlich deshalb, weil es einfach mehr Spaß macht, wenn es fordernd ist.

Daher schieße ich einen 54# @ 28'' LB seit 8 Jahren (hab ich mir zum 50. geleistet).
Im Februar habe ich mir vom selben Bogenbauer einen 45# @ 28'' gekauft, tolles Teil.
Aber nachdem ich ihn gestern das erste Mal am Parcours geschossen habe, habe ich beschlossen, dass ich noch nicht so weit für 45# bin.
Mein alter Bogen fordert mich mehr und macht einfach mehr Spaß und motiviert mich somit immer dran zu bleiben.



Offline Sabiji

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--> Mir erschließt sich der Sinn hoher Zuggewichte nicht.

Ich denke, dass jeder ambitionierte Bogenschütze bei seinem Zuggewicht zwangsläufig landet. Epona schrieb so schön, dass es nicht auf das nominelle, sondern auf das Wohlfühlgewicht ankommt. Sicherlich spielt auch die körperlich Grundkonstitution eine Rolle, aber ich kenne kräftige Typen, die gemäßigte 40 lbs schießen und auch welche denen man das verwendete hohe Zuggewicht körperlich nicht ansiehst, damit aber glücklich sind.
Sicherlich gibt es "Egos" die einen 45ger schießen müssen, weil man ja ein "Kerl" ist. Aber insbesondere als "Turnierschütze" sehe ich diese Klientel ausgesprochen selten, zu mindestens bei Verbandsturnieren.
Bei meinem Turnierbogen habe ich mich irgendwann bei 52 lbs auf den Fingern eingepegelt, daneben (aber seltener) dürfen noch eine Widow PL mit 48 und ein Kienle Kunduz mit ebenfalls 52  a.d.F. Pfeile schmeißen.
Zum reinen Techniktraining nutze ich öfter irgendeinen simplen Fred Bear Grizzly Nachbau (vom Kumpel für nen Fuffi) mit nominellen 60 lbs. Da spielt das rein, was snoopy schreibt: es motiviert, fordert (körperlich, aber auch die Konzentration) und macht einfach Spaß.
Ich wollte nicht irgendwann genau dieses Zuggewicht unbedingt schießen. Es hat sich im laufe der Zeit und Materialoptimierung so ergeben. Jetzt passt es halt schon seit ein paar Jahren.

Viel heftiger fand ich das bei meiner Tochter im olympischen Bereich. Die ist Anfang der 6. Klasse in einen Verein eingetreten. Olympische Vereine sind grundsätzlich Wettkampforientiert. Halle ging ja noch, aber im Freien musste sie bald (ab 15 Jahre) auf 60 Meter. Die wurde relativ schnell von 18 auf 30 lbs hochgepuscht, damit die Wettkampfdistanz machbar war. Das ging nur durch häufiges und intensives Training. Dazu noch das Gewicht des Bogens mit dem ganzen Stabi-Kladderadatsch. Sie war oftmals ganz schön fertig.


Offline stöckchenschubser

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  • Widerstand ist zwecklos.
Grundsätzlich habe ich immer versucht das Zuggewicht an die Situation anzupassen, also Distanz und Wirkungsgrad.
Inzwischen , stehen aber Gesundheit und Spaß im Vordergrund und dank moderner Materialien auch auf große Distanzen möglich.
Die Zielballistik spielt ja keine große Rolle.


Jeder muss sich wohlfühlen, Spaß haben und die Gesundheit im Blick behalten, richtig und falsch ist individuell.
Was man aber sagen kann ist, klein anzufangen bringt länger Spaß und hohe Zuggewichte.


Offline JanL (†)

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  • Hauptsach' Schbass gehabt!
    • Jan Lauer Photography
Steht bei mir in der Signatur.

Ich fühle mich bei 45-50# einfach wohl. Ich mag den Zug auf den Fingern. Sollte aber nicht zu viel sein.
2004-2005 habe ich mal 60-67# gezogen. Bis die Schulter gestreikt hat.
Ein Jahr Pause. Mit 35# wieder eingestiegen und jetzt eben bei 45-50# gelandet und geblieben.
Ausser beim Compound. Der soll aber auch mal ne Wutz erlegen.....irgendwann einmal   8)
Mephisto 58"  50#
Great Plainsman 66"  45#
Mamba 58"  50#
Fred Bear Patriot 64"  50#
Osage PB 63"  52#
PSE X Force Dream Season  68,5#


Offline ravenheart

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Hach je, was soll man sagen...

Angefangen habe ich mit 25#... das war vor rund 20 Jahren...
Da ich meine Bogen überwiegend selber baue, verspürte ich beim BAU die Herausforderung, "mehr rauszuholen"...

Andererseits haben mich die 25# SCHNELL unterfordert, so dass ich mich pro Jahr um ca. 5 - 10# gesteigert habe....
(Ich finde es "langweilig", wenn ich das Gefühl habe, ich könnte den Bogen mit "Kindergriff" oder "mit dem kleinen Finger" ziehen...)

So bin ich dann nach ein paar Jahren bei rund 50# gelandet.
Parallel habe ich einen glasbelegten Recurve (60#) gekauft. (Hauptgrund: Es gelang mir einfach nicht, bei den Selbstgebauten über 50# zu landen).

Nach ca. 1 weiteren Jahr konnte ich den 60er ohne Probleme im Anker halten.

Dann kam ein Flight-Turnier, und dafür habe ich einen 70er gebaut. (Mittlerweile klappte das auch durch gestiegene Bau-Erfahrung)....

Den 70er habe ich dann auch auf zwei 3D-Turnieren geschossen, musste aber feststellen, dass ich damit an meiner Grenze angelangt war, gegen Turnierende wurde es mühsam.

Daher bin ich für Turniere wieder auf - je nach aktuellem Trainingsstand - 50 - 60# runter gegangen.
Bei mehreren "Quick-and-Dirty"-Turnieren ("Q&D" bedeutet: Fr. Anreise und Holzverlosung, Sa. aus dem Holz nen Bogen bauen, So. damit ein Turnier schießen!) habe ich "zur Sicherheit", um das Holz nicht zu überlasten (man will dann ja das Turnier auch mitmachen und ohne Bogenbruch zu Ende bringen!) das Zuggewicht niedriger, bei rund 40# angesetzt.
Dabei musste ich aber feststellen, dass mich das Zuggewicht "langweilt"... Hat einfach keinen "Wumms"...  :bow:

Im Moment bin ich (aus Gründen der privaten Überlastung) schlecht im Training, würde auf ein Turnier also mit 45 - 50# gehen... (ich habe über 40 Bogen, also reichlich Auswahl..)
Mit 2 -3 Wochen Training wäre ich vmtl. schon wieder bei rund 55 - 60#...

Und um es klar zu sagen:
Ich gehöre NICHT zu den Schützen, die - um ein hohes Zuggewicht vorzuweisen - sich im Turnier mit dem Bogen abmühen! Ich muss den gefühlt "locker und ruhig" im Anker halten können!
Ich habe aber schon öfter den Satz gehört: "Boah, wievel # hat DER denn? Wenn Du den ziehst, sieht das total spielerisch aus, und ich krieg den nicht mal in den Anker!! (Hinzu kommt: Ich schieße ja auch 60# ohne jeden Fingerschutz... das täuscht auch so manchen über das reale Zuggewicht...)

Warum mir das so leicht fällt, weiß ich nicht.  Ich versichere, ich bin vernünftig genug, immer unter meiner Überlastungsgrenze zu bleiben... Ich schieße mich oft z.B. auch erst mit einem schwächeren Bogen "warm", wenn Zeit dafür ist... Aber wenn ich gut "drin" bin, sind 65# kein Problem. Daher habe ich in der Umfrage "61-70" gewählt.   

Rabe
« Letzte Änderung: Mai 31, 2019, 11:32:29 Vormittag von ravenheart »