Archers Campfire

Bogenschießen => Allgemein => Thema gestartet von: Steff am Mai 30, 2019, 08:29:16 Vormittag

Titel: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Steff am Mai 30, 2019, 08:29:16 Vormittag
Irgendwie habe ich das Gefühl,
dass Einige gerne darüber reden wollen, warum sie genau dieses Zuggewicht gewählt haben.

Hier sind auch Mehrfachnennungen möglich.

Dann nehmt die Gelegenheit hier wahr.
Ein guter Zeitpunkt wäre vielleicht heute Abend,
nach den diversen Vatertags - Unternehmungen  ;)

Viel Spaß
 :bow: Steff
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Kedde am Mai 30, 2019, 08:40:58 Vormittag
Ab 18:00 ist Steff`s Beichtstuhl und Kummerkasten geöffnet.  :unschuldig: :Achtung:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: epona am Mai 30, 2019, 11:31:59 Vormittag
Ich hab heute am Vatertag ja nix zu tun, da kann ich gleich mal anfangen  ;)

Normalerweise schiesse ich Langbogen mit knapp 35#, im Augenblick schwächle ich etwas und bin deshalb auf 26# (auch Langbogen) zurückgegangen. Gefühlt ein ganz schöner Unterschied, von der Trefferlage allerdings nicht so sehr. Ich ankere sauberer mit den 26# (wenn man das was ich mache als Ankern bezeichnen möchte). Für mich spielt eher das Gesamtgefühl eine Rolle, weniger das nominelle Zuggewicht.  Und das passt bei mir gerade ganz gut.

Insgesamt finde ich, dass auf einem durchschnittlichen Parcours ein Zuggewicht von 25-35# für die meisten Schüsse ausreicht.
Den Bison auf gefühlte 100m treffe ich sowieso nicht, egal mit welchem Zuggewicht. Aber Spaß machen die Weitschüsse, und das ist die Hauptsache!!
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: rso am Mai 30, 2019, 11:51:50 Vormittag
Also ich hab z.Zt. 3 Bögen, die bei meinem 28er Auszug exakt 40 lbs auf die Waage bringen. Dann noch einen mit 45 lbs,  den ich gerne auf dem Parcours verwende, jedoch nicht beim Scheibentraining. Alle anderen Bögen mit 45 und mehr hab ich verkauft, weil man ja nicht jünger wird und ich damit nicht besser, eher schlechter geschossen habe.
Das Kreuz hab ich bei 36-40 gemacht.

Birgit hat lange gebraucht, um von ihrem 25er Slickstick auf was "schwereres" zu wechseln.
Das Problem ist doch, gehat du von 25 auf 30, dann ist das 20% Zuwachs, von 40 auf 45 sinds aber nur gute 10%.
Also hab ich ihr meinen alten Recurve von real 32 auf 28 runtergeschliffen... und bei ihrem 26,5er Auszug sinds dann so etwa 26lbs auf den Fingern. Das passt und reicht meist auch für sportlich gestellte Ziele.... mit entsprechend leichten Pfeilen .

Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: carpe noctem am Mai 30, 2019, 12:10:10 Nachmittag
Angefangen habe ich mal mit 30-35# Bin dann aber zum Clout-Schiessen gekommen und bei über 70# gelandet.
Auf Dauer aber zu viel, zumal ich zum 3D gewechselt bin. Da reichen dann die ca 50# völlig aus die mein Wohlfühlgewicht sind.
Also 50# bei 31" Auszug. Meine Bögen haben dann so zwischen 42-45#@28"
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Gardener am Mai 30, 2019, 12:20:25 Nachmittag
Eingestiegen in den Bogensport bin ich mit einem OR und da sind auf 70m die 40lbs fast obligat.
Danach mit einem BB einfach dabei geblieben und das Pfeilmaterial auf Entradas umgestellt für 3D.
Am Anfang Indians geschossen volle Höhe dabei war etwas mehr Anschub nicht ungern gesehen.
Und jetzt mit den TradHunter den Pfeil auf das Zuggewicht zurechtgeschliffen und passt.
Die Indians sind auch deutlich flacher geworden.
Im Grunde bin ich da sehr einem System treu und das Zuggewicht ist hier eine Konstante.
Ebeso die Pfeile im Stil und Aufbau, die große Variable im System bin ich und das ist schon mal anstrengend :bang:
Irgendwann werde ich dem Alter und der Laufleistung Tribut zollen müssen, bis dahin mache ich einfach weiter.
Allen noch einen schönen Vatertag und alles was so dazugehört.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Steff am Mai 30, 2019, 01:31:33 Nachmittag
Ich fand schon immer das Extreme und Gefährliche am Sport faszinierend.
Die mentale Stärke um die gestellten Anforderungen zu meistern, und die benötigten Fähigkeiten zogen mich an. Es war nicht nur das Adrenalin, aber auch.

Davon geblieben ist etwas Kraft, die mich befähigt Zuggewichte über 50# entspannt zu ziehen.
Und starke Sehnen und Bänder, die mich vor Verletzungen schützen.

Dabei ist mir nur die Ruhe, die Natur und das Schiessen wirklich wichtig.
Wie, wieviel und mit was ändert sich ständig.




Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Landbub am Mai 31, 2019, 01:31:28 Vormittag
Als Systemschütze ist man darauf angewiesen, den Anker sauber und auch mal länger als 2 sec halten zu können. 30# bis 36# sind vollkommen OK. Zur Pfeilanpassung ändere ich lieber mal das Zuggewicht um ein paar # bevor ich lange mit dem Spitzengewicht experimentiere. Finetuning geht viel schneller so.

Compound steht auch auf "Nur" 52#. Zieht sich einfach bequemer und die Pfeile gehen auch etwas leichter raus aus dem Ziel.

--> Mir erschließt sich der Sinn hoher Zuggewichte nicht.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Beefeater am Mai 31, 2019, 02:01:58 Vormittag
Ich schiesse Blankbogen mit System und bin mit meinen 32" - 34" ganz gut zufrieden.
Ich hab schon mal über eine Steigerung nachgedacht, aber nach einer neuerlichen längeren krankheitsbedingten Pause (man wollte mich im Krankenhaus partout nicht mit dem Bogen auf dem schönen langen Gang üben lassen) konnte ich bei dem momentanen Zuggewicht gleich wieder einsteigen und im Training auch den 60. Pfeil noch sauber im Anker halten und ruhig ins Gold bringen.
   
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: testjan am Mai 31, 2019, 06:58:12 Vormittag
Achim, dasselbe schieße ich blank auch, seit Jahren. Testweise hatte ich mal 38# für ein paar Monate - das ist schon eine andere Hausnummer, wie da die Pfeile rausgehen. Aber ich habe damit genau Null Punkte mehr geschossen, nur mehr Pfeile kaputtgemacht.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: snoopy am Mai 31, 2019, 07:05:38 Vormittag
Ich mag es auch, wenn mich mein Equipment fordert. Als Kugelschütze war ich mit dem Revolver .357 Magnum präziser, als mit der Sportpistole .22 lfb.
Vermutlich deshalb, weil es einfach mehr Spaß macht, wenn es fordernd ist.

Daher schieße ich einen 54# @ 28'' LB seit 8 Jahren (hab ich mir zum 50. geleistet).
Im Februar habe ich mir vom selben Bogenbauer einen 45# @ 28'' gekauft, tolles Teil.
Aber nachdem ich ihn gestern das erste Mal am Parcours geschossen habe, habe ich beschlossen, dass ich noch nicht so weit für 45# bin.
Mein alter Bogen fordert mich mehr und macht einfach mehr Spaß und motiviert mich somit immer dran zu bleiben.

Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Sabiji am Mai 31, 2019, 10:33:04 Vormittag
--> Mir erschließt sich der Sinn hoher Zuggewichte nicht.

Ich denke, dass jeder ambitionierte Bogenschütze bei seinem Zuggewicht zwangsläufig landet. Epona schrieb so schön, dass es nicht auf das nominelle, sondern auf das Wohlfühlgewicht ankommt. Sicherlich spielt auch die körperlich Grundkonstitution eine Rolle, aber ich kenne kräftige Typen, die gemäßigte 40 lbs schießen und auch welche denen man das verwendete hohe Zuggewicht körperlich nicht ansiehst, damit aber glücklich sind.
Sicherlich gibt es "Egos" die einen 45ger schießen müssen, weil man ja ein "Kerl" ist. Aber insbesondere als "Turnierschütze" sehe ich diese Klientel ausgesprochen selten, zu mindestens bei Verbandsturnieren.
Bei meinem Turnierbogen habe ich mich irgendwann bei 52 lbs auf den Fingern eingepegelt, daneben (aber seltener) dürfen noch eine Widow PL mit 48 und ein Kienle Kunduz mit ebenfalls 52  a.d.F. Pfeile schmeißen.
Zum reinen Techniktraining nutze ich öfter irgendeinen simplen Fred Bear Grizzly Nachbau (vom Kumpel für nen Fuffi) mit nominellen 60 lbs. Da spielt das rein, was snoopy schreibt: es motiviert, fordert (körperlich, aber auch die Konzentration) und macht einfach Spaß.
Ich wollte nicht irgendwann genau dieses Zuggewicht unbedingt schießen. Es hat sich im laufe der Zeit und Materialoptimierung so ergeben. Jetzt passt es halt schon seit ein paar Jahren.

Viel heftiger fand ich das bei meiner Tochter im olympischen Bereich. Die ist Anfang der 6. Klasse in einen Verein eingetreten. Olympische Vereine sind grundsätzlich Wettkampforientiert. Halle ging ja noch, aber im Freien musste sie bald (ab 15 Jahre) auf 60 Meter. Die wurde relativ schnell von 18 auf 30 lbs hochgepuscht, damit die Wettkampfdistanz machbar war. Das ging nur durch häufiges und intensives Training. Dazu noch das Gewicht des Bogens mit dem ganzen Stabi-Kladderadatsch. Sie war oftmals ganz schön fertig.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: stöckchenschubser am Mai 31, 2019, 10:46:59 Vormittag
Grundsätzlich habe ich immer versucht das Zuggewicht an die Situation anzupassen, also Distanz und Wirkungsgrad.
Inzwischen , stehen aber Gesundheit und Spaß im Vordergrund und dank moderner Materialien auch auf große Distanzen möglich.
Die Zielballistik spielt ja keine große Rolle.


Jeder muss sich wohlfühlen, Spaß haben und die Gesundheit im Blick behalten, richtig und falsch ist individuell.
Was man aber sagen kann ist, klein anzufangen bringt länger Spaß und hohe Zuggewichte.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: JanL (†) am Mai 31, 2019, 11:13:36 Vormittag
Steht bei mir in der Signatur.

Ich fühle mich bei 45-50# einfach wohl. Ich mag den Zug auf den Fingern. Sollte aber nicht zu viel sein.
2004-2005 habe ich mal 60-67# gezogen. Bis die Schulter gestreikt hat.
Ein Jahr Pause. Mit 35# wieder eingestiegen und jetzt eben bei 45-50# gelandet und geblieben.
Ausser beim Compound. Der soll aber auch mal ne Wutz erlegen.....irgendwann einmal   8)
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: ravenheart am Mai 31, 2019, 11:27:56 Vormittag
Hach je, was soll man sagen...

Angefangen habe ich mit 25#... das war vor rund 20 Jahren...
Da ich meine Bogen überwiegend selber baue, verspürte ich beim BAU die Herausforderung, "mehr rauszuholen"...

Andererseits haben mich die 25# SCHNELL unterfordert, so dass ich mich pro Jahr um ca. 5 - 10# gesteigert habe....
(Ich finde es "langweilig", wenn ich das Gefühl habe, ich könnte den Bogen mit "Kindergriff" oder "mit dem kleinen Finger" ziehen...)

So bin ich dann nach ein paar Jahren bei rund 50# gelandet.
Parallel habe ich einen glasbelegten Recurve (60#) gekauft. (Hauptgrund: Es gelang mir einfach nicht, bei den Selbstgebauten über 50# zu landen).

Nach ca. 1 weiteren Jahr konnte ich den 60er ohne Probleme im Anker halten.

Dann kam ein Flight-Turnier, und dafür habe ich einen 70er gebaut. (Mittlerweile klappte das auch durch gestiegene Bau-Erfahrung)....

Den 70er habe ich dann auch auf zwei 3D-Turnieren geschossen, musste aber feststellen, dass ich damit an meiner Grenze angelangt war, gegen Turnierende wurde es mühsam.

Daher bin ich für Turniere wieder auf - je nach aktuellem Trainingsstand - 50 - 60# runter gegangen.
Bei mehreren "Quick-and-Dirty"-Turnieren ("Q&D" bedeutet: Fr. Anreise und Holzverlosung, Sa. aus dem Holz nen Bogen bauen, So. damit ein Turnier schießen!) habe ich "zur Sicherheit", um das Holz nicht zu überlasten (man will dann ja das Turnier auch mitmachen und ohne Bogenbruch zu Ende bringen!) das Zuggewicht niedriger, bei rund 40# angesetzt.
Dabei musste ich aber feststellen, dass mich das Zuggewicht "langweilt"... Hat einfach keinen "Wumms"...  :bow:

Im Moment bin ich (aus Gründen der privaten Überlastung) schlecht im Training, würde auf ein Turnier also mit 45 - 50# gehen... (ich habe über 40 Bogen, also reichlich Auswahl..)
Mit 2 -3 Wochen Training wäre ich vmtl. schon wieder bei rund 55 - 60#...

Und um es klar zu sagen:
Ich gehöre NICHT zu den Schützen, die - um ein hohes Zuggewicht vorzuweisen - sich im Turnier mit dem Bogen abmühen! Ich muss den gefühlt "locker und ruhig" im Anker halten können!
Ich habe aber schon öfter den Satz gehört: "Boah, wievel # hat DER denn? Wenn Du den ziehst, sieht das total spielerisch aus, und ich krieg den nicht mal in den Anker!! (Hinzu kommt: Ich schieße ja auch 60# ohne jeden Fingerschutz... das täuscht auch so manchen über das reale Zuggewicht...)

Warum mir das so leicht fällt, weiß ich nicht.  Ich versichere, ich bin vernünftig genug, immer unter meiner Überlastungsgrenze zu bleiben... Ich schieße mich oft z.B. auch erst mit einem schwächeren Bogen "warm", wenn Zeit dafür ist... Aber wenn ich gut "drin" bin, sind 65# kein Problem. Daher habe ich in der Umfrage "61-70" gewählt.   

Rabe
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Knorr am Mai 31, 2019, 01:10:59 Nachmittag
Habe mein Kreuz bei 51 bis 55# gemacht.

Für mich stellt sich die Frage nach dem Sinn von hohen Zuggewichten gar nicht.
Natürlich braucht es keine 50# um ein 3d Tier egal auf welcher Entfernung mit mehr oder weniger gerader Parabel zu treffen.

Wer nicht für die reelle Bogenjagd trainiert ist auch mit 30#  und weniger gut beraten.

Macht es Sinn auf extrem hohe Berge zu steigen? Macht es Sinn schwer zu klettern? Macht es Sinn mit einem Atemzug und ohne flossen 70m tief zu tauchen?...
Die Beweggründe warum man Bogensport betreibt sind vielfältig.
Ich persönlich habe seit jeher körperliche und kraftbetonte Sportarten betrieben.
Beim Bogenschießen reizt mich  - unter anderem - auch das körperliche und schieße daher gerne 50# plus.
Mein derzeit stärkster Bogen hat über 66#, die meisten meiner Bögen 50# plus.
Ich habe gemerkt das ich mich unter 45# adF einfach nicht so wohl fühle. Ich muß meinen Körper spüren. Daher schwerere Zuggewichte. Ich treffe mit 55# nicht besser als mit 40# - es fühlt sich aber besser an. Und gerade im traditionellen, intuitiven Bogensport ist doch das Gefühl ein wichtiger Faktor.

Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: snoopy am Mai 31, 2019, 01:22:12 Nachmittag
...... Ich treffe mit 55# nicht besser als mit 40# - es fühlt sich aber besser an. Und gerade im traditionellen, intuitiven Bogensport ist doch das Gefühl ein wichtiger Faktor.

Danke für dieses Wording, das war es was auch ich zum Ausdruck bringen wollte, aber nicht so schön umschreiben konnte  :klasse:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Knorr am Mai 31, 2019, 01:24:11 Nachmittag
Gerne geschehen  ;)
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Waldgeist am Mai 31, 2019, 01:28:51 Nachmittag
Meine Antwort ist weder prosaisch noch tiefenpsychologisch:
Einstieg mit 26 #, nach einigen Monaten rauf auf 33#. Ein Jahr später dann 43#. Irgendwann Schulterprobleme bekommen und ein halbes Jahr in Behandlung und Zwangspause. Danach wieder 24# begonnen und langsam gesteigert.
Jetz "pendel" ich zwischen einem Hybriden mit 35# und einem LB mit 44#; so ganz nach Lust und Wohlbefinden.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Steff am Mai 31, 2019, 02:46:55 Nachmittag
@ Arminstoteles sehr wahre Worte

Lehren und Belehren ist bei Unwissenden sicher nötig, wobei man ja oft nur aus Fehlern wirklich lernt.
Wenn man jedoch so lange Zeit gemeinsam ums Feuer sitzt, dann weiß man doch das die anderen Archer wissen was sie tun.
Das Belehren gerade beim Zuggewicht hat bei uns schon was von den oft zitierten Gebetsmühlen.

Nebenbei sind wir ein Forum, in dem es ums Bogenschiessen geht, nicht nur um 3D.

Und noch ein Ansatz. Worauf weißt das fast schon reflexartige Abschweifen von eigenem Zuggewicht, auf das was Andere tun hin?

Ich schließe mal mit einem Zitat und mit einem Bild für meine Freund Knorr. OT

"Wir sind so gerne in der freien Natur, weil diese keine Meinung über uns hat."
Friedrich Nietzsche




Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: testjan am Mai 31, 2019, 05:02:16 Nachmittag
Es ist seltsam, niemand muss sich rechtfertigen aber trotzdem tun die Fünfzigpluspfünder das, sobald die Rede vom Zuggewicht ist. In amerikanischen Foren erklären die Leute mit den 45#-Bögen, warum sie so ein geringes Gewicht schießen, warum ist das so?

Anfänger mal ausgenommen, wissen wir doch alle, was wir tun, wir sind nicht mehr im Wachstum (der Pansen zählt nicht) und die überwiegende Mehrheit schießt schon lange.

Knorr hat ein paar schöne Beispiele genannt, da gibt es sehr viel mehr: Autos, Küchenausstattung, Fahrräder mit 27 Gängen, 100km-Wanderungen, Rückenköcher mit Platz für zwei Dutzend dicke Holzpfeile, Mary-Rose-Bögen mit 130# - nix davon ist wirklich notwendig. Na und? Bogenschießen ist überhaupt nicht notwendig, soll man es deshalb ganz lassen? Oder einen 30#-Bogen nehmen, weil der ja ausreichend ist?

Der Justin Ma hat mal begründet warum er 100+ Pfund (beidhändig) schießt: Krafttraining halt. Gefällt mir, damit ist die Diskussion beendet bevor sie überhaupt begonnen hat.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Ari am Mai 31, 2019, 06:52:28 Nachmittag
Ich oute mich da auch in der 50+ Ecke und mag Knorr zustimmen!

Wobei jeder meiner Bögen ein anderes Zuggewicht hat und ich sie auch
für unterschiedliche Zwecke benutze.

Der TFK Hellfire mit 54# ist der stärkste. Ich mag die relativ flache Flugbahn,
bei größeren Entfernungen muss man nicht so arg drüber halten und ja, ich mag
auch wenn das Ziel wackelt.  Für mich so der Parcours-Bogen!
Bzw. das Gefühl beim Wechsel auf ein niedrigeres Zuggwicht unbezahlbar!

Der Mohaw-RC mit 52# ist derzeit das Arbeitstier für´s grobe, sprich Roven!
Unkomliziert und praktisch als TD, auch für´n Urlaub und mehr als die 6
Pfeile in Bogenköcher braucht´s net.

Dann gibt es noch einen LB von TFK mit 47#...
Tja damit fing eigentlich alles erst so richtig an (nach dem Einsteiger-Bogen mit 30#)
Jetzt hängt er an der Wand und ich sag´ mir immer irgendwann kommt die Zeit
und ich nehm´ dich auch wieder...

Dann gesellt sich noch ein kleines Bärchen mit "zarten" 45# dazu, dass aber mit
dem Geburtsjahr 1969 wohl zu den Oldtimern zählt!
Aber: das Bärchen ist giftig, verzeiht nichts und belohnt alles, wenn es richtig gemacht wurde!
Ihn benutze ich für kurze Entfernungen spez. auf dem Übungsplatz und zum Training zuhause
i.d. Wohnung. Da gibt´s keine Probleme mit der Deckenhöhe!

Den 20# Bogen von Nico (einer der letzen die er noch selbst gebaut hat) lass´
ich mal aussen vor, aber der wird auch behalten!

So wie´s ausschaut kommt dann demnächst wohl noch was ganz Kleines von
Grombard dazu, aber auch hier sollte beim Zuggewicht eine 5 als Erstes stehen!

Wie das dann vom Verwendungszweck mit Mohawk und Bear Kodiak kollidiert
oder auch nicht, wird sich zeigen!

Philosophisches und praktisches Fazit für mich:
Jeder wie er mag und es gefällt!
Vor Allem empfinde ich es als sehr angenehm einfach entscheiden zu können,
mit welchem Bogen/Zuggewicht ich mich gerade beschäftigen möchte.






Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: bowster am Mai 31, 2019, 06:58:04 Nachmittag
Ich habe 2012 mit dem Bogenschiessen angefangen, erster Bogen ein Bear Kodiak Magnum oder so ähnlich mit 53@28, hat nie weh getan, habe seither immer zwischen 50 & 75# geschossen, beim Weitschiessen geht auch mal 90# wenn ich einen guten Tag habe, seltsamerweise ist es bei mir der Haltearm, der zuerst schlapp macht, unter 50# habe ich einfach das Gefühl nichts auf den Fingern zu haben, daher lasse ich es. Seit 4 Monaten schiesse ich fast ausschliesslich mit einem meiner selbstgebauten Osage Primbows, dem ich für einen Primbow(https://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=27663&hilit=first+flight) unglaublich leichte Pfeile anvertrauen kann(5-7gpp), hat inzwischen aber schon fast 10000 Pfeile auf dem Buckel(ein Leerschuss). Inzwischen hat er je nach Feuchte noch 52-55@28.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: sagittarius am Juni 11, 2019, 01:51:48 Nachmittag
ich betreibe das Bogenschießen um auch den upper Body ein wenig zu beschäftigen.
Laufen, Walken, Schwimmen, Radfahren, FitnessCenter ist mir einfach zu öd.
Zudem komm ich auch noch aus der Kracher-Fraktion (Kurzwaffen, Langwaffen bis hin zum LongRange 1.000m +) dazu 10 Jahre Golf (bis es mir der Hautarzt veboten hat) und die Auseinandersetzung mit Gelände, Wetter und Material hat mich immer fasziniert (drum auch nicht wirklich Hallensport).

Wie einer von Euch schon so treffend bemerkt hat, ist EIN Bogen kein Problem, ab zwei vermehren sie sich wie die Karnickel.
Daher hab ich auch inzwischen ein Dutzend :-)))

Also:
meine Ökosphäre liegt bei etwa 40# bei 30"
um aber das schwache Fleisch ein wenig auf Vordermann zu bringen (und dann bei den genannten 40# milde zu lächeln) schieß ich zwecks Kraft und Ausdauer auch regelmäßig Langbogen (48# @ 30") einen Bear SuperKodiak Black Phenolic 64" (meinen "Midnight Special") mit 53# @ 30" und als reines Masochistentraining einen ELB, Osage-Orange, 74" mit 55# auf 28".(Den kann ich beim besten Willen (noch) nicht auf meine 30" ziehen, was aber anläßlich des geplanten Clout-Bewerbes im September schon gefragt wäre :-) - aber das Leistungsziel muß ja immer ein wenig HINTER dem Horizont stehen, oder ?)
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Ralf_HH am Juni 11, 2019, 04:01:44 Nachmittag
Bei mir ist das Ganze dann doch eine eher technisch-physiologische als eine philosophische Frage  8)

Ich habe ja im Alter von 19 das Bogenschießen begonnen, mit 27 aufgehört und dann mit 51 wieder angefangen. Da mein Bogen, der bei meinem Auszug ca. 35# hat, immer noch in meinem Keller lag, habe ich mit diesem Bogen wieder angefangen - mit dem Zuggewicht, mit dem ich 24 Jahre zuvor aufgehört hatte.

Ich habe dann etwas gemacht, was vermutlich nicht zur Nachahmung zu empfehlen ist und auch nicht so geplant war: Pfeile gekauft, die dynamisch deutlich steifer ausfielen als der statische Wert verhieß, und neben den üblichen Tuningmaßnahmen das Zuggewicht mittels der Tillerschrauben raufgedreht, um den Rohschaft in die Gruppe zu kriegen. Irgendwann war ich dann bei 39# auf den Fingern und habe festgestellt, dass ich die nur dann beherrsche, wenn ich sauber ausziehe, das heißt bei mir: Auf der Innenbahn und möglichst auf der Linie, auf der der Pfeil den Bogen verlässt.

Somit hatte das eigentlich etwas zu hohe Zuggewicht für mich einen pädagogisch wertvollen Effekt beim Schussaufbau. Es hat ein knappes halbes Jahr gedauert, bis die 39# mein Wohlfühlzuggewicht waren, aber so langsam sind sie es und ich würde vorerst nicht weniger schießen wollen. Mehr ziehen kann ich nicht (und werde es in meinem Alter wohl auch nicht mehr können), bei weniger fange ich wieder mit dem Auszug an zu schlampen, mangels Rückenspannung folgt dann zur Strafe der Lösefehler fast immer auf dem Fuß.

Da ich nur mit zwei Fingern ausziehe und als Klickerschütze eine relativ lange Ankerphase habe, wachsen auch unter diesem Aspekt die Bäume für mich zuggewichtsmäßig nicht in den Himmel. Aber - ich gebe es ja zu! - es macht auch Spaß, zu sehen, wie die leichten Pfeile aus dem Bogen kommen (bei mir sind es um die 6 gpi) und auf 50 Meter nach weniger als einer Sekunde das "plopp" zu hören. Und wenn ich die Möglichkeit habe, schieße ich auch gerne mal 70 oder 90 Meter oder noch mehr. Das ginge wohl auch mit 35# noch ganz gut, aber gerade bei den langen Distanzen mach mehr Speed auch mehr Spaß  8)
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Stringwistler am Juni 11, 2019, 07:05:08 Nachmittag
Also früher als ich angefangen habe, hatte ich nach 1-2 Jahren zwischen 75-63lb. auf den Fingern (in jungen Jahren steht man halt in Saft und Kraft) ;D.
Ich hab da auch 3-4x die Woche min. 200 Pfeile jedesmal geschossen und musste mich deswegen nichtmal anstrengen.
Da hatte ich halt auch einen körperlich anstrengenden Beruf, wo man schon Armkräfte benötigte. Das ist jetzt 40Jahre her....
Aber schon 10 Jahre später hab ich mich bei 52-55lb. eingependelt und das jahrelang geschossen, bis ich Schulter und Ellbogenprobleme Tennisarm bekam, obwohl ich gar kein Tennis spielte.... :Achtung:
Damit habe ich mich 3-4 Jahre oft rumgequält bis mir ein befreundeter Physiotherapeut der auch Bogen schoß, sagte....
"wenn du dein Zuggewicht nicht drastisch reduzierst, schießt du in einigen Jahren gar nicht mehr!"....das hat klick gemacht.
Mit einigen guten Übungen die er mir zeigte und Zuggewicht auf 45-40lb. reduziert, kann ich meist schmerzfrei heute noch um die 40lb. schießen.
zw. 38-40lb@30" haben alle meine heutigen Bögen und das ist mein Wohlfühlgewicht....  :klasse:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Cayuga am Juni 11, 2019, 09:14:07 Nachmittag
...
zw. 38-40lb@30" haben alle meine heutigen Bögen und das ist mein Wohlfühlgewicht....  :klasse:

Das ist der springende Punkt.  :klasse:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Woodinski am Juni 12, 2019, 11:22:41 Vormittag
Sehr interessant die ganzen Beiträge hier zu lesen. Ich startete vor knapp 1 1/2 Jahren mit 20#. Seit kurzem schieß ich 42#. Ich habe festgestellt, dass ich mit höherem Zuggewicht "bewußter" schieße, vor allem was die Rückenspannung angeht. Zudem bilde ich mir ein, dass Probleme beim Lösen bei z.B. 30# viel schneller auftraten oder höher ins Gewicht fielen, wie jetzt. Okay, an meiner Ausdauer muß ich noch etwas arbeiten.
Es ist schon nett, wenn der Pfeil mehr Wumms hat und man nicht so arg drüber halten muß.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Buersti am Juni 12, 2019, 11:57:33 Vormittag
Das eher saubere Lösen bei höherem Zuggewicht scheint mir ein Trugschluss, die Sehne will halt nach vorne, und ab einem gewissen Gewicht hält man halt nix mehr, zupp und weg. Sauberes Ankern und Lösen lässt sich mit eher niedrigem Gewicht sehr gut trainieren, weil man imo die Fehler sieht und präzise korrigieren kann.
Ich hab vor vier Jahren mit 30# angefangen, bin mittlerweile bei 36-42#, Wohlfühlgewicht heißt für mich das Zauberwort. Drüber tu ich mir weh, und da ich relativ lange im Anker stehe ist es auch nutzlos, wenn ich dann verzittere. Wohl dem und viel Spaß jenen, die höher können, ich brauch es nicht.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Landbub am Juni 12, 2019, 12:37:12 Nachmittag
Das eher saubere Lösen bei höherem Zuggewicht scheint mir ein Trugschluss,

Ist es. Es unterstützt aber witzuigerweise jene Schützen, die ein unsauberes Release haben in der Form, dass die Finger geöffnet werden.
Sauber wäre es ja, die Finger um die Sehne "rumzurollen". Also die Fingernägel in der Haut an der selben stelle zu lassen und die Hand nach hinten wegzuführen. Das muss man üben, geht am besten mit Rückenspannung.
Wer das nicht macht, sondern eben einfach die Finger öffnet (sie also nach dem Release weiter vorne sind als im Anker), tut das oft besser mit viel Dampf.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: roscho am Juni 12, 2019, 01:13:40 Nachmittag
 :agree:

Es ist zwar schwerer mit einen niedrigen Zuggewicht "sauberes" Lösen zu lernen aber leider der einzige gute Weg den ich kenne .. ;)
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: cweg am Juni 12, 2019, 01:18:00 Nachmittag
Das hast du gut gesagt Roscho!  :klasse:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Sabiji am Juni 12, 2019, 01:48:44 Nachmittag
Sauber wäre es ja, die Finger um die Sehne "rumzurollen". Also die Fingernägel in der Haut an der selben stelle zu lassen und die Hand nach hinten wegzuführen. Das muss man üben, geht am besten mit Rückenspannung.
Wer das nicht macht, sondern eben einfach die Finger öffnet (sie also nach dem Release weiter vorne sind als im Anker), tut das oft besser mit viel Dampf.

Wie soll ich denn bitte meine Finger um die Sehne "rumrollen"?  ;) Bisher habe ich meine Zugfinger einfach schlicht nur entspannt und die Sehne gehen lassen. Auch dieses vollkommen bewusste "zurückführen der Hand" und dann am Besten noch auf die Schulter pappen ist vollkommen sinn-frei aber offensichtlich hochbeliebt bei vielen Fitanesen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Anfänger, die bewusst diese "Figur" nachahmen eher in Schönheit sterben als wirklich sauber lösen, weil eine korrekte Rückenspannung häufig noch nicht vorhanden ist. Ist Rückenspannung da, erfolgt ein kurzer Impuls der Zughand eh linear nach hinten.
Das Problem ist eher das aktive Lösen und ich denke Du meinst das "Öffnen der Finger" mit Muskelkraft. Das bringt zu viel Bewegung bzw. Impulse in die Sehne, die den Pfeilflug beeinflussen. Oft springt die Zughand dann noch zur Seite weil die Rückenspannung eh schon zusammengebrochen ist.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: bear4ever am Juni 12, 2019, 02:19:24 Nachmittag
hab mit 27" Auszug mit einem 45#@28'' begonnen und hab mir nach einem Jahre einen neuen bestellt 60#@28,
 der hat meinen Auzug auf 25'' eigentlich unbemerkt gekürzt!
Danach kam der Bandscheibenvorfall und ich hab dann mit dem Bogen meiner Frau 25# geschossen - mehr ging nicht!
nächster bogen hatte 35#  und bin jetzt bei knapp 40# und es ist mein Wohlfühlgewicht.
Vor kurzem habe ich einen 55# Kiowa probiert - ging ohne Problem und Beschwerden, aber ich bleib bei 40#   
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: roscho am Juni 12, 2019, 02:28:36 Nachmittag
Sauber wäre es ja, die Finger um die Sehne "rumzurollen". Also die Fingernägel in der Haut an der selben stelle zu lassen und die Hand nach hinten wegzuführen. Das muss man üben, geht am besten mit Rückenspannung.
Wer das nicht macht, sondern eben einfach die Finger öffnet (sie also nach dem Release weiter vorne sind als im Anker), tut das oft besser mit viel Dampf.

Wie soll ich denn bitte meine Finger um die Sehne "rumrollen"?  ;) Bisher habe ich meine Zugfinger einfach schlicht nur entspannt und die Sehne gehen lassen. Auch dieses vollkommen bewusste "zurückführen der Hand" und dann am Besten noch auf die Schulter pappen ist vollkommen sinn-frei aber offensichtlich hochbeliebt bei vielen Fitanesen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Anfänger, die bewusst diese "Figur" nachahmen eher in Schönheit sterben als wirklich sauber lösen, weil eine korrekte Rückenspannung häufig noch nicht vorhanden ist. Ist Rückenspannung da, erfolgt ein kurzer Impuls der Zughand eh linear nach hinten.
Das Problem ist eher das aktive Lösen und ich denke Du meinst das "Öffnen der Finger" mit Muskelkraft. Das bringt zu viel Bewegung bzw. Impulse in die Sehne, die den Pfeilflug beeinflussen. Oft springt die Zughand dann noch zur Seite weil die Rückenspannung eh schon zusammengebrochen ist.

Eigentlich - das zeigen Hochgeschwindigkeitsaufnahmen - drückt die Sehne die lockeren Fingerspitzen zur Seite, es schaut fast aus als ob die Sehne durch die Finger durchgeht.

Da idealerweise nur die Unterarmmuskeln entspannen (Finger haben keine Muskeln) und die Rückenspannung erhalten bleiben soll geht die Zughand nach hinten da die Muskeln noch angespannt sind und ziehen - wie weit ist relativ, aber das ist auf jeden Fall unbewusst und nicht bewusst.

Nach dieser Phase kann ich die Hand aber am Nacken oder auf der Schulter ablegen und nachhalten ...

da sind wir jetzt aber weit Off Topic, "Lösen" bzw "Release" ist ein Thema für Training das wir gern aufmachen können ..

Back zum "WOHLFÜHLzuggewicht" - das bei mir auch so knapp über 40# liegt ;)
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Landbub am Juni 12, 2019, 02:50:19 Nachmittag

Wie soll ich denn bitte meine Finger um die Sehne "rumrollen"?

Ist OT, wie @Roscho schon schrieb, drum nur kurz:
Du kannst Dir das am besten ansehen, wenn Du eine feste Stange / Kochlöffel / Hosenstange des Kleiderbügels  etc wie eine Sehne greifst und dann die Hand nach hinten wegziehst. Die Sehne bleibt wo sie ist, ab dem Zeitpunkt, wo sie frei ist, sind Deine Finger schon dahinter. Dieses konsequent ausgeführt erfolgt durch die Schulterrotation folgend der Rückenspannung und die Hand landed dabei ganz automatisch hinter dem Ohr. Ob man die dann stylisch auf der Schulter ablegt oder einfach in der Luft nachhält hat nur Einfluss auf die B-Note.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Stringwistler am Juni 12, 2019, 03:18:30 Nachmittag


Sauber wäre es ja, die Finger um die Sehne "rumzurollen". Also die Fingernägel in der Haut an der selben stelle zu lassen und die Hand nach hinten wegzuführen.


Aber die Fingernägel in die Hand drücken, da bist dann schon mit Struwwelpeter verwandt, oder?
Denn die müssen schon abnormal lang sein.... :Achtung:
Sorry, aber das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen... ;D
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Landbub am Juni 12, 2019, 03:29:50 Nachmittag
nee... in der Haut den Backens z.B. :-)
Das bringe ich meinen Blankbogen Schützlingen so bei, dass die wirklich um die Sehne greifen und diese nicht nur auf den Fingerspitzen haben. Also sollen sie den Fingernagel von Zeige- und Mittelfinger am Jochbein oder durch die Backe gegen einen Zahn fühlen.
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: roscho am Juni 12, 2019, 03:38:44 Nachmittag
nee... in der Haut den Backens z.B. :-)
Das bringe ich meinen Blankbogen Schützlingen so bei, dass die wirklich um die Sehne greifen und diese nicht nur auf den Fingerspitzen haben. Also sollen sie den Fingernagel von Zeige- und Mittelfinger am Jochbein oder durch die Backe gegen einen Zahn fühlen.

Jep - das mach ich auch so .. tiefer Haken ..  :yes:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Sabiji am Juni 12, 2019, 04:35:02 Nachmittag
nee... in der Haut den Backens z.B. :-)
Das bringe ich meinen Blankbogen Schützlingen so bei, dass die wirklich um die Sehne greifen und diese nicht nur auf den Fingerspitzen haben. Also sollen sie den Fingernagel von Zeige- und Mittelfinger am Jochbein oder durch die Backe gegen einen Zahn fühlen.
Geht nicht, gehöre zu den Exoten die mit olympischen Anker und Sehne an der Neese im Tradi-Bereich schießen. Dafür nur mit 2 Fingern und unter Nock. :bow:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Stringwistler am Juni 12, 2019, 04:55:50 Nachmittag
nee... in der Haut den Backens z.B. :-)
Das bringe ich meinen Blankbogen Schützlingen so bei, dass die wirklich um die Sehne greifen und diese nicht nur auf den Fingerspitzen haben. Also sollen sie den Fingernagel von Zeige- und Mittelfinger am Jochbein oder durch die Backe gegen einen Zahn fühlen.

Na das ist was anderes.... ich dachte du meinst das Fleisch der Hand.... dann wären die Fingernägel nämlich sehr sehr lang.... :youRock:
Titel: Re: Euer Zuggewicht, der philosophische Teil ;-)
Beitrag von: Gardener am Juni 12, 2019, 06:03:43 Nachmittag
Also Wangenanker, hoch oder  tief, schieße ich ja auch.
An der Backe wär mir doch zu akrobatisch :Achtung: