Archers Campfire

T.A.I. Traditional Archers international


Offline Landbub

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Muss ich jetzt echt noch in die GesmbH und in die lmtd. Eintreten?


Ich würde sagen "ja! WENN man einen Bogen schiesst, der nur da als Klasse angeboten wird".

Der grosse Mist bei diesen Verbänden ist wie oben beschrieben: "Übliche " Bogenklasen (BHR, Jagd, Lang...) werden von allen Verbänden in sehr ähnlichen Turnierformen angeboten. Das entwerdet nationale Meisterschaften enorm.
« Letzte Änderung: Februar 05, 2021, 11:11:26 Vormittag von Landbub »
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Offline Eric

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@ Landbub:
Ja du hast recht - Nein Du hast nicht recht ;-)
TRB und BHR sind Klassen die in allen Verbänden gleich oder sehr ähnlich aufgestellt sind, daher Ja Du hast Recht :-)
Traditionelle oder Primitive Klassen sind sehr unterschiedlich aufgestellt.
Ausgehend von einer Deutschen Meisterschaft:

DSB - die Traditionellen Bogenklassen wie Selfbow oder Reiterbogen (Reflexbow) gibt es per se nicht
und wenn Reflexbow mit Daumenring geschossen wird (was seit über 1500 Jahren gemacht wurde) landet dieser Bogensportler in der Compoundklasse.

DFBV - Reflexbow mit Daumenring ist nicht erlaubt. Es gibt nur eine sog. Historical Bogenklasse, in dieser ist der Bogenschütze verpflichtet
einen Nachweis zu erbringen, das sein Bogen einem Historische Vorbild entspricht. Ja wo gibts denn so was? Ein Verband sollte den Rahmen stecken und nicht der Bogenschütze.

DBSV - Es gibt eine Primitiv Bogenklasse, bei dieser sind Material und Form beliebig (außer Compound).

Und dann gibt es den TBVD, dieser hat sich den sogenannten Primitiven/Historischen Klassen gewidmet und diese auch definiert
a) Selbow - besteht aus einem Stück Holz (Holzpfeile Voraussetzung)
b) primitivebow - besteht aus NATÜRLICHEN Materialien (sogenannte Composites Holz Horn oder Sehne oder auch Combines wie der Inuit Bogen)
c) Reflexbogen - auch als Reiterbogen bekannt, dieser besteht nur aus natürlichen Materialien und darf auch mit dem Daumenring geschossen werden
d) Reflexbogen Modern - kann aus Laminaten gefertigt sein (wie ein Glasbelegter Langbogen) und darf auch mit dem Daumenring geschossen werden
e) Langbogen - gleiches wie bei anderen Verbänden (allerdings nur Holzpfeile)
f) Langbogen Modern - mit Carbonpfeilen
g) TRB
h) BHR

Bei den Reflexbogenklassen darf der Bogenschütze entscheiden, ob er mediterrain oder Daumentechnisch schießt.

Der T.A.I. hat die Bogenklassen des TBVD zu 95% übernommen, mit einigen marginalen Änderungen:
So heißt der Langbogen hier nicht mehr Langbogen (Verwechslungsgefahr mit dem Englischen Langbogen)
Der Langbogen hat seinen ursprünglichen Namen zurückerhalten und heißt American Flatbow.
Bei den Reflexbogenklassen darf der Bogenschütze entscheiden, ob er mediterrain oder Daumentechnisch schießt.

So, ich hoffe ich konnte wieder ein Stückchen aufklären
Gruß Eric


Offline Landbub

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a) bis d), dafür solltet ihr stehen. Als Heimat für zumindest hier im Westen eher weniger oft geschossene Klassen, die es sonst definitiv nirgendwo "im SpO Angebot" gibt.

e) bis h) solltet ihr nicht anbieten, sondern eine Kooperation z.B. mit dem DSB eingehen, damit die Meisterschaften dort  mitgeschossen werden.
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Offline Waldgeist

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@ Eric:  Großes Dankeschön für die Übersicht

@ Landbub: Einer offenen d.h. verbandsunabhängigen und ungebundenen Diskussion würde auch ich mich nicht verschließen.
Ich denke aber, dass dieser Zug leider abgefahren ist.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Landbub

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@ Landbub: Einer offenen d.h. verbandsunabhängigen und ungebundenen Diskussion würde auch ich mich nicht verschließen.
Ich denke aber, dass dieser Zug leider abgefahren ist.

Für die Platzhirsche der Verbände hast Du leider recht. Nur ein neuer Verband, der könnte es doch einmal von Anfang an richtig machen? Einen klaren Fokus auf auf die a) - d) Sportarten, mit internationaler Verflechtung zur Förderung dieser Sportarten und die Möglichkeit. international an Meisterschaften mitzumachen. Wer würde sowas nicht unterstützen wollen?

Nur eben einen alternativen Weg für gängige Bogenklassen einbauen, das torpediert m:E. sogar den postiven Grundgedanken der Förderung der zwar uralten, aber hier dennoch seltenen Bogenarten / SChieß-Stile.

Wenn der Papa mit dem Daumenring schiesst und der Sohnemann mitkommen soll mit dem Recurve, ja mei, dann halt eine Gästeklasse für alles, was nicht ins Regelwerk passt.
« Letzte Änderung: Februar 05, 2021, 02:52:11 Nachmittag von Landbub »
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Offline Eric

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Der eine oder der Andere wird ja schon mitbekommen haben, dass ich nicht nur ein Aufklärer bin  ;)
Als Vizepräsident des T.A.I. habe ich natürlich mehr Informationen zur Hand als im allgemeinen bekannt ist.
Durch die Tatsache, dass der T.A.I. auch andere Nationale Verbände als Mitglieder hat, ergibt sich natürlich die Frage
für eine künftige Ausrichtung der Bogenklassen und Wettbewerbe. Der Input unserer Vorstandskollegen ist
immens und sehr konstruktiv. Alle unsere Verbandsmitglieder sind einhellig der Meinung, dass wir nicht das Spiel der
sogenannten "Großen" wie WA oder IFAA mitspielen sollten. Wir orientieren uns an der Basis, sprich die Bogensportler
und deren Wünsche, wobei wir die Historischen Fakten und Traditionen nicht außer Acht lassen


Offline Landbub

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Alle unsere Verbandsmitglieder sind einhellig der Meinung, dass wir nicht das Spiel der sogenannten "Großen" wie WA oder IFAA mitspielen sollten.

So hat seinerzeit der DBSV auch argumentiert und das Ergebnis ist für den Bogensport iN DE nachhaltig schlecht.
Wieso wollt ihr bei den "grossen Bogenklassen" wie TRB oder LB nicht mit den grossen Verbänden spielen? Die richten sehr gute Meisterschaften aus (also der DFBV jetzt nicht so, aber dennoch ganz OK).
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Offline Eric

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Nicht dass wir uns missverstehen lieber Landbub, LB, TRB und BHR bleiben wie auch
in den anderen Verbänden, ich rede über die anderen Klassen wie Selfbow und Reflex etc.
Diese sehr alten Bogenklassen sind aus unserer Sicht nun etwas klarer definiert.
Und schlecht glaube ich ist es nicht, das sieht man am Zuwachs des TBVD (ca. 10 - 15 % pro Jahr)
und das ist eine Menge. Schlecht ist es auch deswegen nicht, da der T.A.I. diese Regeln bereits
etabliert hat und diese auch international angenommen wurden, auch von IFAA assoziierten Verbänden.
Die Wettkämpfe unterscheiden sich ebenfalls wenn auch nicht stark, so jedoch in einigen essentiellen
Dingen, wie der Zuordnung von Tiergrößen Gruppe 1, Gruppe 2 usw. zu Entfernungen.


Offline Kickaha

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Was ich überhaupt nicht verstehe, ist die Beschränkung der Ablasstechniken. Welchen Sinn hat das?


Offline Eric

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Nun, um die Beschränkung der Ablasstechniken zu verstehen, muss man verstehen
woher die großen Weltverbände kommen, bzw. welche Intensionen sie haben.
Die WA (früher FITA) wurde 1931 in Polen (heutiges Staatsgebiet Ukraine) gegründet.
Ziel war es den Bogensport zu vereinheitlichen,
heute würde man das ganze Normierung nennen.
Es ging auch um die 34 Jahre zuvor gegründeten Neuzeitlichen
Olympischen Spiele. Alles bei den Olympischen Spielen is normiert, also Gleich.
Das gilt auch für den Bogensport, nicht der Bogen zählt, sondern der Athlet dahinter.
Das führt natürlich dazu, das Traditionen auf der Strecke bleiben, das ist beim
Speerwerfen oder Rudern so aber auch bei anderen Disziplinen. Folglicherweise
ist auch der Ablass vereinheitlicht worden. Die IFAA ist diesem Beispiel gefolgt.

Der T.A.I. folgt diesem Beispiel nicht, Daumentechnik ist zugelassen.
Wir wissen heute noch nicht, in wie weit sich das beim T.A.I. erweitern wird.
Der World Council des T.A.I., der ein vom Vorstand unabhängiges Gremium ist,
hat sich diesem Thema bereits angenommen.
Man sieht also, der T.A.I. geht etwas andere Wege als die anderen Verbände.