Archers Campfire

'Geschwindigkeit ist nicht alles'

Gast · 84 · 17736

Offline Cayuga

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Die Antwortmöglichkeiten (leider nur zwei) zwangen mich, eine eindeutige Positionierung einzunehmen. Ich schieße IFAA-konforme Langbögen mit fast 32 Zoll langen Holzpfeilen und habe in dem Thread mit dem Pfeilgewicht m. W. den schwersten Pfeil. Sieht nicht danach aus, dass ich der Speedfreak wäre. Auf der anderen Seite ist mein Bogendesign gerade noch IFAA-konform (extremer RD, fast schon Hybrid), ich schieße zwar keine Skinny-String, aber eine relativ dünne Hybridsehne von einem hier bekannten Sehnendreher und tapere meine Schäfte. Riecht nach Speed. Auf der anderen Seite habe ich wiederum bei 31 Zoll Auszug „nur“ 42 Pfund auf den Fingern, und bin dabei bei den LB-Schützen eher im unteren Zuggewichtsbereich. Spricht gegen Speed. Habe aber dennoch Speed ist mir wichtig angekreuzt.

Für mich halte ich es so: 
Soviel Speed wie möglich und so wenig wie nötig,
um ermüdungsfrei und sauber auch lange Turniertage durchzuschießen und Spaß zu haben
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Bazi

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Schäfte zu barreln/tapern, Federn bewusst auszusuchen und einen stimmigen Pfeil zuu bauen, beinhaltet nicht zwangsläufig, auf maximale Geschwindigkeit aus zu sein.


Offline bowster

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Ich liebe Speed, und es juckt mich auch nicht, dass ich evtl. mit einem behäbigeren Setup besser treffen könnte. Natürlich freut es mich wenn ich gut treffe, was manchmal auch tatsächlich vorkommt, allerdings nie für eine komplette Parcoursrunde. Auf technischen Bögen(ohne Naturmaterialien) kann das durchaus heissen, dass ich mit dem Pfeilgewicht auf unter 5gpp gehe, ohne dass diese besonders laut werden(selbst gemachte Sehnen und Silencer). Ich habe aber auch Primbows, die Pfeile mit 6gpp absolut leise versenden, mein Lieblingsbogen sogar schon mehr als 10000 Pfeile. Speziell beim Ablass reagieren so leichte Pfeile allerdings schon auf kleine Ablassfehler ziemlich zickig. Ich befiedere am liebsten mit selbst geschnittenen Federn, Design ähnlich wie Saubuckel, allerdings ca 8mm flach und 90-100mm lang.


Offline aged younger

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Geschwindigkeit ist nicht alles -
aber da ich nur ab und wann einen Bogen in der Hand habe hilft mir eine flache Flugbahn enorm dabei, auf die meisten Ziele nur nach "Bauchgefühl draufhalten" zu können.
Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich eigentlich von Anfang an mit recht flotten Setups unterwegs war;
zuerst mit recht hohen Zuggewichten (mangels besseren Wissens :bang: ) von etwa 50# gestartet und dann innerhalb kurzer Zeit auf knapp 60 # gesteigert. Später dann Zuggewicht reduziert und mit leichteren Pfeilen und effektiveren Bögen unterwegs...
Ich habe daher auch keinerlei Erfahrung mit hohen Flugkurven und auch keine Ambitionen meinen "Zielspeicher" damit zu füllen bzw. über Entfernungsabschätzung und irgendwelches "Darüberhalten" über den Parcours zu gehen - damit wäre die "geistige Entspannung" und der "Naturgenuß" des Bogenschießens für mich zu sehr eingeschränkt.
Also ist speed für mich (vorläufig auf jeden Fall) wichtig!
Aber so erzeugt, dass ich auch die Hochwaldtour vom Waldläufer einigermaßen locker bis zum Ende genießen kann  8)



Offline Hartl

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Die meisten schießen doch den Bogen, der ihnen am besten gefällt, rein optisch, technisch oder auch emotional.

Mit diesem Bogen will jeder so gut wie möglich treffen.

Deshalb werden auch die meisten, je nach eigenen Möglichkeiten oder Einschränkungen, ihre Ausrüstung, dahin gehend optimieren.

Und wenn jemand in der Lage ist mit einer schnelleren Bogen- Pfeilkombination genauso präzise zu schießen wie mit einer Langsameren, wird kein normaler Mensch sagen :

Nein, ich will keine flachere Parabel haben. Wenn ich mich mit der Entfernung verhauen habe, schieß ich lieber in den Dreck.

Wenn mir jemand sagt, er will keine hohe Pfeilgeschwindigkeit, muss ich ihn/sie immer fragen, warum. Weil der oder die jenige sonst überhaupt nichts mehr trifft, oder weil vielleicht die Schulter im A.... ist.

Ich glaube, die meisten sollten es einfach so ehrlich und realistisch sehen und sagen, wie der Grombard  :klasse:.

Dann würde die Abstimmung wahrscheinlich anders aussehen.


Offline LejongE

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Servus,
Ich mag gerne (sehr) schnelle Bögen, den Pfeil so schwer wie nötig, tendenziell aber dann lieber in Richtung etwas schwerer, als zu leicht.
Was mir aber noch wichtiger ist wie Speed ist der Schießkomfort und das sich das Setup stimmig anfühlt. Dazu gehört für mich z.B. ausreichend Standhöhe, sowie Sehnendämfer, kein "Knallen" beim Abschuß und ein Zuggwicht, das keine Probleme bereitet. Das Setup muß einfach passen, wie ein paar gute Schuhe, Stichwort Tuning und das dann bitte mehr in Richtung Komfort, als auf Voll-Speed.

mit den besten Grüssen
-jongE-
 


 

Hoyt Grand Prix Epik 23", Uukah VX1000+ medium @37# 28"
**** Suche: Hoyt Grand Prix Epik Mittelteil in 23 Zoll ****


Offline H.B.

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Salve,
 als Langbogen-Schütze mit Holzpfeilen ist Geschwindigkeit ja so ne Sache, aber grundsätzlich schaue ich, wie auch die meisten anderen Bogenschützen, schon darauf, dass der Pfeil so flach wie möglich durch die Lüfte gleitet. Auf der Arccon hab ich dem Thomas Brugger zu geschaut, als er seine 150 bzw. 125 lbs Bögen geschossen hat - das war schon sehr nahe am Lserstrahl und wirklich beeindruckend. So was begeistert mit Sicherheit jeden ernsthaften Schützen - auch wenn man selbst weit, weit davon weg ist jemals solche Granatwerfer zu schießen. Mir hat aber das Zuschauen schon recht viel Spaß gemacht. Ich hab's dann am Stand nebenan mit dem Blasrohr probiert ;D


Daniel124

  • Gast


 Hartl schrieb: Nein, ich will keine flachere Parabel haben. Wenn ich mich mit der Entfernung verhauen habe, schieß ich lieber in den Dreck.

;D ;D ;D
« Letzte Änderung: Februar 28, 2020, 08:50:52 Nachmittag von Daniel124 »


Offline tombows

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Man muss sich auch an einem schönen Pfeilflug erfeuen können :bow:

Wenn der Pfeil zu schnell fliegt wird das nix. :bored:


Offline The Barebow Factory

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Daniel124

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Zitat tombows: Man muss sich auch an einem schönen Pfeilflug erfeuen können

Ich weiß was du meinst. Mein Sohn schießt schwere Holzpfeile mit großen Federn. Das ist ein Bild für Götter. Als ich das Setup probiert habe war ich hin und weg. Bis 25 Meter - darüberhinaus war es mir dann einfach zu ballistisch.


Offline Bazi

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Der Pfeilflug ist auch für mich eine wesentliche Komponente des Bogenschießens.
Aus diesem Grund finde ich auch stärkere technische Bögen, mit denen Stricknadeln mit kleinen Vanes verschossen werden, Fahrräder ohnehin, weniger prickelnd, da man bei diesen Geräten nichts oder kaum etwas vom Flug des Pfeils sieht.
Ein Holzpfeil hingegen, der - am besten bergab - auf längere Distanzen unterwegs ist, hat für mich etwas unglaublich majestätisches, wenn er mit der richtigen Geschwindigkeit durch die Luft fliegt.


testjan

  • Gast
Ohne jetzt jeden der Sätze des Eröffnungsposts aufdröseln zu wollen, aber du setzt da Dinge voraus, die (so) nicht stimmen.
Ich will nicht den schnellstmöglichen Pfeil, ich will treffen und Speed hilft vielleicht dem Compounder, der sich im Parcours um 5m verschätzt aber nicht mir mit traditionellem Gerät.

Zur ursprünglichen Frage: nein, Geschwindigkeit ist nicht alles. Sogar weniger als das. Ich habe Bogen-Pfeil-Setups, die vorsätzlich auf einen gemütlichen Pfeilflug hin getrimmt sind.


Offline tombows

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@ Daniel
ich schieße ab und an Primbogen mit Pfeilen aus Hartriegel und Schneeball, da wiegt schon mal ein Pfeil 35 Gramm
Da ist nicht mehr treffen sonder schiessen das Maß aller Dinge.


Offline Landbub

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Der Flug des Pfeils ist mir vollkommen wurscht, denn den sieht man eh nicht. Wichtig ist, dass z.B. beim Verschätzen um 5m bei 40m der Pfeil noch in der 5 (Feld) oder 8 (3D) steckt. Denn genauer als +/- 5m bei den Entfernungen zu schätzen können nur wenige zuverlässig. Hohes Zuggewicht ist dafür nicht notwendig, leichte Pfeile tuns.
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.