Archers Campfire

Langbogen vs. Hybridbogen vs. Recurvebogen


Offline Andreas

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 40
Hallo zusammen,

so, nach etlichem Lesen im Forum habt Ihr es endlich geschafft: ich bin völlig verwirrt, oder präziser: Desorientiert.  :help:

Den alten Thread bzgl. "Abgrenzung Hybridbogen vs. RD-Langbogen" wollte ich nicht aufwärmen, da dieser gegen Schluss doch eine nicht mehr ganz so konstruktive Stimmung hatte. Außerdem geht es mir nicht um die Feinheiten einer Abgrenzung, sondern um das Verhalten der Bögen im Vergleich zueinander. Mythos vs. eigene Erfahrung. Daher möchte ich, nur für diesen Thread, von vorne herein einfach die IFAA Definition verwenden, wonach es nur um die D-Form im aufgespannten Zustand geht (für Langbogen = klassischer LB sowie RD-LB) und Wendepunkte den Unterschied zum Hybriden ausmachen, wenn die Sehne dennoch nur die Tips berührt. Das war, glaube ich, auch der häufigste Definitionsvorschlag im alten Thread.

Klar findet sich immer wieder die bekannte Marketingaussage, ich zitiere exemplarisch mal roscho:
Zitat
"Erfunden" wurden die kurzen Hybriden eben als JAGDbogen um die Vorteile des Langbogens (Gewicht, Fehlertoleranz) mit denen des Recurves (Geschwindigkeit, bessere KE) zu vereinen.

Und bisher dachte ich auch immer: Gut, das sind also grob die Unterschiede. Aber dann geht es los:

Die einen sehen den Recurve dem Hybriden generell überlegen, da letzterer nur einen schwachen Reflex/Deflex aufweist. Doch besagt roschos Zitat von oben nicht eher, dass der Hybride eben dafür konstruiert worden ist, um als Gesamtpaket dem Recurve in bestimmte Situationen "überlegen" zu sein, indem bei diesem etwas geringere Leistung durch höhere Fehlertoleranz und ein allgemein gutmütigeres Verhalten erkauft wird?

Dasselbe Spiel noch einmal: Der Hybride scheint etwas mehr Leistung zu haben, als ein Langbogen, welcher aber nochmals gutmütiger ist. Kann man da wirklich von einem pauschalen "Überlegen" sprechen? Mal abgesehen von den Vorteilen eines kürzeren Bogens bei einer echten Jagd, um die es mir hier aber nicht geht. Diese Vorteile sind klar. Mir geht es um die Vorteile des Hobbyschützen im Feld oder im Parcours.

In einem anderen Thread beschreibt mir der Waldgeist seinen Hybriden und seinen Langbogen als sehr ähnlich im Handling, mit vernachlässigbaren Leistungsunterschieden, was für mich schon stark nach: "Ist eben Geschmackssache, höchstens noch umgebungsabhängig" klang. Gleichzeitig beschreibt Mafaltar aber ein deutlich zickigeres Verhalten desselben Hybriden im Vergleich zum selben Langbogen, und auf beide Erfahrungen lege ich großen Wert. Heißt das dann aber nicht, dass der Langbogen dem Hybriden durchaus überlegen sein kann, wenn der Schütze nicht gerade auf olympischen Niveau unterwegs ist und gar keine Fehler mehr macht, die der Bogen tolerieren müsste?

Und Landbub fragte im erstgenannten Thread auch zurecht:
Zitat
Oder kennt jemand einen Vorteil gegenüber Recurves?
Gemeint war der Hybrid, den er dem Recurve in jeder Hinsicht unterlegen, und daher technisch als unnötig ansah. Diese Frage wurde meiner Meinung nach, bis auf den Hinweis der Verwendung zur Jagd, nicht wirklich beantwortet.

Also ist es wirklich nur die scheinbar zu erkennende Leistungsabnahme: Recurve > Hybrid > Langbogen einerseits, und die zunehmende Fehlertoleranz: Recurve < Hybrid < Langbogen?

Und stimmt dies bei modernen Bögen überhaupt noch? Wenn bereits zwischen Hybrid und Langbogen kaum noch ein Leistungsunterschied zu spüren ist, und Hybride auch mit Recurves mithalten können, stimmt dann überhaupt noch die pauschale Aussage, dass ein Recurve spürbar mehr Leistung hervorbringt, als ein guter moderner RD-Langbogen?

Und was die Gutmütigkeit angeht: Bei Recurve vs. Langbogen heißt es ja, dass der fehlende Recurve des Langbogens ein Verdrehen der Wurfarme verringert. Aber gilt das so auch noch für RD-Langbögen? Könnte die höhere Fehlertoleranz und Schussruhe des Langbogens im Vergleich zum Jagdrecurve oder zum meist kurzen Hybriden nicht einfach nur noch an der üblicherweise längeren Bauform des Langbogens liegen? Wie sieht der Vergleich Recurve/Hybrid/Langbogen denn bei gleicher Bogenlänge aus? Sind die Unterschiede dann auch noch deutlich spürbar vorhanden?

Das einzige, was mir bisher sicher zu sein scheint, ist, dass RD-Bauformen gegenüber klassisch-grader Bauform einen Leistungsvorteil haben, und dass für die Lautstärke gilt: Recurve > Hybrid > Langbogen. Und selbst hier wird es vermutlich Ausnahmen geben.

 :bahnhof:

Könnt Ihr hier vielleicht etwas Eure subjektiven (gerne auch objektiven) Vergleiche zwischen gleichwertigen Bögen kundtun? Bitte keine Diskussionen zu Fairness in Bogenklassen etc. Mir geht es einfach darum, zu erfahren, ob die Unterschiede bei modernen Bögen wirklich noch so groß sind, wie man immer wieder hört, und welche Vor- und Nachteile tatsächlich zu spüren sind. Einfach, damit die persönlichen Vorlieben mal einen Namen bekommen können, und natürlich nur als erste Orientierung, da sich immer noch jeder Bogen für jeden Schützen anders schießt.

Und als Hintergrund meine Motivation der Frage: Ich werde "bauartbedingt" wohl eher bei niedrigeren Zuggewichten bleiben müssen, derzeit schieße ich noch 20#, werde aber die 30# wohl eher nicht überschreiten, wenn ich sie mir denn überhaupt jemals zumuten werde, und muss daher natürlich mit der Leistung des Bogens etwas geiziger umgehen, als Schützen mit 40# und aufwärts. Dennoch zieht es mich optisch, intuitiv und auch wegen der Gutmütigkeit mehr in Richtung moderner Langbogen, eventuell auch zum Hybriden. Nur bringt das natürlich nichts, wenn meine Pfeile aufgrund der niedrigen Zuggewichte dann die Ziele nicht erreichen wollen, oder aufgrund der zu leichten Pfeile zu unruhig werden.
« Letzte Änderung: Oktober 29, 2019, 04:55:41 Nachmittag von Andreas »


Offline Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4724
  • Nordlicht
Moin Andreas,
besten Dank für deinen Beitrag mit der Zusammenführung einer immer wieder aufkommenden Diskussion. Wie zu erwarten ist es ziemlich schwer ein objektives - quasi unumstößliches - Urtel zu finden. Allein der Begriff der "Überlegenheit" müsste einer Betrachtung bezüglich der heran zu ziehenden Parameter überhaupt einmal festgelegt werden. Was sicherlich nicht unmöglich wäre. Bis dahin werden wir uns überwiegend unsere ganz persönlichen Eindrücke, Empfindungen und Beobachtungen zur Verfügung stellen. Ja selbst der Begriff des Leistungsspektrums (Neudeutsch: Performance) wird bei ein und demselben Bogen von jeder/jedem durchaus anders bewertet. Ja, da darf man durchaus skeptisch auch mal sein ...
Insofern lautet meine persönliche Empfehlung an Dich, wenn es um deine Wahl des passenden Bogens geht: ausprobieren, ausprobieren und nochmals ausprobieren. Viele - nein, wahrscheinlich die meisten - von uns besitzen mehrere Bögen unterschiedlicher Bauart und Typklasse. Dabei geht es nicht nur um das böse "MussIchHabenVirus" sondern um den Einsatz in unterschiedlichen Verwendungen und nach dem momentanen Lust- und Wohlfühlfaktor. Und deine Bedenken bezüglich der Pfeile, die ihr Ziel nicht erreichen sei gesagt: In meinem Verein schießen welche mit ihrem 22# Bogen genau so weit und gut wie andere, die mit 36# an der Schießlinie stehen und froh, wenn deren Pfeil die Auflage auf der Scheibe verletzt.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline rso

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1080
  • Heimat. Freiheit. Bogenschießen.
...Dennoch zieht es mich optisch, intuitiv und auch wegen der Gutmütigkeit mehr in Richtung moderner Langbogen, eventuell auch zum Hybriden. Nur bringt das natürlich nichts, wenn meine Pfeile aufgrund der niedrigen Zuggewichte dann die Ziele nicht erreichen wollen, oder aufgrund der zu leichten Pfeile zu unruhig werden.

Wenn das deine Hauptsorge ist, dann müßten vermutlich 90% unserer weiblichen und jugendlichen Schützen verzweifeln.

Und den ganzen Käse mit gutmütig, fehlerverzeihend, nervös, unruhig und was weiß ich noch muß man ja nicht glauben.
Und wenn man sich darüber keinen Kopf macht, funktioniert vermutlich seltsamerweise auch  alles einwandfrei.

Was nicht bedeutet, dass einem jeder Bogen liegt, oft auch nicht der, der einem besonders gut gefällt.


Oder, ums anders auszudrücken, ich halte das alles für total überbewertet.   ;)
cu

Rainer


Offline Nottingham6677

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 2
  • "zu weit ist ebenso schlecht wie zu kurz" [china]
hi andreas. ich bin auch neu, schiesse erst seit 5 jahren, bin kein sportler, hab ich 20lbs und 25 lbs bögen.
da ich gross bin mit 30inch auszug, hab ich immer 4 lbs mehr an der backe beim ziehen.  jetzt nach meiner schulter verletzung schiesse ich wieder den 20lbs martin x-200 recurve. (meine 25 + 30 lbs bögen müssen warten) der x-200 hat einen so tollen griff - der griff liegt mir, fühlt sich so gut an in meiner hand, dass es ein traum ist den bogen zu schiessen. hm, was ich damit sagen will ? der bogen muss einfach zu dem schützen "passen". meinen 25lbs spider wave schiesse ich auch sehr gern jetzt, der ist irgend wie zackiger, aber liegt anders in der hand. ich nehme leichte carbon pfeile und wenn ich wirklich innerlich ruhig bin, hab ich ein gutes ergebniss vorn auf der scheibe. ich schiesse ja immer nur "gegen" mich selbst, ...versuche meine eigene 5 pfeile gruppe, die ich ganz gut optisch kenne, zu unterbieten und den kreis enger zu ziehen. wenn du mal  in oder bei münchen bist können wir gern mal meine 5 bögen ausprobieren. hybrid oder recurve ? ich brauch immer den richtigen griff, mir ist das gefühl im griff wichtig. - und beim bogenturnier hier am land - zwei mal 45 min - nehme ich in der zweiten hälfte des turniers auch gern einen leichteren lbs bogen... die innere ruhe machts und nichts erzwingen ...  - gruss chris aus mühldorf bayern
"zu weit ist ebenso schlecht wie zu kurz"  [china]
Martin  X-200
Bodnik Mohawk
Fred Bear Black Phenolic
Spider Wave                  .


Offline Dünül

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 101
hallo erstmal
ein hybridbogen ( zwishen 58" und 62" )ist zumeist wesentlich kürzer gebaut als ein klassischer langbogen (66" - 68", 70" ) . dadurch hat man je nach regelwerk ( max. Bogenlänge bzw sehnen länge im gespannten zustand) bei den langbögen im offiziellen wettbewerb nichts mehr zu suchen.
Allerdings sind diese bögen zumeist in der lage leichte pfeile zu werfen ohne den geist aufzugeben ( kaputt zu gehen ). das ist mit sicherheit ein vorteil gegenüber holzpfeilen da die gleichheit unter carbonpfeilen doch um ein vielfaches einfacher zu erhalten und zu finden ist als unter holz.
bedingt durch bogenlänge hat der hybrid nun einen tempo vorteil gegenüber einem langbogen. jedoch mit sicherheit einen nachteil gegenüber einen reinen jagdrecurve oder bh recurve.
für mich persönlich ist er ein fabelhaftes gerät für beginner und freizeit schützen und sollte auch früher oder später als bogenklasse gewürdigt werden.

lg


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3176

für mich persönlich ist er ein fabelhaftes gerät für beginner und freizeit schützen und sollte auch früher oder später als bogenklasse gewürdigt werden.


Beim TBVD wird er als eigene Bogenklasse gewürdigt, und zwar als LB-M (Langbogen Modern)
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


testjan

  • Gast
Und den ganzen Käse mit gutmütig, fehlerverzeihend, nervös, unruhig und was weiß ich noch muß man ja nicht glauben.
Und wenn man sich darüber keinen Kopf macht, funktioniert vermutlich seltsamerweise auch  alles einwandfrei.

 :agree:

So ist es! Wie mit der Hummel, die eigentlich nicht fliegen können dürfte....
Aber wie Nottingham schrieb, muss einem der Bogen liegen, der Griff muss passen und er muss den ästhetischen Anforderungen genügen. Dann wird man auch Freude an dem Gerät haben und auch treffen. Hier schließt sich der Kreis: wenn die erwähnten Punkte erfüllt sind, spielt es praktisch keine Rolle, ob es sich um einen Howard-Hill-Bogen, einen Hybriden oder einen Recurve handelt.


Offline Bazi

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 330
Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich Interesse an einem Mohawk, bzw. dem Hybrid, der mir optisch besser gefällt. Beim Durchforsten von "Erfahrungsberichten" im Netz fiel mir auf, dass sehr häufig Leistungsmerkmale, sprich die Geschwindigkeit geschossener Pfeile, als Kriterien für eine Wertung herangezogen wurden und einige Stimmen zu vernehmen waren, dass der Recurve besser sei, als der Hybrid, da mehr fps bei gleichen Zug- und Pfeilgewichten zu erzielen seien.
Diese Art der Differenzierung weist große Lücken auf und ist wenig hilfreich.
Seit längerer Zeit schieße ich sowohl einen Recurve, als auch einen Hybriden sowie einen klassischen LB. Zu sagen, welcher der beste Bogen sei, kann ich nicht. Das hängt, wie schon oben gesagt, von der Tagesform/-laune und anderen Faktoren ab.
Vielleicht könnte man den Vergleich mit Schuhen heranziehen, um das Dilemma zu verdeutlichen. Es gibt keinen besten Schuh! Das hängt vom Einsatzzweck ab und auch da ist eine Klassifizierung zu subjektiv, als dass man ein abschließendes Urteil abgeben könnte, welcher der Beste ist.
Zurück zum Schuh: Wie das Ding aussieht, ist zweitrangig. Er muss passen und beim reinschlupfen und damit laufen muss man sich wohlfühlen. Für dieses Gefühl sind Design, Material und Messwerte völlig unerheblich. Schlupf rein und du wirst merken, was dir am besten liegt! Genauso ist es, zumindest bei mir, auch bei Bögen. Anm.: Mein eigentglich hässlichster Schuh ist der bequemste und daher meist getragene Schuh.
Neben den Leistungsdaten, dir mir relativ schnuppe sind, dürfte es unbestritten sein, dass die genannten Bogentypen i.d.R. ein für sie markantes Schussverhalten an den Tag legen. Welches einem mehr liegt, muss jeder für sich entscheiden und muss einfach "erschossen" werden.   


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3176
Sehr schön ausgedrückt, Bazi.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Stringwistler

  • Foren-Schatz
  • Meister Feuerholznachleger
  • ******
    • Beiträge: 9424
  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Sehr schön ausgedrückt, Bazi.
Kann ich mich nur anschließen... genau so ist es...  :klasse:
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline mK

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1039
    • Killdings.de
Bin da auch dabei. Abgesehen von.

Zurück zum Schuh: Wie das Ding aussieht, ist zweitrangig.

Sowohl beim Schuh als natürlich auch beim Bogen muß die Optik für mich passen. Es ist immer das Gesamtpaket entscheidend.
Shrew Classic Hunter 54" 40#
Isidor Cajun 60" 40#
JS Rover 48" 40#
JS Barracuda 54" 35#
Black Hunter Hybrid 60" 40#
BOP Fagus 17" ILF / Bosen Bows Longbow Limbs 40#


Ulrich

  • Gast
Eigentlich könnte man einen Kriterienkatalog machen, Die Pros und die Kontras aufrechnen und hätte dann den besten Bogen. Den hängt man dann in die Vitrine, damit er nicht verstaubt. Ansonsten im Sinn von Bazi.

Nachdem ich bis jetzt ausschliesslich selbstgeschnitzte Primitivbögen im Gebrauch hatte, war es Zeit, mal was Feines online zu bestellen. Die Auswahl war nicht so schwierig: Ein bewährtes Modell, das mir gefällt, im Einklang mit meinem philosophischen Unterbau und meinen körperlichen Voraussetzungen steht und einfache Handhabung verspricht. Und das mir gefällt natürlich (oder hatte ich das schon geschrieben?). Dann habe ich noch in erwähntem Katalog nach Ausschlussgründen gesucht und keine gefunden.

Dass es da draussen noch viele Bögen im Angebot hat, die genau so gut oder noch besser passen würden, ist doch schön, braucht mich aber nicht zu beschäftigen.


Offline Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 2997

. Er muss passen und beim reinschlupfen und damit laufen muss man sich wohlfühlen. Für dieses Gefühl sind Design, Material und Messwerte völlig unerheblich. Schlupf rein und du wirst merken, was dir am besten liegt! Genauso ist es, zumindest bei mir, auch bei Bögen.


Dazu vielleicht noch eine alternative Meinung:
Bogenschiessen hat nichts mit „Gefühl“ oder gar Filosofie zu tun, sondern lässt sich auf Mathematik bzw auf reine Zahlen zurückführen. Dieses erst macht gewonnene Erfahrungen reproduzierbar.
So lässt sich beinahe jeder Bogen durch Tuning der entsprechenden Parameter, hier sei besonders die Griffform genannt, auf den Schützen oder auf die Art des schiessens einstellen. So stellt man Tiller und Button für einen Stringwalker anders ein als für einen Splitfinger-Schützen. D.h. Ein so eingestellter Bogen passt auch nur für genau seinen Schützen und den Anwendungsfall. Wer sich jetzt natürlich das Korsett eines nicht einstellbaren Bogens anzieht, muss mit seinem Bogenbauer da viel Aufwand reinstecken. Oder ganz viele „Bögen von der Stange“ haben und da in Bazis Art und weise den jew. passenden raussuchen.

Um zurück auf die Zahlen zu kommen: mit meinem Blankbogen (Win&Win Standardkram, aber qualitativ und preislich aus dem oberen Regal) schiesse ich WA Halle (18m, 40er Auflage) >500 Ringe. Mit meinem Holzbogen für die IB Klasse, ebenfalls eher hochwertig, aber im Tuning eingeschränkt, was ja grad den Reiz der Instinktivklasse ausmacht, sinds so 430, wenns sehr gut läuft 450 Ringe. Es gibt in der Halle aber keine IB Klasse, also nimmt man da den dafür besten Bogen, andere tuns auch, man sieht da kaum Holzbögen.

Was ich eigentlich sagen wollte: je weniger Schrauben am Bogen sind, desto mehr Bögen braucht man :-)
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline Bazi

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 330
Eigentlich wollte ich nichts schreiben, um den Thread nicht kaputt zu machen, aber ....

Zitat
Dazu vielleicht noch eine alternative Meinung:
Bogenschiessen hat nichts mit „Gefühl“ oder gar Filosofie zu tun, sondern lässt sich auf Mathematik bzw auf reine Zahlen zurückführen.
Das kommt wohl darauf an, warum man Bogen schießt und in welcher Form man dies ausübt. Wenn es darum geht, möglichst viele Ringe zu schießen, würde ich einen Compund empfehlen. Liegt einem aber etwas am trad. Bogenschießen, hat das zumindest für mich sehr viel mit Gefühl und Philosophie zu tun. Wie immer - Geschmackssache.

Zitat
Was ich eigentlich sagen wollte: je weniger Schrauben am Bogen sind, desto mehr Bögen braucht man :-)

Auch dies sehe ich ein klein wenig anders - je mehr Schrauben (und Gewinde) an/in einem Bogen sind, desto weniger Bogen hat man.



Ulrich

  • Gast
Landbub, du hast dir mit dem Holzbogen zu wenig Mühe gegeben, das Testergebnis zählt nicht!!!

Na ja, im Verein kenne ich einige, die selber Bogen bauen, damit aber fast nie auftreten. Und wenn, dann entschuldigend: Hab den Holzbogen halt schon länger nicht mehr gebraucht :???: