Archers Campfire

Leben und Treffen mit Target Panic


Online roscho

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und noch ein Nebennebensatz:

Ich wurde angesprochen ob wir nicht übers Forum irgendwann mal (Herbst/Frühjahr 22) ein TP - Geplagten Treffen ;) machen könnten, um durch Erfahrungs/Methoden Austausch auch bei uns sowas wie ein Anti TP Konzept zu entwickeln und zu verbreiten.

Wer also Interesse hat, gerne per PN an mich wenden.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
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Offline Sir Robin

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 nicht jeder entwickelt TP, aber wenn ich mich im Bekanntenkreis so umsehe sind doch bei vielen Schützen erste Anzeichen davon zu sehen.


Genau das ist auch meine Beobachtung, bei mir selber aber auch vielen anderen Topschützen. Dieser unbewusst ausgelöste Reiz zu lösen, der zu diesem nervtötenden Zucken führt. Meist kämpfe ich mich dann durch, baue wieder Spannung auf und löse nach einer viel zu langen Ankerphase. Das passiert immer dann, wenn ich keine bewusste Trennung zwischen Zielen und lösen mache. In solchen Momenten sage ich mir immer hinterher, "hättest du doch abgesetzt und neu aufgebaut".


Offline Landbub

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Es braucht nicht Tom Clum zu sein. Ich hätte auch Jake Kaminski als Beispiel nehmen können.

Das ist nicht der Punkt.
Mir gings darum, dass er anders als Systemschützen (also auch anders als Kaminski) keine Mechanik bewusst steunern muss. Also keine Pfeilspitze oder Scope Pin ins Gold / Kill bringen muss. Mein Verständnis für die Hauptursache für TP war bisher genau das: Ein Zwang, diese Überdeckung PERFEKT zu machen und beim kleinsten Zweifel dann nicht lösen zu können oder andersrum, getrieben von der Panik, dass es eh nicht besser wird mit dem Zielen, dann schon löst, bevor man wirklich im Ziel ist. Beides findet bei intuitiven Schützen nicht bewusst statt. Und beides adressiert man bei Systemschützen mit "unbewussten" Methoden, wie z.B. das Entkoppeln des Releases von optschen Trigger durch Verwendung eines Klickers oder eben durch meachinsche Release, welche nicht sinnvoll bewusst gelöst werden können, sondern eine Unbekannte, nicht steuerbare Komponente ins System bringen. Soweit meine Theorie.

Nun sagt aber oben der roscho, der vermutlich wesentlich mehr Einblick ins systemlose Schiessen hat wie ich

Zitat
Meiner Erfahrung nach sind "instiktive" noch mehr davon betroffen als olympische Schützen.

Wenn er damit recht hat, scheint meine Theorie falsch zu sein.

Und wenn Sabiji recht hat, TP also komplett individuell zu betrachten ist, dann wären Anleitungen zum Loswerden der TP nichts anders als ein Werkzeugkasten, wo jeder das seine finden muss.
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Offline Ulrich

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und noch ein Nebennebensatz:

Ich wurde angesprochen ob wir nicht übers Forum irgendwann mal (Herbst/Frühjahr 22) ein TP - Geplagten Treffen ;) machen könnten, um durch Erfahrungs/Methoden Austausch auch bei uns sowas wie ein Anti TP Konzept zu entwickeln und zu verbreiten.

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Spannend wäre dabei die Frage, worin jeder Einzelne die Ursachen für diese aus dem Ruder gelaufenen Automatismen sieht. Mit der Absicht, andere davor zu bewahren. Und um die Frage zu beantworten, was ich als kleiner Vereinsheini ohne spezielle Ausbildung besonders beachten muss, wenn ich jemandem seinen ersten Bogen in die Hand drücke. 
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Landbub

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Noch ein Nebensatz: ich bin IAA Trainer 1 - aber TP wird in der Ausbildung nicht mal angesprochen.

Inder DSB Ausbildung ist das ein Thema. Es wird aber rein methodisch adressiert, also Übungen nach Schema F. Kann gerne ein paar hier aufzählen.
Es gibt aber Leute, da kommt man damit nicht weiter. Da würde ich ein eine Jugendliche in Deinen Workshop schicken!! Sie schiesst Feld un WA Blank, 3D mit IB aber eben System. Und sie sagte auch, dass sie früher, wo sie intuiriv unterwegs war, da kein Problem hatte. Das kam erst mit BB und der Umstellung auf System.
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Online roscho

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Ich sags mal so: alle mir bekannten Methoden (ob jetzt E. Höhn "Der befreite Schuss", Joel Turner Shot IQ, T. Sillmann, etc) versuchen den erlernten automatisierten Bewegungsablauf  zu verändern.

Aber was man einmal so tief gelernt hat lässt sich nicht mehr verändern, das Unterbewusstsein fällt immer wieder darauf zurück.

Deswegen setze ich (zumindest nach den Videos von J. Lysmann auf YT) relativ grosse Hoffnung auf sein Konzept eben nicht den Ablauf zu verändern, sondern nur kurz zu bewusst "unterbrechen" - praktisch einen Re-Fokus.

ich hab sein Buch jetzt noch nicht gelesen (Lt. Verlag inzwischen in der Post) aber als Ex-Verhaltensforscher erscheint mir sein Ansatz durchaus sinvoll.

Ich werde berichten ...
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Offline Waldgeist

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Moin roscho, Danke für dein Angebot des "Vorlesens". Obwohl ich nach wie vor davon überzeugt bin, dass ich von TP (noch?) nicht erfasst bin, interessiert mich das Thema weiterhin. Eine Reise gen Süden wäre mir allerdings zu aufwändig; d.h. ich versuche mein Halbwissen aus den Beiträgen hier im Forum zu erweitern.
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Cicero


Offline Ulrich

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<<Das ist nicht der Punkt.
Mir gings darum, dass er anders als Systemschützen (also auch anders als Kaminski) keine Mechanik bewusst steunern muss. Also keine Pfeilspitze oder Scope Pin ins Gold / Kill bringen muss.>>

Vielleicht muss man da etwas differenzieren. Bei einem fliegenden Anker liegt der ganze Zielvorgang im Bewegungsablauf, der Trigger fürs Lösen ist das Berühren des Ankerpunktes (wenn es diesen überhaupt gibt). Da bleibt keine Zeit für unnütze Gedanken oder TP. Aehnlich ist es beim einem hybriden Verfahren: Die Hand geht an den Ankerpunkt und wieder etwas zurück, dann wird durchgezogen.

Schaltet man aber im Auszug das Energielevel herunter (und ich tue das, weil mein Unterbewusstsein etwas Zeit braucht für die Feinjustierung)  ist man per Definition immer noch Intuitivling, öffnet aber der TP Tür und Tor. Entscheidend ist dann, wo die Gedanken beim Einleiten des Lösens sind: Beim Ziel, das man treffen will, oder bei den Rückenmuskeln, die das "Innehalten" stabilisieren müssen. Oder bei irgend einem anderen Trigger (roschos Hinweis auf Joel Turner)

Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Axebay

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Hi Leute,

Aus gegebenem Anlass möchte ich auch Mal meine Erfahrungen weitergeben.

Mittlerweile muss ich mir eingestehen, das ich genau das Problem habe.
Bedingt durch meine Statur, mein Ankerpunkt und meine Technik (Stringwalking) komme ich mit der Pfeilspitze ein gutes Stück unterhalb vom Gold raus. Ich muss also nach oben korrigieren. Das kostet etwas Zeit und strengt noch etwas an.

Problem: mein Kopf gibt den Befehl zum Release einfach viel zu früh, wo ich noch weit weg vom Gold bin, quasi auf dem Weg.  Genau den Reflex der im Video bzw Buch vom Dänen beschrieben wird. Und es ist echt hart dagegen anzukommen.

Meine Therapie:  ich übe in der Wohnung den Reflex in den Griff zu bekommen indem ich auf eine Scheibe an der Wand halte/Ziele und wieder absenke (Ich weiß, kann dumm ausgehen wenn der Reflex zuschlägt..).

Interessant dabei: Hier klappt's ohne Probleme. Kein Zucken und Mucken vom Kopf zur Hand.

Ist es die Tatsache daß ich unterbewusst weiß wenn ich löse wirds teuer und blöd?

Ist es die Tatsache daß ich allein daheim stehe und kein Druck verspüre?

Ich hab kein Plan, aber ich mache Mal weiter, vielleicht brennt es sich in mein Hirn ein :D

Grüße
Axe

Verzeiht die Tippfehler, meine Finger sind zu groß fürs Tablet :D


Offline Ulrich

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Axe, ich wünsche dir, dass das funktioniert. Trotzdem: Versuchst du damit nicht, den Schussablauf wieder herzustellen, der zu Problemen geführt hat und dies möglicherweise wieder tun wird?
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Offline PG

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  • Nur mein Pfeil kennt sein Ziel.
Ich habe heute mein erstes Turnier seit einem Jahr geschossen, ohne Erwartungen mit Holzbogen und ich habe mich gut gefühlt. 1x nur hatte ich ein starkes Zittern im halben Auszug und kam nicht weiter. Also abgesetzt, Pfeil wieder in den Köcher, kurze Pause, neu ausgerichtet, Schuss neu aufgebaut, ausgezogen, geankert, ruhig gelöst und Kill. Es war eine tolle Erfahrung. Ich hoffe, das schaffe ich künftig wieder. Man darf die Kontrolle nicht abgeben.
Nergal 38,5#
Bodnik Mohawk Hybrid 35#
Marduk 40#
Osage Selfbow 40#
Ahorn Selfbow 40#
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Online Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....

Interessant dabei: Hier klappt's ohne Probleme. Kein Zucken und Mucken vom Kopf zur Hand.

Ist es die Tatsache daß ich unterbewusst weiß wenn ich löse wirds teuer und blöd?

Ist es die Tatsache daß ich allein daheim stehe und kein Druck verspüre?

Ich hab kein Plan, aber ich mache Mal weiter, vielleicht brennt es sich in mein Hirn ein :D

Grüße
Axe

Du kannst so keine Targetpanik bekämpfen, bringt gar nix weil dein Unterbewusstsein genau weiß, der Schuss bricht e nicht. 😄
Das hat nix damit zu tun, daß es weiß die Wand hätte ein Loch...
Genau das gleiche Problem hatte ich auch mal.
Ich schieß nur instinktiv also auch Landbub muß deshalb seinen Ansatz überdenken, das haben auch nur Tradis... 😄
Ich hab meine TB mit einem Klicker und eine pendelnte Socke mit Sand in den Griff bekommen, ganz weg ist sie trotzdem nie. Ich mucke heute immer noch kräftig beim lösen mit dem Bogen oder winke dabei mit der Zughand. 😄
Ich bin nur frog, daß meine Pfeile dabei meist schneller sind wie ich, sonst würde ich ja nicht treffen dabei... 😂
Das mit der Pendelsocke geht so... (Ball, Dose, oder anderes auch möglich.
An einer langen Schnur befestigt pendelt die Socke.
Mittig davor steht ein Stab oder Ast.
Ich darf als Linkshänder nur auf die linke Seite des Stabes schießen und die Socke muß min. 1x im Auszug links sichtbar sein und ich darf erst beim 2. Pendel links des Stabes lösen.
Hört sich einfach an, ist es auch... 😄
Aber jetzt kommts.
Min. 14x 1 Std. nur auf die Socke ohne Scheibe oder Referenzpunkt dahinter. Entfernung zum Pendel max. 15m.
Wenn ihr das geschafft habt, folgt Stufe 2.
Eine Schnur  vertikal auf die Scheibe gespannt.
Auszug, Anker... links neben die Schnur zielen/halten... rechts neben die Schnur halten, auf die Schnur halten, Schuss.
Wieder 14x so eine Stunde, wenn möglich täglich, max. 1 Tag Pause.
Sobald irgendwo die TB zurückkommt, wieder Schritt zurück und wieder 14x Socken-Training.
Macht euch nix vor und haltet die 14x durch, sonst kommt sie zurück.... Die TB.
.... SCHRITT 3 FOLGT... bei Interesse... 😄
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline piti

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..... Ich mucke heute immer noch kräftig beim lösen mit dem Bogen oder winke dabei mit der Zughand. 😄
Ich bin nur frog, daß meine Pfeile dabei meist schneller sind wie ich, sonst würde ich ja nicht treffen dabei... 😂


Hast Du schon mal versucht den Bogen mit der Bogenhand nicht fest zu greifen sondern mit offenen Fingern zu "halten" incl. Schlinge so wie es z.B. die FITAs oder Compounder tun? Dann fällt das "Mucken" deutlich schwerer! Und wenn Du den Bogen unbedingt fest greifen willst kommt das "Mucken" durch ein zu lockeres Handgelenk. Probier mal das Handgelenk bewußt fest zu machen bzw. den Bogen richtig fest zu greifen.


Offline Axebay

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Nichts für ungut Guido, aber ich halt dran fest und werde es weiter versuchen. Ich geb Bescheid über Erfolg oder Misserfolg. Meine Socken bleiben vorerst an den Füßen ;D

Ich hab jetzt keine Lust den ganzen Fred hier durchzusuchen, und frag daher Mal:

Wieso gibt's bei intuitiven überhaupt targetpanik. Versteh ich nicht. Wenn doch bei TP mein Unterbewusstsein entscheidet und meint den Schuss freizugeben weil es glaubt richtig zu sein, dann ist das bei uns Systemschützen kontraproduktiv. Aber intuitive wollen doch genau das: das Unterbewusstsein entscheiden lassen.
Oder Check ich's bloß nicht?

 :help:
Verzeiht die Tippfehler, meine Finger sind zu groß fürs Tablet :D


Offline Landbub

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Wieso gibt's bei intuitiven überhaupt targetpanik. Versteh ich nicht.

Ich auch nicht und hatte das schon gefragt. Lese mal #67, Ulrich. Er hats versucht zu erklären.
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