Archers Campfire

Schneller Pfeilflug vs. langsamer Pfeilflug


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3505
  • Einer trage des anderen Last...
Gibt es da einen Zusammenhang, eventuell auch physikalischen, woraus geschlossen werden kann: Ja, mit dem schnellen Pfeil schiesst du eher daneben. Dies würde ja dann bedeuten: Mit dem langsameren Pfeil würde ich auch besser treffen.!? Wenn dem so sein sollte - warum?

Klar ist natürlich, die jeweilige Technik muss gleich gut sein bis beide Pfeil aus meinen Einflussbereich entschwunden sind, die Flugbahnen beider Pfeile sind auch frei von eventuellen Hindernissen und klar, jegliche Witterungseinflüsse hallten sich zurück bzw. bleiben außen vor.

Achja... Gut ist, dass wir auch nicht klären müssen, was ein schneller und was ein langsamer Pfeilflug ist - dies weiß und darf jeder für sich selbst entscheiden - ich will damit sagen, dass hierbei das individuelle Empfinden, für schnell und langsam, völlig genügt. Auch geht es hier nicht um einen oberen oder unteren Geschwindigkeitswert.

Also, ich freue mich auf eure Gedanken/Meinungen/Sichtweisen/Erklärungen...


BG. Absinth


testjan

  • Gast
Oh, eins meiner Lieblingsthemen!

Ich mag es schnell aber nicht zu schnell. Wenn ich den Pfeil nicht mehr vernünftig fliegen sehe, ist er zu schnell.

Mit zu schnellen Pfeilen schieße ich bedeutend schlechter. Zu langsam gibt es auch aber dann ist entweder der Bogen Mist oder die Pfeile (zu große Federn z.B.).


Online Grombard

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1972
  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
    • Bogenbau Joachin Seeliger
Ich sage mal es kommt auf Stil und können an.

Ein sehr schneller Pfeil passt am besten zu einem Visier oder z.B. Gap Schützen mit einem schweren Bogen.
Er visiert einen Einstudierten Punkt an und trifft dann (oder auch nicht).
Wichtig hier ist eine sehr saubere Technik, da minimale Fehler zu starker Abweichung führen.

Ein langsamer Pfeil passt zum klassischen "Nichtziel-Schützen".
Kleine Fehler führen nicht zu so extremen Ausreißern.
Noch wichtiger ist, dass man den Flug des Pfeils gut beobachten kann, denn sonst "lernt" man ja nix draus.
irgendwas is ja immer


testjan

  • Gast
 :agree:
Beim Visieren, d.h. Stringwalking kann es gerne sehr schnell sein, dann fallen Fehler beim Schätzen weniger ins Gewicht und ich muss den Pfeil nicht fliegen sehen.


Offline Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4725
  • Nordlicht
Ich nehme ja gerne zwei Sorten Pfeile mit auf den Parcours:
Die langsameren (zugleich auch schwereren mit 400 gn) für den Nahbereich bis 35 m - 40 m, den ich ohne Vorhalten damit gut treffen kann. Allerdings sind sie für das Cloutschießen bis gut 140 m  besser geeignet als meine leichteren.
Die schnelleren (zugleich leichteren mit 262 gn) für den Bereich oberhalb von 35 / 40 m. Allerdings hört deren Flugbereich bei ca. 55 m auf; d.h. sie gehen einfach nieder weil die Energie aufgezehrt ist.


„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Ari

  • globaler Moderator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3598
  • Hang me in the Tulsa County Stars
Zusammenhang und die Schlußfolgerung...
schwer zu beantworten (wenn´s überhaupt möglich ist)!

Ich denk´ mal, das ist alles sehr subjektiv und individuell vom Schützen abhängig.

Der Eine schwört auf die schnellen Pfeile, dem Anderen ist es lieber, wenn er gemütlich
den Pfeilflug beobachten kann.

Mir persönlich ist´s egal, ich bin eh´ nicht soo der Speed-Freak und mag´s wenn das
Ziel beim Treffer wackelt! ;)

Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Daniel124

  • Gast
Du hast nach 'physikalischen' Gründen gefragt warum man mit einem leichteren Pfeil eher daneben schießt.
Aus meiner Sicht trifft trifft das nicht zu.
Beim Kugelschießen gelten schnellere Geschosse / Waffen als leichter zu schießen (zu treffen) als langsame, weil der Schütze beim Abdrücken (Lösen) weniger lange die Waffe verreißen / verwackeln kann bis das Geschoss die Waffe verlassen hat.
Rein physikalisch gilt das auch für einen Bogen.

Und ansonsten passiert rein physikalisch m.E. nicht mehr als dass der schnellere (leichtere) Pfeil eben schneller am Ziel vorbeifliegt  ;D
Und schneller zerbröselt  ;D

Grüße, Daniel
« Letzte Änderung: Juli 20, 2019, 07:22:21 Nachmittag von Daniel124 »


Offline Bazi

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 330
Ich sehe auch keinen Grund, warum man mit einem schnelleren Pfeil eher daneben schießen sollte, als mit einem langsameren. Das Ergebnis hängt von der Qualität des Schusses/Schützen ab und nicht von der Geschwindigkeit.


testjan

  • Gast
Rationale Gründe dafür kann ich auch nicht nennen oder eine schlüssige physikalische Erklärung liefern. Nur persönliche Eindrücke. Ein und derselbe Bogen mit zwei verschiedenen Pfeilen geschossen: die Präzision ist mit dem langsameren Pfeil höher.


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3176
...
Noch wichtiger ist, dass man den Flug des Pfeils gut beobachten kann, denn sonst "lernt" man ja nix draus.

 :agree: und gleichzeitig wundere ich mich immer, was hier an Pfeilen gezeigt werden. Schwarzes Carbon mit dunklen Federn. Die kannst Du nicht beobachten, selbst wenn sie gaaaaaanz langsam sind.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline cweg

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 566
  • Bogenschießen in einer bunten Welt
Was macht einen Pfeil bei gleichem Bogen und Auszug, selber Schütze langsamer?

- mehr Gewicht durch Länge, schwerere Spitze, größere, bremsende Federn, gpi des Schafts.

Meine 500er VAPs, Schaftlänge 29,2" , passender Rohschaft, getestet bis 30m sind deutlich nervöser als
meine 450er VAPs, Schaftlänge 30,5" , Rohschaft auch bis 30m. Spitzengewicht, Nocke und Vanes sind identisch. Gut die 450 sind auch V1, die 500er nur V6, aber das spielt ja angeblich keine Rolle. Trotzdem treffe und gruppiere ich mit den 450ern besser und enger.

Bei 3D treffe ich mit den schnelleren VAPs auch häufig mit dem 1. Kill, aber geht es nach WA 3D oder gar Feldbogen, liegen die langsameren 450er vorne.


Daniel124

  • Gast
@cweg
Der 450 hat in deinem Vergleich den kleineren FOC. Vielleicht liegts auch daran.


Offline cweg

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 566
  • Bogenschießen in einer bunten Welt
Man munkelt, dass ein höherer FOC besser gruppieren n soll.... was ich aber auch bezweifle.


Daniel124

  • Gast
Kann das mit dem höheren FOC als 'besser' auch nicht nachvollziehen. Habe diese scheinbar allgemein gültige Regel lange für i.O., einigermaßen logisch gehalten. Schieße nun durch Zufall seit einiger Zeit 8% und finde das deutlich besser. Ruhiger im Flug und weiter reichende flache Flugphase. Auch kaum noch Trudler wenn der Ablass mal schwächer ausfällt und frühere Stabilisierung (das hilft bei der 5-Meter Ratte  :) ).
« Letzte Änderung: Juli 21, 2019, 08:40:44 Nachmittag von Daniel124 »


testjan

  • Gast
Vielleicht ist das einfach eine dieser Internetweisheiten, die gebetsmühlenartig wiederholt werden. Womöglich kommt das aus der Jagdszene, die 3D-Pfeile sollen möglichst identisch zu den Jagdpfeilen mit ihren meist schweren Broadheads fliegen, also schraubt man eine fette Spitze rein und hat einen hohen FOC.

Lange Zeit waren aber auch Alus für Scheibenschützen die erste Wahl, mit übelst leichten Nibb-Spitzen. Wenn ein hoher FOC besser gruppiert, wussten die es entweder nicht besser oder die Aussage stimmt nicht.