Archers Campfire

Optimale Bogenlänge


Offline Paddy

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Bestimmend sind Bogenart, Gefühl und Verwendungszweck. Klar, dass ein Langbogen lang sein muss - und sich gut anfühlen muss. Die Physik spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Aber ein langer Reiterbogen?
Im American Museum of Natural History sah ich Indianerbögen, die man auf den ersten Blick für Kinderbögen halten könnte. Damit konnten die Apachen auf der Jagd sicher optimal schießen, aber mich sprechen die Stummel nicht an.
Wie oben auch schon mehrfach geschrieben ist die „optimale“ Bogenlänge eine sehr individuelle Sache.


Offline tempest

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Ich glaube auch, dass die Bogenlänge, etwas mit Kopfkino zu tun hat. Der Response bei kurzen Bögen ist wesentlich direkter, die Fehleranzeige klar und unmissverständlich und bei meinen 27'' Auszug geht einfach mehr Speed ab. Ich bevorzuge allerdings geringe Pfundzahlen, um die 30#, sodass ich mich voll auf die Technik konzentrieren kann. Das ist ganz wichtig, weil ich gemerkt habe, wie sehr einem zu starke Bögen vom sauberen Schuss ablenken. Mit dem genau abgestimmten Pfeil passt das Konzept für mich.   
fly now, pray later


Offline Cayuga

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Ich bin der Meinung, es ist nicht nur eine emotionale Frage oder wie es hier schon so schön ausgedrückt wurde - Kopfkino -, nein es gibt auch handfeste Gründe für die Länge (die wurden ja auch schon genannt). Ich würde mal sagen, es gibt so etwas wie eine optimale Bogenlänge, von der aber wiederum individuell abgewichen werden kann und ja auch wird. Ich kann mehr oder minder nur für Holzbogen und Langbogen sprechen. Beim Holzbogen überfordere ich das Holz, wenn ich einen zu kurzen Bogen schieße und auch beim modernen Langbogen sind Grenzen gesetzt, wie kurz das Ding sein darf. 
Ein Beispiel:
Ich hatte dankenswerterweise zeitweise von Henry einen Langbogen (Raven mit 64“). Ich bin rund 1,92 groß (meine Frau würde lang sagen) und habe rund 31,5“ Auszug. Der Bogen verkraftet das schon und auch hinsichtlich Stacking hatte ich keine Probleme. Aber die Sehne klemmte mir schon die Finger, was ich beim Schießen/Lösen nicht so toll fand. Henry wollte mir auch keinen 64 oder 66 Zoll Bogen verkaufen. Jetzt habe ich einen in 70 Zoll und komme damit super klar. Und ganz ehrlich, bei 3D ist es egal, ob ich mit 64 Zoll oder mit 70 Zoll an die Äste komme. Wir reden hier ungefähr über 7 cm, die mein neuer Bogen damit oben länger ist als der geliehene Raven.
Insofern sind die individuellen Abweichungen, die möglich sind dann tatsächlich Geschmacksache. Aber auch die ist wichtig. Nicht lachen: ich schieße mit dunklen Bögen besser als mit Bögen aus hellem Holz. Mein Fazit: An der Optimallänge orientieren und individuelle Abweichungen nach Geschmack. Man schießt einfach besser, mit einem Bogen, der einem gefällt.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Grizzly

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Für mich ist wichtig, dass der Bogen meinen Auszug ohne Stacking mitmacht. Bei 1,85 kratze ich auch an den 31". Dann mag ich keine eingeklemmten Finger.

Von daher habe ich keinen Bogen der für mich zu kurz ist.

Allerdings kann der Bogen zu lang sein.

Ich habe 2 62" Predator. Eigentlich schnelle Bögen - bei passendem Auszug. Ich hab die schon zum Testen anderen Schützen mit <28" Auszug gegeben. Wurden bei gleichen gpp lahme Gurken, da die Recurves sich nicht strecken konnten.
Beim LB das Gleiche. Meiner hat 70". Bei kurzem Auszug wird der, immer bei gleichen gpp, auf extrem lahm. 
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


testjan

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Das stimmt, und wenn dann noch schwere Pfeile dazukommen.... Ich habe mal einen Bear Montana (eigentlich kein lahmer Bogen, wenn auch keine Rakete) mit dicken Holzpfeilen durch den Chrony geschossen: 130 fps! Auszugslänge 27“

edit: das war ein 50# Bogen


Jack Ryan

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Bevor ich einen neuen Thread aufmache, wecke ich mal diesen wieder auf...

Ein Schützenkollegen hat mich gestern gefilmt und heute habe ich mir meinen Schussablauf angesehen. Dabei ist mir aufgefallen bzw habe ich Vermutung, dass die WA garnicht in den Bereich kommen, wo sie richtig arbeiten. Der Bogen ist eventuell einfach zu lang. Zum Bogen: Satori 21" mit langen Uukha Gobi WA`s, Gesamtlänge 66". Mein Auszug 28,8". Entschuldigt die schlechte Bildqualität (Zeitlupenaufnahme), aber was meint ihr?


Offline roscho

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Bist du mit Bogen, Schussgefühl und Geschwindigkeit zufrieden ?

Dann pfeif auf den Winkel ;)

Bei olympischen Bögen mit 68“ ist das ganz normal, und schau dir an wie die geschossen werden …
Du kitzelst evtl nicht das letzte Quentchen aus dem Setup heraus, aber wenn es dir passt dann passt es …
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Jack Ryan

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Bist du mit Bogen, Schussgefühl und Geschwindigkeit zufrieden ?

Dann pfeif auf den Winkel ;)

Bei olympischen Bögen mit 68“ ist das ganz normal, und schau dir an wie die geschossen werden …
Du kitzelst evtl nicht das letzte Quentchen aus dem Setup heraus, aber wenn es dir passt dann passt es …

Mit dem Bogen und dem Schussgefühl bin ich zufrieden. Geschw. ist (gefühlt) sehr niedrig, liegt aber an meiner Zuggewichtsreduzierung und den alten Pfeilen (aktuell 11,8gpp). Neue Pfeile sind bestellt.
Ok, dann mache ich einen Haken hinter das Thema :yes:.


Offline bourne

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Bevor ich einen neuen Thread aufmache, wecke ich mal diesen wieder auf...

Ein Schützenkollegen hat mich gestern gefilmt und heute habe ich mir meinen Schussablauf angesehen. Dabei ist mir aufgefallen bzw habe ich Vermutung, dass die WA garnicht in den Bereich kommen, wo sie richtig arbeiten. Der Bogen ist eventuell einfach zu lang. Zum Bogen: Satori 21" mit langen Uukha Gobi WA`s, Gesamtlänge 66". Mein Auszug 28,8". Entschuldigt die schlechte Bildqualität (Zeitlupenaufnahme), aber was meint ihr?

Ich hatte 21 White Feather mit 62" Uuhka, also 64" und habe das dann irgendwann als zu lang empfunden. Nicht irgendwann eigentlich, sondern als ich dann plötzlich einen kurzen Hyrbid hatte ;)
Ich schieße jetzt Satori 17", also 60" Gesamt mit einem längeren Auszug als Du und bin sehr happy damit. Ich sehe es wie Roscho, man muss nicht wechseln, aber wenn Du günstig den Satori tauschen kannst oder vielleicht mal in Ruhe probieren kannst, why not?
Recurve: Black Widow PSA X 60" [40#@30"]
Hybrid: Shrew Classic Hunter II 56" Heritage [41#@30"]
Reiterbogen: Simon Raptor 56" [41#@32"]


Offline Sir Robin

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Meine Meinung, es gibt nicht die eine richtige Bogenlänge. Es kommt immer darauf an, was man gerne möchte. Ich habe den gleichen Auszug wie du und schieße damit einen 70" Bogen.
Ich weiß, das meine WA deutlich mehr fps bei der "optimalen" Auszugslänge könnten, aber ich mag den ruhigen und präzisen Bogen so wie er ist.


Offline Dexter

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Jack Ryan

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Bevor ich einen neuen Thread aufmache, wecke ich mal diesen wieder auf...

Ein Schützenkollegen hat mich gestern gefilmt und heute habe ich mir meinen Schussablauf angesehen. Dabei ist mir aufgefallen bzw habe ich Vermutung, dass die WA garnicht in den Bereich kommen, wo sie richtig arbeiten. Der Bogen ist eventuell einfach zu lang. Zum Bogen: Satori 21" mit langen Uukha Gobi WA`s, Gesamtlänge 66". Mein Auszug 28,8". Entschuldigt die schlechte Bildqualität (Zeitlupenaufnahme), aber was meint ihr?

Ich hatte 21 White Feather mit 62" Uuhka, also 64" und habe das dann irgendwann als zu lang empfunden. Nicht irgendwann eigentlich, sondern als ich dann plötzlich einen kurzen Hyrbid hatte ;)
Ich schieße jetzt Satori 17", also 60" Gesamt mit einem längeren Auszug als Du und bin sehr happy damit. Ich sehe es wie Roscho, man muss nicht wechseln, aber wenn Du günstig den Satori tauschen kannst oder vielleicht mal in Ruhe probieren kannst, why not?

Meine Uukhas hatte ich auch auf 17" Risern (BOP Fagus und Exe Scream), daher habe ich auch den Vergleich, wobei ich da auf 62" komme. Auch hier sind die Uukhas sehr smooth, aber der lange Satori gefällt mir sehr sehr gut. Aber ich bin am überlegen, ob ich mir heute nochmal den BOP aufbaue, um nochmal direkter zu vergleichen (mein Gedächtnis lässt auch nach :angel:).

Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=qZW26b8pA1I

Ich habe das Video nur durchfliegen können, aber was ich sah war sehr wertvoll für mich :yes:. Geiler Kanal, hat von mir direkt ein Abo bekommen.
Ich bin davon überzeugt, dass in Hinblick auf Target Panic der Bogen ein verstärkender Faktor sein kann. Ein weniger aggressiver Bogen mit einem schönen weichen Auszug ist (wie er auch sagte) von Vorteil. Ich hab meine TP mit dem längeren Bogen, weniger Zuggewicht und diversen anderen Tricks einigermaßen im Griff (werde ich irgendwann mal im entsprechenden Thread näher erläutern).


Offline Dexter

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Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=qZW26b8pA1I

Ich habe das Video nur durchfliegen können, aber was ich sah war sehr wertvoll für mich :yes:. Geiler Kanal, hat von mir direkt ein Abo bekommen.
Ich bin davon überzeugt, dass in Hinblick auf Target Panic der Bogen ein verstärkender Faktor sein kann. Ein weniger aggressiver Bogen mit einem schönen weichen Auszug ist (wie er auch sagte) von Vorteil. Ich hab meine TP mit dem längeren Bogen, weniger Zuggewicht und diversen anderen Tricks einigermaßen im Griff (werde ich irgendwann mal im entsprechenden Thread näher erläutern).
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da bin ich Deiner Meinung. Ein Thread dazu, wenn Du mal Zeit hast, wäre eine Bereicherung für mich. :yes:
The Compound bow is a machine.
With a traditional bow you are the machine.