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Bogenschießen => Bögen => Thema gestartet von: africanarcher am November 06, 2017, 10:44:09 Nachmittag

Titel: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: africanarcher am November 06, 2017, 10:44:09 Nachmittag
Wie wählt Ihr eure Bogenlänge aus? Nach der Zuglänge - Breite der Zugfinger - Sehnenwinkel?
Wie sind eure Präferenzen?

africanarcher
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: cweg am November 06, 2017, 10:58:42 Nachmittag
Genau nach diesen Punkten. Ich habe 30" Auszug, große breite Hände.

Langbogen 66 - 70" 3Under. 64" war mir zu kurz--> Fingerpinch, das Problem habe ich mittlerweile im Griff, da ich tief einhake und 3Under schieße. Im Parcours ist es wurst, ob der Bogen 66 oder 70" hat, von wegen "zu sperrig im Gelände"

TRB 62" 3Under, keine Ahnung warum, aber bei TRB habe ich weder mit 60, noch 62" Probleme. Habe aber einige getestet, bis ich mich an die 62" getraut habe. Durch den kürzeren Bogen habe ich eine bessere Stringclearence als beim Langbogen, was bei meiner Leibesfülle und Winterbekleidung nur von Vorteil ist;)

Blankbogen 68 - 70" Stringwalking, 70" schießt sich etwas entspannter/ fehlerverzeihender, da der Bogen durch die asymetrische Belastung doch ganz schön gequält wird
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: hias am November 06, 2017, 10:59:13 Nachmittag
1. Auszug
Dieser sollte sich im Ankerpunkt leicht anfühlen und ein Stück weiter sollte er merklich schwerer werden.
2. Zughand
die Finger sollten nicht von der Sehne zusammen gedrückt werden und den Pfeil einklemmen.
3. Der Schuss
Der Bogen sollte dabei nicht nervös wirken.
4. Viel Masse im Griff wenig an den Tips.
5. Wenn 1 bis 4 o.k. sind dann möglich kurz.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: carpe noctem am November 06, 2017, 11:04:55 Nachmittag
Der Bogen muss sich ohne Stacking ziehen lassen. Bei meinen Bögen passt das, egal ob 54" oder 71" Länge bei meinen 31" Auszug. Hängt halt viel mit der Bauform zusammen.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: africanarcher am November 07, 2017, 08:10:05 Vormittag
Wie meinst Du das? Recurvelänge oder Anstellwinkel oder ....?

africanarcher
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: aged younger am November 07, 2017, 10:08:45 Vormittag
so kurz wie möglich (Parcours), so lang wie nötig (Spreizwinkel),
d.h. bei über 31" Auszug 62"  8)
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: carpe noctem am November 07, 2017, 10:21:15 Vormittag
Bei mir es halt der Sehnenwinkel und das Stacking. Bei 3under ist die Gefahr nicht so groß den Pfeil einzuklemmen
Aber bei meinem langen Auszug wird es bei vielen Bögen halt eng an den Fingern. Meine Recurvebögen haben 62" aber auch das ist keine Garantie das es paßt.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Waldgeist am November 07, 2017, 10:49:42 Vormittag
Moin,
bislang habe ich bevorzugt Bögen mit 68" Baulänge geschossen, zumal mein Auszug 31/32" beträgt. Mit `nem 70" LB kam ich nicht so gut zurecht. Habe jetzt mehrfach mit einem 64" Recurve trainiert und bin nun (Paderbow steht an) auf der Suche nach einem Hybriden, der bis max. 32" Auszug zulässt. Nebenbei bemerkt: Ich bevorzuge Bögen mit schlankem Griff (Pistolengriff).
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: ßimon thumb am November 07, 2017, 11:23:37 Vormittag
Ich wähle die Bogenlänge nach dem materialabhängigen Biegeradius aus. Ein Vollholzbogen kann sich nur um 1% stauchen und strecken, also muss der lang. Anderes Material kann kürzer sein. Unter 54" liegt mir gut.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Zwerg am November 07, 2017, 12:06:52 Nachmittag
Zitat
Ein Vollholzbogen kann sich nur um 1% stauchen und strecken, also muss der lang
Naja das würde ich so nicht sagen kommt aufs Design an, meine kurzen sind 56 Zoll bei 28 Zoll Auszug, steifer Griff und steife Enden.

Bogenlänge ist für mich immer ein Kompromiss zwischen Geschwindigkeit um Komfort. Und kürzer ist nicht unbedingt schnelle.

Zwerg
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: africanarcher am November 07, 2017, 12:11:56 Nachmittag
Könnt Ihr zwei das mal etwas genauer erklären; Bitte!

africanarcher
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Zwerg am November 07, 2017, 01:17:48 Nachmittag
Was Simon meint ist das Verhältnis zwischen Spannung und Dehnung, daher die 1 %, wie er es sagt Stauchung und Streckung. Dies heißt aber nicht das der Bogen lang sein muss, der von mir gebaute Bogen ist flach und Breit und kommt daher bei 28 Zoll Auszug auf eine Länge von 142 cm.
Bei Glasbelegten 3 teiligen Recurves sehe ich als ideal 2,19 X Auszug für die Gesamtlänge und bei Langbögen 2,3 X Auszug an.
Ist ein Kompromiss aus Geschwindigkeit und Komfort, wie gesagt.

Zwerg
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: ßimon thumb am November 07, 2017, 01:24:28 Nachmittag
Jo, und wenn man den genau so breit und flach mit einem Material baut, dass sich weiter biegen lässt, wie Glas, Rattan, etc ... dann könnte man den Bogen eben kürzer bauen.

Mit vorgelagertem Griff und deflexen Fades geht noch kürzer ... aber ich wollt mich da wirklich nicht auf ein Design beschränken. Ich find nämlich viel zu viele Bögen total toll!
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: testjan am November 07, 2017, 03:24:12 Nachmittag
Kommt wie schon mehrfach erwähnt, auf die Art des Bogens, das Design, das Material und den Stil an. Optimal im Sinne von allgemein gültig gibt es wohl nicht.

Für mich hat sich ein 66“ Blankbogen als optimal herausgestellt, beim Jagdrecurve sind um die 60“ gut. Ich hätte gern mal einen der richtig langen Langbögen probiert wie es sie z.B. von Decabow gibt, die scheinen aber in der Versenkung verschwunden zu sein...
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: africanarcher am November 08, 2017, 10:21:15 Vormittag
Beim WA sagen wir Zuglänge auf dem PP + 40 ergibt die Ideale Bogenlänge.
Wie war das nochmal mit dem Öffnungswinkel der Recurve?
@Zwerg
Woher kommen die Daten 2,19 bzw, 2,3?

africanarcher
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: ravenheart am November 08, 2017, 10:27:24 Vormittag
Hmmm jaein...

"Optimal" ist bzgl. Länge vielseitig interpretierbar!

Ich baue und schieße (fast) nur selbstgebaute Holzbogen. Der Kürzeste ist unter 1,5 m, der Längste über 1,9m...

Mit dem Sehnenwinkel komme ich bei allen Bogen zurecht.
Trotzdem gibt es ein paar ..."aber"

1. Je kürzer ein (Holz!)Bogen ist, desto geringer ist sein maximaler Auszug. Faustformel:
Bogenlänge abzüglich steifem Griffbereich, geteilt durch 2, = Auszug.

2. Je stärker ein (Holz!)Bogen ist, desto länger muss er meistens sein, damit er nicht Schaden nimmt.
Je länger er ist, desto geringer die Krümmung, das schont das Holz.

3. Je schwächer ein (Holz!)Bogen ist, desto "wabbeliger" wird er.
Ein 1,9m-Bogen mit 25# Zuggewicht fühlt sich einfach sch*** an...  ;D

Die ideale Bogenlänge liegt m.E. - je nach Zuggewicht, zw. 1,65 und 1,75m - für Langbogen.
Moderne Recurves, sowie Reiterbogen (auch klassische mit Horn und Sehne), sind kürzer.
Da sie zudem weniger stauchanfällig sind, ist DA der Sehnenwinkel (also der Komfort) das ausschlaggebende Kriterium.

Rabe

Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Korkenzieher am November 08, 2017, 10:31:32 Vormittag
Für mich ist die ideale Bogenlänge die, bei der ich mich wohlfühle. Und da mag ich einfach kurze Bögen, gerade im Gelände, weil ich den Bogen da fast immer gerade halten kann. Ich schieße bei 29 Zoll Auszug einen Kiowa mit 52" Länge und fühle mich damit im Gelände sehr wohl. Ich schieeße auch genauso präzise (oder nicht..) wie mit dem 62" Mohawk Chief, obwohl der sich ja theoretisch angenehmer ziehen lassen müsste. Wahrscheinlich Gewöhnungssache. Es geht auch noch kürzer.. auch mit dem Supermag von Bear kam ich gut zurecht.
Je kürzer, je besser
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: aurelium am Dezember 05, 2017, 10:04:29 Vormittag
Finde es interessant eure Erfahrungen mit Holzbögen zu lesen. Ein Hauptgrund warum ich noch keinen habe (trotz Paderbow und viel Probeschießen), ist die Verunsicherung bzgl. Auszug (31"), Gewicht und Bogenlänge (am liebsten 68-70").

Holzbögen die ich schwer genug fand, erschienen mir zu robust und klotzig (z.B. Predator). Die schönen Bögen die für meinen Auszug geeignet waren, waren mir subjektiv zu leicht und kurz, z.B. Siri von Der Bow, den man auch selbst im Kurs bauen kann, was mich natürlich besonders reizt. Da habe ich gemerk, dass ich es gern schwer und lang habe. Gar nicht mal wegen des Schussverhaltens (mit dem 62" Carbonbogen komme ich gut klar), sondern wegen des, wie soll ich sagen, Rituals:

Einen kleinen fiesen Flitzer zu schießen ist halt ein ganz anderes Erlebnis, als einen schweren, langen Bogen vorzuspannen, aufzurichten, durchzuatmen, auszuziehen, ruhen zu lassen, usw. you get the idea. Wenn der Pfeil dann raushaut und das den Bogen überhaupt nicht kratzt, hat das was erdendes. Da komme ich bei runter. Deshalb habe ich mir noch ein schweres Blankbogen MT gekauft, als Ausgleich zu dem aggressiven kurzen.

Meine Präferenz für Bogenlänge richtet sich also weniger nach technischen Kriterien, sondern eher nach dem Erlebnis. Ich glaube ein befriedigendes Erlebnis ist Grundvoraussetzung dafür, dass man anständig schießen lernt.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: roscho am Dezember 05, 2017, 10:14:20 Vormittag
Ich weiss zwar nicht warum du einen kleinen Bogen nicht "geerdet" schiessen können solltest - das ist ja ein Körpergefühl.

In die "innere Ruhe"  kommen und die Spannung spüren konnte ich auch mit meinen 48" Koreaner ;)

Aber ja:
Zitat
Ich glaube ein befriedigendes Erlebnis ist Grundvoraussetzung dafür, dass man anständig schießen lernt.

Da stimme ich dir gerne zu ;)
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: aurelium am Dezember 05, 2017, 10:45:44 Vormittag
Klar, das ist Kopfkino. Wie das intutitive Schießen an sich ja auch. Warum sollten sonst erwachsene Männer anno 2017 ernsthaft mit Pfeil und Bogen durch den Wald ziehen um das archaische Gefühl zu genießen als würden sie jagen und sammeln ;-)
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 05, 2017, 11:44:11 Vormittag
Spannende Kiste: Bogenschießen wird ja gerne und oft als terchnische Disziplin wahrgenommen. Die letzten Beiträge greifen aber (sehr zurecht!) die emotionale Komponenente/die Gefühlslage auf, innerhalb derer sich das Bogenschießen vollzieht. Die Frage nach der optimalen Bogenlänge ist eben nicht nur eine technische oder an physikalischen Bedingungen ausgerichtete Frage; also der Bereich, wo sich die Experten gerne mal mit ihren Erkenntnissen duellieren. Sobald es hingegen um die Gefühlsebene geht, kann man sich ja nur noch mitteilen was da abgeht (Kopfkino, Bauchgefühl, ...). Wie schon angemerkt - spannende Kiste ...
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: erni am Dezember 05, 2017, 12:41:29 Nachmittag
Ich habe einen 64", 66" und 70" Langbogen und schieße mit allen gleich schlecht, bei 30" Auszug.

Aber ich habe mal gelesen, das Ditmar Vorderegger bei 27,5" Auszug mit einem 68"-Langbogen so ziemlich alles gewonnen hat was geht. Könnte also sein, dass ein Langer Bogen vielleicht auch Vorteile hat.

Gruß, Erni
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Zwerg am Dezember 05, 2017, 12:54:40 Nachmittag
Ja er stabilisiert um die Drehachse der Hand, so wie eine Stange beim Seiltänzer.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Grizzly am Dezember 05, 2017, 01:40:35 Nachmittag
Liegt bei Dietmar Vorderegger wohl eher daran, dass er an das Thema TREFFEN methodisch ran geht und ein ausgezeichneter Schütze ist.  8)
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: HaBe am Dezember 05, 2017, 01:42:11 Nachmittag
Also sehe ich das richtig - bei 1,76 m Körpergröße und 29,5 Zoll Auszug wäre eine 70 Zoll Bogen durchaus sinnvoll ?!
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: aurelium am Dezember 05, 2017, 02:04:00 Nachmittag
Das hängt vom Bogen ab, ob er da seinen sweet spot hat (von der Kraftkurve her). Jeder Bogen hat eine für ihn optimale Auszuglänge. Da der Vorderegger seinen Bogen wahrscheinlich selbst baut (oder bauen lässt), hat er die volle Kontrolle darüber. Eine allgemeine Aussage für andere Bögen ist daraus nur begrenzt abzuleiten.

Aber bei 29+ Zoll Auszug werden 70 Zoll üblicherweise empfohlen. Zumindest im WA Bereich. Die Körpergöße spielt dabei keine Rolle.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Waldgeist am Dezember 05, 2017, 02:11:07 Nachmittag
Moin HaBe,
die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Körpergröße zu Bogengröße ist doch sekundärer Art, wenn Du Dir darüber im Klaren bist, was Du vorhast. Du solltest Dich besser auf den Weg machen, um auszuprobieren, wie gut Du mit dem Gerät zurecht kommst.
Ein Langbogen ist eben ein Langbogen und ein Jagdrecurve ist ein Jagdrecurve. Beispielhaft kann ich Dir meine persönliche Erfahrung zur Verfügung stellen: Mein "Lieblingsbogen" ist mein 68" Langbogen (40# bei Pfeillänge 31,5"). Meine Körpergröße beträgt 187 cm. Er schießt sich weich und gilt als "Fehler verzeihend". Nun schieße ich bevorzugt 3 D und es geht mir zunehmend auf den Wecker, wenn ich den Bogen aufnehme und über mir ein Birkenzweig mit meinem Bogen anbändelt, während ich versuche mich auf die niedlichen Frischlinge 20m voraus zu konzentrieren ... Morgen hole ich mir deshalb (m)einen Hybridbogen in 62" bei Raul Duwe ab (Ergebnis meiner Suche auf der diesjährigen Paderbow). Wie gesagt nur beispielhaft; Du musst Deine Erfahrung selber machen. Alle, die schon seit längerem mit dem Bogdn unterwegs sind, sind durch Probieren auf ihren Bogen gestoßen bzw. sind noch immer auf der Suche nach dem einzig perfekten Stückchen.
Viel Erfolg bei Deiner Suche und weiterhin viel Spaß und Erfolg mit Deinem Wunschbogen!
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Absinth am Dezember 05, 2017, 03:54:23 Nachmittag
Bei mir gibt es keine Festlegung auf die eine Bogenlänge, es wird geschossen was passt (was für mich schießtechnisch optimal ist) und Spaß macht und egal, ob 60, 62, 64, 66, 68 und demnächst kommen noch 70 und 72" dazu.


...
Alle, die schon seit längerem mit dem Bogen unterwegs sind, sind durch Probieren auf ihren Bogen gestoßen bzw. sind noch immer auf der Suche nach dem einzig perfekten Stückchen.
...

Sei dir gewiss, dem ist nicht so...  ;-)


Absinth
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: HaBe am Dezember 06, 2017, 09:21:43 Vormittag
Hi Waldgeist,

ich glaube zwar nicht, dass dich die 3 Zoll weniger oberhalb der Bogenhand davor schützen, nicht doch am Birkenzweig hängen zu bleiben, aber nen rechtschaffenen Grund für den Kauf eines neuen Bogens braucht man(n) ja auch.
Natürlich hast du recht - probieren,testen, schießenb bis der richitge gefunden ist. Problem bei mir ist allerdings, dass ich meine Bögen selbst baue und nicht endlos Zeit zur Verfügung habe. Aus diesem Grund baue ich nur dann, wenn sich ein wirklicher Fortschritt bzw. Vorteil damit erzielen lässt. Ich habe eine ungefähre Vorstellung, wie er am Ende sein soll - nur eben bei der Länge war ich etwas unsicher. Habe aber, nicht zuletzt wegen dieses Threads hier, gestern Nägel mit Köpfen gemacht und die Form mal für max. 72 Zoll gerichtet. Schaun mer mal, ob es passt.
Danke auf jeden Fall für deine Hilfe.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Korkenzieher am Dezember 06, 2017, 01:37:39 Nachmittag
Es ist wirklich eine vornehmlich emotionale Sache und hängt auch entscheident vom Schießstiel ab. Ich zum Bsp. mag es nicht, den Bogen beim schießen zu verkanten, gleichzeitig mag ich aber Schüsse und Parcours, wo man durch möglichst kleine Schussfenster etwas tricky zum Ziel durch muss. Da merke ich dann den Vorteil von einem kurzen 52 Zoll Bogen schon deutlich. Ein kurzer Bogen ist schon sensibler, was den sauberen Schussablauf erfordert, aber er erzieht durch die direkte Rückmeldung zu einem sauberen Schießstiel. Und genau kann man mit einem kurzen Bogen auch sehr schießen. Ich war selbst dabei, wie der elha hier aus dem Forum mit seinem Kiowa mehrere Turniere in der RC- Klasse gewonnen hat und die BLack Widow Schützen hinter sich gelassen hat, obwohl dieser Bogen allgemeinn als sehr fehlerverzeihend gilt...
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Paddy am Januar 01, 2018, 09:17:02 Nachmittag
Bestimmend sind Bogenart, Gefühl und Verwendungszweck. Klar, dass ein Langbogen lang sein muss - und sich gut anfühlen muss. Die Physik spielt da nur eine untergeordnete Rolle. Aber ein langer Reiterbogen?
Im American Museum of Natural History sah ich Indianerbögen, die man auf den ersten Blick für Kinderbögen halten könnte. Damit konnten die Apachen auf der Jagd sicher optimal schießen, aber mich sprechen die Stummel nicht an.
Wie oben auch schon mehrfach geschrieben ist die „optimale“ Bogenlänge eine sehr individuelle Sache.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: tempest am Januar 02, 2018, 07:52:47 Vormittag
Ich glaube auch, dass die Bogenlänge, etwas mit Kopfkino zu tun hat. Der Response bei kurzen Bögen ist wesentlich direkter, die Fehleranzeige klar und unmissverständlich und bei meinen 27'' Auszug geht einfach mehr Speed ab. Ich bevorzuge allerdings geringe Pfundzahlen, um die 30#, sodass ich mich voll auf die Technik konzentrieren kann. Das ist ganz wichtig, weil ich gemerkt habe, wie sehr einem zu starke Bögen vom sauberen Schuss ablenken. Mit dem genau abgestimmten Pfeil passt das Konzept für mich.   
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Cayuga am Januar 04, 2018, 08:26:28 Vormittag
Ich bin der Meinung, es ist nicht nur eine emotionale Frage oder wie es hier schon so schön ausgedrückt wurde - Kopfkino -, nein es gibt auch handfeste Gründe für die Länge (die wurden ja auch schon genannt). Ich würde mal sagen, es gibt so etwas wie eine optimale Bogenlänge, von der aber wiederum individuell abgewichen werden kann und ja auch wird. Ich kann mehr oder minder nur für Holzbogen und Langbogen sprechen. Beim Holzbogen überfordere ich das Holz, wenn ich einen zu kurzen Bogen schieße und auch beim modernen Langbogen sind Grenzen gesetzt, wie kurz das Ding sein darf. 
Ein Beispiel:
Ich hatte dankenswerterweise zeitweise von Henry einen Langbogen (Raven mit 64“). Ich bin rund 1,92 groß (meine Frau würde lang sagen) und habe rund 31,5“ Auszug. Der Bogen verkraftet das schon und auch hinsichtlich Stacking hatte ich keine Probleme. Aber die Sehne klemmte mir schon die Finger, was ich beim Schießen/Lösen nicht so toll fand. Henry wollte mir auch keinen 64 oder 66 Zoll Bogen verkaufen. Jetzt habe ich einen in 70 Zoll und komme damit super klar. Und ganz ehrlich, bei 3D ist es egal, ob ich mit 64 Zoll oder mit 70 Zoll an die Äste komme. Wir reden hier ungefähr über 7 cm, die mein neuer Bogen damit oben länger ist als der geliehene Raven.
Insofern sind die individuellen Abweichungen, die möglich sind dann tatsächlich Geschmacksache. Aber auch die ist wichtig. Nicht lachen: ich schieße mit dunklen Bögen besser als mit Bögen aus hellem Holz. Mein Fazit: An der Optimallänge orientieren und individuelle Abweichungen nach Geschmack. Man schießt einfach besser, mit einem Bogen, der einem gefällt.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Grizzly am Januar 04, 2018, 09:50:54 Vormittag
Für mich ist wichtig, dass der Bogen meinen Auszug ohne Stacking mitmacht. Bei 1,85 kratze ich auch an den 31". Dann mag ich keine eingeklemmten Finger.

Von daher habe ich keinen Bogen der für mich zu kurz ist.

Allerdings kann der Bogen zu lang sein.

Ich habe 2 62" Predator. Eigentlich schnelle Bögen - bei passendem Auszug. Ich hab die schon zum Testen anderen Schützen mit <28" Auszug gegeben. Wurden bei gleichen gpp lahme Gurken, da die Recurves sich nicht strecken konnten.
Beim LB das Gleiche. Meiner hat 70". Bei kurzem Auszug wird der, immer bei gleichen gpp, auf extrem lahm. 
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: testjan am Januar 04, 2018, 10:36:38 Vormittag
Das stimmt, und wenn dann noch schwere Pfeile dazukommen.... Ich habe mal einen Bear Montana (eigentlich kein lahmer Bogen, wenn auch keine Rakete) mit dicken Holzpfeilen durch den Chrony geschossen: 130 fps! Auszugslänge 27“

edit: das war ein 50# Bogen
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Jack Ryan am März 10, 2022, 08:26:02 Nachmittag
Bevor ich einen neuen Thread aufmache, wecke ich mal diesen wieder auf...

Ein Schützenkollegen hat mich gestern gefilmt und heute habe ich mir meinen Schussablauf angesehen. Dabei ist mir aufgefallen bzw habe ich Vermutung, dass die WA garnicht in den Bereich kommen, wo sie richtig arbeiten. Der Bogen ist eventuell einfach zu lang. Zum Bogen: Satori 21" mit langen Uukha Gobi WA`s, Gesamtlänge 66". Mein Auszug 28,8". Entschuldigt die schlechte Bildqualität (Zeitlupenaufnahme), aber was meint ihr?
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: roscho am März 10, 2022, 08:52:45 Nachmittag
Bist du mit Bogen, Schussgefühl und Geschwindigkeit zufrieden ?

Dann pfeif auf den Winkel ;)

Bei olympischen Bögen mit 68“ ist das ganz normal, und schau dir an wie die geschossen werden …
Du kitzelst evtl nicht das letzte Quentchen aus dem Setup heraus, aber wenn es dir passt dann passt es …
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Jack Ryan am März 10, 2022, 09:06:50 Nachmittag
Bist du mit Bogen, Schussgefühl und Geschwindigkeit zufrieden ?

Dann pfeif auf den Winkel ;)

Bei olympischen Bögen mit 68“ ist das ganz normal, und schau dir an wie die geschossen werden …
Du kitzelst evtl nicht das letzte Quentchen aus dem Setup heraus, aber wenn es dir passt dann passt es …

Mit dem Bogen und dem Schussgefühl bin ich zufrieden. Geschw. ist (gefühlt) sehr niedrig, liegt aber an meiner Zuggewichtsreduzierung und den alten Pfeilen (aktuell 11,8gpp). Neue Pfeile sind bestellt.
Ok, dann mache ich einen Haken hinter das Thema :yes:.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: bourne am März 10, 2022, 09:53:27 Nachmittag
Bevor ich einen neuen Thread aufmache, wecke ich mal diesen wieder auf...

Ein Schützenkollegen hat mich gestern gefilmt und heute habe ich mir meinen Schussablauf angesehen. Dabei ist mir aufgefallen bzw habe ich Vermutung, dass die WA garnicht in den Bereich kommen, wo sie richtig arbeiten. Der Bogen ist eventuell einfach zu lang. Zum Bogen: Satori 21" mit langen Uukha Gobi WA`s, Gesamtlänge 66". Mein Auszug 28,8". Entschuldigt die schlechte Bildqualität (Zeitlupenaufnahme), aber was meint ihr?

Ich hatte 21 White Feather mit 62" Uuhka, also 64" und habe das dann irgendwann als zu lang empfunden. Nicht irgendwann eigentlich, sondern als ich dann plötzlich einen kurzen Hyrbid hatte ;)
Ich schieße jetzt Satori 17", also 60" Gesamt mit einem längeren Auszug als Du und bin sehr happy damit. Ich sehe es wie Roscho, man muss nicht wechseln, aber wenn Du günstig den Satori tauschen kannst oder vielleicht mal in Ruhe probieren kannst, why not?
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Sir Robin am März 10, 2022, 10:29:14 Nachmittag
Meine Meinung, es gibt nicht die eine richtige Bogenlänge. Es kommt immer darauf an, was man gerne möchte. Ich habe den gleichen Auszug wie du und schieße damit einen 70" Bogen.
Ich weiß, das meine WA deutlich mehr fps bei der "optimalen" Auszugslänge könnten, aber ich mag den ruhigen und präzisen Bogen so wie er ist.
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Dexter am März 11, 2022, 07:06:41 Vormittag
https://www.youtube.com/watch?v=qZW26b8pA1I
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Jack Ryan am März 11, 2022, 08:11:59 Vormittag
Bevor ich einen neuen Thread aufmache, wecke ich mal diesen wieder auf...

Ein Schützenkollegen hat mich gestern gefilmt und heute habe ich mir meinen Schussablauf angesehen. Dabei ist mir aufgefallen bzw habe ich Vermutung, dass die WA garnicht in den Bereich kommen, wo sie richtig arbeiten. Der Bogen ist eventuell einfach zu lang. Zum Bogen: Satori 21" mit langen Uukha Gobi WA`s, Gesamtlänge 66". Mein Auszug 28,8". Entschuldigt die schlechte Bildqualität (Zeitlupenaufnahme), aber was meint ihr?

Ich hatte 21 White Feather mit 62" Uuhka, also 64" und habe das dann irgendwann als zu lang empfunden. Nicht irgendwann eigentlich, sondern als ich dann plötzlich einen kurzen Hyrbid hatte ;)
Ich schieße jetzt Satori 17", also 60" Gesamt mit einem längeren Auszug als Du und bin sehr happy damit. Ich sehe es wie Roscho, man muss nicht wechseln, aber wenn Du günstig den Satori tauschen kannst oder vielleicht mal in Ruhe probieren kannst, why not?

Meine Uukhas hatte ich auch auf 17" Risern (BOP Fagus und Exe Scream), daher habe ich auch den Vergleich, wobei ich da auf 62" komme. Auch hier sind die Uukhas sehr smooth, aber der lange Satori gefällt mir sehr sehr gut. Aber ich bin am überlegen, ob ich mir heute nochmal den BOP aufbaue, um nochmal direkter zu vergleichen (mein Gedächtnis lässt auch nach :angel:).

Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=qZW26b8pA1I

Ich habe das Video nur durchfliegen können, aber was ich sah war sehr wertvoll für mich :yes:. Geiler Kanal, hat von mir direkt ein Abo bekommen.
Ich bin davon überzeugt, dass in Hinblick auf Target Panic der Bogen ein verstärkender Faktor sein kann. Ein weniger aggressiver Bogen mit einem schönen weichen Auszug ist (wie er auch sagte) von Vorteil. Ich hab meine TP mit dem längeren Bogen, weniger Zuggewicht und diversen anderen Tricks einigermaßen im Griff (werde ich irgendwann mal im entsprechenden Thread näher erläutern).
Titel: Re: Optimale Bogenlänge
Beitrag von: Dexter am März 11, 2022, 10:27:56 Vormittag

Zitat
https://www.youtube.com/watch?v=qZW26b8pA1I

Ich habe das Video nur durchfliegen können, aber was ich sah war sehr wertvoll für mich :yes:. Geiler Kanal, hat von mir direkt ein Abo bekommen.
Ich bin davon überzeugt, dass in Hinblick auf Target Panic der Bogen ein verstärkender Faktor sein kann. Ein weniger aggressiver Bogen mit einem schönen weichen Auszug ist (wie er auch sagte) von Vorteil. Ich hab meine TP mit dem längeren Bogen, weniger Zuggewicht und diversen anderen Tricks einigermaßen im Griff (werde ich irgendwann mal im entsprechenden Thread näher erläutern).
[/quote]
da bin ich Deiner Meinung. Ein Thread dazu, wenn Du mal Zeit hast, wäre eine Bereicherung für mich. :yes: