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Frage an die Physikversteher: Auswirkung Stabi


Offline aquadrat

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Servus Allerseits,

das Wetter wird langsam wärmer und ich hatte Lust wieder das Experimentieren anzufangen.

Ausgangslage Bogen:
Hoyt Satori MT, Uukha VX1000 XCurves, 16 Strang FF+ flämisch

Pfeile:
Victory VAP V6 600 Target Sport, 29'', 100gn Spitzen, 2'' Vanes und 2 Rohschäfte ohne Gewichtsausgleich

Entfernungen von 10 bis 25m.

Folgende Beobachtungen zur Kontrolle gemacht die ich auch verstehe:
Je weniger Sehnendämpfer desto weicher reagiert der Pfeil, die Sehendämpfer schlucken Energie, Auswirkung ist sehr deutlich.
Je länger der Pfeil desto weicher reagiert er, auch klar, die Auswirkung ist aber kleiner als durch Puschel in der Sehne erreichbar.
Standhöhe von knapp 8 bist 9'', je kleiner die SH, desto weicher reagiert der Pfeil, insgesamt aber kleine bis minimale Auswirkung, für mich vernachlässigbar.
Spitzengewicht 110 oder 100gr, wie erwartet, aber auch eher geringe Auswirkung.

Und jetzt der interessante Teil den ich nicht erklären kann:
Ohne Stabi reagiert der Pfeil sehr weich, bekommt anscheinen viel Energie.
Mit dem Doinker Chubby Hunter (ca. 150g) wird der Pfeil härter.
Mit dem Arctec ProHunter XXL (ca. 380g) wird der Pfeil noch härter, die Auswirkung ist ähnlich groß wir mit den Puscheln in der Sehne, macht deutlich mehr Unterschied als 10gr mehr oder weniger in der Spitze oder Pfeil ein halbes Zoll länger oder kürzer.

Wer kann mir die Physik erklären, die dazu führt dass ein schwererer und längerer Stabi mehr Energie schluckt?

Danke & Gruß, Andi
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Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Grombard

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Hast du das auch in fps gemessen?
Ich könnte mir vorstellen, dass der Stabi dadurch, dass er das System ruhiger macht den Pfeil sauberer aus dem Bogen bringt. Und dadurch das Paradoxon reduziert.
irgendwas is ja immer


Offline aquadrat

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Ja, einen Chroni habe ich mir da auch gewünscht, auf den habe ich Moment aber noch keinen Zugriff, da komme ich erst im Sommer wieder ran. Ich versuche es mir zu merken und die Messung nachzuholen  :)

Danke & Gruß, Andi
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Offline cruysen

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Im Endeffekt kommt hier die Massenträgheit ins Spiel. Also die vom Bogen und nicht die vom Schützen.
Je schwerer du den Bogen machst, desto schwerer ist er auch in Bewegung/ Schwingung zu versetzen. Wenn du dann noch das Gewicht weiter weg vom Kraftangriffspunkt (deine Hand am Griff) bringst, desto ruhiger wird das ganze System.
Je ruhiger das System, desto weniger Störfaktoren wirken auf den Pfeil, was ihn dadurch weicher erscheinen lässt.
So würde zumindest ich mir das erklären.
"Nothing clears a troubled mind like shooting a bow." -Fred Bear

Viele Grüße,
Christoph


Offline aurelium

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Ja, sehe ich auch so: Beim Fingerablass schwingt der Bogen weniger in die Seite und der Pfeil geht besser geradeaus. Je länge/schwerer der Stabi, um so mehr wird die Seitendrehung gedämpft. Bei den steifen Uukhas um so mehr.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline aquadrat

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Nur damit ich verstehe was ihr sagt, anders ausgedrückt, der Pfeil hat gar nicht weniger Energie mit dem schwereren und längeren Stabi (deshalb fragt Grombard nach den Speedmessungen), es sieht beim Rohschaft nur so aus. Er steckt näher an der Gruppe weil er sauberer aus dem Bogen kommen ist.

Bitte korrigiert mich falls ich euch falsch verstanden habe.

Danke & Gruß, Andi
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Offline Grombard

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Offline cruysen

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Ja, meinte ich auch so  :)
"Nothing clears a troubled mind like shooting a bow." -Fred Bear

Viele Grüße,
Christoph


Gardener

  • Gast
Mal in der Recurvevergangenheit gekramt und etwas fündig geworden, glaube ich.
Die Vorbemerkungen halte ich für zutreffend, ein in sich "schwereres" System ist auf/in der Hand besser zu balancieren
und die Energieverarbeitung ist sauberer. Aus der Erinnerung hat sich eine Druckpunkverlagerung der Bogenhand
am Riser bei mir ergeben so das die Gruppierung nach der Umstellung verbessert war. Ist schon etwas her, so zehn Jahre ;)
Eine echte Veränderung der Beschleunigung, sekundär, über geringere Wurfarmauslenkung nach dem Release könnte sein,
hierzu mal vorher/nachher Test.


Offline aquadrat

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Interessante These, ich werde versuchen möglichst schnell an den Chrony zu kommen um das zu überprüfen, wird aber frühestens in zwei Wochen was werden.

@Gardener, das verstehe ich noch nicht ganz:
Zitat
Eine echte Veränderung der Beschleunigung, sekundär, über geringere Wurfarmauslenkung nach dem Release könnte sein
Sagst du, dass sich durch einen schwereren Stabi die WAs nach dem Release weniger bewegen? Oder durch deinen geänderten Druckpunkt? Das sollte dann aber schon vor dem Release der Fall sein? Und Auslenkung in welche Richtung und warum?

Danke & Gruß, Andi
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Gardener

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Vorweg, ich bin aus der Stabi-Metallriser Geschichte schon eine Weile raus.
Und meine Sichtweisen sind subjektive Wahrnehmungen.
Wenn Du löst erhalten die WA, häufig, einen seitlichen Impuls in Richtung der Zughand.
Durch die Beschleunigung nach vorn kann dieser Impuls in den Riser einwirken und hier ist ein
schweres System einfach träger und dämpft das u.U. besser ab.
Das durch ein verändertes, schwereres?, Stabisystem der Druck/Drehpunk am Riser geändert wird habe ich selbst
bei mir und Anderen im Training erlebt. Welcher Faktor den Ausschlag für eine veränderte Trefferlage ist solltest Du
selbst ermitteln. Ferndiagnosen sind nicht immer hilfreich.
Such Dir das für Dich geeignete aus den Beiträgen und viel Spass beim Forschen :)


Offline aquadrat

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[...]
Das durch ein verändertes, schwereres?, Stabisystem der Druck/Drehpunk am Riser geändert wird habe ich selbst
bei mir und Anderen im Training erlebt. Welcher Faktor den Ausschlag für eine veränderte Trefferlage ist solltest Du
selbst ermitteln. Ferndiagnosen sind nicht immer hilfreich.
Such Dir das für Dich geeignete aus den Beiträgen und viel Spass beim Forschen :)

Danke, jetzt weiß ich was du meinst.
Ich rede hier von relativ kurzen (6'' und 12'') Jagdstabis, die Trefferlage der befiederten Schäfte ist auf 25m konstant, unabhängig ob mit oder ohne Stabi. Ich will nur verstehen warum es so aussieht als würde je länger und schwere der Stabi ist, mehr Energie nicht im Pfeil landen sondern im Bogen verloren gehen.

Nochmal schematisch dargestellt zu Verdeutlichung X sind die Befiederten, O sind die Rohen, ich schieße mit rechts.
ganz ohne Stabi:
X------0

mit dem leichteren Stabi:
X---0

mit dem schwereren Stabi:
X-0

Danke & Gruß, Andi
Heavy Metal Archery
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Offline Tomas

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Ist das vielleicht so ähnlich wie Bogen ohne Bogenköcher, Bogen mit Bogenköcher, Bogen mit Bogenköcher und 6 Pfeilen bestückt ?
Ich empfinde das ähnlich, je schwerer das Komplettsystem um so härter reagiert der Pfeil ( gefühlt, nicht wirklich messbar ) Oder liege ich da jetzt völlig falsch ?
Grüße Tomas


Offline aquadrat

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Ja, ist vermutlich in etwa das gleiche. Den BK habe ich hier nicht erwähnt weil er während des Tests befüllt und unverändert am Bogen war. Der einzige Unterschied, das Hauptgewicht der Stabis ist nicht fest mit dem Bogen verbunden sondern durch einen Gummidämpfer entkoppelt.

Gruß, Andi
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Offline bear4ever

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ich würd mal so meinen!

die Wurfarme arbeiten gleich mit oder ohne Stabi , die bringen die Energie in den Pfeil
der Stabi dämpft die Engerie die die Wurfarm ins Mittelteil bringen, ab den Zeitpunkt wo der Pfeil "fast den "Bogen verlassen hat"
d.h. kein Speed Einfluss  auf den Pfeil, aber noch Einfluß aufs den Flug "Heck des Pfeiles" (mit Stabi weniger Einfluß)
« Letzte Änderung: Februar 19, 2019, 03:26:56 Nachmittag von bear4ever »
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