Archers Campfire

Interessanter Artikel über "Centershot Bows" und Pfeiltuning


Offline Beschleunigung

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Servus Freunde des gepflegten Pfeile Verschießens,

hier ein Artikel, den ich recht interessant fand zu oben besagtem Thema.

https://tradbow.com/forums/topic/center-shot-aint-always-good/


So weit ich es verstanden habe ist die Essenz, dass

1. Centershot tauglichkeit bei traditionellen Bögen nicht alle Probleme des Pfeil- tunings löst sondern sogar neue Probleme ergeben kann

(Zb wird der manuelle Ablass dann zum Auslöser von starken Abweichungen im Trefferbild und Stabilisationsphase kann lange dauern...)

und dass deswegen

2. Nichts einen gut abgestimmten Pfeil ersetzen kann..



Wenn ich mir die Informationen des Artikels oder besser gesagt der Diskussion anschaue, denke ich es wäre gut, wenn ein Bogen nah am "Centershot" ist aber eben nicht ganz, da das "Archers Paradoxon" paradoxer Weise :Achtung: :bow: sogar nützlich für uns ist.

Bisher natürlich reine Spekulation,
wollte den Artikel einfach mal teilen,

viele Grüße,
Beschleunigung.

« Letzte Änderung: Oktober 15, 2018, 04:00:26 Nachmittag von Beschleunigung »
Bow and Error.


cweg

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Tradbow ist auf jeden Fall eine tolle und sehr interessante Seite, da lohnt es sich öfter mal reinzuschauen.

Nicht mal olympisch Recurves werden ganz auf Center gestellt, der Pfeil schaut in der Grundeinstellung ca 173 Spitze seitlich entgegen gesetzt zur Zughand, um abweichungen schonmal in "eine Richtung" einschätzen zu können. Bei Button und verstellbarer Pfeilauflage kann man den Bogen immer noch etwas auf den Pfeil abstimmen, bei traditionellen Bögen immer nur den pfeil auf den Bogen (außer minimal an der Pfeilanlage)


Offline roscho

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So wie ich das lese gehts in dem Artikel ja um EFOC und/oder UEFOC  getunte Pfeile die ja dynamischer weicher reagieren, und da ist es eben sinnvoll weiter aus dem "Center" herauszukommen - eben weil der Pfeil weicher ist.

Auf Bögen mit echtem Centershot bzw Center CUT (nicht das gleiche) kriegt man auch Pfeile mir normalen FOC getunt - müssen eben steifer sein.

Zitat vom Zitat:
Zitat
Ed said: “EFOC/Ultra-EFOC arrows, even when shot from a bow having no sight window cut into the bow at all, recover from paradox as quickly (or more quickly) that a normal FOC will from a true center shot bow.”
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline aurelium

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Zu weiche Pfeile lassen sich nur begrenzt durch weiter aus dem Center raus tunen. Irgendwann zeigt der Pfeil kontraintuitiv in eine ganz andere Richtung als zum Ziel und hat so viel Paradox, dass man ihn regelrecht schlängeln sehen kann. Meinen Kopf jedenfalls bringt das durcheinander. Die Lage des Pfeils im Raum spielt schon eine Rolle für das Zielen bei mir. Ich schieße daher lieber einen harten Pfeil durch die Mitte -- nur mit einem kleinen Tick nach außen.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Beschleunigung

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So wie ich das lese gehts in dem Artikel ja um EFOC und/oder UEFOC  getunte Pfeile die ja dynamischer weicher reagieren, und da ist es eben sinnvoll weiter aus dem "Center" herauszukommen - eben weil der Pfeil weicher ist.

Auf Bögen mit echtem Centershot bzw Center CUT (nicht das gleiche) kriegt man auch Pfeile mir normalen FOC getunt - müssen eben steifer sein.

Zitat vom Zitat:
Zitat
Ed said: “EFOC/Ultra-EFOC arrows, even when shot from a bow having no sight window cut into the bow at all, recover from paradox as quickly (or more quickly) that a normal FOC will from a true center shot bow.”

Ja, das mag sein. Was ich aber interessant fand war, dass eben ein traditioneller Bogen, der so weit ausgeschnitten ist, dass der Pfeil tatsächlich mittig liegen kann, es also kein Paradoxon mehr gibt nicht der Heilige Gral des Geradeausschießens ist.

Damit beziehe ich mich auf folgende Stelle in der Diskussion:

    Patrick wrote: Wow, VERY interesting! From what you’re saying Dr Ashby, it seems to me that with perfect center shot the release becomes even more critical, because just the slightest flaw in form can cause the arrow to want to go right OR left.

    EDIT: The more I think about my supposition, the more I think I’m off target.

Zitat
I don’t know about the wanting to go left or right part (never looked into it; never needed to) but it’s been common knowledge for many decades that setting up a bow for perfect center shot is a huge no-no for finger shooters. That’s why you won’t find any tuning guides out there that suggest otherwise.

I don’t know if it’s been mentioned yet in this thread, but there is an important distinction between center shot and center cut. Center cut is when a bow’s sight window is cut to the exact center of the bow. Center shot is when the center of the arrow shaft is in line with the center of the bow. Because of the diameter of the arrow shaft, the only way to get perfect center shot is to have a sight window that’s cut at least half the width of the arrow shaft beyond center. In reality, the widow would have to be cut ever further beyond center than that due to the thickness of the strike plate.

Laut dem Text wird durch den echten Centershot der Fingerrelease zum großen Problem. Umkehrschluss: Das Paradoxon des Bogens stabilisiert den Pfeilflug, indem es ihm Ordnung gibt. Der Pfeil "weiß" dadurch in welche Richtung er sich biegen soll und dadurch wird alles erst kalkulierbar. Gleichzeitig ist durch dieses geordnete, wiederholbare "Schlängeln" des Pfeils auch der Impuls des Finger Releases abgeschwächt, bzw wird durch diese Stabilität in der Luft teilweise absorbiert, der Fachbegriff dafür ist  "Mitverwurstet".


P.S Jetzt bräuchten wir nur noch Erfahrungsberichte von Leuten, die einen Centershot-fähigen Blankbogen schießen.

« Letzte Änderung: Oktober 15, 2018, 07:55:27 Nachmittag von Beschleunigung »
Bow and Error.


cweg

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Echten Centershot gibt es nur bei Compound mit Release. Beim Fingerablass bekommt der Pfeil IMMER einen seitlichen Impuls.


Offline roscho

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Ich denke es geht um einen Bogen der eben nicht Centercut sondern wirklich weit über die Mitte geschnitten ist, eben Centershot

Es gibt kein Paradoxon des Bogens, nur des Pfeils, und je steifer der Pfeil desto geringer das Schingungsverhalten.
Einen seitlichen Impuls kriegt der Pfeil immer durch den Fingerablass, aber meiner Meinung nach (ohne je einen Centershot Bogen geschossen zu haben) kann durch durch den passenden Spine schon entsprechend reguliert werden.

Frage für mich ist nur WARUM ? auf einem „traditionellen“ Bogen  ?????
« Letzte Änderung: Oktober 15, 2018, 08:22:21 Nachmittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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cweg

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Das ist ja auch richtig, trotzdem gibt es durch das Abrollen der Sehne über die Fingern immer einen Seitenimpuls und der wird 100% auf Centershot eingestellt immer schwieriger konstant zu schießen sein, als eine berechnete und ausschießbare Seitenabweichung.


Offline roscho

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@cweg: Ablassfehler hast du so oder so ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline aurelium

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Fingerablass ist rein technisch so ziemlich das unperfekteste was man sich vorstellen kann. Die Sehne lenkt immer seitlich aus und das nicht zu knapp. Ich denke Centershot ist locker noch drin für ausreichend Paradoxon. Die interessante Frage ist daher eher wie weit über Centershot hinaus (weiter nach innen) es noch funktionieren kann.

Da mein Bogen sehr weit eingeschnitten ist, werde ich das bei Gelegenheit mal ausprobieren (kann momentan leider nicht schießen).
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Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Cweg hat Recht.
Ich hab mit meinem F261 ILF Mittelteil auch probiert, den Pfeil möglichst mittig, also Center zu schießen. Viel schwieriger da einen vernünftigen Rohschaft auszuschießen, denn Paradoxon macht in der Tag die Sehne durch den Fingerablass. Und ich hab sogar 400er Spine mit 250gn vorne probiert. Hab dann doch wieder 500er mit knapp 200gn vorne und etwas mehr (2,5cm Spitze aus der Mitte) weg vom Center, deutlich leichter beherrschbar und auch als Rohschaft leichter ausschießbar...
Der Vorteil von mehr FOC liegt doch auf der Hand, der Pfeil wird von dem Spitzengewicht fast wie ohne Federn, vorangezogen.... Damit würden halt viele Bogenschützen mit System heute aber nicht zurecht kommen, weil die Höhenunterschiede für kurze und weitere Entfernungen zu weit auseinander gingen...   ;)
« Letzte Änderung: Oktober 15, 2018, 10:41:24 Nachmittag von Stringwistler »
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

bald nen Spatz TD vom Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLBs


Offline Landbub

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Umkehrschluss: Das Paradoxon des Bogens stabilisiert den Pfeilflug, indem es ihm Ordnung gibt. Der Pfeil "weiß" dadurch in welche Richtung er sich biegen soll und dadurch wird alles erst kalkulierbar.

Aber dafür sorgt doch der Button - und das sogar einstellbar. Da der Pfeil beim Recurve 1/3 bis 1/2 an der Spitze links von der Sehne ist (RH Bogen), mindert das den Effekt durch die in gleiche Richtung gehende Auslenkung der Sehne beim Fingerablass. Und die Härte des Buttons lässt sich dabei noch auf die Härte des Pfeiles abstimmen.
Den gegenteiligen Effekt siehst du bei Leuten, die einen Compound blank schiessen und dabei die Auflagezunge genau auf Mitte haben wie Releasseschützen. Das ist nicht gut. Blank geschossene Compounds müssen genauso eingestellt werden wir ein Recurce und selbstverständlich auch eine Auflage mit Button bekommen.
« Letzte Änderung: Oktober 15, 2018, 10:45:14 Nachmittag von Landbub »
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline aquadrat

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Meine bisherige durch Experimente gewonnene Erfahrung zum Thema geht in die gleiche Richtung. Wenn ich sicher gehe dass der Pfeil ganz leicht off-center (also beim Rechtshandschützen nach links) ist, fällt es mir leichter den Rohschaft abzustimmen. In die gleiche Kerbe schlägt auch die Ausrichtung des Pfeils nach seinem Spline. Vereinfacht ausgedrückt, wenn ich das Schwingen des Pfeils schon nicht verhindern kann (wegen Fingerablass), dann lass ich ihn zumindest immer gleich und vorhersehbar schwingen. Button habe ich (immer noch) nicht getestet. Und ich bezweifle dass ich im Parcours einen großen unterschied merken würde wie weit der Pfeil jetzt tatsächlich aus dem Center ist, da kommen die Ungenauigkeiten von mir und nicht meinem Material.

Gruß, Andi
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Beschleunigung

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Also die Tendenz geht anscheinend dahin, dass die meisten Forennutzer hier die Erfahrung gemacht haben, dass Bögen, die nicht ganz so weit ausgeschnitten sind, dass der Pfeil exakt auf der Mitte liegt besser zu handhaben sind, was Pfeiltuning angeht.

Jetzt bin ich aber nicht schlauer geworden, was es nun mit dem vermeintlich "tollen" Centershot auf sich hat.

Mal angenommen ich kaufe mir einen neuen Bogen, sagen wir mal bei Falkenholz, das Peregrine Griffstück: Dann kann ich wählen 2mm oder 5mm über die Mitte ausgeschnitten. Was hat jetzt welche Vor- und Nachteile?

In diesem Video hier https://www.youtube.com/watch?v=yOCmbtwHUWI&t=1s

zeigt übrigens Thomas Brugger seinen Falkenholz Bogen mit 111 LBS und der ist 5mm über die Mitte geschnitten. Herr Brugger antwortete auf meine Frage hin, es handle sich um das Bogenmodell, welches 5mm über die Mitte ausgeschnitten ist, und er habe sich deswegen dafür entschieden, weil seine Widow auch schon so ist, er also daran gewöhnt ist und man dann direkt, gerade auf das Ziel halten kann und nicht ein wenig rechts daneben...

Nach meinem Verständnis sollte der Bogen aber in jedem Fall gerade ausgerichtet sein und der passende Spine den Pfeil um das "Hindernis" Bogen schlängeln lassen.

Lange Rede kurzer Sinn:

Ich will wirklich nur wissen was es nun für Vor und Nachteile sind, in dem Fall jetzt 2mm oder 5mm über die Mitte?

Vielleicht gibt es hier ja auch keine "Wahrheit" sondern eben persönlichen Geschmack und Gewöhnung....

Bow and Error.