Archers Campfire

Ziele in Parcours ausschießen oder nicht?


Offline Brandy

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Da ich im alten Forum nie was dazu geschrieben habe nun hier - ein sehr interessantes Thema.

Da ich leider nicht den Luxus hatte und habe täglich eine kurze/schnelle Runde auf einem Parcours zu drehen sondern idR nur alle paar Wochen dazu kam mal einen Parcours zu besuchen oder auch generell zu trainieren, ich dazu auch idR aufwändige An und Abreise hatte habe ich es immer so gehalten dass mich Ziele die mich a) besonders angesprochen oder b) besonders gefordert oder c) die nie geklappt haben oder d) die einfach geil sind ausführlich zu beschiessen. Das heisst also schon auch mal "den Köcher leer schiessen" - wobei ich hier nicht von "ballern" sprechen möchte sondern von "trainieren".

Zum leidigen Thema "Köcher leer ballern" - also ich habe "Tageskarten" stets so verstanden dass man so lang und so oft schiessen darf wie man möchte. Ich fahr doch nicht nen halben Tag mit dem Regionalzug um dann stets nur einen Pfeil zu schiessen und nach 2h wieder heim zu fahren.. Zugleich gleicht sich das ja aus: Ein paar Tiere schiesst man vielleicht gar nicht, ein paar trifft man nicht, an ein paar hält man sich dann länger auf - aber doch idR vor allem deswegen weil Schuss 1, 2 und auch 3 noch nicht zufrieden stellend waren, ergo man idR nur etwas Moos (und seine Pfeile) zerschossen hat. Klar, mal nen zweiten oder dritten Schuss ins Kill zu setzen hat was und ich finde das kann man schon mal machen.


Offline tombows

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Hallo Brandy,
genau sowas ist das, was ein Barcoursbetreiber nicht sehen will.
Wir haben auf unserem Parcours Tagestickets, d.h. man kann so oft man möchte über den Parcours laufen,
was auch einige unserer Gäste machen. Aber es geht im er nach der Premisse 3 Pfeile je Ziel und der erste
Treffer je Schütze beendet das schießen.
Alles andere ist extrem unfair dem Parcoursbetreiber gegenüber, bitte bedenke du benutzt fremdes Eigentum.
So long
tom


Offline Brandy

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Danke für die Erklärung! Aber weisst Du, ich kannte jahrelang nur Eisenbach und hatte von so einer Regel noch nie etwas gehört - später war ich dann oft in Donaueschingen, mir war das aber auch dort nicht klar bzw bekannt. Ich habe das - muss ich gestehen - erstmalig hier im Forum, bzw im alten Forum gelesen - und das nachdem ich schon ne ganze Weile nicht mehr geschossen hatte. Ich hatte Tagestickets eigentlich bisher tatsächlich als solche gesehen: ich kann auf einem Parcours den Tag über so lange schiessen wie ich Lust/Kraft habe. Sollte ich mal wieder auf einen Parcours gehen werde ich wohl dann die jeweiligen Regeln studieren müssen um mich adequat zu verhalten.

Ich muss jedoch sagen: Wenn ich auf einen Parcours fahre, einen nicht unerheblichen Zeit & Geldaufwand in Kauf nehme, dann an einem schönen Ziel K*cke und unzufrieden stellend schiesse und dem Vieh nur schlecht in den Hintern treffe - was hab ich da für einen Trainingseffekt/Spass wenn ich nicht noch einen Pfeil - oder sogar zwei - hinterher schiessen darf um ein wenig zufrieden stellender zu treffen? Klar, ich kann dann 4 Wochen später noch mal nen Schuss probieren.. ich sah Parcoursbesuche bisher halt auch nie als Turnier sondern als tagesfüllende Aktivität.. 


Offline tombows

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@ Brandy
Wenn du auf einen Parcours gehst ist das ja nicht dein Trainingsgelände
das sollte bei dir im Verein oder bei dir Zuhause sein oder sehe ich das falsch.
Dir steht es ja frei noch ne Runde zu drehen.
Es wird auch niemand was sagen,  wenn du mal das Ziel nicht triffst 5 Pfeile zu schiessen.
Was mich stört, ist der Begriff "den Köcher leer schiessen", denn wenn du getroffen hast, was willst du
dann  noch mehr. 8) 


Offline Brandy

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Nuja ich hatte bisher nie wirklich die Möglichkeit zu Hause oder auf dem Gelände eines Vereins zu schiessen. Zeitweise hab ich in meiner Küche geschossen, bis die Kühlschranktür dann mal ein Loch hatte - dann mal testweise auf dem Speicher auf ein paar Meter, hin und wieder im Hof - aber nur wenn der Carport der Nachbarn leer stand.. Insofern war der Besuch eines Parcours die einzige Möglichkeit zu trainieren. Schon immer recht mühsam das ganze. "Köcher leer schiessen" ist auch schon recht provokant formuliert - aber mir hatte damals nie jemand etwas gegenteiliges mitgeteilt insofern konnte es schon sein dass ich mal an einem Ziel (siehe oben) ne Weile verweilt hab und dort ne Runde trainiert hab, wie eingangs von Topicstarter beschrieben.


Offline BowLaw

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Was mich stört, ist der Begriff "den Köcher leer schiessen", denn wenn du getroffen hast, was willst du
dann  noch mehr. 8)

Ich glaube, dass tombows das genau auf den Punkt gebracht hat.
Es gibt ja eine "Lernkurve" - es macht ja dem Tier nichts aus, wenn du X-mal vorbeischiesst, das dürfte eigentlich kein Thema sein (außer vielleicht bei aufgestellten Backstopps, die auch in Mitleidenschaft gezogen werden).
Wenn du dann aber triffst - dann hat das Gehirn gelernt und sollte auch Zeit haben sich den Treffer "einzuprägen".
Aus meiner Sicht bringt es da - auf Dauer gesehen - gar nichts, wenn man dann nochmal ewig nachschießt - und wieder trifft oder nicht oder oder oder....
Das Gehirn lernt dann genau gar nichts.

Logisch, daß man mal einen Zweiten nachschießt, wenn der erste gerade "reingerutscht" ist, das mache ich natürlich auch.
Aber ich beende den Schuß sogar dann, wenn ich beim zweiten nicht treffe, aber technisch gut geschossen habe.

Mir reicht das dann.


testjan

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Auf unserem Vereinsparcours komme ich bei einer ordentlichen Trainingsrunde mit viel Zeit und Lust locker auf 60 Pfeile oder auch mal 90. Bei 14 Pflöcken! Würde das jemand als Gastschütze auf einem öffentlichen Parcours machen, wären die Betreiber völlig zu Recht angefressen.

Ich denke, es kommt wie so oft auf den gesunden Menschenverstand an. Sicher hat niemand etwas gegen einen zweiten oder dritten Pfeil bei einem besonders geil gestellten Ziel, prinzipiell sollte man aber nicht außer acht lassen, was die Viecher für Geld kosten und welche Arbeit hinter dem Errichten und der Pflege eines Parcours steckt.


Offline Brandy

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Wenn du dann aber triffst - dann hat das Gehirn gelernt und sollte auch Zeit haben sich den Treffer "einzuprägen".

Eben - und da ich vor allem davon rede "unzufriedenstellend" getroffen zu haben weswegen ich - des lerneffektes wegen - gern noch mal nachschiessen möchte, und evtl nochmal - bis man das Gefühl hatte "jetzt hat es gepasst"..um dann weiter zu gehen..  Wie gesagt, ich gehe ja ua auf einen Parcour um zu trainieren und nicht um ein Turnier mit mir selbst zu veranstalten. Wenn ich so gut wäre dass jeder Treffer das Kill zerfräst bräuchte ich sicher nicht nachschiessen :)



Offline BowLaw

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Wenn du dann aber triffst - dann hat das Gehirn gelernt und sollte auch Zeit haben sich den Treffer "einzuprägen".

Eben - und da ich vor allem davon rede "unzufriedenstellend" getroffen zu haben weswegen ich - des lerneffektes wegen - gern noch mal nachschiessen möchte, und evtl nochmal - bis man das Gefühl hatte "jetzt hat es gepasst"..um dann weiter zu gehen..  Wie gesagt, ich gehe ja ua auf einen Parcour um zu trainieren und nicht um ein Turnier mit mir selbst zu veranstalten. Wenn ich so gut wäre dass jeder Treffer das Kill zerfräst bräuchte ich sicher nicht nachschiessen :)

Um es konkret zu sagen (ich bin kein Parcoursbetreiber, aber ich stell mir das nur mal vor). Bis zum zweiten Trefferpfeil am Tier bin ich bei dir - das ist ja auch nicht so, dass du jedes Tier zweimal beschießt.
Danach würde ich die Stirn runzeln und auch an meine Ausgaben denken.
Es gibt eben zwei Seiten der Medaille.

Aber generell - ich finde das wirklich super, dass du das hier zur Diskussion stellst, damit auch die Parcoursbetreiber die "andere Seite" mal wieder sehen!


Offline Brandy

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Nunja, wie gesagt - mir war das vor allem erst mal auch gar nicht klar. Es hiess für mich "Tageskarte" und Punkt. Sprich: Ich komme da an und schiesse nach Lust und Laune, zumindest was die Zahl der Schüsse angeht, selbstverständlich unter Berücksichtigung der Regeln vor Ort. Ich bezahl ja dafür und gehe davon aus dass der Betreiber das entsprechend so kalkuliert hat dass das am Ende für ihn passt.

Wie gesagt habe ich erst hier, vor einiger Zeit, gelesen dass man quasi nur "für den ersten Körpertreffer" zahlt und dann abbrechen muss. Ich vermute aber dass das nicht überall ist denn ich hatte bisher nirgendwo so etwas gelesen. Insofern ist für mich soweit erst mal alles ok und sehe mich da nicht als Assi :) Wenn ich wieder mal schiessen gehen sollte würde ich dann wohl eher schauen dass ich dort schiesse wo ich ausreichend oft schiessen kann um einen Trainingseffekt zu haben :)


Offline stöckchenschubser

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Nicht die Betreiber müssen da mal auf die andere Seite schauen, sondern die Schützen.

Ein Parcours ist KEIN Trainigsgelände.
Wer trainieren will soll das im Verein machen, dafür zahlt er Beiträge.
Oder an der Einschießwiese, da ist es auch noch egal.

Ein Parcoursgeld ist eine Eintrittskarte mit der man Pacht, Versicherungen, Schäden an Bäumen, Ausgaben für Material usw. abdecken muss.
Die Tageskarte berechtigt den Schützen den Schützen den ganzen Tag auf dem Gelände zu verbringen,nicht unbegrenzt Pfeile zu schießen.

Nochmal, ein Parcours ist kein Trainingsgelände für Vereinsfremde Schützen.

Kaum einer  hat was gegen eine zweiten Pfeil odermal Doppelhunter, aber der Lerneffekt ist doch schon beim dritten Pfeil nicht mehr gegeben.
Schon der zweite Pfeil ist nur Korrektur des Ersten und hat nicht wirklich einen Lerneffekt.

Allerdings auf dem Hausparcours gibt es auch immer wieder Stationen, die ich zwei bis drei mal schieße,
einfach weil sie für mich an dem tag einen Schwierigkeitsgrad darstellen, den ich meistern muss.


Steff

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Wir entfernen uns mit der Diskussion von der Frage, die Max gestellt hat.
Und die wir im alten Forum schon über einige Seiten hatten.

Halten wir doch fest, es nur dort zu tun, wo es erlaubt ist.
Das versteht sich doch eigentlich von selbst.

Mein Offtopic:

Bei mir in der Region gibt es viele Parcours, wo es kein Pfeillimit gibt.
Meine ersten Besuche führten mich zufällig genau dahin.
Daher war ich auch überrascht, als ich das erste Mal damit konfrontiert wurde.
Das es Sinn macht steht ausser Frage, wenn ich daran denke,
wie oft die Erdmännchen in Schömberg pro Jahr ausgetauscht werden mussten.

Schönes WE
steff





Offline Brandy

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Bei mir in der Region gibt es viele Parcours, wo es kein Pfeillimit gibt.
Meine ersten Besuche führten mich zufällig genau dahin.
Daher war ich auch überrascht, als ich das erste Mal damit konfrontiert wurde.
Das es Sinn macht steht ausser Frage, wenn ich daran denke,
wie oft die Erdmännchen in Schömberg pro Jahr ausgetauscht werden mussten.


Ganz genau meine Situation.



Offline Brandy

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Ein Parcours ist KEIN Trainigsgelände.

Ähm, was denn sonst?

Sorry - aber ich habe einen Parcours bisher (unter anderen) als Trainingsgelände gesehen. Ich fahre dort hin um (gegen Gebühr) zu schiessen und damit zu trainieren. Andere Möglichkeiten vernünftig zu schiessen habe ich nicht.


Offline stöckchenschubser

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Ein Parcours ist KEIN Trainigsgelände.

Ähm, was denn sonst?

Sorry - aber ich habe einen Parcours bisher (unter anderen) als Trainingsgelände gesehen. Ich fahre dort hin um (gegen Gebühr) zu schiessen und damit zu trainieren. Andere Möglichkeiten vernünftig zu schiessen habe ich nicht.

Falsch, ein fremder Parcours ist kein Trainingsgelände.
Ein Parcours ist eine Einrichtung wo du gegen Gebühr unter Wettkampfbedingungen schießen darfst, Feierabend.

Wenn der Betreiber die 1 Treffer Regel in den Parcoursregeln hat und du schießt so oft du willst,
so ist das eine Leistungserschleichung, auch Betrug genannt und eine Straftat, genau genommen.

Was du auf dem jeweiligen Parcours darfst steht in den Regeln die überall aushängen,
die sind für dich bindend, denn du bist einen Vertrag eingegangen.

Zum Probieren sind die Einschießscheiben da.