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Unterschied Jagdbogen und Blankbogen Recurve bei BVBW/DBSV


Offline Kuckingen

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Gut, ich lebe nach dem Motto, Herausforderung angenommen. Ich komme den Systemschützen immer näher und diese sind auch bei den Instinktiven zu finden. Das ist mein Anreiz, stetige Selbstoptimierung.



Offline Ralf_HH

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Gibt es denn Wettbewerbe, in denen "instinktiv" eine eigenen Klasse ist? Und falls ja, wie verhindert man, dass dort Systemschützen antreten, die beispielsweise Gap Shooting betreiben?
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

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Offline Waldgeist

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Sorry, Ralf,
wer soll das denn wie kontrollieren/"überwachen"? Zumal unter Wettbewerbsbedingungen?
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Cicero


cweg

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Im DFBV ist zB in der Traditional Recurve Bow (TRB) nur Splitfinger erlaubt, um das Gappen oder POA zu erschweren.


Offline Sabiji

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Gibt es denn Wettbewerbe, in denen "instinktiv" eine eigenen Klasse ist? Und falls ja, wie verhindert man, dass dort Systemschützen antreten, die beispielsweise Gap Shooting betreiben?

Indem das Abgreifen der Entfernung auf der nur in der Blankbogenklasse erlaubt ist. Ich will hier nicht zu Off Topic werden, aber die BB-Klasse ist die einzige "offizielle" Systemklasse, alles andere fällt in den Sammeltopf instinktiv. Ich würde aber auch keinen Gapper mit einem Abgreifer vergleichen. Vom Charakter am ähnlichsten wäre da der Point of aim Vertreter. Denn dieser visiert irgend ein Punkt im Umfeld an, um ins Gold zu treffen. Aber wofür sollte so etwas kontrolliert werden?
Was den Unterschied ausmacht, sind auch noch mehr Faktoren. Viele Abgreifer kommen aus der "alten Schule". Eine Olympische Schützin bei uns schießt in den seltenen Fällen ohne Visier dann klassisch über Abgreifen und Pfeilspitze. Sie hat es so gelernt. Irgendwelche intuitiven Ansätze standen in ihrer DSB-Vergangenheit nie zur Alternative. Im Gegensatz zu vielen Jagdbogenschützen benutzen viele Abgreifer verhältnismäßig schwache Bögen. Sie haben eine "bogenakademischen-Fita-Ausbildung" und damit blitzsaubere Technik und ein Zuggewicht, was sie absolut beherrschen. Sie trainieren intensiv ihre festen Entfernungen. Jagdbogenschützen sind oft Autodidakten. Sie entwickeln oft ihren eigenen Stil abseits von Lehrmeinungen. Ihre Bögen sind traditionell kürzer, was sie sensibler macht und besitzen oft ein höheres Zuggewicht. Sie fahren vielschichtiger was Entfernungen und Disziplinen betrifft. Anstatt drei oder sechs Pfeile auf Scheibe ist es ein Pfeil auf eine 3D Scheibe. Oft verirren sie sich nur in der Wintersaison in die Halle und schießen dann auch mal ein Hallenturnier mit. Es gibt Ausnahmen. Ich kenne Jagdbogenschützen, die ausschließlich auf Scheibe schießen und auch die Teilnahme bei einer DM als Ziel haben. Die sind dann in der Regel beim DBSV.

Keine Frage, es gibt genug hervorragende intuitive Schützen, die tolle Ergebnisse auf Scheiben schießen, obwohl ihre Liebe dem Parcours gilt. Auch ich war immer der Ansicht, dass die Disziplin und Konzentration an der Schießlinie sich bestens in den Parcours übernehmen lässt. Aber wenn ich von guten Abgreifern rede, dann nehmen die es leistungstechnisch ohne weiteres mit soliden Olympischen auf.


Offline Kuckingen

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In Ö haben wir Meisterschaften Indoor und Outdoor (1440 Runde) für BB, LB, und IB. Der Griff wird kontrolliert, 3 Under ist erlaubt, genau so wie Mediterran. Die Bögen werden auch kontrolliert. Das Bogenfenster spielt dabei eine wichtige Rolle.

Die Meisterschaften werden inzwischen getrennt von Recurve und Compound abgehalten, da diese sich sonst selbst die Plätze wegnehmen.


Offline Sabiji

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Im DFBV ist zB in der Traditional Recurve Bow (TRB) nur Splitfinger erlaubt, um das Gappen oder POA zu erschweren.
Warum sollte Splitfinger Gappen und POA erschweren? Ich schieße meinen BHR mit olympischen Anker und bin damit mit dem Pfeil weiter vom Auge weg als alle anderen Mediterranen. Würde ich POA betreiben, müsste ich oft irgendwo in dem Dreck vor dem Tier zielen. Um so näher der Pfeil am Auge ist, umso mehr machen diese Systeme Sinn.


Offline Sabiji

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Offline Ralf_HH

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Dass Abgreifen (vulgo Stringwalking) bei den IB verboten ist, ist mir schon klar. Aber sowohl IB als auch Jagdrecurve oder LB ließe sich meines Erachtens mit einer Technik schießen, der man es nicht ansieht, ob der Schütze sytematisch gapt, über den Riser zielt oder tatsächlich intuitiv schießt.

Deshalb meine Frage, ob IB irgendwo als separate Wertungsklasse ausgeschossen wird. Meiner Ansicht nach wäre es kaum möglich, zu verhindern, dass ein Gapshooter in dieser Klasse anträte, unabhängig davon, ob der Auszug auf mediterran festgelegt  oder 3under erlaubt ist.

Ich schieße ja selbst Kinnanker (weil ich mit höherem Anker reproduzierbar Schulterprobleme bekomme) und deshalb wird es wohl auch bei mir nichts mit dem visierlosen Schießen. Theoretisch wäre bei langen Distanzen eine Kombi aus Kinnanker und Abgriff (Stringwalking oder fixed crawl) wohl irgendwie machbar, aber es fühlt sich nicht gut an.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
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Offline Sabiji

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Das kannst Du nicht verhindern oder kontrollieren. Ich zum Beispiel schieße unter etwa 40 Meter intuitiv, wechsle dann zu Split Vision bis etwa 50 Meter. 50 bis 55 Meter GAP und POA denn mein Nullpunkt ist 55 Meter, danach Lotto.


Offline aurelium

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Zitat
Ich schieße ja selbst Kinnanker (weil ich mit höherem Anker reproduzierbar Schulterprobleme bekomme) und deshalb wird es wohl auch bei mir nichts mit dem visierlosen Schießen.

Nur Mut! Und Geduld. Mein Anker ist auch recht tief: Sehne platt vor der Nase und Zeigefinger am Kinn (3 under). Ich treffe inzwischen einen Leuchtpunkt sogar im Stockfinstern wenn der Pfeil kaum bis gar nicht mehr zu sehen ist. Das hat mich einigermaßen verblüfft (und gefreut natürlich). Der Körper gewöhnt sich offenbar daran die Kraftlinie im Raum fortzusetzen. Die Augen braucht man dann wohl nur noch, um das Ziel im Raum zu orten. Keine Ahnung WIE es funktioniert, aber es geht.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)