Archers Campfire

China-Pfeilschäfte


Wolverine

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HdV? Hmm, hoffentlich haben wir noch möglichst lange welche hier im Lande...  ;-)


Beste Grüße,
Absinth
[/quote]

Das liegt an unserem Kaufverhalten, denn da sind wir als Kunden gefragt bzw. gefordert.


Offline aurelium

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Das liegt auch am Angebot. Wenn ich für ein paar Tütchen Kleinteile (z.B. 90 Federn, 50 Pin-Nocken, 50 Spitzen, 50 Protector-Ringe und 50 Inserts) über 230 Euro bezahlen soll, also soviel wie für ein Mittelteil oder neue Wurfarme, ist der lokale Handel leider nicht flexibel genug.
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Wolverine

  • Gast
Das liegt auch am Angebot. Wenn ich für ein paar Tütchen Kleinteile (z.B. 90 Federn, 50 Pin-Nocken, 50 Spitzen, 50 Protector-Ringe und 50 Inserts) über 230 Euro bezahlen soll, also soviel wie für ein Mittelteil oder neue Wurfarme, ist der lokale Handel leider nicht flexibel genug.

stell dir mal selbst die Frage, möchtest du von deiner Arbeit leben können oder legst du dem Kunden zuliebe Geld drauf und gehst in den Konkurs.
Sorry, aber ab und zu hilft nachdenken, die Händler hier sind von den Großhändlern abhängig, haben auch nicht die Kapazität große Lagerbestände zu ordern und zu halten, denn auch Lagerhaltung kostet Geld und bleibt gebundenes Kapital bis es verkauft ist, dieses Kapital muss man erst haben. Da jeder Kunde etwas Anderes möchte ist auch das Risiko groß, dass manche Produkte  ( Stichwort Mindestabnahmemenge des Händlers ) schwer oder nicht verkauft werden, wärst du bereit diese Kosten zu tragen ?????
Da hilft nur eine Mischkalkulation, das heißt manche Teile müssen teurer sein um das Andere abzufangen.


Offline BowLaw

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Wenn die Großhändler den Einzelhändlern die Preise so diktieren, daß sie keine ordentlichen Rabatte geben können, dann werden das die Großhändler eben auch bald merken, wenn die Einzelhändler weniger werden.
Abgesehen davon:
Ein HdV ist für mich eben ein Händler, der "vor Ort" ist - bei dem ich mal etwas begrabbeln kann, der für mich mal etwas bestellt, was ich nicht unbedingt anschließend kaufe usw. . Dann kann er auch höhere Preise verlangen, das ist ok. Hier gibt es keinen.

Wenn ich eben keinen Händler vor Ort habe, dann muss ich im Netz bestellen.
Wo ich dann auf "kaufen" klicke ist letztendlich egal.

Bei richtiger Planung ist das dann praktisch kein Problem die langen Wartezeiten abzusitzen, wenn die Ware aus China kommt.


Offline Ari

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Hier beisst sich eben die Katze in den Schwanz! :bang:

Das ist ja eben das Dillemma mit der "Geiz-Ist-Geil"-Philosphie!
Jeder möchte für möglichst wenig Kohle (=Schnäppchen!) die absoluten Spitzenprodukte
haben!
Das trifft so ziemlich jede Branche und nicht nur den Bogenbereich!
Doof dabei ist nur, dass die "kleinen" Einzelhändler/Shops/Tante-Emma-Läden etc. da leider
meistens über kurz oder lang auf der Strecke bleiben!

Das Gleiche lässt sich auch 1:1 auf die Lebensmittel übertragen. Die günstigen Steaks vom
Discounter/Supermarkt oder doch lieber vom Metzer oder ansässigem Bauer?

Schlussendlich muss das jeder für sich selbst entscheiden!

Die Diskussion darüber lässt sich vermutlich bis in´s Unendliche fortsetzen, lösen werden wir sie hier
auf keinen Fall!
Aber vielleicht regt es doch zum Nachdenken an! ;)

Unbenommen bleibt es natürlich jedem freigestellt, sich auch mal bei den "Schnäppchen"
zu versuchen und zu testen.

Schwupps sind wir wieder bei Katze vom Anfang! :)

Wünsch´euch noch einen entspannten Abend!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline roscho

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Ich seh das so wie BowLaw. HdV ist sicher prima, wenn es ihn dann denn gibt. Wie viele Händler gibt es denn die wirklich Ahnung von der Materie haben .. wenn man hier so manche Sachen im Forum liest kommen einem schon manchmal leichte Zweifel ....

Wenn es meine Wunschprodukte in D gibt (oder Ö) - gut, dann bestell ich dort. Aber wenn man ehrlich ist, wo beziehen die denn Ihre Waren her ?
Viele Kleinteile kommen aus China, und dann kann ich dort auch selbst bestellen.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline carpe noctem

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Wenn ich mal so in meine Bestände schaue sind ca 90% in Deutschland gekauft. Der Rest ist aus USA oder eben China.

Das Meiste bei Onlinehändlern, da der Händler vor Ort nicht das gewünschte Material führt. Gerade der traditionelle Bereich ist hier so gut wie nicht zu bekommen.
Außerdem muss man ja auch das eine oder andere austesten, gerade um hier im Forum eine fundierte Meinung zu vertreten.



Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline BowLaw

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Hier beisst sich eben die Katze in den Schwanz! :bang:
Jein.
Wenn ich ein 13 gn Alu Insert haben möchte, dann kann ich das überall bestellen.

Wenn ich ein Steak haben möchte, dann kann ich das auch bei Aldi kaufen.
Dann muss ich eben gute Zähne haben.

Ich kaufe meine Wurst gerne beim örtlichen Metzger und nicht bei der Kette nebenan, und wenn mir die Wurst nicht schmeckt, dann sage ich das und nächstes Mal hat er für mich andere gemacht.

In anderen Branchen läuft das genauso.
Steuerberater, Rechtanwälte - Google hilft für umsonst.
... dann muss ich eben auch gute Zähne haben, um bei dem Vergleich zu bleiben.


Offline aurelium

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Der traditionelle Bogensportmarkt ist so klein, dass es in D langfristig für kaum mehr als zwei, vielleicht drei, Versandhändler reichen wird. Und die können auch nur überleben, wenn sie sich spezialisieren, also deren Kataloge sich möglichst wenig überschneiden. Sobald ein mehrsprachiger Versandhandel aufmacht, der die ganze EU bedient, sehen auch die alt aus. Das Risiko sehe ich aber nicht, weil Investoren in so einen special interest Bereich üblicherweise kein Geld stecken.

Das beste was wir also für den lokalen Handel tun können, ist möglichst viele neue Schützen zu begeistern, damit die Nachfrage steigt!
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testjan

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Das stimmt doch so nicht! Der Markt war vor Jahren deutlich winziger und es gab deutlich mehr als eine Handvoll Händler. Was sie tun müssen: einen Mehrwert gegenüber Ali bieten. Durch fundierte Beratung, ein Mietprogramm, faire Garantieabwicklung, Tasse Kaffee, Rohschafttestsets oder was auch immer.

Ich lasse mich auch hinreißen und bestelle mal einen Bogen oder Zubehör beim Chinamann, den meisten Umsatz machen aber hiesige Händler oder kleine Bogenbauer; zu wissen wer auf der anderen Seite sitzt, ist auch ein schönes Gefühl und macht mir das Geldausgeben leichter.


Offline DerPhönix74

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  • Bin daaaaa
Ich stimme da voll und ganz zu.

Ich denke der Service machts. Ich bin gern bereit ein paar Euro mehr zu zahlen wenn ich dafür einen Gegenwert habe.

Aber: Ich habe auf der Arccon Nijora Schäfte im Auge gehabt. Habe dies an einem Stand mit einem mir bekannten Händler dann erwähnt.
Antwort: Kann ich auch besorgen, kommst vorbei. Alles klar, kein Thema, gern. denn eine Tasse Kaffee und ein Stückchen Kuchen war immer drin (Man bin ich bestechlich...).

Lange Rede kurzer Sinn.. Die Schäfte waren pro Schaft 3€ teurer als ich sie bei Nijora bekommen hätte.. und da hört es bei mir auf.
Ich hab bezahlt, aber war von dort an nicht mehr gesehen.

Was ich sagen will.. Gerne zahle ich für Service mehr, sehr gern sogar. Aber alles mit Maß und Ziel.
Klar bestelle ich meine Schäfte mittlerweile in China (ohne schlechte Erfahrungen übrigens), aber ich geh auch gern zum Händler und guck mal was es neues gibt (naja wird meist teuer dann). Kundenbindung heißt das Zauberwort...

Sascha
Treffen wird überbewertet !
Rudi Weick Caiman 66" 31 lbs
Zvers 62“ OPR 35 lbs


Offline stöckchenschubser

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  • Widerstand ist zwecklos.
Chinamann kommt für mich nicht in Frage, genau so wenig wie andere uneriöse Unternehmen,
so lange ich es verhindern kann, was leider nicht immer möglich ist.

HDV kann auch online sein, der muss nicht mal um die Ecke sitzen.

Auch wenn große Namen in China fertigen lassen, die Billigvariante ist immer noch mal einen Tick
mehr Ausbeutung von Arbeitskräften, immer noch Kinderarbeit, der Umwelt usw.
Von den kriminellen Machenschaften, Produkte unter einem bekannten Label anzubieten,
wie die Chinaschäfte die sich als Predator tarnen, mal abgesehen.
So was zu kaufen ist allerdings auch in D illegal.

Ein Steak hat nun mal den Preis von einem Steak, wenn es billiger ist, leiden Menschen und Tiere.

Lieber mehr und dafür besser, 6 Pfeile kaufen und auch brauchen können, und eventuell etwas für den Arbeitsplatz
getan, der hierzulande in die Sozialkasse einzahlt, von der ich mein Geld bekomme.

Wenn ich mir keinen qualitativ gescheiten zweiten Bogen leisten kann, dann lasse ich es, ich kann eh nur einen schießen.





Offline wolfsspur

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Chinamann kommt für mich nicht in Frage, genau so wenig wie andere uneriöse Unternehmen,
so lange ich es verhindern kann, was leider nicht immer möglich ist.

HDV kann auch online sein, der muss nicht mal um die Ecke sitzen.

Auch wenn große Namen in China fertigen lassen, die Billigvariante ist immer noch mal einen Tick
mehr Ausbeutung von Arbeitskräften, immer noch Kinderarbeit, der Umwelt usw.
Von den kriminellen Machenschaften, Produkte unter einem bekannten Label anzubieten,
wie die Chinaschäfte die sich als Predator tarnen, mal abgesehen.
So was zu kaufen ist allerdings auch in D illegal.

Ein Steak hat nun mal den Preis von einem Steak, wenn es billiger ist, leiden Menschen und Tiere.

Lieber mehr und dafür besser, 6 Pfeile kaufen und auch brauchen können, und eventuell etwas für den Arbeitsplatz
getan, der hierzulande in die Sozialkasse einzahlt, von der ich mein Geld bekomme.

Wenn ich mir keinen qualitativ gescheiten zweiten Bogen leisten kann, dann lasse ich es, ich kann eh nur einen schießen.


 :agree:


Offline Buersti

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  • Mblambatoya!
    • Captain Goldfisch
 :agree:
Mein Senf:
Klar, man kann global billig einkaufen, mit allen sattsam bekannten Ärgernissen wie Serienstreuung, Ärger mit dem Zoll, Falschlieferungen, verschwundenen Paketen und fehlender Beratung und so weiter Schön und recht.
Ich mache das nicht, weil:
- Mein Händler in Deutschland mit diesem Stress sein Geld an mir verdient und ich diesen Stress dann eben nicht mehr habe.
- Wir alle nur solange offshore produzieren und handeln lassen, bis bei uns nix mehr produziert und gehandelt wird und unsere Märkte nicht mehr in unseren Händen sind.
- wir uns so in die mittellose Beschäftigungslosigkeit selbst reinmanövrieren.
-ich persönlich ein vitales Interesse an funktionierender Versorgung im eigenen Land habe, und damit meine ich nicht nur die Versorgung mit Luxusgütern.
-ich denke, dass wir ohne Nachhaltigkeit in regionalen Strukturen uns gegenseitig mittelfristig an die Gurgel gehen werden.
- und ich für gute Beratung, permanente vielfältige Verfügbarkeit, qualitativ hochwertig selektierte Produkte und solide Kundenbindung meinem näherstehenden Zeitgenossen auch das zubilligen sollte, was ich für meine Arbeit von meinem Brötchengeber verlange.

Think global, act local!
Schöne Grüße aus dem Spessart


testjan

  • Gast
Da stimme ich in vielen Punkten zu. Die Diskussion ist jetzt allerdings weg vom Fokus auf Spinewerte, Qualität usw. in die ethisch-moralische Ecke geglitten und hier sehe ich die Dinge etwas anders.

Anzunehmen, Pfeilschäfte großer Hersteller wären fairer oder ökologischer produziert ist pure Naivität. Dasselbe gilt m.E. auch für industriell hergestellte Bögen. BP z.B. lässt in Tschechien fertigen und wirbt sogar damit, dass die Bögen Made In The EU sind? Was ist daran nochmal besser als eine chinesische Fabrik?
Die Angestellten werden ortsüblich bezahlt, hier wie dort. Umweltstandards werden hier und da eingehalten oder auch nicht, das ist kaum nachvollziehbar ohne irgendwelche Siegel. Oder ist der tschechische Arbeiter mehr wert als der chinesische?

Wenn ich hier etwas bewegen will, kaufe ich Fair Trade Kaffee, praktiziere Zero Waste und verzichte auf Fleisch aus industrieller Produktion. Die vergleichsweise verschwindend geringen Umsätze bei Bogensportzubehör sind weniger als der sprichwörtliche Tropfen auf den Stein.

Think global act local. Absolut! Bei Sachen, die tatsächlich vor Ort produziert werden können, z.B. Lebensmittel. Ich muss keine Erdbeeren im März kaufen. Aber ob auf einem Pfeilschaft Linkboy oder Nijora steht, ist völlig irrelevant!