Archers Campfire

Katastrophen verhindern - Flexen: wie und wieviel?


Offline aurelium

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Nach einer Stunde wunderbarem nonstop Schießen wie in Trance - noch nie war ich so gut; ein saugeiler Tag - plötzlich das: Der Pfeil bricht beim Schuss in der Mitte auf und die beiden Teile fliegen wie Querschläger durch die Luft. Die Sehne haut mir schmerzhaft auf das Armgelenk. Im ersten Moment dachte ich nur: Du stehst unter Schock, deswegen merkst du noch nicht wie die Carbonfasern deinen Unterarm durchschlagen haben (schlotter ... heute kein Armschutz dran).  :???:

Ich inspiziere nach und nach meine Körperteile und alle sind noch dicht und relativ unversehrt. Puuhh. Gerade nochmal Glück gehabt!

Übermut tut selten gut. Offenbar habe ich im Überschwang der Begeisterung den Ablass total dämlich verrissen, denn warum sollte sonst die Sehne gegen den Arm schlagen? Das tut sie schon lange nicht mehr. Ich schieße deswegen auch gern mal ohne Armschutz (aber jetzt bestimmt erst mal nicht mehr). Vielleicht hat der schräge Ablass den Pfeil so verbogen, dass er gebrochen ist? Die 700er Warriors halten offenbar nicht viel aus. Ich dachte immer mit 40# kann mir nichts passieren.

Häufigeres Flexen ist jetzt also angesagt. Wie weit kann/soll man die Pfeile eigentlich biegen, um evtl. Risse oder Versprödung feststellen zu können? Dreht man sie dabei? Wie macht ihr das?
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


testjan

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Autsch! Glück gehabt...
Die Warrior sind schon ziemlich dünnwandig. Ich flexe nach jedem Fehlschuss, der mit Holz oder Stein oder Eisen Kontakt hatte und drehe den Schaft dabei ein- oder zweimal.


Offline Cayuga

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Ich prüfe auch grundsätzlich nach jedem Fehlschuss (sowohl bei meinen Holz- als auch Carbonpfeilen) und drehe dabei zwei Mal, so dass der Daumen ein Mal zwischen jeder Feder liegt während ich den Pfeil biege. 
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
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Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline roscho

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Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Cayuga

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Gutes Video, danke fürs zeigen.
Der biegt die Schäfte aber ganz schön stark, da hätte ich schon Schiss in der Büx
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cweg

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Ist wie beim Zollstock, wenn er keinen Kreis mehr hinkriegt, kommt er weg....

 :Achtung:


Offline roscho

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Gutes Video, danke fürs zeigen.
Der biegt die Schäfte aber ganz schön stark, da hätte ich schon Schiss in der Büx
Ich bieg meine nicht so weit, aber man sieht was die GT so aushalten ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline aurelium

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Danke für eure Tipps. Das Video ist krass. Soweit biege ich meine Pfeile allerdings nicht.  :thankyou:

Ich kann mich leider nicht an einen Fehlschuss erinnern. Sonst hätte ich den geschwächten Pfeil wahrscheinlich früher bemerkt. Ich habe heute das erste mal auf bewegliche Ziele geschossen, d.h. einen recht festem Schaumstoffwürfel der am Band baumelt. Der Pfeil ist in die Seite eingeschlagen und hat den Würfel heftig zum trudeln gebracht. Dabei biegt der sich natürlich auch ganz schön durch. Vielleicht ist er dabei überlastet worden?
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testjan

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Das könnte ich mir vorstellen. Der Effekt ist vielleicht ähnlich wie die gefürchteten Baumabpraller oder Pfeile, die in einer Scheibe aneinanderschlagen - da geht manchmal mehr kaputt als bei frontalen Treffern auf etwas Hartes.


Offline Eiger2000

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Also ich kenn deinen Auszug nicht, aber ein 700er bei 40# erscheinen mir recht grenzwertig.
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.....


Offline BowLaw

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Gutes Video, danke fürs zeigen.
Der biegt die Schäfte aber ganz schön stark, da hätte ich schon Schiss in der Büx
Ich bieg meine nicht so weit, aber man sieht was die GT so aushalten ;)
Leider sind die Fotos verloren gegangen, aber im alten AC hatte ich mal Bilder eingestellt von einem Flex/Bruchversuch.
Fazit für mich war damals:
Wenn man ihn flext und denkt, daß er bricht, dann tut er das noch lange nicht.

Ich flexe "Baumtreffer" sehr gerne nach einem ähnlichem üblen Erlebnis.



Offline aurelium

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Zitat
Also ich kenn deinen Auszug nicht, aber ein 700er bei 40# erscheinen mir recht grenzwertig.

Mein Auszug ist 31". Aber der 700 Spine ist wegen der Xcurves schon korrekt. Die haben negatives Stacking (let-off), beschleunigen den Pfeil zu beginn erst langsam, dann zum Schluss am stärksten. Das biegt den Pfeil weniger durch als bei einem normalen Recurve Profil. Daher soll man lt. Uukha eine ganze Spinegruppe weicher nehmen (mit 70gn Spitze, Wraps, Pin-Nocks und AAE Fletchen fliegt der 700er Rohschaft 1A).

Ich liebe die superleichten 700er für ihre Geschwindigkeit und gerade Bahn, aber für's Gelände sind die weichen Spaghetti wohl nichts.

Alternativ habe ich 600er mit leichten Naturfedern und 100gn Spitze. Die fliegen genauso gut, haben aber eine nicht so flache Bahn wegen der Kopflastigkeit.

Ich warte gerade auf 600er in 32" Länge. Die lasse ich dann etwas länger, dann klappt es vielleicht mit 85gn Spitzen.
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Offline Eiger2000

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Bei deinem Auszug bestätigt sich mein Empfinden noch! Ich bin mit 32,5" und 44# bei nem 500 gelandet .. mit den UX100.

Ich befürchte durch übermäßiges "flexen" mehr zu zerstören wie an Sicherheit zu gewinnen. Klar - nach nem harten Treffer oder nem Baumditscher ...... aber ansonsten?
« Letzte Änderung: März 14, 2018, 05:15:47 Vormittag von Eiger2000 »
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.....


Steff

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Ich habe den 700 er GT Warrior mit meinem 35# Kiowa geschossen.
Der Schaft neigte bei mir zu unvermittelten glatten Brüchen im hinteren Drittel.
Nicht unbedingt direkt nach dem Kontakt mit Stein, Armierung und Holz.
Sondern meist ein, zwei Schüsse später. Am empfindlichsten hat er seitlichen Kontakt reagiert.
Äste, Bäume.

Ich hab immer den Pfeil nach solchen Vorkommnissen getestet, ohne Ergebnis.
Vielleicht nicht stark genug, aber ich war sicher nicht zimperlich.

Nach dem Wechsel zu Extrem Hunter war Ruhe.