Archers Campfire

Ist schiessen auf bewegte Ziele der Weg zum Instinktiven Bogenschiessen ?


Offline Bambus

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...
Und zum Thema: Solange immer weiter über Begrifflichkeiten philosophiert (und auch gestritten) wird, bleibt die Intuition hinter der Fragestellung unverstanden und auch unbeantwortet  :bremse:

Auch wenn ich der Meinung bin, es schadet nicht, einen Begriff sinnvoll aus dem Amerikanischen zu übersetzen (instinctive == intuitiv) und im Deutschen in seiner korrekten Bedeutung zu verwenden... seis drum. Ich möchte aber doch anmerken, das du im Zitat vermutlich "Intuition" und "Intention"  verwechselt hast.... dein Satz gibt sonst für mich keinen erkennbaren Sinn.

@Landbub, mir fehlt die Möglichkeit, meiner Zustimmung durch den Click auf einen Button Ausdruck zu verleihen  ;D
« Letzte Änderung: März 05, 2024, 08:18:03 Nachmittag von Bambus »
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Sunka

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Auch wenn ich der Meinung bin, es schadet nicht, einen Begriff sinnvoll aus dem Amerikanischen zu übersetzen (instinctive == intuitiv) und im Deutschen in seiner korrekten Bedeutung zu verwenden... seis drum. Ich möchte aber doch anmerken, das du im Zitat vermutlich "Intuition" und "Intention"  verwechselt hast.... dein Satz gibt sonst für mich keinen erkennbaren Sinn.



Da müssen wir Roscho fragen, ob es eine Eingebung oder Absicht war diesen Thread zu eröffnen...   8)
aber du hast schon Recht, da hat mir beim Schreiben zu viel Instinktuition im Kopf rumgespukt.....


Offline roscho

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Hier der "Angesprochene"

Es war durchaus meine Absicht diesen Thread zu eröffnen ;)

Ich wollte aber bewusst keine "Begriffsdiskussion" .. als Verhaltensbiologe ist mir die Schwammigkeit des Begriffs "Instinkt" durchaus bewusst

Ich zitiere Wikipedia:
Die Bezeichnung Instinkt wurde jedoch sowohl in der Verhaltensforschung als auch in der Psychologie nie eindeutig definiert, sondern von unterschiedlichen Autoren jeweils unterschiedlich verwendet. Bereits 1985 hieß es daher im Herder Lexikon der Biologie, Instinkt sei ein „stets umstrittener Begriff“ gewesen, „in der wiss[enschaftlichen] Terminologie sollte das Wort I[nstinkt] vermieden werden.“[3]

Für den Begriff wurden wir "gescholten"

Da der Begriff "Instinctive Archery" im (US-amerikanischen und unserem) Sprachgebrauch aber weit verbreitet ist und im Prinzip auch relativ klar ist was gemeint ist (eben keine Zielhilfen - aus dem Gefühl heraus) habe auch ich hier diesen Begriff gewählt.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Sunka

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...

Da der Begriff "Instinctive Archery" im (US-amerikanischen und unserem) Sprachgebrauch aber weit verbreitet ist und im Prinzip auch relativ klar ist was gemeint ist (eben keine Zielhilfen - aus dem Gefühl heraus) habe auch ich hier diesen Begriff gewählt.




GENAU so meinte ich den Post #  54   auch.


Offline kungsörn

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Da wir jetzt mit den Begrifflichkeiten durch sind…  :ontopic:
Landbub hat eine durchaus interessante Anmerkung gemacht.
Da ich ab und zu meinen Mathews Creed XS mit 3-Punkt-Jagdvisier in den Garten führe, weiß ich recht gut, wie das gemeint ist.
Der Lösevorgang beim Bogenschießen ist deutlich komplexer, als bei einem Sport-KK mit 30 Gramm Abzugsgewicht (die Spüre ich gar nicht am Finger).
Unter Umständen hat da ein „Verreißen“ mehr negative Auswirkung, als der verpasste Zeitpunkt, wenn der Pin durch das X wandert.
Beim Bogen macht es also – bei entsprechenden Ambitionen- schon Sinn, einen sauberen konstanten Vorgang beim Lösen anzustreben.
Da es aber recht schwer ist, sich gleichzeitig auf den Zeitpunkt und den Ablauf zu konzentrieren, kann der „Automatismus“ bzw. ein gelernter Reflex schon sehr helfen.
Die Frage ist ja, ob ein Training auf bewegliche Ziele dazu geeignet ist?
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Knorr

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Wenn ich es ganz unphilosophisch und banal ausdrücken darf,so würde ich sagen: "Ja! Das Schießen auf bewegte ( fliegende im Besonderen) Ziele eignet sich hervorragend um das ...instinktive/intuitive ... Schießen zu trainieren, weil man Sich aufs Wesentliche konzentriert und sich nicht "verkopft".
Ich kann nur für mich sprechen, aber wenn ich weiß das ich eine zwanzig Zentimeter Scheibe aus der Bewegung heraus im Flug treffen kann,dann bestätigt mich das derart in meinem Können,dass der kleine Hase auf zwanzig Meter doch kein Problem darstellen kann! ( Ist natürlich nicht immer so).
Oft hat man keine Zeit sich zu intensiv den einzelnen Abläufen zu widmen und ist fokussierter.
Meine bescheidene Meinung...
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Offline Bambus

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Alte Berichte über Ishi besagen aber, das er bei bewegten Zielen hervorragend getroffen hatte, auf Scheiben aber schlecht.

Wenn man viel auf bewegte Ziele üben kann ist das sicherlich hilfreich auf dem Weg zum intuitiven Schießen. Wenn man nur hin und wieder auf bewegte Ziele schießen kann wird man auch als intuitiver Schütze eher auf "Hilfstechniken" zurückgreifen, die dem intuitiven eher nicht nützen.
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Offline Knorr

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Erläutere bitte "Hilfstechniken".
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Offline Kreta

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Also ich denke es hilft durch die erstmal veränderte Situation (bewegtes Ziel) bestimmt, das Ganze quasi aus anderer Perspektive anzugehen. Und allein die Abwechslung ist schon mal anregend.

Die Intuition (durch wiederholte Erfahrung abgespeichtertes Wissen) kann durch die Veränderung der Perspektive mit Sicherheit bereichert und erweitert werden. Ob es nun DER Weg ist, wie von Roscho angesprochen ist wohl weit hergeholt. Aber mit Sicherheit EIN Weg, um einmal aus der sehr kontrollierten (und manchmal verkrampften) Situation auszubrechen und sich eben mehr auf dieses Intuitive Wissen einzulassen.

Aber ich verweise hier auf unsere Trainingsgruppe im Forum. Unser Schwarmwissen wird uns in dieser Frage eventuell Erleuchtung bringen:


https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=11782.msg172659#msg172659

Wer mitmacht, kann mitreden ;-)


Offline Bambus

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Offline Coureur de bois

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Erklärungen für Dinge, Ereignisse im Nachhinein ergeben einen Sinn, wenn überzeugende Erklärungen für die Ereignisse z.b. des Tages gegeben werden
"...Und wir können nicht die mächtige Intuition unterdrücken, dass das, was heute im Rückblick einen 'Sinn zu ergeben scheint, gestern vorhersagbar war. Die Illusion, wir verstünden die Vergangenheit, fördert die Überschätzung unserer Fähigkeit, die Zukunft vorherzusagen"
Kahnemann s.270

Erfahrene Schützen haben zwangsläufig Wissen angehäuft, welches sie für umfangreichere Erklärungen nutzen können. Das taugt nur nicht für Vorhersagen ( schiessen auf bewegte Ziele (ist) der Weg zum....), eher dient es einer "...verstärkten Illusion von seiner Fähigkeit..." und "Wir erreichen beunruhigend schnell den Punkt eines abnehmenden prädikativen Grenzertrags von Wissen.." (Tetlock, Uni Pennsylvania 2005)

Ich würde weniger dem "Schwarmwissen" trauen, als mich auf die Suche nach dem mit hoher Intelligenz machen....im Sinne, von auf dem "..Schießstand sind einige Schützen besonders treffsicher. Das gleiche gilt für jede professionelle Urteilsaufgabe...die Besten haben die wenigsten Fehler und den geringsten Streukreis..." (Kahnemann S246)

 :trink:Wenn das mal kein Zusammenhang ist....

Coureur
« Letzte Änderung: März 08, 2024, 11:48:50 Vormittag von Coureur de bois »
Friedrich LB,
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brauche Munition"
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Offline Bambus

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@Coureur, wäre es nicht besser  8) , diese Termini NICHT als begrenzte Zitate aus Fachpublikationen zu präsentieren sondern in einer für Nichtsozialwissenschaftler verständlichen Form? Könnte man sonst nicht den Eindruck bekommen das es sich bei den Zitaten eher um Totschlagargumente als um Erklärungen handelt  :angel: ?
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Offline Kreta

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Also ob hohe Intelligenz der Schlüssel zum Verständnis von Intuition ist, darf bezweifelt werden.
Ebenso ist die Intuition ja an der Schwelle des Bewusstseins angesiedelt.

Ich denke das da jeder Mensch eine Zugang hat. Hohe Intelligenz kann da sogar Zweifel mit rein bringen, die zusätzlich Komplikationen herbeiführen.

Deswegen bin ich ein positiver Befürworter der Eingangsfrage von Roscho.
Denn nachdem ich auch praktisch auf bewegte Ziele geschossen habe. Für mich ein klares ja - Das Schiessen auf bewegte Ziele kann ein Weg sein, dass intuitive Schiessen zu verbessern. (Und somit auch zu erlernen).

@coreur de bois:
Kahnemanns Aussage hat überhaupt keinen Zusammenhang zum Thema. Er bezieht sich auf Ereignisse des gestrigen Tages etc, um sie Zukunft an einem anderen Tag vorherzusagen. Das hat im Zusammenhang mit Bogenschiessen keinen Sinn, denn das Wesen der Intuition ist ja wohl ein rasches und nicht ein besinnliches Dahinssinnieren über den gestrigen Tag. Sorry aber das Zitat ist für mich unpassend, da der Vergleich hinkt.
Ich finde ganz einfach man muss halt alle Thesen dann auch mal in der Praxis überprüfen.



Offline Rose🌹

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Einfach mal selbst probieren und dann reflektieren.

Wir können alles trainieren und dadurch verbessern.
Ich behaupte, dass ich durch das Schiessen auf bewegte Ziele, speziell die Scheiben,
meine, hier kann jeder was einsetzen, ich nehme mal Intuition, extrem verbessert habe.

So dass ich auf langsamere Ziele, natürlich auch statische, schneller in den Fokus bekomme, und sicherer in meiner Handlung bin.

Ich musste hier öfters an die Phrase denken: „Machen ist wie Wollen, nur härter.“

🌹
« Letzte Änderung: März 12, 2024, 09:56:04 Vormittag von Rose🌹 »


Offline Knorr

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Ich wollte schon oft was ähnliches schreiben wie Rose,hab's dann immer wieder gelöscht,aber er spricht mir aus der Seele! Man muss es probieren,dann kann man über das Für und Wieder sinnieren...
Ich bin definitiv auch sicherer, selbstbewusster und dadurch auch ein besserer Schütze geworden durch Trickshooting insbesondere auf bewegte Ziele!
Für mich war es zumindest ein Weg zum ( besseren) instinktiven Schießen!
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