Archers Campfire

Wie kommts ???


Offline Waldgeist

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" ... Ich kenne auch keinen Bogenschützenanfänger mit TP ... "
Die stellt sich ja auch erst ein, wenn bestimmt Erfahrungen zur Verfügung stehen.
Wenn Du stets nur auf der grünen Wiese stehst, kennst Du vermutlich auch keien Höhenangst.
Die Frage ist dann ja auch: Gibt es so etwas wie eine Prophylaxe bei TP?
Und wer ist wirklich in der Lage eine zutreffende Diagnose dazu zu erstellen?
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Ulrich

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>>TP kriegst nicht durch mentale Arbeit weg wennst nicht gleichzeitig die Fakten änderst.<<

Das ist der springende Punkt, wo der Hund begraben liegt. Hast du TP, kannst du die Fakten nicht ändern.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

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@Waldgeist:

Zitat
Die Frage ist dann ja auch: Gibt es so etwas wie eine Prophylaxe bei TP?
Und wer ist wirklich in der Lage eine zutreffende Diagnose dazu zu erstellen?

Das ist einer der Gründe warum wir hier diskutieren: Eine Prophylaxe kann man nur entwickeln wenn man die Ursache kennt ...

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
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Offline Ulrich

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Vielleich könnte man mit der Einsicht anfangen, dass man Bogenschiessen nie hundertprozentig in den Griff bekommen kann. Wie das Schachspiel. Oder wie die Golfer mit ihrem Schluckauf bzw. Yipsauf.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline WernerF

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Zitat Werner "...Schauen wir mal was MEIN Hirn so macht und nicht macht bei
intuitiver Zielkoordination bis Nachhalten.".....


"...TP kriegst nicht durch mentale Arbeit weg wennst nicht gleichzeitig die Fakten änderst.
Änderst Du die Fakten brauchst keine mentale Spritze,
Bognern ist solides "Hand"werk."

Nicht zitiert habe ich die Passagen, wo ich an die DIN ISO EN...erinnert werde, also systemische Abläufe. Nur fehlt mir die der Glaube das wir wie eine simple Maschine (KI) funktionieren...
coureur

Hi Coureur
der Dr Spitzer ändert diesbezüglich laufend seine Meinung und
es wird so richtig interessant. Ich kenne nur Ihn weil er sich einfach angenehm lustig präsentiert.
Ich arbeite wissenschaftlich im Bereich evolutionäre Psychologie und da am Thema Partnerwahl. Da geht die volle Post ab. Ich betreue Doktoranten. Meine Position ist die des assistierenden Fragenentwicklers.  Da bleibst jung.
Da hauen die Algorithmen ins Volle.
Der Sport dabei ist die stattfindende gnadenlose Selbsterkennung -
und - du kannst ziemlich alles auf mathematische Modelle runterbrechen.




Offline Waldgeist

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@ roscho: Völlig d`accord.
Aber genau hier "beißt die Katze sich in den Schwanz"; so sehe ich das zumindest. Vielleicht oder u.U. bist Du ja schon dichter dran: Gibt es in der Sportwissenschaft denn ein weiter gehendes Interesse an dem Thema? Die Komplexiät von TP schon hinsichtlich einer treffenden/verlässlichen Diagnostik ist ja ein echtes Problem. Wie schwer ist es dann, zu einer - Achtung! Wortspiel - zielführenden Prophylaxe zu kommen ...  Wir sind ja doch in erster Linie Individualisten ohne med. Fachbegleitung.
Vielleicht liegt darin ja auch ein Teil der Problematik begründet?
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Offline Kreta

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Also erstens denke ich wäre es interessant die These zu beleuchten, daß Olympische Schützen seltener mit TP zu tun haben. Liegt es an der normierteren Herangehensweise?
Eventuell kann bei Tradis eine kurze Ankerzeit auch die Psyche zusätzlich unterbewusst stressen, da alles sehr schnell gelöst werden muss. Das zusammen mit dem Druck treffen zu wollen/müssen können einen Einfluss haben.


Sicher ist wohl nur, daß eine innere Drucksituation TP begünstigt. Ich kann eben nur sagen, daß bei einer Mitschützin das Konzentrieren auf den Ankerpunkt bei beginnender TP geholfen hat. Also da hat quasi ein frühes Eingreifen geholfen.


Lg

« Letzte Änderung: März 07, 2023, 02:16:35 Nachmittag von Kreta »


Offline WernerF

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@ roscho: Völlig d`accord.
Aber genau hier "beißt die Katze sich in den Schwanz"; so sehe ich das zumindest. Vielleicht oder u.U. bist Du ja schon dichter dran: Gibt es in der Sportwissenschaft denn ein weiter gehendes Interesse an dem Thema? Die Komplexiät von TP schon hinsichtlich einer treffenden/verlässlichen Diagnostik ist ja ein echtes Problem. Wie schwer ist es dann, zu einer - Achtung! Wortspiel - zielführenden Prophylaxe zu kommen ...  Wir sind ja doch in erster Linie Individualisten ohne med. Fachbegleitung.
Vielleicht liegt darin ja auch ein Teil der Problematik begründet?

wir könnten ja ein paper machen und den Begriff TP fixen
aber dazu müßten wir das Feld einengen oder untergliedern
mir fehlt die Vorstellung daß in den Köpfen der Olympics
dasselbe abläuft wir bei 3D.
Wenn wir das gebacken bekommen könnte da was entstehen.
Allerdings würde ich persönlich es bevorzugen hier im Rahmen der Archers zu bleiben
weil die Docs (sorry)  zuviel rundum schissern und keine Ahnung haben was wir da treiben.
Das "Generelle" - klar, da sind sie besser.  Aber im Kern - das könnten wir selbst ausdiskutieren.
Ansonsten wird das eine Zitatwüste.
Ich hab da gute Sachen im thread gesehen.


Offline roscho

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Hmmm, zum olympischen Stil kann ich wenig sagen, das ist bei mir schon SOOOO lange her.

Wenn ich mir aber Joel Turner anhöre denke ich es liegt am Klicker, einem "externen" Trigger für das Lösen.

Der Schütze kann in aller Ruhe seinen Schuss aufbauen, erst wenn er durch den Klicker zieht löst er.

Das haben wir nicht,  J. Turner empfiehlt als Massnahmen gegen TP "triggerähnliche" Mechanismen (Feder an die Nase, Trigger im Tab oder am Bogengriff) um die TP zu besänftigten.

Wenn ich mir das letzte Video von J. Kaminski ansehe erkenne ich das er "krampfhaft" probiert eine "Pause" einzubauen um den Trigger zu simulieren und den "reflexartigen Ablauf" (nach J. Lysgaard) kurz zu unterbrechen.

Diese Pause ist auch das was mir am meisten hilft, kurz Innehalten hilft ungemein, man muss eben nur erst einmal dort hin kommen

Die Stelle zu identifizieren wo der Reflex ungebremst los läuft ist - aus meiner Sicht - das schwierigste/schwerste an der TP Kur ...
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Offline wolfsspur

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Ekkehard Höhn warnt übrigens im Vorwort in "Der befreite Schuss" davor, das sich nicht Betroffene auch nicht mit dem Thema beschäftigen sollten

Eventuell sollte man das hier auch tun

Ich wünschte mir dieser sicher wohlüberlegte Beitrag würde mehr Beachtung finden!


Offline Grizzly

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.......

Der Schütze kann in aller Ruhe seinen Schuss aufbauen, erst wenn er durch den Klicker zieht löst er.

.......

Wenn man dann mal die WKOs außen vor lässt, wäre doch das schon die Lösung. "Klicker" gibt es ja auch bereits für Bögen ohne Visier. (Crick-it)

Da Werner die Wissenschaftler mit Promotion ansprach. Ich hab mal eben den Roten Punkt aus dem Regal geholt. Daniel schreibt da wenig, er verweist im Kapitel "Mißerfolge" nur auf Kidwell und Höhn. Und der andere Mediziner, den ich kenne ist zwar ein hervorragender Schütze aber der hat es beruflich mit den Knochen zu tun.
« Letzte Änderung: März 07, 2023, 03:11:50 Nachmittag von Grizzly »
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Ulrich

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Ullers Text scheint mir unklar. Da muss ich erst nachfragen: Sollen sich nicht Betroffene nach Ekkhard Höhn nun mit dem Thema beschäftigen oder nicht? Wäre wichtig zu wissen.

Nach meiner Meinung sollten sie. Dafür sprechen viele routinierte Schützen, die es plötzlich kalt erwischt hat.

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Offline roscho

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Es gibt dazu auch noch einen schönen Beitrag von D. Goll dazu - sowohl was Definition als auch Lösungsansätze angeht ...

https://www.bogenladen-collenberg.de/target-panic/

Meine Meinung dazu: Vogel Strauss Politik bringt nichts, "ich weiss nichts darüber also kann ich es auch nicht bekommen" ist für mich kein sinnvoller Weg.

Und wenn wir schon bei Dr. sind ... "Initiis resistere" (Wehret den Anfängen)

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Offline s.pp.l

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Dagegen spricht, dass manche Probleme erst entstehen, wenn man weiß, dass es sie gibt. Beispiel ist der Noceboeffekt bei Medikamenten.

Denk jetzt bitte NICHT an rosa Elefanten!
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Rudi Weick Cobra (62“) - 42#@28“


Offline Ulrich

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Dagegen spricht, dass manche Probleme erst entstehen, wenn man weiß, dass es sie gibt. Beispiel ist der Noceboeffekt bei Medikamenten.

Denk jetzt bitte NICHT an rosa Elefanten!

Oder der Mann mit dem langen Bart, der gefragt wurde, ob er mit dem Bart auf oder unter der Bettdecke schlafe und von da an nicht mehr schlafen konnte.

Nur: Die Angst, sich mit dem Thema zu beschäftigen, wäre sozusagen TP auf der Metaebene.

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