Archers Campfire

Comanche bow skills


Offline roscho

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Bitte jetzt nicht wieder anfangen über Lars Anderssen zu diskutieren ..

Ich persönlich finde seine Videos voll "überzogen" und "showy", aber seine Art zu schiessen (die eine andere ist als die von den meisten von uns praktizierte) beherrscht er, das muss und kann ich neidlos anerkennen.

Das Thema "Tradition des europäischen Bogenschiessens" ist ein sehr interessantes das aus meiner Sicht auch gerne diskutiert werden könnte/müsste - aber wenn dann in einem gesonderten Thread ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Rose🌹

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Jan echt?

Ich schreibe über Tradition, Kultur und möchte die Vielseitig des Bogenschiessens aufzeigen,
und du bringst diesen Link.

Der Lars ist wie ein Makel, kaum taucht sein Name irgendwo auf, kann man sich nicht mehr vernünftig unterhalten.
Um ihn ging es in meiner Intention doch nur am äußersten Rand, und für was er sich hält, gehört doch nicht hierher.

Können wir nicht beim Thema bleiben?

Es ging um die Comanchen und ihre Bow Skills, und ich versuche daraus einen multikulturellen Bogenthread aufzubauen,
wo Schützen, die sich auch für so etwas interessieren, austauschen.



« Letzte Änderung: Oktober 13, 2021, 12:12:37 Nachmittag von Rose 🌹 »


Offline Ulrich

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Meine traditionelle Ausrüstung würde etwa so aussehen: Eibenbogen, 80 Pfund bei 26 Zoll, dazu lange Pfeile aus Schneeball. Das gute Stück wurde nebst Futteral und Köcher vor 5000 Jahren eingeschneit und ist gut erhalten (Funde Schnidejoch).

https://www.mm.directories.be.ch/files/1497/12180.jpeg

Es gibt hier keine Prärie, auf der man zu Pferd den Büffeln hinterher jagen könnte. Trotzdem werde ich den Komantschen etwas abkupfern: Eine gewisse Lockerheit, die mir bei den Bemühungen um eine schulmässige Technik abhanden gekommen ist.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Waldgeist

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Zumindest hatten die Komantschen eine Erfolgsprämie: Ein tolles Fell und für eine Weile satt zu essen und für die lauen Winterabende Knochen zum Schnitzen.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Knorr

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Zwar handelt Folgendes von den Blackfeet, und nicht den Comanche, aber eventuell aufgrund des historischen Augenzeugen Berichtes interessant :

In der zweiten Ausgabe des 1851 von Dr. H. Berghans ins Deutsche übersetzte Reisebericht von George Catlin aus dem Jahr 1832 steht unter anderem :

"... Die Bogen aus Knochen sind die Besten und werden für den Preis von zwei oder drei Pferden gekauft (...) die Indianerstämme an der Küste sammeln Kinnbackenknochen des Pottfischs (Pottwal) die sie dann an die Krähen - und Schwarzfußindianer verkaufen, die dann ihre Bögen daraus fertigen. Von der Kraft, womit die Pfeile abgeschossen werden und die tödlichen Wunden kann Niemand sich eine Vorstellung machen, wenn er nicht einer Jagd der Indianer auf eine Büffelherde beigewohnt hat....

Des weiteren ist zu lesen :

"... Die Pferde sind so abgerichtet dass sie sich  den Tieren (Bisons) auf der rechten Seite nähern, so dass der Reiter seinen Pfeil mit großer Sicherheit ins Herz schießen kann und zwar geschieht das mit solcher Kraft, daß er zuweilen durch den Körper des Tieres hindurch geht. Ein Indianer auf einem schnellen und gut abgerichtet Pferd kann aus der Bewegung heraus im vollen Lauf schießen und(...)mit seinem Bogen in der Hand und dem Köcher auf dem Rücken, welcher an die hundert Pfeile enthält (halte ich für übertrieben, persönliche Anmerkung), von denen er fünfzehn bis zwanzig in einer Minute abschießen kann, ist daher ein furchtbarer und gefährlicher Feind. "
https://www.youtube.com/channel/UCPRH0DXP5mgQQtHd-iDctbg

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Polaris

  • Gast
Es ging um die Comanchen und ihre Bow Skills, und ich versuche daraus einen multikulturellen Bogenthread aufzubauen,
wo Schützen, die sich auch für so etwas interessieren, austauschen.

Ist genau mein Ding und mir fällt bei solchen Threads auf, dass ich mich viel zu oft von meiner ursprünglichen "Philosophie des Bogen's" entfernt habe.. Ich finde auch die Gesamtheit des Themas spannend... Der Bogen, Ausrüstung, Bogenbau und das Schießen über viele Generationen und Kulturen hinweg.. Scheibe, Parcours, Roven.. Cloud.. Daumentechnik.. Kurzer Native Bogen.. ELB.. Reflexbogen.. die (Bogen) Welt ist groß und Bunt.. und das ist gut so..

Interessant ist z. B. der "Ishi" Style (Yahi Indianer)

https://www.youtube.com/watch?v=y_-WOOW3w8w
« Letzte Änderung: Oktober 14, 2021, 09:17:44 Vormittag von Polaris »


Offline Rose🌹

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Hi Polaris,
das Video hast du glaube ich schon mal gepostet.
Daraufhin habe ich mich im Garten daran gemacht die Technik zu üben.
Übertrieben gesagt, habe ich mir dabei fast die Finger gebrochen.
Ein Gefühl wie damals, als ich Gitarre spielen wollte.

Mit dem Wissen, das ich über die Yahi habe, ist es eher die Technik eines Jägers,
der seinem Ziel auflauert.
In meinen Augen auch nicht so effektiv und vielseitig, wie der Stil der Comanchen,
aber sehr interessant von der Entwicklung her.
Ähnlich ihrer Sprache, (der indigenen Völker Nordamerikas) so viele Dialekte und so viele Arten den Bogen zu nutzen.

🌹

« Letzte Änderung: Oktober 14, 2021, 09:59:44 Vormittag von Rose 🌹 »


Polaris

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ich hatte das Video schon mal verlinkt..? OH Je.. ick war old.. (wie wir im Norden sagen.. )..  Davon mal ab versuche ich ich auch immer mal wieder in der Daumentechnik und habe den "Ishi" Style auch versucht.. persönlich finde ich die Art auch eher unbequem.. auch wenn es für einen kauernden Jäger schon Sinn macht..

Aber das ist ja genau der springende Punkt.. Jede Kultur (und dies selbst innerhalb gleicher Regionen) bringt, oder brachte eine (an die Umstände) angepasste Lebensführung hervor.. das ist ja gerade spannend.. auch wenn es für eine andere Kultur suboptimal wäre..

In unserer ach so aufgeklärten, "zivilisierten" und verkopften Welt neigen wir ja dazu ein oder zwei Wege für das Nonplusultra zu halten und was von der Norm abweicht kann nichts taugen.. um es mal salopp auszudrücken..
« Letzte Änderung: Oktober 14, 2021, 10:35:49 Vormittag von Polaris »


Offline Rose🌹

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Wer etwas Hintergrund zum Thema haben möchte,
dem empfehle ich folgendes Buch.
Viele kennen es, ich auch.
Gekauft und gelesen habe ich es trotzdem erst kürzlich,
da ich nicht wusste wie spannend und interessant es ist,
und welche herausragende Stellung die Comanchen in der nordamerikanischen Geschichte hatten.

🌹


Offline Knorr

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Noch was zum Thema :
https://youtu.be/RezOCzxcvmM
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Offline Burkhard

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auch ein interessantes Video..  :yes:

  auf jeden Fall

  ich frage mich schon ob und wo es Infos über indianische Bögen und Pfeile gibt. im INet werden indianische Bögen angeboten die eher an Recurve oder Reiterbögen erinnern und mit den Originalen mit Sicherheit wenig zu tun haben. habe das hier entdeckt :  https://www.hudsons-bay.de/Ausruestung/Pfeile-Boegen/   ob da alles authentisch ist bezweifle ich schon
« Letzte Änderung: Oktober 16, 2021, 01:01:36 Nachmittag von Burkhard »
I will fight no more forever

Chief Joseph Nez Percé-Indianer 1840 - 1904


Offline Rose🌹

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In einem der Videos vom Museum werden die Bögen genau vorgestellt,
da kannst du dir ein Bild machen.

Bei der Hudson Bay Company habe ich schon
Spitzen gekauft, die sind wohl aus ziemlich identischem Blech.

Anbei noch einer meiner Lieblingsausschnitte aus obigem Buch:

"What happened to the tribe between roughly 1625 and 1750 was one of the great social and military transformations in history. Few nations have ever progressed with such breathtaking speed from the status of skulking pariah to dominant power. The change was total and irrevocable, and it was accompanied by a complete reordering of the balance of power on the American plains."

 – Empire of the Summer Moon: Quanah Parker and the Rise and Fall of the Comanches, the Most Powerful Indian Tribe in American History von S.C. Gwynne
https://amzn.eu/7f981JH

Jetzt wäre der Zeitpunkt für Praxis.
Fehlt mir nur noch Pfeil und Bogen.

🌹


Polaris

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ich frage mich schon ob und wo es Infos über indianische Bögen und Pfeile gibt. im INet werden indianische Bögen angeboten die eher an Recurve oder Reiterbögen erinnern und

Geb bei YT einfach mal "Native Bow Making" ein.. da gibt es einige interessante Beiträge..

Ich habe ja noch einen Hollunder in der Trocknung..der könnte gut zu einem kurzen Flatbow werden..

Hier auch ein gutes Video zum Themal Effektivität solcher Bögen..

https://www.youtube.com/watch?v=4y17m1sxPwc
« Letzte Änderung: Oktober 16, 2021, 02:08:14 Nachmittag von Polaris »


Offline Burkhard

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war ein guter Tipp mit YT.  und vom Stiliyan Stefanov, der ist ja bekannt, habe ich dieses Video gefunden:  https://www.youtube.com/watch?v=IIFvTSZ59WA  es sind zwei Teile. absolut unglaublich die Methode die Bogenenden zu biegen. bzw den ganzen Bogen. ich hatte mich gefragt was er da eigentlich macht
« Letzte Änderung: Oktober 16, 2021, 05:30:31 Nachmittag von Burkhard »
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Chief Joseph Nez Percé-Indianer 1840 - 1904