Archers Campfire

Standardausrüstung Verein für Anfänger

Gast · 18 · 3589

Ulrich

  • Gast
Bei uns hat es solide Mittelteile mit Buchsen für alle möglichen Anbauteile, versehen mit gekrümmten Lotterlatten von etwa 15 bis 25 Pfund und die üblichen dünnen Pfeile, deren Vanes man mit der Lupe suchen muss. Hauptsache, nicht zu teuer.
Bis jetzt habe ich dieses Material gemieden wie der Teufel das Weihwasser, habe mich letzte Woche aber trotzdem daran versucht und frage mich jetzt, ob das die richtige Ausrüstung für die Schnupperlehrling ist? Ein leichter Recurv stellt hohe Anforderung an das Tuning ebenso wie an die Schusstechnik. Vanes haben bei einem langsamen Pfeil auf kurze Distanz so gut wie keine stabilisierende Wirkung.
Dagegen bringt man mit einem Langbogen so gut wie alles einigermassen zum fliegen, vorausgesetzt, es ist anständig befiedert.
Was meint ihr?



Offline rso

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  • Heimat. Freiheit. Bogenschießen.
was spricht gegen die 08-15 Recurves über Shelf geschossen mit naturbefiederten Pfeilen?

Davon abgesehn halte ich das für überbewertet bei Anfängern.
Wichtig ist doch, ohne Visier ein Gefühl für den Bogen und Körper zu entwickeln.

cu

Rainer


Ulrich

  • Gast
>>Davon abgesehn halte ich das für überbewertet bei Anfängern.<<

Als ich zum ersten Mal am Vereins-Training teilnahm, bekam ich so ein unterbewertetes Setup in die Hand gedrückt. Ich habe damit genau 2 Pfeile geschossen. Den einen als Ablöscher, den anderen als Bestätigung.

Auflage weg und Federn an die Pfeil. Das könnte schon viel bringen. Die Antwort des Materialverantwortlichen: Federn werden nass. Punkt.


Gardener

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Wir werden uns von dem, über Jahre, angesammelten Material trennen und was bleibt sind wertige Bögen mit abgestimmten Pfeilen. Irgendwie leidet die Übersicht und weniger könnte mehr sein. Auch Zeit die man sonst mit Bestandspflege aufwendet.. 😇


Offline Landbub

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Nicht vom Shelf. Die Azubis werden anfangen, ihren Bogen schräg zu halten, weil ihnen sonst der Pfeil oft runterfällt beim ausziehen.
Lieber eine Hunter Klebeauflage. Die sind sehr robust und halten den Pfeil gut. Gibts von Hoyt und von Bearpaw, glaub ich. Sind eher unpräzise, aber das macht nix, den ab dem Zeitpunt, wo der Azubi auchg treffen soll, hat er eh sein eigenes Equipment.

Sowas da:
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Ulrich

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Landbub, da könnten sich die Geister scheiden. Bei den Instinktiv-Schützen ist das Kanten des Bogens nicht ein Fehler, sondern hat Prinzip. Aber darum geht es hier nicht, darum ein Punkt für die Pfeilauflage. Und ich zweifle auch keinen Augenblick daran, dass Bogen und Pfeile zusammen passen, wenn du sie einem Anfänger reichst.
Aber wie ist es, wenn die Betreuung weniger gut ist? Ein Bogen von der Wand in passendem Zuggewicht und drei Pfeile aus der Tonne? Meine Erfahrung: Die Pfeile zu hart, die Vanes kontraproduktiv, weil sie nicht vom Bogen freikommen und den Pfeil nicht stabilisieren. Du nimmst als Reverenz Mitte unterer Rand einer 120cm-Scheibe und die Pfeile versammeln sich in der linken oberen Ecke und stehen wie Wegweiser nach links. Solche negative Beispiele sollten sich -wenigstens zum Teil- schon bei der Anschaffung von Material vermeiden lassen.
Darum meine Idee: Langbogen statt Recurv, Federn statt Vanes.
Wäre weiter froh um diesbezügliche Erfahrungen.


Offline Waldgeist

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Ganz klare Ansage: Natürlich geht es auch ohne Pfeilauflage. Und da Du nach Erahrungen fragst: Habe selbst mit Schülern in
der Heilpädagogik ohne Auflage gearbeitet. Erwachsene Anfänger tun sich nach meiner Erfahrung etwas schwerer, weil sie das Zutrauen zu sich nicht (mehr) haben.
Nur um der Diskussion vorzubeugen: Wer mit einer Auflage beginnen wollte, dem würde ich sie niemals wegnehmen. Erst recht nicht, wenn klar ist, dass "die Reise" in Richtung olymp. Recurve geht. 
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Offline Landbub

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Bei den Instinktiv-Schützen ist das Kanten des Bogens nicht ein Fehler, sondern hat Prinzip.

Sicher! Manche gehen dazu sogar in die Knie. Aber es geht doch um Anfänger. Und die bekommen einen Recurve Bogen, der über die Mitte geschnitten ist und der mit Split Finger geschossen wird. Der Bogen steht gerade, der Blick aufs Ziel ist frei und so kann schön Technik trainiert werden. Ob da der Pfeil passt oder nicht ist nicht so wichtig, auf die 10m Distanz wird er schon den Dämpfer treffen, damit man nicht so oft suchen muss. Meine Anfänger-Bögen für Erwachsene sind die Polaris Holz-Teile mit den weissen WAs von 16 bis 26# und dazu habe ich Pfeile in 31", durchgehend Spine1000. Sind ein wenig steif, aber das mach nix. Erst wenn damit die Technik passt leihen sie sich von einem Händler dann den Bogentyp, wo sie hinwollen mit den passenden Pfeilen. Wer hat schon Langbögen oder Compounds als Verleihmaterial im Verein?
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Offline Landbub

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Ganz klare Ansage: Natürlich geht es auch ohne Pfeilauflage

Und die Kopfhaltung beibt gerade? Meine Erfahrung (viel!) ist, dass Bögen ohne "Schutz gegen das Pfeilrunterfallen" immer dazu führen, dass der Bogen gekanten wird und der Kopf dieser Schräglage folgt. Natürlich ist das ein Art, die man bewusst so wählen kann, hat aber im Technikerwerb bei Anfängern nichts verloren, bei man damit den Azubi schon "brandet" in eine bestimmte Richtung. Es gibt da eignelich nur eine Ausnahme: wenn er genau weiss, dass er Compound schiessen will, fängt man gleich damit an.
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Offline Waldgeist

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Ich kann Dich beruhigen: Bei senkrechter Bogenhaltung ist auch die Kopfhaltung kein Problem. In unserem Verein schießt die Mehrheit olymp. Recurve; da bleibt dir gar nichts anderes übrig, dass auch die Tradis bei uns senkrecht stehen. Das gibt sonst sofort Chaos an bzw. auf der Schießlinie beim gemeinsamen Training.  ;) Und außerdem - von allen Anfängern, die ich an das Bogenschießen heran geführt habe, hat sich m.W. nur einer für `nen Compound entschieden.
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Offline Landbub

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Ich kann Dich beruhigen: Bei senkrechter Bogenhaltung ist auch die Kopfhaltung kein Problem. In unserem Verein schießt die Mehrheit olymp. Recurve; da bleibt dir gar nichts anderes übrig, dass auch die Tradis bei uns senkrecht stehen. Das gibt sonst sofort Chaos an bzw. auf der Schießlinie beim gemeinsamen Training.  ;) Und außerdem - von allen Anfängern, die ich an das Bogenschießen heran geführt habe, hat sich m.W. nur einer für `nen Compound entschieden.

Bei mir noch keiner. Die, die das wollten, kamen mit der klaren Ansage "ich will cp schiessen lernen". Da machts dann eben keinen Sinn zu sagen "OK, aber wir fangen alle mit dem Recurce an". Nur eben wenn man es einem Neuling "erlaubt", den Bogen zu kanten, und aus irgendwelchen Gründen wird das dann kein Instinktivlig, sondern. z.B. ein BB schütze, dann hast viel arbeit, den Kopf dahin zu bekommen, wo er hin muss.
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Ulrich

  • Gast
>> Meine Anfänger-Bögen für Erwachsene sind die Polaris Holz-Teile mit den weissen WAs von 16 bis 26# und dazu habe ich Pfeile in 31", durchgehend Spine1000. Sind ein wenig steif, aber das mach nix.<<

Der Bogen, der mir letzte Woche in die Hände kam, war ein Polaris 26#. Für den habe ich gestern einen 1000er Banditen bestellt, einen befiederten. Dann lag ich da nicht so weit daneben. Für die noch schwächeren Bögen  gibt`s versuchsweise befiederte 1300er-Bleistifte. Vielleicht richte ich da bei der Vereinsleitung etwas aus. Am meisten verspreche ich mir von Federn statt  steifer Vanes. Dazu würde ich gern noch ein paar Meinungen hören. Dann können wir ruhig noch über die einzigrichtige Bogenhaltung abquatschen.





Offline kustg

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Moin, ich kann nur dafür plädieren, etwas mehr Geld in die Ausstattung zu investieren. Bei meinen ersten Besuchen bekam ich jedes Mal einen anderen Bogen, teilweise drei verschiedene Pfeile usw.. Das ist für manche abschreckend. Hat sich bei uns zum Glück seit einiger Zeit geändert.


Offline Gekko

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Hallo,

bei den Bögen bin ich auch beim Holzmittelteil mit geschraubten WA, nicht umsonst zu Tausenden  in diversen Clubs vertreten.

Bei den Pfeilen wäre ich auch eher bei einigermaßen passend gespineten Carbonpfeilen mit 4" Federn. Gibt's auch diverse billige als Fertigpfeil. Die großteils gebräuchlichen Vanes sind meist schlecht geklebt und halten damit auch nicht besser als Naturfedern.

LG
Wolfgang
Man kann nie genug Pfeilchenbeschleuniger haben...


Offline Grizzly

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Na ja, die Vanes sind aber einfacher schneller und billigervzu reparieren.
EINIGERMASSEN passender Spine ist für die ersten Versuche auf 5 bis max 10 völlig ausreichend.
In meinem alten Verein hatten wir nur Easton Jazz. War die billigste und einfachste Variante.
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!