Archers Campfire

Gedanken zum Systemschiessen


Offline Waldgeist

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Moin Landbub,
mittlerweile sind wir ohnehin völlig vom Thema weggekommen. Eigentlich waren wir schon weiter ... Ist es Dir möglich andere Meinungen und auch andere Sichtweisen und Fakten zu akzeptieren? Ich empfehle Dir mal, dass Du Dich ernsthaft mit dem Thema "Intuitives Bogenschießen" befasst. Da gibt es weiß Gott ernst zu nehmende Lehrer, von denen man etwas lernen kann. Dies funktioniert jedoch nur dann, wenn man bereit und in der Lage ist, eigene Positionen und Haltungen infrage zu stellen.
Ohne dies ist jeglicher Versuch des Lernens von vorne herein zum Scheitern verurteilt.
Ganz abgesehen davon haben wir uns an anderer Stelle schon einmal auch in diesem Forum mit dieser Thematik befasst ...
(Bin dann mal weg.)
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Landbub

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Ist es Dir möglich andere Meinungen und auch andere Sichtweisen und Fakten zu akzeptieren?

Meinungen und Sichtweisen natürlich. Fakten ist so eine Sache... ich seh keine.

Ich empfehle Dir mal, dass Du Dich ernsthaft mit dem Thema "Intuitives Bogenschießen" befasst.

?? Ich habe Jahre (überwiegend) intuitiv geschossen und tue es immer noch gerne. Ich sag nur Wurfscheibenmaschine. Lustig, wenn man das alternativ mal mit Visier versicht.

Da gibt es weiß Gott ernst zu nehmende Lehrer, von denen man etwas lernen kann.

Und da simmer wieder. Wie beim FOC Thema. Jemand sagt, und der muss es wissen, weil der trifft gut, dass irgendwas irgendwie ist und kaum einer hinterfragt derartige Themen mal oder geht diese selber mit Überlegungen und praktischen Versuchen an.
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline roscho

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@Landbub: was erwartest du ?
Eine wissenschaftliche zitierfähige Studie zum Thema FOC ?
Die FOC Empfehlungen die ich kenne sind von der Firma Easton - im Tuningguide und von Dr. Ed Ashby.

Ich denke schon das da Untersuchungen dahinter stecken - von Ashby wann man es nachlesen.

Ich weiß -Ashby hat nur bis 30m getestet (Jagd) - Easton aber sicher weiter.
Zum Thema Systemschiessen vs Intuitiv: auch hier gibts meines Wissens nur Jagdbezogene Untersuchungen wie zB die von Jay Kidwell (https://www.amazon.de/Instinctive-Archery-Insights-Revised-English-ebook/dp/B004URRVME)

Ich finde die Diskussion aber ehrlich gesagt etwas müßig weil sie auch auf persönlichen Vorlieben und Zielsetzungen beruht.
Vielleicht will ein Primbogenschütze ja gar kein System erlernen?

Und jemand der sich mit historischen Warbow/Koreanischen/Osmanischen Schießen auch nicht ?

Ich finde jeder sollte sich dem widmen was IHM Spaß macht - ein ABER hab ich doch noch: es sollte nicht gesundheitsschädlich bzw gelenkschonend sein (das gibts nämlich bei allen Spielarten des Bogenschiessens)


Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Dünül

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Du hast recht, ohne Kontext kann man das falsch versehen.

Also: Es gibt für unsere Art des Bogensports (das schließt das berittene Reiten z.B. aus) eine allgemein anerkannte Körperhaltung und -motorik, die dem Treffen zuträglich ist. Dafür gibts viele Erklärungen, momentan nennt man es das Technikleitbild und davon aubgeleitet, das Positions-Phasen-Modell. Letzteres ist sehr auf Scheibenschützen zugeschnitten, das Technikleitbild, welches vom festen Stand über "Hüfte-über-Knie-über-Sprunggelenk" und das T der Schultern bis hin zum festen Block bzw. Anker einfach die motorisch sinnvollste Körperhaltung beschreibt, ist für alle Bogenarten, die wir schiessen, anzustreben.

Auf einem Treestand geht das ganz hervorragend, solange man locker in der Hüfte ist, durch eine Astgabel mit ordentlichem Stand auch, nicht jedoch knieend oder gar liegend. Da müssen Deine Kinder schon am verhungern sein, dass Du auf dem Bauch liegend versuchen würdest einen Hasen zu treffen.

knien ist sehr wohl brauchbar. auch jagdlich. das liegen ist dann etwas "anderes"^^


So - und das ist der Mist! Und dabei bleibe ich auch. Wenn man nicht ordentlich stehen kann, und das aufrecht, so würde man sich auf der Jagd einen anderen Platz suchen. Entsprechend sind künstliche Beschränkungen wie das Stehen unter (!) einem Jägerstand, so dass man mit dem Bogen bei normalem Stand oben anschlägt, leine "witzigen Trick-Schüsse", sondern einfach nur Mist. Da bringst deinen Padawans jeden Samstag wieder das wichtigste bei und dann aufm Turnier ists dann ganz anders. Mega Mist.


Offline ßimon thumb

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Hier prallen wieder 2 Dinge aufeinander, die nicht aufeinanderprallen bräuchten.
Wenn man am 3D Bogenschießen schätzt, dass man durch ein schönes Gelände flaniert, Pfeile schießt und dabei zu sich findet, braucht man selbstverständlich kein System schießen. Es würde mich sogar wundern, wenn das diesem Zweck nicht entgegenwirkt.
Wenn man am 3D Bogenschießen schätzt, dass man optisch ansprechende, teils fordernde Schüsse mit erstmal unbekannter Entfernung und Höhenunterschieden vorfindet; und sich dann freut, weil man trotzdem getroffen hat ... dann ist Systemschießen einfach nur hilfreich. Es ist halt ein anderes Gedankenwerkzeug für eine andere Aufgabenstellung.

Und fürs 3D-Schießen um des Treffens willen braucht man auch keine >16% FoC, 45+lbs, selbstgemachte Cordovantabs, Bögen ohne Carbon, Holzpfeile, Daumenringe, Crestings und den ganzen anderen Kram der Spaß macht. Wenn man auch mit dem Drumrum Spaß haben mag sind die natürlich sofort wieder interessant.


Offline roscho

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So sehe ich das auch, Simon.

Oder ein anderes Beispiel: jemand der aus Freude und/oder für die Gesundheit eine Runde läuft wird das Ganze anders sehenals ein leistungsorientierter Läufer der Wettkämpfe bestreiten will.

Beide sollten aber eine nichtschädigende Technik haben.



Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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Offline ßimon thumb

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Jo. Eine nichtschädigende Technik schädigt nicht Einem.

 :unschuldig:
*Phrasenschwein füttern geht*


Offline stöckchenschubser

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Zitat
für mich geht die Frage genau darum, dass ich eine Liste der Tiere und deren Breite habe, weil ich wissen möchte, ob man damit wirklich die Entfernung so gut schätzen/rechnen/ermitteln kann, dass es einen Vorteil bietet.Ob das sinnvoll ist - weiß ich noch nicht


Einer solchen Liste bedarf es nicht, es gibt genügend Möglichkeiten die Entfernung zu messen,
auch ohne Tiere, die auch nicht unbedingt sicher wäre, sobald ein Tier schräg steht usw.
Ich hatte mal einige PDF zu dem Thema gepostet, kamen zwar aus dem CP Bereich,
änder ja aber nichts am Prinzip.

Anstatt sich Tiere einzuprägen (Liste dabei zu haben wäre ja nicht erlaubt) wäre es einfacher sich an Bäumen zu orientieren,
oder an Geländegegebenheiten, Fernglas ist dabei hilfreich.
Letztendlich schießen wir doch alle eine Art System, und wenn es nur die unbewusste Abgleichung aller optischen Reize ist,
bis das Bild in sich stimmig ist. gerade wer im Anker noch mal nachkorrigiert, weil ihm zu tief erscheint.
Allein die Tatsache, dass ich den Bogen übers Ziel hebe, weil ich weiß, dass es über meinem Nullpunkt steht,
auch ohne gemessen oder bewusst geschätzt zu haben.

Das hat auch alles nichts mit Schummelei oder sonst was zu tun, der Jäger, auch dessen Ursprung wir uns ja so gerne berufen,
hat die Strecke am Ansitz in der Regel genaustens vermessen, der weiß genau wie viele Meter es sin,
wenn das Viech am Brombeerstrauch steht.

Ich selbst, und ich denke jeder Andere, schieße um zu treffen wäre dem nicht so, bräuchte ich weder Scheibe noch
Markierungen für die Punkte. Ich kenne keinen der einfach nur auf einem leeren Dämpfer ballert, einfach nur um
mal 3 Dutzend Pfeile geschossen zu haben.
Selbst wenn ich am Stand stehe und den Halbautomaten lade für Steel, und es echt Munvernichtung ist,
geht es doch ums Treffen, auch wenn es ein Vielfaches unpräziser ist, wie mit nem KK auf 100 Meter auf Ringe.
Ist wie die Wurf- oder Rollscheiben im vergleich zu FITA Runde, trotzdem geht es letztendlich ums Treffen.

Wie gut man treffen, und was man dafür in Kauf nehmen will, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden.
Und wer behauptet, das Präzision und entsprechendes Schießen keinen Spaß macht?
Ich habe so ziemlich alles probiert was es im Bogensport in dieser Hinsicht gibt, alles hat auf seine Art Spaß gemacht,
letztendlich bin ich aber bei dem geblieben mit dem ich am besten zu recht komme.
Das heißt nicht mehr Treffer, aber ich fühle mich gut dabei, und darum und nur darum geht es.

Warum habe ich immer wieder das Gefühl, dass gerade bei Tradis, die doch die Individaulität so sehr schätzen,
das zugestehen selbiger bei denen die es anders machen, irgendwie auf der Strecke bleibt.

Zu Ästen und freiem Schusskanal darf eigentlich nur eines zählen, die Sicherheit.
Man ist niemals allein im Wald, auch nicht bei Turniere, es können immer Kinder, Wanderer
und andere Naturliebhaber unterwegs sein. Und die dürfen das, der Wald ist nicht gesperrt.
Hier einfach bewusst unkontrollierbare Abpraller und Querschläger in Kauf zu nehmen,
war nie im Sinne des Erfinders.
Abgesehen davon, dass auch die Versicherung gerne mal eben abwinkt, wenn es um Schadensregulierung geht.

Es gibt aber auch bei tricky Schüssen immer die Möglichkeit beides zu beachten und miteinander zu  verbinden.
« Letzte Änderung: Juli 15, 2018, 10:26:06 Vormittag von stöckchenschubser »


Wolverine

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@ stöckchenschubser : der Jäger, auch dessen Ursprung wir uns ja so gerne berufen,
hat die Strecke am Ansitz in der Regel genaustens vermessen, der weiß genau wie viele Meter es sin,
wenn das Viech am Brombeerstrauch steht.

woher nimmst du dieses Unwissen?

im höchsten Fall und das wird mehr als selten gemacht, ist die ideale Schußentfernung mit einem Markierungsband gekennzeichnet, mehr aber auch nicht denn ein guter Bogenjäger kann seine eigene Wohfühlentfernung sehr wohl schätzen, denn  auf diese trainiert er ja mehr als genug. Meine Bitte daher, schreib nichts über Dinge von denen du überhaupt nichts verstehst.

Gruß
Wolverine


Offline stöckchenschubser

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Zitat
@ stöckchenschubser : der Jäger, auch dessen Ursprung wir uns ja so gerne berufen,hat die Strecke am Ansitz in der Regel genaustens vermessen, der weiß genau wie viele Meter es sin,wenn das Viech am Brombeerstrauch steht.woher nimmst du dieses Unwissen?
[/color]

Aus der Erfahrung des dabei seins.

Du musst nicht glauben alles zu wissen, vor allem was andere sehr zuverlässige Jäger machen oder nicht machen.
Denn die wussten und wissen sehr wohl was sie taten und immer noch tun.
Eigentlich solltest du wissen, dass Schätzen nichts anderes als ausmessen ist, genau wie das Fokussieren mittels Paralaxenausgleichs.
« Letzte Änderung: Juli 15, 2018, 12:06:59 Nachmittag von carpe noctem »


Wolverine

  • Gast
Zitat
@ stöckchenschubser : der Jäger, auch dessen Ursprung wir uns ja so gerne berufen,[/size]hat die Strecke am Ansitz in der Regel genaustens vermessen, der weiß genau wie viele Meter es sin,wenn das Viech am Brombeerstrauch steht.woher nimmst du dieses Unwissen?[/color]


Aus der Erfahrung des dabei seins.

Du musst nicht glauben alles zu wissen, vor allem was andere sehr zuverlässige Jäger machen oder nicht machen.
Denn die wussten und wissen sehr wohl was sie taten und immer noch tun.
Eigentlich solltest du wissen, dass Schätzen nichts anderes als ausmessen ist, genau wie das Fokussieren mittels Paralaxenausgleichs.



Du darfst das ruhig in einer lesbaren Schriftgröße schreiben, schätzen ist ausmessen, jetzt machst du dich aber mehr als lächerlich.
Das bestätigt meine Aussage , Ahnung ist bei dir keine vorhanden.

Daher nimmst du gerne das von Anderen geschriebene gerne auseinander und setzt es nach deinem Gusto wieder zusammen, so dass die eigentliche Aussage verändert wird das istv schon ein sehr armseliges Verhalten.

ich kenne bestimmt mehr traditionelle Bogenjäger als dir lieb ist und von denen wird nichts vermessen, das machen nur die Composter in Europa, weil sie sonst mit ihren Pins nicht klarkommen, die, die damit klarkommen brauchen das nicht.
« Letzte Änderung: Juli 15, 2018, 11:49:37 Vormittag von Wolverine »


Offline carpe noctem

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  • Moin :-)
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Ich war mal so frei und habe die Schriftgröße für alle lesbar gemacht
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline Landbub

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der Jäger, auch dessen Ursprung wir uns ja so gerne berufen,

Auch hier würde ich gerne widersprechen. Viele machen das, klar. Und die alten Geschichten kennt jeder, wie die US Boys die Zeit wischen den Hunting Seasons überbrückt haben, dazu eben den 3D Sport erfunden haben. Aber das ist lange her.
Ähnlich dem Biathlon hat sich das längst verselbständigt und die Verbände tun ihren Teil dazu, das Image von der Jagd hin zum Sport zu biegen: Kein Camo, die Terminologie ändert sich, "Kill-/Vitalzonen" gibt es nicht mehr, sie  heissen "Trefferflächen" und ich erkenne den Trend, dass man bei Zielen von Real-Nachbildungen abweicht, hin zu Phantasy-Zielen (der Schwammerl, der Gremlin im Ei, die Mülltonne ...), um sich hier eben noch stärker abzugrenzen und damit den Sport jegliche erkannbare Verwandschaft zur Jagd oder gar Rambo zu nehmen. Für mich geht damit eine klare Abgrenzung zum Feldbogensport verloren, der, interessanterweise, anders als der boomende 3D sport, unter Nachwuchsproblemen und fehlender Trainingsmöglichkeiten leidet.

Von den Nachwuchsschützen assoziieren die wenigsten 3D mit der Jagd. Würde man sie aber vor die Wahl "3D oder Feldscheiben im Wald" stellen, wäre die Entscheidung aber dennoch klar Richtung 3D.
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Offline Landbub

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Composter

Kann man sowas nicht einfach bleiben lassen?
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