Archers Campfire

Bogenlänge ?


Offline vielevielegoldene

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hallo,

die Bogenlängen sind ja grob bekannt rel zum Auszug. Mal überdacht, schießen wir mit 61 cm Auszug tatsächlich einen 64er Bogen, also 23er Mittelteil mit 66er Wurfarmen bzw. wo hört die untere Grenze des Auszugs der 66er Bögen auf, bei 64 cm ?

Ansich schießt sich ein etwas längerer Bogen aber auch schöner (?)

 :pop:


Offline Gartenpinguin

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Also wenn ich das richtig verstehe suchst Du für die Kombination eines 23" Mittelteils und 66" Wurfarmen das UNTERE Limit, wo der Bogen anfängt "gut zu performen"?
Ich würde dann auch mal davon ausgehen, dass es sich um einen klassischen Recurvebogen handelt?
Was Du wissen willst, ist ab wann (geometrisch/physikalisch) betrachtet, der Bogen anfängt ordentlich zu arbeiten?


Meine (sehr subjektive und persönliche) Meinung:

Für Effizienz:
Bei einem 24 Zoll Auszug und einem Bogen wie oben beschrieben (64") fangen die Wurfarme erst an zu arbeiten.
Selbst schieße ich mit 30,5" Auszugslänge einen 60" langen Bogen und bin noch ein paar Zoll vom Stacking entfernt. Für mich hat sich die Regel 2:1 bewährt (Bogenlänge = 2x Auszugslänge). In der Literatur hat sich für Anfänger die Regel Bogenlänge = 2,5x Auszugslänge etabliert. Das hat aber nichts mit Performance zu tun, sondern dass es sich "angenehm" anfühlt.
Bei 64 cm Auszug (24 Zoll) würde ich am Anfang eher zu Bögen greifen, die 58-62 Zoll Gesamtlänge haben. Mit mehr Erfahrung würde ich bis 50" runtergehen.
Andernfalls wäre der Recurve... verschenkt. Er arbeitet nicht und bringt einem nichts. Das Gesamtsystem wird unruhig, schwingt nach ("schwabbelt rum") und die Pfeile fliegen recht langsam.


Für "angenehmes Schießen":
Je länger der Bogen wird, desto weicher und angenehmer lässt er sich schießen. Das geht aber auf Kosten der Pfeilgeschwindigkeit, weil der Recurve immer weniger zum Arbeiten kommt.
Da ist einem nach oben also kein Limit gesetzt.


Bei Deiner Kombination würde ich spontan sagen, dass der Bogen bei 28-32" Auszugslänge gut arbeitet.
Wenn Du Anfänger bist, würde ich das erstmal so lassen.
Wenn Du schon länger schießt und mehr Performance willst, so glaube ich, dass der Bogen ruhig kürzer sein könnte, damit er besser die Pfeile wirft.


Gerne können aber sich ein paar Profis da zu Wort melden.


Wenn Du es am Ende ganz genau wissen willst, so brauchst Du ein Diagramm, welches die Pfeilgeschwindigkeit oder das Auszugsgewicht über die Auszugslänge anzeigt. Bei einem Recurve ist das für gewöhnlich eine abgeflachte, schräge S-Kurve. Der Punkt ab dem die Wurfarme anfangen zu arbeiten, ist ungefähr bei dem Wendepunkt der Steigung und endet da, wo das Stacking beginnt.


Offline carpe noctem

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Also ich habe 31" Auszug und Bögen von 54-72" Länge.
Alles verschiedene Bauformen, wobei meine Wohlfühlzone bei 62-64" bei Hybrid  und Jagdrecurve liegt. Bei deinem doch recht kurzen Auszug sind Recurve Bögen von über 60" Länge meiner Meinung kaum in den effektiven Wirkungsbereich zu bekommen.
Aber das ist abhängig von Bauform des Mittelteils und der Wurfarme. Klassische Recurvearme haben einen anderen Wirkungsgrad als zum Beispiel Uukha Wurfarme. Vom Materialmix mal ganz abgesehen.
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline perkolat

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58-64“ reichen eigentlich immer bei einem klassischen Recurve.


Offline Grombard

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    • Bogenbau Joachin Seeliger
Du sprichst von ILF, nehme ich an.

Also ein 23" Griffstück mit Short Wurfarmen, also einen 64" langen Bogen.

Wo sind die 64cm gemessen?
Ab Griffmulde?
Oder bis Vorderkante Griffstück?

Mit Short Wurfarmen sollte das schon vernünftig arbeiten.
Kürzer würde wahrscheinlich auch funktionieren, macht aber nicht zwangsläufig Sinn.
Beim ILF kann man ja über die Länge der Wurfarme die Effizienz auf verschiedene Auszüge anpassen, was du mit den Short ja machen würdest.
Aber je kürzer der Bogen, umso unruhiger das System.

Aber am besten in einem Bogenladen mit gutem Sortiment fahren, mal 2-3 verschiedene Griffstücke mit Short Wurfarmen schießen und schauen was sich gut anfühlt und präzise arbeitet.
irgendwas is ja immer


Offline vielevielegoldene

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Ja, ILF, Metall und Barebow,
der Jagdbogen hat da wahrscheinlich ganz andere Wirkungsgrade

---> was sich gut anfühlt und präzise arbeitet

das ist rasch schwer zu beurteilen, da man dummerweise je Länge die Lbs ändert, und dann fühlt es sich wieder ähnlich an :)


Offline Grombard

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    • Bogenbau Joachin Seeliger
Für das kürzere Griffstück natürlich schwächere Wurfarme nutzen, so dass auf den Fingern die selben # herauskommen.

Und ja, traditionelle Bögen haben in der Regel nur eine Länge an Wurfarmen.
Dadurch ergeben sich dann Empfehlungen für sehr kurze Bögen für kurze Auszüge.
Ist für ILF aber Käse, da man dort ja das Setup vernünftig auf seine Auszugslänge anpassen kann.

Aber wie gesagt: am besten in ein qualifiziertes Fachgeschäft fahren, dass sich mit der Thematik Barebow auskennt und entsprechend auch ein breites Angebot vorhält und beraten lassen und testen.

Oder die Frage in einem entsprechenden Forum stellen.
irgendwas is ja immer


Offline Waldgeist

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  • Nordlicht
Auch ich habe mich beim Kauf meiner Bogen - übrigens inzwischen nur noch sog. Einteiler - nach ganz schlichten Gesichtspunkten wie Nutzungs- und Einsatzvariablen ausgerichtet. Dabei bewege ich mich im Bereich von 62" bis 68" d.h. Recurve/Hybrid/Langbogen.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero