Archers Campfire

Trefferlage zu hoch


Offline Parabel

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Liebe Bogenschützen, als Intuitvschütze brauche ich Eure Hilfe zu folgendem Problem:

Ich schieße nun seit ca 2,5 Jahren Bogen und bis vor 6 Monaten war ich eher ein Snapshooter. Wenn der Finger den Mundwinkel berührte, habe ich in Sekundenbruchteilen gelöst. Ich will auch nicht abstreiten, dass das Zuggewicht (begonnen mit 24 Pfund, jetzt 35 Pfund) für den Anfang noch zu hoch war. Und es könnte auch sein, dass ich teilweise nicht ganz am Ankerpunkt war. Aber es funktioniere ganz gut. Ich war zufrieden.

Dann hab ich mir gesagt: "Jetzt mach mal richtig."

Seitdem stehe ich etwas länger im Anker und halte ordentlich nach usw. Seitdem liegen die Treffer zu hoch und bei kleinen Zielen schieße ich drüber weg. Ist ja auch logisch, wenn man bedenkt, dass ich vermutlich etwas weiter ausziehe.

Das Problem ist, es stellt sich keine Besserung ein. Ich dachte, ich gewöhne mich irgendwann daran und halte nach etwas Übung tiefer aber die alte Einstellung scheint sich so in meinem Gehirrn verfestigt zu haben, dass ich immer noch zu hoch halte. Gerade wenn ich mir viel Zeit lasse, mich konzentriere und versuche den Bewegungsablauf perfekt zu machen, halte ich garantiert zu hoch.

Wie kann ich mein Gehirn umpolen? Ich möchte gerne trotz längerem Anker tiefer schließen.

Beste Grüße!
Bastian


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
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Lieber Bastian,

wenn du wirklich ein Instinktiver wärst, würde sich das ganz von alleine mit 2-3x schießen gehen, ganz von alleine einstellen.
Ist bei mir zumindest so wenn ich einen Bogen wechsle.
Manche gehen da doch etwas anders und ich hab mal hier und da beim Wechsel hoch- oder tiefschuss.
Aber bei den meisten Bögen die ich nutze gleicht sich das schon bei der ersten Runde von selbst aus.

Vielleicht lässt du den Blick schon über den Pfeil schweifen und dadurch ausgleichst?

Also überdenke mal wirklich, ob du den Fokus echt nur auf den Muckenschisspunkt des Ziels brennst?
Denn mehr muß für deine optische Enstellung bei instinktiv nicht wirklich mehr zu sehen sein.  :GoodJob:
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline roscho

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Üben üben üben ...

und als Tipp: wenn du die Möglichkeit hast auf eine Scheibe/einen Würfel zu schiessen, drunter fokussieren, bewusst zu tief schiessen dann sollte der Pfeil im richtigen Bereich treffen.

Das Hirn merkt sich dann die Position Handhaltung <> Trefferlage

Wenn dann die ersten Pfeile zu tief einschlagen, noch etwas üben und dann ist es abgespeichert ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Marcus

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Ich nehm mal an, dein Nockpunkt stimmt. Ansonsten würde ich dir auch zum Training auf eine Scheibe raten.


Offline helmut10

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Wie schon geschrieben: üben, üben und wieder üben........und das am besten auf einen Pfeilfang ohne  (Ziel-)Scheibe. Ein Punkt (Scheibennagel oder aus Kreppband) genügt.

Und nicht entmutigen lassen.....nach den ersten 10.000 Pfeilen wirds garantiert besser.



Offline lakeshooter

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  • Das Leben ist zu kurz für nur einen Bogen!!
Was erhoffst du dir denn vom längeren Anker?

Meine Frage zielt darauf, wieso du überhaupt was umstellen willst, wenn du nach deiner Aussage vorher zufrieden warst und es gut funktioniert hat?



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Offline Parabel

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Hallo. Zunächst einmal vielen Dank für die vielen Antworten.

Von dem längeren Anker hatte ich mir eigentlich erhofft besser zu werden. Ich hatte mal gelesen, dass das "Zielen" noch gar nicht fertig ist, wenn man so schnell löst. Und ich hatte die Kraft den Bogen zu halten und wollte nun selbst entscheiden, wann gelöst wird und nicht mein Unterbewusstsein.

Wenn ich die Antworten so ansehe und drüber nachdenke muss ich auch Stringwistler Recht geben: Das was ich da mache war mal intuitiv. Jetzt ist es so, dass ich im Anker stehe und denke: "Der Schuss eben war zu hoch, also tiefer halten." Das ist nicht mehr intuitiv. Kopf ausschalten wäre angesagt aber das ist schwierig. Das hab ich mir ganz schön versaut.

Ich befürchte da hilft wirklich nur jede Menge üben. Oder ich muss mal ne Pause machen und sehen ob ich die "Einstellung" vergesse.

Grüße!
Bastian


Offline roscho

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Also Ankerdauer und "intuitiv" schiessen schliessen sich (auch wenn es oft so behauptet wird) nicht aus !

Nicht nur Snapshooter schiessen intuitiv .. (das musste mal raus)

Ein intuitiver Schütze schiesst dann wenn sein "Zielbild", seine "Zielumgebung" für Ihn passt. der eine schneller, der andere braucht eben etwas länger bis sein "Zielcomputer aka Gehirn" das OK gibt.


Und nach dem Schuss zu reflektieren ist sicher auch nicht verkehrt, und Kopf ausschalten geht gar nicht, den braucht der "Intuitive" Schütze ebenso wie der "Systemschütze" - der eine unbewusst, der andere bewusst.

Hand-Augen-Koordination muss eben geübt werden.

in der Archery Academy haben wir das mit Superpunkttraining gemacht.

Ein roter Punkt auf eine Scheibe und drauf schiessen.

Je nach Trefferlage dann eben auf einen einen Punkt   daneben fixieren und solange dorthin schiessen bis die Trefferlage dorthin wandert - am Anfang eben BEWUSST (bei dir) etwas tiefer damit das UNTERBEWUSSTSEIN die Relation erkennt und trainiert.

wollte nun selbst entscheiden, wann gelöst wird und nicht mein Unterbewusstsein.


Lösen sollte immer im Unterbewusstsein und spontan erfolgen, unabhängig von der Ankerdauer .. aber FERTIG sollte das Zielbild eben sein ..
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline arcodivetro

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Ich befürchte da hilft wirklich nur jede Menge üben. Oder ich muss mal ne Pause machen und sehen ob ich die "Einstellung" vergesse.
Ja, beides. Und nochwas: Bisher hattest du ja vielleicht keinen stabilen Anker. Nun musst du den erst finden, da kann es um Millimeter gehen (Zeigefinger am Mundwinkel, Mittelfinger am Mundwinkel, Mundwinkel zwischen diesen beiden Fingern, Jochbein? Leitfeder und Nase? Daumen? etc. etc.). Und wenn du das nach vielem Wiederholen gefunden hast, dann an der Scheibe (oder Kreppband etc) weiter üben. Wichtig ist letztlich Lösen ohne (Nach)Denken, dann hast du's. "Musst halt tiefer zielen" wäre jedenfalls der falsche Rat - geradezu Häresie in der heiligen Lehre der Intuitiv-Aposteln (ich bekenne mich ja auch dazu  :schuldig: )
Also, wird schon werden, wirst auch nicht 10000 Pfeile brauchen (1000 aber schon) ;)

Tante Edit meint, roscho hat's mittlerweile viel fundierter geschrieben :yes:
« Letzte Änderung: Februar 20, 2023, 03:39:19 Nachmittag von arcodivetro »
... und alle ins Blatt! A.D.Vetro


Offline basti

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Eigne dir auf alle Fälle einen reproduzierbaren Schussablauf an.
Ggf. muss du mehr Umstellen als "nur" anders bzw. überhaupt zu Ankern.

Trainiere den dann solange bis dieser absolut sitzt.
Dabei darfst du dich auf keinen Fall auf das Trefferbild konzentrieren. Am besten sogar auf ein Scheibe ohne Auflage schießen, da "zielen wollen" zu sehr ablenkt.
Am besten ist es, wenn du diesen Ablauf auch in Phasen unterteilen kannst wie z.B. Stand, Ausgangsstellung, Vorauszug, (Voll-)Auszug, Anker, Nachhalten o.Ä

Dir muss auch klar sein, sobald du was am Schussablauf änderst, wird zu 99% dein Trefferbild darunter leiden.
Sitzt der Ablauf, kommt das Treffen dann nach genügend Übung auch wieder.
Wie schon erwähnt, geht das dann auch recht schnell wieder, wenn du z.B. mal den Bogen tauschst; das bedarf dann nur einer kurzen Umstellungsphase.
« Letzte Änderung: Februar 20, 2023, 04:02:42 Nachmittag von basti »


Offline stöckchenschubser

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  • Widerstand ist zwecklos.
Bogenschulter hoch, bzw. der Bogenarm kriecht durch den jetzt längeren Anker nach oben.
Merkt man nicht unbedingt selbst.





Offline Landbub

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Ein längerer Anker ist auch für Instinktivlinge von Vorteil, man macht sich damit die konstante Auszugslänge bewusst und dadurch immer gleich. Snapshooting ist witzig, aber vom Auszug her unpräzise, was bis vielleicht 15m egal ist, aber danach deutlich wird.

Wenn du nicht auf Scheibe trainieren kannst, dann versuch doch einfach mal, dem Ziel in den Bauch zu schießen oder dem Murmel in die E... du weisst schon... halt ne gute Handbreit tiefer treffen zu wollen. Jetzt hätte ich fast "zielen" gesagt.

Alternativ stelle auf 3under um, dann sollte es wieder passen :-)

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Offline Stringwistler

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Auf keinen Fall jetzt auch noch auf 3 Unter umstellen, sann hast die Kathasrophe vorprogrammiert, glaub mir ich weiß wovon ich rede. Hatte Sa jetzt volle 2 Jahre meine Schwierigkeiten damit bis ich wieder mal Tiere über 30m regelmäßig getroffen hab. Du deckst da sehr schnell dein Ziel mit der Bogen Hand ab.

Also auch auf einen Punkt gucken der tiefer liegt, löst nur kurzzeitig dein Problem und ändert nix dran.
Praktice... practice... practice... ist da das einzige was hilft, dann kommt es vielleicht mit Glück schon nach einigen 100 Schuss.
Was kurzfristig hilft, sind etwas mehr FOC, dadurch schießt du schon automatisch etwas tiefer, wenn du damit dann mittig sitzt, auf deine anderen Pfeile umstellen, dann ist es nicht ganz so grass, dauert haber halt wegen der 2 Sprünge etwas länger... 😄 👍🏻
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Offline Landbub

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Man könnte auch einfach schauen, wo die Pfeilspitze auf dem Ziel ist und diese um den Abstand, den man drüber schießen, nach unten korrigieren. Ist dann so semi-instinktiv, führt aber schneller ins Ziel (i.w.S.d.W.)
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Man könnte auch einfach schauen, wo die Pfeilspitze auf dem Ziel ist und diese um den Abstand, den man drüber schießen, nach unten korrigieren. Ist dann so semi-instinktiv, führt aber schneller ins Ziel (i.w.S.d.W.)

das ist gar nix mehr instinktiv.... so bald du die Spitze wahrnimmst, ist es zielen.... ;)
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