Archers Campfire

Trefferlage zu hoch


Offline Thom

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Hallo Bastian,

ich liege auch gerne zu hoch.

Denke das kommt vom Zuggewichtwechsel 2016 - heute
30, 36, jetzt 40 lbs
Gehirn denkt noch Tier ist weit weg brauche etwas drüber, meist ganz leicht über Rücken.

Weg bekomme ich das, durch üben mit dem roten Punkt oder kleine Luftballons auf dem Kill
und
walk ups
von sinnvoll nah dran, getroffen, 5 Schritte weiter entfernen nach Treffer, wieder 5 Schritte zurück usw.
Abstände zwischen den Treffern kann man auch vergrössern, je nach dem welche Tiergrösse man übt.
Das Gehirn lernt die Distanzen du bekommst positive Rückmeldungen.

Das wichtigste kommt leider instinktiv am Ende
nach dem das technische durch ist , nur noch auf den Zielpunkt schauen, und sich vertrauen


« Letzte Änderung: Februar 20, 2023, 07:13:50 Nachmittag von Thom »
Viele Grüße Thomas
DerBow Victor 40#
Jens Rayden 36# 40#
Juro Landbogen 32#, Bodnik Longbow 40#


Offline arcodivetro

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Bastian, wenn du ernsthaft den Weg des Intuitiven suchst, dieser Weg ist steinig, dann ist jede Umstellung vorerst ein Rückschlag. Wem sagst du das.
Aber vergiss die Pfeilspitze und vorerst auch die Zielscheibe, arbeite an Atmung, Auszug, Anker, und natürlich an einer guten, somit richtigen Körperhaltung! Da ist der Weg der "Systemschützen" (ich meine das nicht abwertend, habe aber keinen anderen Begriff) ja noch der gleiche. Ich vermute, beim Visieren (no na!) und Lösen beginnt die Wegscheide (Klicker? wozu ...).  Dennoch habe ich von meiner Trainerin viel Technik gelernt und lerne noch weiter. Aber meinen Weg zum Licht geht sie halt nicht, dafür gewinnt sie Turniere. Ich gehe hingegen in den Wald und schieße auf Gummitiere (oft treffe ich sie auch). Es gibt ja viele Wege ;)
... und alle ins Blatt! A.D.Vetro


Offline BowLaw

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2,5 Jahre schießen, dann vor 6 Monaten umgestellt - ok.
Das heisst, dein Gehirn hat erstmal (mindestens) 2 Jahre das "Schnellschießen" verinnerlicht.
Und da bist du dann ab einem gewissen Zeitpunkt nicht weiter gekommen.
Das ist normal (wobei es auch anders sein kann) in der Regel.
Jetzt bringst du deinem Gehirn das "Langsamschießen" bei.

Es reagiert nicht sofort - das ist ja auch kein Wunder.

Dein Vorteil jetzt (wenn es denn einer ist) ist, dass du einen reproduzierbaren Aufbau machen kannst der natürlich fehlerbelastet ist - hängt die Schulter nach oben/unten, stimmt die Rückenspannung, macht man das Release richtig usw. .

Erstmal klingt das nicht nach einem Vorteil sondern einem Nachteil, da so viele Fehlerquellen vorhanden sind.
ABER: Fehlerquellen kann man ausmerzen wenn man sie richtig trainiert und jemand drüberschaut.
NICHT ausmerzen kann man Fehlerquellen beim "ballern", da da jeder Schütze seinen eigenen Stil hat und man ihm natürlich nicht sagen kann was er nun verkehrt macht oder nicht.

So die Theorie.
Theoretisch bin ich gut.
Beim Treffen nicht  :upsidedown:.


Offline Daniel124

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... Ich möchte gerne trotz längerem Anker tiefer schließen. ...


Da hat sich bestimmt die Höhe der Zughand geändert seit dem festen Anker. Ankere etwas höher, da kann ein halber Finger breit reichen.

Und wenn du wirklich intuitiv schießen willst, dann hör auf zu hirnen. Intuitiv = nach Gefühl. Man kann Gefühl nicht hirnen. Und auch nicht er-lesen. Und auch nicht von einem Trainer lernen.

Viel Spaß!
Never give up


Offline Kreta

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Meistens ist es eine höhere Schulter, oder aber die Verteilung des Zuggewichtes auf den Zugfingern hat sich geändert, oder auch der Druckpunkt am Bogen.

Es macht Sinn erstmal die Zugfingerverteilung zu beachten und eine zu finden, die einem liegt und die man wiederholen kann. Des weiteren ist zu klären, ob der Druckpunkt immer gleich ist und eventuell mit einem Video, ob deine Schultern nach oben wandern, oder du eventuell den Oberkörper nach hinten neigst.

Lg


Offline Parabel

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Hallo.

Nochmals vielen Dank für die vielen Antworten, Tips und Hinweise. Jetzt habe ich erstmal ordentlich "Hausaufgaben" zu erledigen und hoffe, dass das Wetter und die Trefferlage bald wieder besser werden.

Was ich aber jetzt schon mit Sicherheit sagen kann ist, dass es keinen Weg zurück zum Schnellschießen gibt. Das habe ich ausprobiert und festgestellt, dass das totaler Murks wird. Es geht also nur nach vorne. Ich werde berichten.

Grüße!
Bastian


Offline Ulrich

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Da ist eigentlich schon alles gesagt, was man an guten Ratschlägen erteilen kann.

Ich sag`s einmal so (aus eigener Erfahrung): Längeres Ankern stellt höhere Anforderungen an Stabilität und Haltung (Kräftedreieck). Dazu muss die Rückenspannung nicht nur aufgebaut, sondern im Anker erhöht werden. Selber arbeite ich jetzt mehr als ein halbes Jahr genau daran und bin immer noch nicht ganz durch. Ab und zu falle ich in die alten Fehler zurück, mit dem Ergebnis, dass der Pfeil zu hoch fliegt: Die Kombination von meiner Snap- Shooter-Technik mit Ankern.
Ich bin auch der Meinung, das die Instinkte da nicht darunter leiden. Im Gegenteil. Arbeiten an der Technik wirkt sich auch auf die Qualitäten als "Snäpper"  aus. Wenn ich das Ankern bewusst etwas verlängere, verschiebt sich die Chose bei grösseren Distanzen in Richtung Split Vision ----> mehr Kontrolle, grössere Sicherheit.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Tom der Badner

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  • Ist Sie es wert? Wert für Sie zu sterben ?.... Ja
Hallo Bastian,

hab dir eine kleine Skizze für dein Training gemacht:

Das blau hinterlegte soll die Scheibe darstellen. Nehme Klebeband und klebe einen Streifen waagerecht auf die Scheibe.  Dann schieße immer ein paar Pfeile (kannst beliebig viele machen) auf die Linie. Fokus nur die Linie. So wie mit dem Pfeil angedeutet von links nach rechts ( oder umgekehrt).  Fange mit 15 Metern Entfernung an, und erhöhe in 5 Meter Schritten auf 50 Meter. 
(Die gelben Kreise sind fiktive Einschlagpunkte der Pfeilspitzen)

Bei rechts links Abweichungen nimmt man den Klebestreifen senkrecht.

Gruß Tom
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey


Offline Sampera

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Gerade wenn ich mir viel Zeit lasse, mich konzentriere und versuche den Bewegungsablauf perfekt zu machen, halte ich garantiert zu hoch.

Also wenn ich mich auf den Bewegungsablauf konzentriere kommt auch nur Mist raus. Denke das sind zu viele Kleinigkeiten gleichzeitig die zum perfekten Schuss führen. Auf die kann man sich nicht alle gleichzeitig konzentrieren.

Heißt für mich. Der Ablauf muss im Unterbewusstsein sitzen.

Ergo: Wenn ich merke, dass sich ein Fehler eingeschlichen hat konzentriere ich mich auf den, bis es wieder passt und pfeife auf das Ergebnis.

Erklärt jetzt natürlich noch nicht warum Du ?immer? zu hoch schießt.

Schießt du intuitiv oder System?