Archers Campfire

600er Spine auf 45# bei 6,7gpp


Offline Treppenwangenrollator

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Würde mich interessieren, wie es aus deiner Sicht wirklich ist.

Na, ganz einfach. Eben, dass sich der nutzbare Spinebereich nicht vergrößert, wenn das Mittelteil über Mitte geschnitten ist. Das Archers' Paradox bzw. die oszillierenden Bewegungen des Pfeils werden dadurch nicht geringer, folglich muss auch hier das Timing korrekt eingestellt werden.


Offline Pterodactylus

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Würde mich interessieren, wie es aus deiner Sicht wirklich ist.

Na, ganz einfach. Eben, dass sich der nutzbare Spinebereich nicht vergrößert, wenn das Mittelteil über Mitte geschnitten ist. Das Archers' Paradox bzw. die oszillierenden Bewegungen des Pfeils werden dadurch nicht geringer, folglich muss auch hier das Timing korrekt eingestellt werden.

Seh ich nicht so.

Ja der Pfeil wird immer gleich schwingen, aber je mehr das Bogenfenster in Richtung Mitte geschnitten ist, desto weniger Bogenmaterial ist im Weg.

D.h. je breiter der Bogen im Bereich der Pfeilauflage ist desto perfekter muss das Maximum des Schwingungsbauchs des Pfeils beim passieren des Bogens passen, weil man viel Schwingungsauslenkung braucht um (an viel Material) vorbeizukommen.

Je weiter der Bogen zur Mitte geschnitten ist desto weniger Pfeilauslenkung brauch ich um am Bogen vorbeizukommen.

D.h, auch wenn die Schwingungsamplitude nicht perfekt ist (passieren nicht am Maximum des Schwingungsbauchs)  kommt er in einem Bereich vor und nach dem Maximum trotzdem noch vorbei, weil er einfach nicht so viel Auslenkung braucht.

Try not! Do. Or do not. There is no try. (Yoda)


Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Sehe ich genauso wie Pterodactylus! Deswegen hat man auch beim Daumenschießen mehr Spielraum in der Spinverträglichkeit.
Siehe Khatra.
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JS Orca "Cheiron" Td         60#
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Bodnik custom bigbear     48#
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Andrasz Kovacs   Der        53#
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Offline Landbub

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Ne, die Anfangslage des Pfeils hat nix damit zu tun, wie groß die Toleranz des Spines des Pfeiles ist. In vernünftigen Größen meine ich. Natürlich kann man bei einem mittig liegenden Pfeil Spine-Klassen schießen, die bei einem anderen Mittelteil nicht gehen. Aber nur mit mech. Release wie auf dem Compound. Ansonsten ist es die Auslenkung der Sehne und damit des Schaftendes verursacht durch den Fingerablass, das den Spine bedingt. Und das ist unabhängig von der Pfeillage.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg


Offline puschel

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  • ...es könnte schlimmer sein :)
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Hmmm, viele interessante Ansätze.

Ich denke aber schon, dass die Schwingung des Pfeils von mehr Faktoren abhängt als von seiner Lage und dem Fingerablass.
Wir haben einen schwingenden Stab/Röhre, der/die durch einen seitlichen Schlag (abrollen über die Finger) auf sein Heck beschleunigt wird. Wir haben die träge Masse des Stabs/der Röhre und eine größere Trage Masse an der Spitze.
Wir wollen, dass die Röhre in einer bestimmten Frequenz und Amplitude schwingt - und in einer bestimmten Richtung wegfliegt.
Wir haben Faktoren die horizontal wirken, wir haben Faktoren, die vertikal wirken.
Beim Abstimmen eines Recurve/Lang/TRB/BHR/...-bogens stimmen wir idealerweise auf einen Punkt ab, da Anker, Griff und Auszug idealerweise immer gleich sind.
Beim Abstimmen eines Blankbogens haben wir die ganzen Faktoren und wollen den einen Fehler durch einen anderen ausgleichen. Im Endeffekt haben wir einen Bereich (wie eine Glockenkurve) wo Faktoren im horizontalen Bereich funktionieren.
Wir haben einen Bereich (wie eine Glockenkurve), wo die Faktoren im Vertikalen Bereich füntionieren.
Dadurch haben wir 2 überlappende Glockenkurven und die Bilden geometrich einen Lösungsraum (quasi wie ein liegender Kelch).
Solange ich in diesem Bereich bin, wird es irgendwie funktionieren, komme ich in den Randbereich bekomme ich Fehler wie Anschlagen, Schwänzeln, seitliche Abweichung in Abhängigkeit zur Entfernung, größerer Streukreise - im Endeffekt je näher am Rand der Kurven, desto weniger fehlerverzeihend.

Da ich nicht glaube, dass man die Faktoren oben in irgendeiner Weise mit erträglichem Rechenaufwand vorab bestimmen kann, bleibt nur das testen. Alle Rechenmodelle, sei es Stu Miller, Archery Analytics oder all die kleinen Rechner und Tabellen im Netz sind Schätzeisen. Sie geben einen Einstieg mit denen man dann weiterarbeiten kann, aber sie sind nicht "die Wahrheit".
Viele Sachen lassen sich rechnen, bei manchen Sachen kann ich ggf. auch den Rohschaft noch halbwegs rauskriegen, aber letztendlich zählt nur der fertige Pfeil - mit Befiederung. Wenn da etwas anschlägt ist alles vorher müßig.
Wenn du extrem leichte Pfeile nimmst, wird neben der Bogenbelastung auch der Pfeil an ssich zickig. Jeder Lösefehler wird sehr deutlich sichtbar und da muss man sich dann selbst überlegen, ob der Gewinn von Geschwindigkeit wichtiger ist, als das stabile/langweilige Setup.

Testen würde ich es, es macht Spaß, wenn die Pfeile rattenschnell rausgehen. Ob der Bogen es auf Dauer mag ist ein anderer Punkt.
Wenn es um Punkte geht, Streukreise, fehlerverzeihendes Setup, dann kann ich nur die Empfehlung unserer schwedischen Spitzenleute im Blankbereich wiederholen: Je langweiliger, desto besser.
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TFK Wildfire 66'' - 35#@30''
Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Mybo Mykan 27/Uukha Omega - 41#@30''
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Offline joH_Sven

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  • seit 2018 aktiver Bogenschütze im örtlichen Verein
Ich hatte beim Testen diverser Rohschäfte ein ähnlichen Phänomen.

ein 600er Warrior Schaft mit ein Länge von ~28,75" (Nocke + Schaft):

bei meinem Firefinch (60" + 35-36# auf den Finger) ist der Schaft mit 80er Spitze so leicht zu weich
bei meinem Hardwood (62" + 38# auf den Fingern) ist der Schaft mit 100er Spitze ganz leicht zu steif

Einzigste Vermutung für mich ist vielleicht ein markanter Unterschied am Bogenfenster - der Pfeil muss sich mehr oder
weniger aus dem Bogen herausbiegen. Weil wenn ich nach Lbs gehe müsste es der Schaft beim Hardwood weicher sein - ist er aber nicht.

Standhöhe und Nockpunkt sind bei beiden Bögen fast identisch.

Durchs testen bin ich bei einer Pfeillänge von 27,75" beim Firefinch und beim Hardwood bin ich jetzt ein Stück zurück gegangen zu 29".
Verstehen muss ich es auch nicht wirklich, aber die Rohschäfte sagen mir das so auf 20+30m Entfernung bei jetzt gleichen Spitzengewicht (~90gn).
WhiteFeather Firefinch 60" + Bearpaw Penthalon Shadow 35#@28" -- Kinetic Sovren 70" + Kinetic Honoric 36#@28"
Kinetic Elezo 68" + Kinetic Honoric 36#@28" -- OAK RIDGE Hardwood 62" - 40#@28"