Archers Campfire

600er Spine auf 45# bei 6,7gpp


Offline Grendel

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:agree:
Zustimmung in allen Punkten.
Außer beim Küchenmesser... :beer:

Ich bin Koch. Ich behandle meine Messer mit Sorgfalt. Wenn ich mitkriege, dass jemand seine Messer in den Geschirrspüler gubt, hab ich fast Tränen in den Augen.

 Im Geschirrspüler leiden Klingenschärfe und Griffmaterial auf lange Sicht.
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Nofretete

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@Grendel
Verständlich, und sicher nutzt du keine Messer für acht Mark fünfzig aus der Metro....
Wir müssen das aber hier auch nicht ausdiskutieren.

Extrem leichte Pfeile können viel Spaß machen, das ist überhaupt keine Frage. Sie dauernd zu nutzen, kann aber auch im Frust enden - ob der Bogen das aushält oder nicht, ist nie sicher....kann sein, muss aber nicht. Mit diesem Gefühl auf dem Parcours unterwegs sein? No thanks.

Zumal es ein Irrglaube ist zu denken, dass schneller auch präziser ist....flachere Flugbahn usw. Man schießt keinen einzigen Punkt mehr, nur weil die Pfeile schneller fliegen.


Offline Benno

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Theorie und Praxis, aus meiner Sicht heraus musst du bei allen Vollcarbon Pfeilen einen Spinewert oben drauf geben damit es passt. Ist bei mir auch so und mein Rohschaft ist deadcenter. Spinewerttabellen sind immer nur grobe Werte, du musst es auf deine Belange hin ausschießen, alles andere ist leider nur Kaffeesatzleserei.

Klingt gut danke für die Hilfe😊 Ich hab auch ein wenig die Angst das wenn ich noch leichtere Spitzen nehme ich es mit den gpp Übertreibe bzw. Untertreibe und die Pfeile so leicht werden das mein Bogen Schaden nimmt😅 hat da jemand mehr Erfahrung als ich?😅

Erfahrung nicht, gottseidank ist mir noch kein Bogen explodiert ( auf Holz klopf). Aber was sagt dein Hausverstand zu dieser Angelegenheit?

Meiner sagt, dass es nicht besonders schlau sein kann, auf Dauer einen Bogen mit viel zu leichten Pfeilen zu malträtieren, auch wenn der Bogenbauer keine Mindest GPP angibt.

Ist ein bissl wie mit Küchenmesser. Da gibts Hersteller, die damit werben, dass man die Messer in die Spülmaschine geben kann. Aber mach ich das? Natürlich nicht, sagt mir schon die Logik, dass die Temperatur im Geschirrspüler, das Reinigungsmittel und die Dauer auf lange Sicht nicht gut sind fürs Material.

Die Tatsache, dass keine mindest GPP angegeben sind, ist für mich ein Werbegag, damit holen sie einen kleinen Vorteil gegenüber Mitbewerbern raus, damit sprechen sie Geschwindigkeitsfetischisten an. Das Material der Bögen ist zweifellos gut. Sie können es sich aber auch nur leisten, weil sie ein Big Player sind und in der Lage sind, das kaputte Material im Fall der Fälle auszutauschen.
Von einem Custom Bogenbauer wirst du kaum hören, dass er keine mindest GPP angibt. Ich weiss von Isidor z.B, dass er 7 GPP angibt. Und das finde ich schon äusserst bemerkenswert.

Für dich würde es eine lange Wartezeit bedeuten, falls das Material doch versagen sollte. Musst du mit dir selbst ausmachen.

Persönlich svhiess ich zwischen 8-9 GPP, näher zu 9. Und das, obwohl ich ein Alu Mittelteil und Carbonwurfarme habe.
Der Bogen ist so ruhiger,  es ist schonender für das Material.

Es ist deine Entscheidung, für schlau halte ich es nicht, sich in deinen GPP Regionen zu bewegen.

Das ist verblüffend gut auf den Punkt gebracht, vielen lieben Dank, dann bleibe ich bei meinen 100gr Spitzen mit nem 600er Spine auf 45# mit 6,77gpp, aufm Papier eine Katastrophe wie ich finde aber wer trifft hat recht sagt man ja und die Pfeile fliegen 1A-Spitzenklasse gut😊 und wenn ich noch schwerere Pfeile möchte brauche ich schwerere Schäfte bzw. Doch nen 500er Spine etc.

Nochmal danke für die Hilfe 😊


Offline IrgendwasTrifftManImmer

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Ich hatte das selbe Problem - leichte Pfeile, brauchte hohen Spinewert für sauberen Pfeilflug.
Bei 43# adF und 27" Auszug kommen bei sämtlichen Rechnern 500 - 550 Spine raus. Startwert mal 30" Länge, 13gn Insert und 100 oder 105gn Spitze.

Pfeile mit 500er Spine hab ich selbst mit 125gn Spitze nur unwesentlich "gerader" bekommen (sogar mit Federn liegen die deutlich links - also zu steif).
Dann mal 600er probiert - Rohschaft klar noch immer links. Mit Federn so lala.
Zähneknirschend dann 700er, und auf einmal fliegen die perfekt geradeaus...

Ein wenig bedenklich: die haben jetzt halt nur ca. 285gn (fertiger Pfeil, gewogen und gemittelt über 6 Stück), das ist schon arg leicht.

Könnte es am leichten (und überlangen?) Pfeil liegen, dass der Spine so weit von sämtlichen "Empfehlungen" abweichen muss?


Offline kungsörn

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Die Länge spielt schon eine tragende Rolle und 3“ drüber ist schon ne Ansage.
Man darf noch bedenken, dass da auch die Effektivität der WA (im Sinne der Energieeffizienz) mitspielt.
Ein Border HEX9 oder CV9 hat sicher andere Ansprüche, als ein CV2 vom gleichen Hersteller und den selben Werten.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Treppenwangenrollator

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Sobald der vordere Schwingknoten des Pfeils im Vollauszug an oder vor der Pfeilanlage liegt, zeigt der Blankschafttest falsch steif an. So kommt es, dass deutlich zu weiche Pfeile als zu steif beurteilt werden, dabei braucht man die Pfeile nur kürzen, damit sie sich „normal“ verhalten.
« Letzte Änderung: Mai 14, 2025, 04:08:33 Nachmittag von Treppenwangenrollator »


Offline dragonfly_tom

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So nutze ich auf meinem Zircon 550er Spaghettis  von Skylon bei 80 grain Spitze  (47# bei meinem Auszug)
30“ Schäfte , die Spitze liegt etwa 1cm vorm Button im Vollauszug.
Blankschaft ist nur minimal nach links, weicher kann ich den Button nicht mehr stellen, bei den nächsten Pfeilen also 90 grain anstelle der 80er.
Für mich passt das wunderbar. Bin knapp unter 7 GPP mit diesem Setup
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Jackalope Zircon 70“
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Offline Landbub

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Ein wenig bedenklich: die haben jetzt halt nur ca. 285gn (fertiger Pfeil, gewogen und gemittelt über 6 Stück), das ist schon arg leicht.


Was ist daran bedenklich? Moderne Bögen sind die GPPs vollkommen egal. Bis 5 runter, kein Problem.
Und je leichter der Pfeil, desto schneller, desto egaler der Wind und Schätzfehler.
Wer heute Pfeile schwerer als 260gn schießt, hat entweder eine Tradibogen oder glaubt daran, dass schwere Pfeile gutmütiger sind.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Systemschützen aufgepasst! Alles, was du zur Entfernungsermittlung für 3D und Feldbogen wissen musst: https://youtu.be/QUpVRrSvkwg


Offline IrgendwasTrifftManImmer

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...
Was ist daran bedenklich? Moderne Bögen sind die GPPs vollkommen egal. Bis 5 runter, kein Problem.
Und je leichter der Pfeil, desto schneller, desto egaler der Wind und Schätzfehler.
Wer heute Pfeile schwerer als 260gn schießt, hat entweder eine Tradibogen oder glaubt daran, dass schwere Pfeile gutmütiger sind.

Guter Punkt. Mein Spiderbow Raven Competition hat halt trotzdem als Herstellervorgabe >= 7 GPP.
Muss aber sagen, dass die echt gut und ruhig rausgehen. Zumindest unauffällig im Vergleich zu den unpassenden 600ern (die sind mit 29" und ~300gn), und auch den leicht schwereren 30" 500ern mit ~350gn).

 
Die Länge spielt schon eine tragende Rolle und 3“ drüber ist schon ne Ansage.
Man darf noch bedenken, dass da auch die Effektivität der WA (im Sinne der Energieeffizienz) mitspielt.
Ein Border HEX9 oder CV9 hat sicher andere Ansprüche, als ein CV2 vom gleichen Hersteller und den selben Werten.
Stimmt wohl. Ich sollte unbedingt mal einen der 600er kürzen und Rohschaft-testen.


Offline Thom

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Hallo Benno,

wenn das Mittelteil Mittenschnitt hat, wird das Archersparadox geringer.
Der Pfeil muss ja nicht mehr so arg um den Bogen rum,
und die Pfeilabstimmung wird einfacher, da der benutzbare Spine Bereich grösser wird.
Viele Grüße Thomas
DerBow Victor 40#
Jens Rayden 36# 40#
Juro Landbogen 32#, Bodnik Longbow 40#


Offline Treppenwangenrollator

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Hallo Benno,

wenn das Mittelteil Mittenschnitt hat, wird das Archersparadox geringer.
Der Pfeil muss ja nicht mehr so arg um den Bogen rum,
und die Pfeilabstimmung wird einfacher, da der benutzbare Spine Bereich grösser wird.


Bitte nicht schon wieder dieser nicht ausrottbare Mythos! Das stimmt ganz einfach nicht…  :bang:


Offline Grendel

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Hallo Benno,

wenn das Mittelteil Mittenschnitt hat, wird das Archersparadox geringer.
Der Pfeil muss ja nicht mehr so arg um den Bogen rum,
und die Pfeilabstimmung wird einfacher, da der benutzbare Spine Bereich grösser wird.


Bitte nicht schon wieder dieser nicht ausrottbare Mythos! Das stimmt ganz einfach nicht…  :bang:

Würde mich interessieren, wie es aus deiner Sicht wirklich ist.
Hoyt Satori, Uukha Gobi
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Offline puschel

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  • ...es könnte schlimmer sein :)
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tja, der Spine eines Schafts...

Nahezu unendliche Möglichkeiten - und noch mehr auf dem Papier :)
Dein Setup kann passen, aber dazu müsstest du viel mehr Infos geben. Wenn es fliegt, dann ist es gut und ich würde es einfach so lassen und mich daran freuen, dass es fliegt. Wenn es wirklich gut fliegt, dann hast du ein Setup, mit denen du vielen Schützen vorraus bist.

Den sauberen Flug bestimmen nicht nur Spinewert des Schaftes und die Pfund auf den Fingern - dann wäre es ja so einfach und jeder Internetrechner könnte dir die absolute Wahrheit ausspucken.
Leider kommen da noch so Kleinigkeiten wie Pfeillänge, - durchmesser, GPI, Insert, Insertlänge, Spitze, Spitzenlänge, Protectorringe, Art der Nocke und der Fletchen dazu. Beim Bogen noch der Centercut, Bogenmasse, Tiller, Art und Härte des Buttons und der Pfeilauflage, etwas die Sehne, die Nockpunkthöhe und die Standhöhe. Bei dir dein (Ab-)Griff, Art des Tabs/Handschuh, deine Finger und dein Löseverhalten. Im Endeffekt alles, was die Schwingung des Pfeils um dein Griffstück beeinflusst.
Thomas Sillmann hat zB zu dem Ändern der Pfeilschwingung bei sehr leichten Setups ein Video bei BSW drin - die physikalischen Erklärungen könnte man noch überarbeiten, aber der beschriebene Effekt ist schon richtig. Leichte Pfeile mit gleichem statischen Spine und gleichen sonstigen Daten reagieren härter als die schweren.
Ich bin hier echt ein Spielkind und habe verschiedenste Setups mal bei mir ausprobiert - von langen, ultradicken, sauschweren Alupfeilen in der Halle mit einem Spine von 420 bishin zum angepriesenen Sphere Ghost 6.2 mit einem Spine von 700. Als Rohschaft fliegen sie alle auf einem GT27, Mit Uukha VX+ und 44# otf, ABER! Rechnerisch würde sogar der Rohschaft eines DK Gungnir mit einem Spine von 800 rausgehen, aber wie gesagt - Papier ist geduldig...
Für jedes Setup muss ich den Tiller, den Center, die Buttonhärte, die NP-Höhe und die Standhöhe anders einstellen.
Die 700er fliegen noch als Blankschaft, aber befiedert schlagen sie an - da bin ich wirklich über die Grenze, aber als 600er gehen sie einwandfrei raus. Wieder ein aber: Das Setup ist schnell - und fickerig, es macht zwar Spaß, weil der Pfeil sauschnell ist, aber ein "gutes" und verzeihendes Setup ist das sicher nicht.
Wenn es drauf ankommt, dann schieße ich ganz klassisch Schäfte um den Spinewert 500 - ganz wie es die ganzen Tabellen, Rechner, Simulatoren empfehlen. Denn letztendlich will ich sicher treffen, auch wenn ich mal etwas schluderig schieße oder einen schlechten Tag habe und Punkte kommen mit einem stabilen Setup. Nicht mit den extremen Sachen, auch wenn das ein oder andere Internetvideo da Anderes behauptet  8)
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Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Mybo Mykan 27/Uukha Omega - 41#@30''
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Offline IrgendwasTrifftManImmer

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Ja, ich bin soweit mal zufrieden, das war aber nicht der Punkt.
Ich wollte vor Allem einen weiteren Datenpunkt bezüglich leichter/schneller Pfeile und "abweichende" Spine-Werte beitragen.

Letztlich wäre es ja durchaus hilfreich, den Suchraum für eine gute Startkombination etwas einzuschränken. Von "rechnerisch Spine 550" auf "fliegt erst mit Spine 700 geradeaus" deutet doch darauf hin, dass da noch was geht  ;). Wobei: ich hab den nominalen statischen Spine jetzt nicht nachgemessen.

Daher vielleicht erstmal verstehen, was die Ursachen sein könnten - Verdacht "kurzer" Auszug + überlange Pfeile + geringes Gewicht? Dazu kommen natürlich die erwähnten "Details" zu Bogen und Schusstechnik. Überwiegt klar einer der Aspekte?

Vielen Dank jedenfalls für die Antworten soweit, war schon sehr hilfreich. :yes: