Hmmm, viele interessante Ansätze.
Ich denke aber schon, dass die Schwingung des Pfeils von mehr Faktoren abhängt als von seiner Lage und dem Fingerablass.
Wir haben einen schwingenden Stab/Röhre, der/die durch einen seitlichen Schlag (abrollen über die Finger) auf sein Heck beschleunigt wird. Wir haben die träge Masse des Stabs/der Röhre und eine größere Trage Masse an der Spitze.
Wir wollen, dass die Röhre in einer bestimmten Frequenz und Amplitude schwingt - und in einer bestimmten Richtung wegfliegt.
Wir haben Faktoren die horizontal wirken, wir haben Faktoren, die vertikal wirken.
Beim Abstimmen eines Recurve/Lang/TRB/BHR/...-bogens stimmen wir idealerweise auf einen Punkt ab, da Anker, Griff und Auszug idealerweise immer gleich sind.
Beim Abstimmen eines Blankbogens haben wir die ganzen Faktoren und wollen den einen Fehler durch einen anderen ausgleichen. Im Endeffekt haben wir einen Bereich (wie eine Glockenkurve) wo Faktoren im horizontalen Bereich funktionieren.
Wir haben einen Bereich (wie eine Glockenkurve), wo die Faktoren im Vertikalen Bereich füntionieren.
Dadurch haben wir 2 überlappende Glockenkurven und die Bilden geometrich einen Lösungsraum (quasi wie ein liegender Kelch).
Solange ich in diesem Bereich bin, wird es irgendwie funktionieren, komme ich in den Randbereich bekomme ich Fehler wie Anschlagen, Schwänzeln, seitliche Abweichung in Abhängigkeit zur Entfernung, größerer Streukreise - im Endeffekt je näher am Rand der Kurven, desto weniger fehlerverzeihend.
Da ich nicht glaube, dass man die Faktoren oben in irgendeiner Weise mit erträglichem Rechenaufwand vorab bestimmen kann, bleibt nur das testen. Alle Rechenmodelle, sei es Stu Miller, Archery Analytics oder all die kleinen Rechner und Tabellen im Netz sind Schätzeisen. Sie geben einen Einstieg mit denen man dann weiterarbeiten kann, aber sie sind nicht "die Wahrheit".
Viele Sachen lassen sich rechnen, bei manchen Sachen kann ich ggf. auch den Rohschaft noch halbwegs rauskriegen, aber letztendlich zählt nur der fertige Pfeil - mit Befiederung. Wenn da etwas anschlägt ist alles vorher müßig.
Wenn du extrem leichte Pfeile nimmst, wird neben der Bogenbelastung auch der Pfeil an ssich zickig. Jeder Lösefehler wird sehr deutlich sichtbar und da muss man sich dann selbst überlegen, ob der Gewinn von Geschwindigkeit wichtiger ist, als das stabile/langweilige Setup.
Testen würde ich es, es macht Spaß, wenn die Pfeile rattenschnell rausgehen. Ob der Bogen es auf Dauer mag ist ein anderer Punkt.
Wenn es um Punkte geht, Streukreise, fehlerverzeihendes Setup, dann kann ich nur die Empfehlung unserer schwedischen Spitzenleute im Blankbereich wiederholen: Je langweiliger, desto besser.