Archers Campfire

Hilfe, ich versteh' die (Rohschaft-)Welt nicht mehr


Offline Marcherio

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... bzw. hab' sie wohl noch nie verstanden, da das Folgende mein erster Rohschafttest war. Auf jeden Fall brauche ich eure Hilfe, denn ich kann mir das
folgende Geschehen überhaupt nicht erklären. Was ist passiert?

Bisher habe ich folgende Pfeile geschossen:

- Hersteller / Modell: Beman ICS White
- Spine: 500 (7,1 GPI)
- Länge Pivot Nocke - Insert: 31,3"
- Spitze: 90 gn
- Gesamtgewicht: 432 gn

Das ganze mit folgendem Bogen-Setup

- Hersteller / Modell: W&W Black Wolf
- Länge: 60"
- WA: 35# @ 28"
- Sehne: Fastflight
- Pfeilauflage: NAP Centerrest - auf Center justiert
- Auszugslänge: 29" (Pivot Nocke bis Bogenrücken)

Die Pfeile sind i.d.R. mit Nocke nach rechts eingeschlagen, also meine Annahme: ein wenig zu steif
Zusätzlich lassen sich die Pfeile durch ihre Beschichtung ziemlich schwer ziehen, insbesondere bei Nässe.
Aus diesen beiden Gründen habe ich mich auf die Suche nach einem neuen Pfeil gemacht. Letztendlich ist's dann folgender geworden:

- Hersteller / Modell: Nijora Tokala
- Original-Länge: 32"
- Spine 600 (6,1 GPI)
- Insert: Nijora Alu 50 gn
- Spitze: TopHat 100 gn (resultierender FOC: 13,4%)

Da der Schaft in 32" ausgeliefert wird, dachte ich genügend Puffer zum Kürzen zu haben, sollte der Pfeil zu weich sein.
Zusätzlich habe ich Spitzen (TopHat) in verschiedenen Gewichtsgrössen geordert. Auf den Rohschaft kam noch ein Wrap und Protektorring (hinten)
und dann gings auch schon los. Nach diversen Videos zum Thema habe ich meine Tests aus ca. 10m Entfernung durchgeführt, wie eben in den Videos gesehen.
Der ungekürzte Rohschaft schlug mit Nocke weit links ein, also viel zu weich (siehe nachfolgende Photos). Nach einigem Kürzen immer noch zu weich.
Selbst als ich den gesamten Puffer aufgebraucht habe (Pfeillänge Pivot Nocke bis Insert 28,1") - die Nocke lag immer noch ein wenig links.
Erst als ich auf eine Spitze mit 85 gn gewechselt bin, hat der Rohschaft gepasst.

So, und jetzt kommt's:
Nachdem ich einen gleichen Pfeil - mit 4" Vanes befidert - auf die gleiche Länge gekürzt habe, und diesen aus ca. 18m geschossen habe, ist dieser zwar
gerade im Ziel eingeschlagen, allerding immer um ca. 15cm zu weit links - und das mehr oder weniger konsistent.
Ich habe dann zur Referenz meine alten Beman ICS und den neuen Pfeil in einer Passe geschossen. Ergebnis: die Bemans lagen auf einer geraden Linie,
der neue Pfeil wieder um ca. 15 bis 20cm zu weit links (siehe nachfolgende Photos).

Jetzt versteh' ich die Rohschaft-Welt nicht mehr und benötige eure Hilfe. Was hab' ich falsch gemacht und woran könnte es liegen, dass der
Pfeil uter der oben geschriebenen Vorgeschichte konsequent zu weit links einschlägt???

Ich bin für jeden Ratschlag äusserst dankbar!!!

Viele Grüße
Ein leicht verzweifelter Marcherio
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Offline Marcherio

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Hier der noch ungekürzte Rohschaft ...
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Offline Marcherio

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Offline Marcherio

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Mehr kürzen ging nicht mehr ... Nocke immer noch leicht links
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Offline Marcherio

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Erst nachdem ich die Spitze von 100gn auf 85gn gewechselt habe, ein einigermassen gerader Rohschaft ...
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Offline Marcherio

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Hilfe, der befiederte Pfeil schlägt konsequent zu weit links ein - im Vergleich zu meinen alten Pfeilen (als Referenz in der gleichen Passe geschossen) ...
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Offline Marcherio

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... und weil's so 'schön' ist nochmal ...
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Online roscho

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Eine Entfernung ist immer schlecht, durch das Paradoxon kann der auf 10 m passend anzeigen, auf 15 oder 18 was ganz was anderes.
Hast du noch Rohschäfte ?
Kannst du mal auf andere Entfernungen testen ?
So von 8 bis 18 bis 20 m ?
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
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Offline Marcherio

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Hallo roscho,

getestet hab' ich letztendlich von 5m und 10m. Ich habe noch Rohschäfte und könnte bis auf 18m gehen.

Allerdings bin ich derzeit stark verunsichert und frage mich, ob ich noch einen weiteren Schaft kürzen / verballern soll ... ?

Vielen Dank und viele Grüße

Marcherio
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Online roscho

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Du wirst wohl nicht drum rum kommen noch einen (oder mehrere) zu verballern wenn du hinter den Rohschafttest steigen willst.
Du hast so 37# auf den Fingern ?
Was ich nicht ganz verstehe: du sagst du hast eine Auszugslänge von 29“ ? Konntest aber deinen Schaft auf 28“ kürzen ?

600 sollten aber grob passen.
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testjan

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Meiner Meinung nach ist es nicht so relevant wo die Nocke hinzeigt, viel wichtiger ist es, wo der Pfeil hinfliegt bzw. wo er steckt. Die Ausrichtung der Nocke ändert sich oft auch mit der Entfernung, ein steifer Schaft fliegt aber (fast) immer nach links.


Offline Marcherio

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Du wirst wohl nicht drum rum kommen noch einen (oder mehrere) zu verballern wenn du hinter den Rohschafttest steigen willst.
Du hast so 37# auf den Fingern ?
Was ich nicht ganz verstehe: du sagst du hast eine Auszugslänge von 29“ ? Konntest aber deinen Schaft auf 28“ kürzen ?

600 sollten aber grob passen.

Das mit dem Verballern hab' ich fast schon befürchtet ...

Die Auszugslänge von 29" ist bis zum Bogenrücken gemessen. Die Pfeilauflage befindet sich ja quasi noch vor dem Bogenrücken (oder dahinter, je nachdem wie rum man's sieht). Der Pfeil liegt aktuell also noch knapp auf der Pfeilauflage - weniger geht quasi nicht mehr ...
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Offline Marcherio

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Meiner Meinung nach ist es nicht so relevant wo die Nocke hinzeigt, viel wichtiger ist es, wo der Pfeil hinfliegt bzw. wo er steckt. Die Ausrichtung der Nocke ändert sich oft auch mit der Entfernung, ein steifer Schaft fliegt aber (fast) immer nach links.

Danke für die Info! Der Rohschaft ist beim Test (5m / 10m) mehr oder weniger immer in der Mitte eingeschlagen. Erst der befiederte Pfeil hat (bei ca. 18m) Probleme gemacht ... 
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Online roscho

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Der zu steife Schaft ist nicht immer links !
Das ist eben das Archers Paradoxon - er schlängelt sich nach vorne - mit einer stärkeren Abweichung nach links.
Je nach Entfernung kann auch ein steifer Schaft rechts einschlagen.
Sollte er wirklich zu steif sein müsste auf 10m eine 150 gn Spitze wahre Wunder bewirken - dann müsste der befiederte in der Richtung passen (von der Höhe kann er etwas tiefer sein)
Also wenn du willst - nicht schneiden erst mal mit Spitzengewicht bis rauf zu 200gn spielen.
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testjan

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Mir ist ein steifer Schaft noch NIE, auch nicht beim Test mit Holzschäften, die ja kreuz und quer fliegen, wenn sie nicht passen, nach rechts geflogen. Möglich, dass es das gibt. Erlebt oder gesehen habe ich das noch nie und ich habe wirklich viele Pfeile gerohschaftet.

Gerade zu steife Schäfte zeigen das deutlich, eben weil das Paradoxon hier nicht funktioniert, sie biegen sich eben nicht weit genug durch. Bei weichen Schäften ist das anders, oder es kann anders sein. Die biegen sich wie sie wollen und fliegen nicht zwangsläufig nach rechts. Bzw. nicht auf jede Distanz.