Archers Campfire

Es fliegt der Pfeil und der Bogen hinterher

Gast · 17 · 4779

Ulrich

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Offenbar lockern sich beim Lösen auch die Finger der Bogenhand. Bei unsauberem Lösen fliegt der Bogen nicht, aber dann ist die Trefferlage chronisch rechts. Es war nicht einfach, mir das Klammern abzugewöhnen. Werde ich jetzt zur Bogenschlinge verurteilt, oder gibt es eine andere Lösung?

Akut wurde das Problem beim Angewöhnen an einen stärkeren Primbogen aus Haselnuss. Da ist etwas viel Gewicht in den Wurfarmen, das den Pfeilen hinterherdrängt. Mit etwa 40 Pfund ist da wohl die Grenze des Praktikablen erreicht.


Offline rabu

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Seh die Bogenschlinge nicht als Strafe, sondern als Werkzeug um eine lockere Handhaltung zu trainieren!!
Wenn du einige Wochen mit Bogenschlinge trainierst kannst du sie bestimmt wieder weglassen falls du dann noch willst.

Viele nutzen die Bogenschlinge aber ganz bewusst, zum Beispiel als Element um den Schuss aufzubauen und Ihre Konzentration zu sammeln. Es hat ja jeder so seinen eigenen Ablauf (quasi als Mantra) um konzentriert zu schiessen.

Die Schlinge stört eigentlich nur beim "wilden ballern" und das bringt sowieso nichts.

Ruß
Ralf


Offline Woodinski

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Offenbar lockern sich beim Lösen auch die Finger der Bogenhand. Bei unsauberem Lösen fliegt der Bogen nicht, aber dann ist die Trefferlage chronisch rechts. Es war nicht einfach, mir das Klammern abzugewöhnen. Werde ich jetzt zur Bogenschlinge verurteilt, oder gibt es eine andere Lösung?

Akut wurde das Problem beim Angewöhnen an einen stärkeren Primbogen aus Haselnuss. Da ist etwas viel Gewicht in den Wurfarmen, das den Pfeilen hinterherdrängt. Mit etwa 40 Pfund ist da wohl die Grenze des Praktikablen erreicht.

Wenn ich merke, dass ich anfange zu klammern, muß wieder die Schlinge her. Ist bei mir scheinbar auch ne Kopfsache. Liegt vielleicht daran, das mal im Parcours mein damaliger Bogen die Verfolgung des Pfeils aufgenommen hat. Und das Geräusch des aufschlagenden Bogens (mit Metallriser) auf steinigem Boden hat sich eingeprägt.
Allerdings habe ich auch festgestellt, dass das Klammern sich Bogen zu Bogen, bzw. Griff zu Griff  unterschiedlich stark auswirkt. Vielleicht spielt da dann auch das Gesamtgewicht des Bogens eine Rolle.
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Ulrich

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Danke Ralf. Die Schlinge als Trainingsgerät, das verträgt sich mit meiner puristischen Haltung technischen Hilfsmitteln gegenüber.
@Woodinski: Mit dem Griff und dem Suchen des Druckpunktes, der Bogenseits flach ist, hängt es sicher auch zusammen. Der kleine Finger ist nicht mehr am Bogen, die übrigen nur mit den Fingerspitzen. Und der Zeigefinger hat einen leichten Abzug.
« Letzte Änderung: Dezember 19, 2019, 10:07:56 Vormittag von Ulrich »


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
...
Bei unsauberem Lösen fliegt der Bogen nicht, aber dann ist die Trefferlage chronisch rechts. Es war nicht einfach, mir das Klammern abzugewöhnen. Werde ich jetzt zur Bogenschlinge verurteilt, oder gibt es eine andere Lösung?

 Akut wurde das Problem beim Angewöhnen an einen stärkeren Primbogen aus Haselnuss. Da ist etwas viel Gewicht in den Wurfarmen, das den Pfeilen hinterherdrängt. Mit etwa 40 Pfund ist da wohl die Grenze des Praktikablen erreicht.

Akut wurde das Problem beim Angewöhnen an einen stärkeren Primbogen aus Haselnuss. Da ist etwas viel Gewicht in den Wurfarmen, das den Pfeilen hinterherdrängt. Mit etwa 40 Pfund ist da wohl die Grenze des Praktikablen erreicht.


@Ulrich: Der erste oben zitierte Satz deutet m.M.n. daraufhin, dass du die Ursache der Rechtslage deiner Pfeile nach wie vor auf dein klammern/das Klammern zurückführst... Ergo, dann hast du dir doch gar nicht das Klammern abgewöhnt wie du weiter schreibst bzw. taucht es bei einem "anderen" Bogen und einem "anderen" Zuggewicht wieder auf.

Wie schon geschrieben wurde, nimm eine Bogenschlinge, schließe deinen Frieden mit ihr und ja, sie möchte doch tatsächlich nur das Beste mit dir.

Und da wir ja schon etwas weiter sind... Den für dich richtigen Druckpunkt, zum  Beispiel an einen Primitivbogen, gilt es natürlich zu finden und dauert halt eben bzw. nimm dir dafür die erforderliche Zeit.

 


Offline cweg

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Das klingt nach ner Menge Handschock. Daran würde ich noch mal ein bisschen arbeiten. Und zur Not den Bogen wegstellen und was geeigneteres besorgen, bevor ich Gelenkprobleme bekomme. Und wenn du verreist, passt der Griff, bzw. das Greifen nicht richtig. Da nützt es auch nicht eine zeitlang mit Schlinge zu schießen, weil du den fehler hinterher wieder haben wirst. mein HJM hat derat getreten, dass ich es aufgegeben hatte und mir einen anderen Langbogen gekauft habe.


Ulrich

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@Absinth: Ganz so war es nicht gemeint. Meine Lösung fürs Entklammern der Bogenhand sah so aus: Die Finger sind versteift, drücken aber nicht auf den Bogen. Die Rechtslage kommt vom unsauberen Lösen. Dies habe ich längere Zeit mit Klammern kompensiert, was aber auf die Dauer keine Lösung war. (Ist halt schon eine längere Geschichte. Als sich die Bogenhand vom Bogen zu lösen begann, stellte sich eine andere Kompensation ein: die Nocke des Pfeils wanderte unmerklich nach rechts, womit ich dann auf kurze Distanz traf, die Pfeile aber auf längere Distanz nach links wanderten.)
Momentan ist es jetzt so, dass sich die Finger der Bogenhand synchron mit der Zughand entspannen. Der Pfeil trifft, der Bogen liegt am Boden.

@cweg: Mal schauen, wie sehr eine Schlinge am Arm zerren würde ;)


Ulrich

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Nach euren aufmunternden Worten habe ich mir aus einem Stück Leder eine Fingerschlinge gemacht. Das funktioniert gut, die Gefahr ist gebannt. :thankyou:


Ulrich

  • Gast

Dieses Video hat mir noch klar gemacht: Dass sich der olympische Griff der Bogenhand (Handrücken im 45° Winkel zum Bogen) wohl nicht mit dem Stiel eines Langbogen- bewehrten Jägers verträgt.
Da steht offenbar eine grundsätzliche Entscheidung ins Haus: Bogenschlinge für immer oder starkes Kanten des Bogens. Mit dem  "Zwischendurch" bin ich eigentlich gescheitert: Das Ausdrehen des Ellbogens bei leicht gekantetem Bogen führt zur Verkrampfung. Verändere ich den Winkel des Handrückens, fliegt der Bogen.


https://www.youtube.com/watch?v=4mOQTc14uCI


Ulrich

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Hab mir eben einen Haufen Videos angeschaut und auf die Bogenhände geachtet: Offensichtlich muss jeder irgendwie damit umgehen, dass der Bogen die Tendenz hat, dem Pfeil zu folgen. Ein Problem ist es jedoch nur bei mir. Alle anderen sind  Meisterschützen, denen der Bogen in die Wiege gelegt wurde.

Da sind die Klammerer. Sie sind Meister im Glücklichsein.
Die Schnapper, die sich schnell den Bogen schnappen, wenn der Pfeil weg ist.
Einige umschliessen den Bogen mit dem Zeigefinger und blockieren ihn mit dem Daumen.
Was ich versuchen werde: Die Bogenhand schliesst sich erst im Vollauszug. Weil da bereits grössere Kräfte wirken, gibt`s kein verdrehen mehr, die Sehne bleibt beim Abschuss in Richtung.


Offline cweg

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Dies hier ist eines der besten Videos zum Thema, auch wenn der Sound erstmal mies ist.

https://youtu.be/pWSXWKuENDI


Ulrich

  • Gast
Ja, gut vorgeführt und erklärt in dem Video. Bei diesem Griff brauche ich gegenwärtig eine Handschlinge. Irgendwie braucht`s da ein wenig Spannung in den Fingern, die den Bogen hält. Die kommt mir beim Lösen abhanden. Der Bogenarm ist nicht betroffen. Der bleibt oben.
PS. Es gibt jedoch neuerdings ein lustiges Phänomen, das ich noch nicht kannte, wenn ich bei der Rückenspannung schludere, und das ebenfalls mit dem lockeren Lösen zusammenhängt: der Kollaps. Da geht der Pfeil durch die Decke!
« Letzte Änderung: Dezember 21, 2019, 05:00:07 Nachmittag von Ulrich »


Offline Cayuga

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Dies hier ist eines der besten Videos zum Thema, auch wenn der Sound erstmal mies ist.

https://youtu.be/pWSXWKuENDI

Was ist an dem Video gut? Der Schütze reißt beim Release aktiv nach hinten durch. Das hat m. E. nichts mit Rückenspannung zu tun. Dann lässt er den Bogenarm sichtbar ein Stück fallen. Auch nicht gut.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline cweg

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  • Bogenschießen in einer bunten Welt
Stimmt, Arne Moe ist auch ein hundsmiserabeler Bogenschütze und das der noch andere Leute trainieren darf, ist eine Farce.

Ich freue mich schon auf deinen produktiven Beitrag zum und nicht am Thema vorbei.


Ulrich

  • Gast
Sachlich gesehen: Die Hand geht zurück zum zweiten Ankerpunkt. Die spontane Rückwärtsbewegung geht in eine antrainierte über. Da ist der Pfeil wohl schon weg.