Archers Campfire

Pfeile liegen tendenziell links oben - woran liegt es?


Offline Brown Bear

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Hallo zusammen,

wenn ich eine Passe schiesse, haben meine Pfeile die Tendenz, links oben zu liegen.
Woran liegt das?

Ich schiesse einen RH Ragim Brown Bear mit 30#@25,5" (gemessen). Pfeilauflage und Seitenanlage von Fred Bear.

Testpfeile sind Penthalon Bandit 1000, Pfeillänge 26" bei ca. 95gr Spitzengewicht.

Ich versuche, tatsächlich nur das Ziel anzuschauen, habe aber, um mich zu vergewissern, die Pfeilspitze dann auch auf die Senkrechte bezogen mittig angehalten: Problem bleibt.

Das Phänomen trat v.a. auf bei
- mediterranem Griff,
- Ankerpunkt Zeigefinger im Mundwinkel (und Unterkiefer in der Daumenbeuge) sowie
- senkrechter Ausrichtung des Bogens bei entsprechender Körperhaltung auf.

Mit 3unter und verschieben des Ankerpunktes nach oben wurde es etwas besser, Tendenz besteht aber weiterhin.

Ich dachte zunächst daran, dass selbst ein 1000er Spine noch zu starr ist.

Ein erfahrener Compoundschütze auf dem Schießplatz meinte allerdings, einen Jagdbogen müsse man kanten, da sonst der Pfeil nicht sicher auf dem shelf liege und die Tendenz habe, nach links abzuweichen.

Das scheint nach Lektüre des threads über das Für und Wieder des Kantens jedoch eher nicht das Problem zu sein. Dies entspricht meiner Beobachtung, alldieweil sich im Fell schon ein kleiner, halbrunder Abdruck gebildet hat, in dem die Pfeile liegen.
Eine der vielen Ursachen könnte jedoch in einer zu starken (dicken) Pfeilanlage liegen - und da ist die Fred Bear schon recht kräftig. Sie wird aber offenbar von vielen zur vollsten Zufriedenheit genutzt...

User Sabiji weist in o.g. thread auf ein ähnliches Phänomen hin: erst das Kanten des (entsprechenden) Bogens schuf Abhilfe (weichere Pfeile nur scheinbar). Wenn ich es richtig verstanden habe, führt das Kanten, wenn richtig angewendet, dazu, dass der Pfeil mittig unter beiden Augen zu liegen kommt, was das intuitive Zielen erleichtert (sehr verkürzt gesagt).

User stöckchenschubser hingegen weist darauf hin, dass er unabhängig von den übrigen Parametern sowieso immer den "Pferdesprung" (Schach) berücksichtigt, also tendenziell rechts unten anhält, um in der Mitte zu landen.

Zu guter Letzt kann es natürlich auch an mir (Abzugsfehler) liegen.

Ich hoffe, ich konnte meine Überlegungen halbwegs geordnet vermitteln...und für alle, die bis hierhin durchgehalten haben schonmal ganz herzlichen Dank!

Hat jemand eine Idee, wie ich in der Ursachenforschung weiter kommen kann?
« Letzte Änderung: September 16, 2019, 12:07:00 Nachmittag von Ari »


Offline roscho

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Ich tendiere auch zu links oben, bei MIR liegt das am schlechten Ankerblock und fehlender Rückenspannung- ob das bei dir auch so ist weiß ich nicht ;) - Ursachen gibt es viele
Schau dir auch mal diese Übersicht an
https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=2999.0
 
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Ulrich

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Bei mir (RH) war die Trefferlage

rechts oben:

a) Lösefehler, b) Geisterpfeil


links oben:

Bogenhand und Arm. Klammern in Kombination mit Ueberstrecken.

Abhilfe brachte das leichte Kanten des Bogens und Abarbeiten aller Komponenten des Bewegungsablaufs und der Haltung.
 


Offline africanarcher

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Spannung und Nachhalten!
Und nein, die Aussage:
"Ein erfahrener Compoundschütze auf dem Schießplatz meinte allerdings, einen Jagdbogen müsse man kanten, da sonst der Pfeil nicht sicher auf dem shelf liege und die Tendenz habe, nach links abzuweichen"
ist falsch!

africanarcher
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Daniel124

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Was sagt denn der Rohschaft-Test?
Und: Im Thread-Titel steht "rechts oben", in deinem Text "links oben". Was trifft zu?


Offline roscho

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Uupps, ich bin jetzt auch von LINKS OBEN im Text ausgegangen ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline rabu

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Teste doch mal deinen Stand:
- stelle dich wie gewohnt zum Ziel
- hebe die Bogenhand wie zum Schuss
- schliesse die Augen für 5 Sekunden
- öffne die Augen und schaue ob der Pfeil noch zum Ziel schaut oder vieleicht links daneben
- versetze deine Füsse entsprechend und wiederhole das bis es passt

Vieleicht hilft es, es können aber auch 1000 andere Dinge sein

Gruß
Ralf


Offline Brown Bear

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Argh! Sorry, war schon spät: Text stimmt, Überschrift ist falsch.
Ob einer der Mods wohl so freundlich wäre, den Titel anzupassen? Es muss links oben heissen...

Bogenarn. Mhh. Klammern tue ich definitiv nicht: wenn ich ohne Schlinge schiesse stürzt der Bogen ab.
Ich strecke allerdings den Arm voll aus...



Offline africanarcher

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Das sollst Du ja auch, den Bogenarm stecken. Schieß doch mit Bogenschlinge, das kennst Du doch!
Schießen lernen wird hier nicht funktionieren; Such Dir einen Trainer !!
Das ist nich böse gemeint aber niemand kann in einen Forum ohne praktische Unterweisung schießen lernen!

africanarcher
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Offline Brown Bear

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So, erstmal herzlichen Dank an alle, die sich der Sache angenommen haben!
Spannung und Nachhalten!
Nachalten tue ich, Rückenspannung beim "Abziehen" bedarf aber in der Tat noch größerer Aufmerksamkeit. Muss noch auf zu viel anderes achten und denke nicht immer daran.

Was sagt denn der Rohschaft-Test?
Noch nix, steht noch aus, unbefiderter Schaft aber schon zur Verfügung. Werde berichten.

Teste doch mal deinen Stand...
Guter Hinweis, werde ich ausprobieren.

Das sollst Du ja auch, den Bogenarm stecken.
Offensichtlich drücke ich mich mißverständlich aus: ich bezog mich auf die von roscho verlinkte Tafel zum Rohschafttest, auf der auch mögliche Schützenfehler aufgeführt sind. Was ich meinte, ist der Punkt "zu steifer Bogenarm". Strecken tue ich den natürlich. Frage ist, ob ich dabei zuviel des Guten tue.

Schieß doch mit Bogenschlinge, das kennst Du doch!
Dito. Ich schrieb WENN ich ohne Schlinge schieße, stürzt der Bogen ab. Deshalb schieße ich mit  ;). Ausschließen wollte ich damit den Punkt "Bogen zu fest halten".

Aus der Tafel bleibt also - von einem (doch) nicht passenden Spine abgesehen - die mögliche Ursache "unsauberer Ablass". Wobei ich einen zu starren Bogenarm eben auch noch nicht ausschließen kann.

Schießen lernen wird hier nicht funktionieren
Das habe ich auch nicht erwartet, sondern Hilfe bei der Ursachenforschung und ganz grundsätzlich ein tieferes Verständnis der Einflußfaktoren. Aber natürlich wäre ein Trainer oder Pate sehr hilfreich, deshalb...

Such Dir einen Trainer !!
...bin ich doch schon dabei ;).


Ulrich

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Mit meinem ersten Bogen und nur ungefähr passenden Pfeilen lagen die Treffer mit sturer Penetranz rechts oben. Mit dem nächsten Set habe ich das Problem irgend einmal vergessen, weil es offenbar irgend einmal verschwand.
Na ja... wegen diesem Thread kam mir der Verdacht, es könnte am Set gelegen haben und nicht an mir. Soeben habe ich diesen Bogen und die Pfeile reaktiviert, um zu schauen, ob diese Rechtsoben-Tendenz bei dieser Kombination  immer noch besteht. Was soll ich sagen? Es ist nicht ein Hauch davon festzustellen.
Trotzdem... man kann nie wissen.


Offline Brown Bear

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Interessant, so ein Rohschafttest!

Vorhin habe ich mir einen entfiederten Penthalon Bandit 1000er Spine, 95gr Spitzengewicht, Pfeillänge 26" geschnappt.

Erkenntnis No. 1:
so inkonsistent, wie ich dachte, ist mein Ablauf scheinbar gar nicht, isb. hinsichtlich des Spine waren die Ergebnisse eindeutig. Das führt mich zu

Erkenntnis No. 2:
der Pfeil ist noch zu steif (!). Die Nocke zeigt konstant nach rechts (oben): auf 6-7m deutlich, auf ca. 10m etwas weniger, auf ca. 13m muss man genauer hinschauen. Aber immer schräg rechts.

Erkenntnis No. 3:
die Abweichung nach links oben liegt wohl (v.a.) an mir: wenn ich mich voll auf Rückenspannung und Lösen konzentriere, liegen die Pfeile mittig (zumindest tendenziell).

Nochmal allen vielen Dank für die zahlreichen Anregungen und Tips!

Schöne Grüße

Bear

P.S.: aus dem Ziel wandern tue ich übrigens nicht, wenn ich die Augen schließe. In der Hinsicht scheint auch der Stand ok zu sein.
« Letzte Änderung: September 17, 2019, 05:52:04 Nachmittag von Brown Bear »


Daniel124

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Zu steif = Treffer links und ein wenig hoch --> deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Dass du bei mehr Konzentration auf die Rückenspannung besser Richtung Mitte kommst liegt m.E. daran dass der Pfeil mehr Bumms mit auf den Weg bekommt und dadurch ein wenig weicher reagiert.
Also: Pfeile weicher machen bis der Rohschaft passt ist wohl die Lösung.
« Letzte Änderung: September 17, 2019, 06:16:55 Nachmittag von Daniel124 »


Offline Brown Bear

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Zu steif = Treffer links und ein wenig hoch --> deckt sich mit meinen Erfahrungen.
Dass du bei mehr Konzentration auf die Rückenspannung besser Richtung Mitte kommst liegt m.E. daran dass der Pfeil mehr Bumms mit auf den Weg bekommt und dadurch ein wenig weicher reagiert.
Also: Pfeile weicher machen bis der Rohschaft passt ist wohl die Lösung.
Jau, hab mir grade auch die Grafik nochmal angesehem: Nock zeigt nach Rechts, aber der Pfeil liegt links vom anvisierten Punkt. Nock zeigt nach rechts war aus dem Video von Grizzly Jim...
Mhkay, vielleicht liegt's tatsächlich v.a. an den Pfeilen...