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Anfängerfrage zur Pfeillänge / Schaftlänge und Auszuglänge


Offline Woodinski

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Hier nun mal wieder ein paar Anfängerfragen bez. Pfeilschäften etc.
1. Frage zur Messung der Auszuglänge. Wir haben letzte Woche meinen Auszug mit dem Easton Messpfeil gemesen und haben die Skala vorne an der Kante des Risers abgelesen. Nun hab ich noch ein wenig rumgelesen und gegoogelt und bin etwas stutzig geworden. Denn ich hab mehrfach gelesen, dass man eigentlich nur bis zum Pivot-Punkt misst. Also tiefster Punkt im Griff und normalerweile auch der Punkt wo der Pfeil aufliegt. Auf bogenundpfeile.de steht dann was davon, dass Easton 1 1/4 Zoll dazurechnet. Jetzt ist die Konfusion perfekt. Ist das in der Pfeilanzeige schon berücksichtigt. Oder wie ist das zu verstehen? (Quelle https://www.bogenundpfeile.de/Pfeilkunde/Pfeillaenge.php)

2. Schaftlänge
Wie ist denn das, wenn ich Schäfte, z.B. bei Arrowfordge, bestelle. Da wähle ich ja ne Länge aus, aber die Frage ist nun: Ist das die reine Schaftlänge, oder ist das die Länge Nockboden bis Schaftkante? Angaben hab ich da keine zu gefunden.

3. Pfeillänge
Mal angenommen ich habe meinen Auszug korrekt gemessen, wie schließe ich von dem Wert auf die Pfeil/Schaftlänge? Wieviele mm/cm lasse ich denn den Pfeil über die Auflage stehen?

Vielen Dank schon mal für Eure Antworten!
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Offline aquadrat

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zu 1:
Pivot-Point plus 1,75 ist der offizielle aber theoretische Messwert auf den sich (meistens) die auf dem Bogen angegebenen Werte von Zuggewicht bei 28'' beziehen. Weil jeder Riser unterschiedlich dick sein kann, ein rein theoretischer Wert. Messpfeil an Vorderkante ist der praktische Wert von dem man meistens redet wenn man sagt ich habe bei einem Auszug von XX sounsoviel Pfund auf den Fingern.

zu 2:
Das sollte der Verkäufer eigentlich angeben, meistens ist es die reine Schaftlänge ohne Anbauteile

zu 3:
ist eigentlich der falsche Weg. Du kaufst einen Pfeil in einem dir empfohlenen Spine mit den empfohlenen Komponenten in voller Länge und kürzt ihn selber so lange bis er gut fliegt. Vereinskameraden, erfahrene Schützen oder Bogenhändler können dabei unterstützen. Der Pfeil ist maximal so lange wie er ausgeliefert wurde und minimal so kurz dass du ihn nicht vom Shelf / von der Auflage ziehst. Wer spezielle Spitzen verwendet muss diese ggf. berücksichtigen um sich nicht in die Finger zu schneiden oder irgendwo hängen zu bleiben. Wie lange der Schaft dann tatsächlich ist oder ob man doch lieber einen anderen Spine oder andere Spitzen verwendet ist persönliche Vorliebe. Ich mag es nicht wenn der Pfeil ewig weit übersteht, muss ihn aber ein bisschen länger lassen weil ich beim Auszug überziehe und von hinten in den Anker gehe...

Gruß, Andi
« Letzte Änderung: September 10, 2018, 01:20:06 Nachmittag von aquadrat »
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Ari

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Und dann kommt noch die Nocke hinzu, die den Schaft auch noch etwas verlängert. Das Maß ist dann hier vom Nockboden aus!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline nsb

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... wie schließe ich von dem Wert auf die Pfeil/Schaftlänge? Wieviele mm/cm lasse ich denn den Pfeil über die Auflage stehen? ...
Die auf wenige Millimeter richtige Pfreillänge ist nur wichtig, wenn du einen olympisch Recurve mit Klicker schießt.
Gutgeh'n!
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Offline Ralf_HH

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Zu Punkt 3: Wenn Du über die Pfeilspitze zielst, hat ein etwas längerer Pfeil den Vorteil, dass Du bei kürzeren Entfernungen nicht so weit unter das Ziel halten musst. Der "Nullpunkt", also die Entfernung, in der der Pfeil dort trifft, wo im Vollauszug die Spitze steht, liegt typischerweise so um und bei 50 Metern, für kürzere Entfernungen muss man drunterhalten. Wenn Du mal einen Pfeil in voller Länge ausziehst und beobachtest, wo die Spitze steht und wo sie stünde, wenn Du den Pfeil auf die minimal erforderliche Länge kürzt, dann siehst Du, was ich meine: Die Spitze des (virtuell) gekürzten Pfeils stünde deutlich tiefer als die des in voller Länge belassenen Pfeils.

Wichtig ist allerdings, dass der Pfeil im Biegeverhalten zum Bogen passt. Das sollte man allerdings sowohl mit sehr kurzen (Extremfall: Klickerschützen wie ich) als auch langen Pfeilen irgendwie hinbekommen. Nicht zu vergessen: Der längere Pfeil ist tendenziell schwerer (wegen der Länge und des bei voller Länge erforderlichen niedrigeren Spinewerts, der meistens "mehr Material" im Sinne von mehr Wandstärke und/oder Durchmesser bedeutet) und hat eine stärker ballistische Flugbahn.
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"