Archers Campfire

Geschwindigkeitsunterschiede diverser Pfeildurchmesser


Offline perkolat

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„Also was machen wir also mit dem Gehirngulasch hier, den sich bestimmt nur 2-3 Leute durchlesen werden?“

Moin Gartenpinguin,
das ist der Kernsatz in Deinem Beitrag. Ich habe keine Zweifel an Deinen Daten, auch wenn ich diesen nicht folgen kann. Im Ergebnis ergibt Deine Berechnung einen geringen Unterschied und wirft noch 2 weitere Aspekte in den Ring, die Verwerfung des Schaftes und den Einfluss von Befiederungsgröße bzw. Anstellwinkel. Beides könnte, meiner Vermutung nach, die Effekte des Durchmessers völlig überblenden. Das mehr oder weniger saubere Lösen des Pfeils dürfte ebenfalls die übrigen Effekte maßgeblich beeinflussen. In der Theorie lassen sich Unterschiede berechnen. In der Praxis dürfte sich über den Durchmesser allein bestenfalls bei den Olympischen Distanzen und sehr erfahrenen Schützen ein feststellbarer Effekt auf größere Distanzen ergeben.
Danke für Deine interessante Berechnung und Deine Schlussfolgerungen!  :pop:


Offline Bambus

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  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Danke für die fundierten Betrachtungen @Gartenpinguin.

...
In Realität dürfte der Unterschied aber deutlich größer ausfallen, weil der Pfeil nicht unendlich steif ist und im Flug eine stehende Welle entlang zweier Knotenpunkte beschreibt (er wobbelt im Flug). Dieses wobbeln ändert die Stirnfläche in der Ausgangsformel in Form einer geämpften Sinusschwingung (irgendwas ovalförmigs in der Fläche mit 1/e² Dämpfung). Außerdem wird ein nicht unerheblicher Teil der kinetschen Energie in eine Rotationsenergie gewandelt (durch die Neigung der Federn). Diese Rotation erhöht die Reibung noch mehr. Die Verwirbelung am Schaftende trägt auch noch bei.
...

Dazu kommt das durch das "Wobbeln" sich der Anstellwinkel des Schaftes zur umströmenden Luft ändert was einen deutlichen Einfluß auf den Widerstandsbeiwert hat und der schwingende Schaft nochmals stärker abgebremst wird.
Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Waldgeist

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Kann jemand sagen bei welchem Luftdruck (in hPa) die Messungen erfolgt sind?
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Offline Stringwistler

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Und vergesst bitte nicht die feuchten Partikel der Luft, die bei -10° wie es bei uns heut morgen war, gefroren sind und um einiges mehr an der Oberfläche des Schaftes reiben. Also an einem dickeren Schaft doch mehr. Darf ich dann im Winter doch nur dünne Pfeile schießen? Muß ich doch glatt mal in mich gehen...  ::)
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline cweg

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Und vergesst bitte nicht die feuchten Partikel der Luft, die bei -10° wie es bei uns heut morgen war, gefroren sind und um einiges mehr an der Oberfläche des Schaftes reiben. Also an einem dickeren Schaft doch mehr. Darf ich dann im Winter doch nur dünne Pfeile schießen? Muß ich doch glatt mal in mich gehen...  ::)

Na, da musst du nur Winterschäfte nehmen, die haben ab +7°C  weniger Reibung und gehen bis -15°C.


Offline Stringwistler

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Und vergesst bitte nicht die feuchten Partikel der Luft, die bei -10° wie es bei uns heut morgen war, gefroren sind und um einiges mehr an der Oberfläche des Schaftes reiben. Also an einem dickeren Schaft doch mehr. Darf ich dann im Winter doch nur dünne Pfeile schießen? Muß ich doch glatt mal in mich gehen...  ::)

Na, da musst du nur Winterschäfte nehmen, die haben ab +7°C  weniger Reibung und gehen bis -15°C.

-15°...? Da wirds aber schon eng die nä. Tage... 😂
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Offline perkolat

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Winterschäfte, wie konnte ich dir nur außer Acht lassen? Ein leichter Speiseölfilm würde sicher auch helfen. Dabei ist Rapsöl wegen des geringeren Gewichts der Pflanze Olivenöl klar vorzuziehen. Sehr gut!!!  :pop:


Offline Gartenpinguin

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Kann jemand sagen bei welchem Luftdruck (in hPa) die Messungen erfolgt sind?

Meinst Du meinen rechnerischen Quark von gestern?
Die Luftdichte von 1,2 kg/m³ kann man mit dem idealen Gasgesetz in einen Druck umrechnen.
Bei 20° C und der Gaskonstante von 287 J/(kg·K) für Luft wären das ca. 1010,29 hPa.


Offline kungsörn

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Danke für die Mühe Gartenpinguin. :thankyou:
Ich hab es nicht nachgerechnet, mir sehr wohl aber die Zeit genommen, die Werte anzuschauen.
Die Berechnung mit den deinen Annahmen zeigt ja, dass die unterschiedlichen Geschwindigkeiten (und wir reden hier ja von 60m Distanz) überschaubar sind.
Meine eigenen Erfahrung mit unterschiedlichen Pfeilgewichten - und den üblichen Exceltools - zeigt, dass besonders der CW-Wert oft viel zu niedrig angesetzt wird.
Die Angaben im Netz beziehen sich vielleicht auf diese Spinwings der OLy-Pfeile.
Allein die Abweichung im Drall von wenigen (2-3) Grad (°) ergibt einen enormen rechnerischen Zuwachs der Fläche.
Wenn die Geschwindigkeit in der Realität dadurch nochmal stärker abfällt, hat der Anteil des Schaftquerschnitts noch weniger Einfluss.
Um der Erbsenzählerei noch mehr Vorschub zu geben: Bulletspitzen dürften diesbezüglich einen erheblichen Vorteil gegenüber den 3D-Spitzen haben.
Waldgeist: Gartenpinguin schreibt von Berechnungen. Nicht Messungen...  ;)
Meine Pfeile sind eh schneller. Immerhin bin ich hier auf ca.500 m.ü.0. :pop:


« Letzte Änderung: Dezember 29, 2025, 08:50:35 Nachmittag von kungsörn »
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Gartenpinguin

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Allein die Abweichung im Drall von wenigen (2-3) Grad (°) ergibt einen enormen rechnerischen Zuwachs der Fläche.
Wenn die Geschwindigkeit in der Realität dadurch nochmal stärker abfällt, hat der Anteil des Schaftquerschnitts noch weniger Einfluss.

Genau das ist die wesentliche Kernaussage: Der Einfluss von anderen Parametern ist deutlich größer.

Gefragt wurde explizit nur nach der Betrachtung des Durchmessers, wenn der Rest identisch bleibt.
Rein ideal-rechnerisch kann man mit einem dünneren Schaft 1-2% rausholen, die würden in der Realität eher weniger ausmachen.
Für jemanden, der aber auf das Limit tunen möchte, kann diese Information von 1-2% Optimierung durchaus etwas wert sein. Ich blicke da in Richtung Flight-Turniere, bei denen es um maximale Distanz geht.