Archers Campfire

Neuer Pfeilsatz Rohschafttest


Offline Gapman

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Hallo,
Ich schieße nun das 2te Jahr mit einem Blankbogen (lh, vorher mehrere Jahre Induitiv) und habe bisher immer Befiederte Pfeile gekauft (insert und Schraubspitze nach Empfehlung vom Händler) und anschließend immer bei 3 die Federn abgeschnitten und den Rohschafttest gemacht. Spitzengewicht und schaftlänge dann angepasst.

Nun habe ich mir einen Satz Schäfte bestellt und möchte die Pfeile selber bauen. Victory 3dhv 500er 0,06 geradheit, mit victory break off spitze und 3 Zoll Parabol Federn.

Wie der Pfeilbau funktioniert ist mir soweit klar. Jedoch wollte ich fragen, wie ihr hier vorgeht.

1.
Befiedert ihr mehrere Schäfte und nehmt ein Spitzengewicht nach Gefühl/Erfahren und schießt dann die Rohschäfte dazu und ändert dieses dann bei allen Schäften (befiedert und unbefiedert)? So lange bis das passt? War bei Schraubspitzen bisher recht unkompliziert..

2.
Ich verwende das erste mal break off Klebespitzen. Klebt ihr diese nur leicht ein beim Rst oder ganz und geht das Risiko ein die Spitzen wieder neu zu verkleben? Beim Schraubspitzen hat man dieses Thema ja nicht.

3.
Spielt die Button Einstellung schon beim RST eine große Rolle? Center Stellung und härte? Oder stellt ihr den Button und die Pfeilauflage ca. ein und macht die feineinstellung dann beim Walk Back Test/ Bewertung Test usw. ?

Mein Setup:
Wns Elnath 25 linkshand
Uukha Gobi 40 Medium
#41 bei 30 Auszug
16 Strang FF Sehne
2 Np Begenzer
Avalon Button + Auflage

Cross X Oktavia
Mit 100gr Spitze + Insert

Tiller meistens -3mm da ich Stringwalke

Freue mich auf eure Antworten!

Lg


Offline helmut10

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Ich verwende komplett befiederte und mit Spitzen ausgestattete Pfeile, die erfahrungsgemäß einigermaßen passen und schieße damit die "Referenzgruppe".

Dann kommen  2 oder 3 Rohschäfte der neuen Pfeile, die von Länge und Spitzengewicht passen könnten und schaue, wie die fliegen. Nach mehreren Durchgängen wird angepasst.

Wenn Du die Einklebespitzen mit Heißkleber befestigst, ist ein Austausch auch überhaupt kein Problem.

Gruß Helmut


Offline The Barebow Factory

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https://youtu.be/rNTkf8wJ0pU?si=r7ceiJ9PGSOzCSqf

Hier beschreiben Ulli und ich, wie wir es machen.
Wäre zumindest ein Ansatz für dich, da ich auch BB schieße.
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Offline Landbub

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Die Antwort zu #1 ist schwierig, weil nach einer gewissen Sammlung an Erfahrung fängst du nicht von Null an. Du weisst einfach, dass ein 500er .204er Schaft bei 30" Länge eine 80er bis 100er Spitze braucht, damit der gerade fliegt mit deinem Bogen. Und bei .166er ists dann ein wenig anders, weil die langen Breakoff-Spitzen allein durch ihre Länge den Schaft versteifen... mit Wolfram ist das wieder ganz anders... aber irgendwann hat man genug Erfahrung, dass man die 80% Lösung ohne Test direkt in der Werkstatt hinbekommt und die anderen 19,9% macht dann der RST. Archers Advantage kann auch ein wenig fehlende Erfahrung kompensieren.

#2
Nimm den blauen Bohning Kleber. Der hält gut genug und man bekommt die Spitzen mit etwas erwärmen leicht wieder raus. "Leicht kleben" kostet meistens Spitzen in der Scheibe, was auch mist ist.

#3
Centershot ist sehr wichtig. Aber der hat ja nix mit dem Pfeil zu tun, solange sich dessen Durchmesser nicht ändert. Den Buttondruck lasse ich meist so, wie er mit dem alten Pfeilsatz funktioniert hat. Den und die Standhöhe ausschießen kommt erst, nachdem der Pfeil passend gemacht ist. Denn oft wirst statt nochmal 5mm abzuschneiden vom Pfeil oder doch die 5gn schwerere Spitze nehmen einfach 1/3 an den Tillerbolzen drehen.
« Letzte Änderung: Oktober 08, 2025, 11:31:49 Vormittag von Landbub »
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Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
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Schau mal, hier wirst du auch fündig...

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Servusla, Gruß Guidl...

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58"Spätzchen TD v.Chris😉
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Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline Gapman

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Danke erstmal für eure Antworten.

In diesem Fall werde ich den RST mit 120gr Spitzen starten und mich dann langsam rantasten.

In dem sehr informativen Video von Barebow Factory (Danke dafür!) wird gesagt, dass der Rohschaft an der Nockseite gekürzt wird. Nachdem die Schäft nicht gebarrelt sind, sollte das kein Thema sein oder?

@Landbub, die neuen Schäfte sind etwas Dünner als meine alten, daher kam mir der Gedanke hinsichtlich Button Einstellung.
Ich würde das Center nun so einstellen, dass die Pfeilspitze minimal nach rechts schaut (Linkshand Riser) wenn ich von hinten draufschaue und den Button auf die mittlere Stellung bringen. Sollte das für die grobe einstellung passen oder?

@helmut10 du nimmst also als Referenz immer die selben Spitzengewichter bei den Befiederten und änderst dann das Spitzengewicht der Rohschäfte oder?
Ich habe nämlich den Gedanken, dass bei den befiederten Pfeilen das Spitzengewicht ebenfalls mitzutauschen wäre, da ja ansonsten die Auswertung nur auf Basis des geschätzen Gewichtes stattfindet. Sollte dieses, warum auch immer, weit daneben sein, stimmt ja diese Referenzbasis zu den Rohschäften mit den leichteren/ schwereren Spitzen nicht mehr, da die Befiederten schon "falsche" Spitzengewichter hatten.
Also müsste man theoretisch befiederte und unbefiederte mit dem selben Gewicht in der Spitze testen, um hier eine klare Info zu bekommen? Oder kompensiert die Befiederung das Gewicht soweit, dass diese einfach als Referenz anzusehen sind?




Offline Landbub

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In dem sehr informativen Video von Barebow Factory (Danke dafür!) wird gesagt, dass der Rohschaft an der Nockseite gekürzt wird. Nachdem die Schäft nicht gebarrelt sind, sollte das kein Thema sein oder?

Doch. Wenn Schäfte eiern, dann an einem Ende. Meist sind sie heute ziemlich gerade, auch die billigeren. Aber wenn sie eiern, dann natürlich an dem Ende abschneiden, wo sie eiern. Das kann auch das Nock-Ende sein.

@Landbub, die neuen Schäfte sind etwas Dünner als meine alten, daher kam mir der Gedanke hinsichtlich Button Einstellung.
Ich würde das Center nun so einstellen, dass die Pfeilspitze minimal nach rechts schaut (Linkshand Riser) wenn ich von hinten draufschaue und den Button auf die mittlere Stellung bringen. Sollte das für die grobe einstellung passen oder?

Ja, das passt. Die Mehrheit der BB Schützen vertritt heute die Meinung, dass die Spitze genau hinter der Sehne sein soll. Also nicht wie oft behauptet "1/4 bis 1/2 rausschauen". Ich habs probiert, merke keinen Unterschied. Vermutlich bin ich nicht gut genug für solche Feinheiten :-)

Die "Mittlere Stellung" vom Button verstehe ich nicht. Mit dem Button stellst du a) die Lage des Pfeils (Centershot) ein, indem du den im Riser rein oder rausschraubst und dann konterst. b) den Federdruck kannst einstellen, aber da ändert sich der Centershot nicht.
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Offline Landbub

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Ich habe nämlich den Gedanken, dass bei den befiederten Pfeilen das Spitzengewicht ebenfalls mitzutauschen wäre, da ja ansonsten die Auswertung nur auf Basis des geschätzen Gewichtes stattfindet.  ...
Also müsste man theoretisch befiederte und unbefiederte mit dem selben Gewicht in der Spitze testen, um hier eine klare Info zu bekommen? Oder kompensiert die Befiederung das Gewicht soweit, dass diese einfach als Referenz anzusehen sind?

genau so. Der Rohschaft zeigt dir, ob der Schaft zu weich oder zu hart ist. Dann entscheidest du, ob du den Bogen modifizierst (Zugkraft ändern) oder eben den Pfeil. Und da musst natürlich an den Befiederten und den RS die gleichen Änderungen machen mit der Ausnahme, wenn die RS komplett falsch stecken. Dann reichts natürlich erst mal, wenn man nur die RS modifiziert, bis die so einigermassen gerade zur Scheibe fliegen. Das ist dann wichtig, wenns nicht um das Sptzengewicht geht, sondern um die Schaftlänge. 2 zu kurz abgeschnitten ist besser als 6.

Nachtrag: Der RS muss auf 25m nicht unbeding in der Gruppe der befiederten stecken!! Auf 20 bis 30 m geschossen sind "2 Handbreit daneben" gut genug.
« Letzte Änderung: Oktober 08, 2025, 03:00:15 Nachmittag von Landbub »
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Offline Gapman

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Ok, das mit dem Eiern werde ich beachten! Ich hoffe jedoch dass das bei victory Schäften nicht der Fall ist.

Bzgl. Centershot werde ich mal die Spitze direkt hinter die Sehne legen. Hier habe ich mal aufgeschnappt, dass der Ablass dann vom Schützen den Pfeilflug mehr beeinflusst, als wenn die Spitze nicht direkt dahinter liegt. Den Gedanken lasse ich mal wieder los.

Mit Mittelstellung meinte ich den Federdruck im Button. Wird dann beim Walk Back nochmals angepasst.

Also meine Vorgehensweise wäre nun so:

1. 100gr Spitze rein und 3 Blankschäfte und 3 Befiederten bauen.
2. Centershot einstellen
3. RST (Standhöhe, Nockpunkt und Pfeile abstimmen) kürzen wenn gerade an den Nocken
4. Walk- Back Test

Oder habe ich hier was vergessen?

Danke jedenfalls für die bisherigen Antworten und Videos. Hat mir sehr geholfen:)



Offline Landbub

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Ja, du musst dich für eine Crawl entscheiden. Je nach Verband und Disziplin ist das ja etwas anders mit den Entfernungen.

Auf die Max. Distanz solltest du kommen ohne weit drüberzuhalten oder den Anker zu ändern.
Der Abgriff für 5m sollte noch auf dem Tab sein.

RST mit einem gesunden Mittelmass. WA 3D 20m, WA Feld oder IFAA würde ich den 25m oder 30m Abgriff nehmen und das System darauf optimieren.
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Offline Gapman

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Ich schieße eigentlich keine Turniere oder in Wettkämpfen. Daher bin ich hier etwas freier vom Setup.

Ich gehe meisten auf die Pacoure in meiner Nähe, die sind alle bis 55m gestellt. Nach einer kurzen Excel Statistik der Entfernungen auf den Pacours im Umland, habe ich mich auf ein 35m Setup eingestellt.  Man hat ja sonst nichts zu tun^^