Archers Campfire

Rohschafttest von nah nach weiter, der irgendwann sehr deutlich abbiegt


Offline bourne

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Mich interessiert eine Erklärung, warum Rohschäfte, die bis Entfernung X gut fliegen, dann irgendwann richtig stark ausbrechen.

In einem Beispiel: geschossen befiederte und unbefiederte auf einen Punkt, von 8m-18m wird der Streukreis etwas größer, die Rohschäfte liegen tendenziell ganz leicht rechts, bei 18m vielleicht 5-8 cm, also ein bissl zu weich. Aber eigentlich kein schlechtes Bild und befiedert fliegt das auf jede Entfernung natürlich sehr gut.
Auf 25-29m biegt derselbe Rohschaft brutal ab, nach rechts und auch nach unten, 25-40cm vom Spot weg und gut 20cm tiefer. Pfeile sind im 7-8 gpp Bereich mit leichten Klebespitzen (60 gn). Was passiert hier, was sich bei geringeren Entfernungen (noch) nicht auswirkt?
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Offline Clemens

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Oh spannend das interessiert mich auch  :pop:

Ich gebe eine Vermutung ab:
Der Energieverlust wird einfach "so groß" dass der Schaft nach unten abbiegt? Und weil er nicht befiedert ist ist die Kurve extremer als sie mit Federn wäre?


Offline roscho

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Meine Vermutung (ohne die Parameter zu kennen Schaftlänge, gpi, Durchmesser etc): der Schaft verliert etwas an Energie und schaukelt sich wieder auf

60gn totales Spitzengewicht sind ja auch nicht überdurchschnittlich viel.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Absinth

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Nun, der eingebaute Fehler beim RHS welcher bereits bei 18 Meter nicht ganz korrekt passt dessen Fehler nimmt natürlich mit zu nehmender Entfernung zu, er verstärkt sich, er wird größer, der Fehler mag sich gar potenzieren etc. und dies macht sich natürlich auf der Scheibe, oder auch daneben, bemerkbar.

Oder anders gesagt... Die Ursache des Fehlers bei 25-29 Meter ist der gleiche wie bei 18 Meter - nur, du gibst dem RHS bei 25-29 Meter mehr Weg und mehr Zeit sich entsprechend auszutoben. Unteranderem wirkt die Luftströmung am Pfeil länger mit zunehmender Verkorkzung der Flugbahn.

 


Offline Stringwistler

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Wobei wir mal wieder bei dem Punkt wären....

"FOC, also genügend Spitzengewicht- zieht immer den Pfeil"....
So etwas passiert nie wenn der Rohschaft im Spine passt und du mehr wie 120gn Spitze Inserts vorne drauf hast. :klasse:

Jetzt kommen wieder unsere Wissenschaftler und belegen das Gegenteil.....bzw. sie behaupte es zumindest. :Achtung:

 :pop: :pop: :pop:
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Offline bourne

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Meine Vermutung (ohne die Parameter zu kennen Schaftlänge, gpi, Durchmesser etc): der Schaft verliert etwas an Energie und schaukelt sich wieder auf

60gn totales Spitzengewicht sind ja auch nicht überdurchschnittlich viel.

Das waren normale Easton Axis 5mm 600er 30" lang. Ich wollte - aus Gründen - unaufwendig ein schnelleres Setup herstellen, daher die 60er Klebespitzen drin.

Ich habe mir das Schwingungsverhalten eines Pfeils - vielleicht naiv - immer so vorgestellt: beim Release kommt es zu einer Auslenkung, der Pfeil schlängelt sich hinaus. Diese ersten Schwingungen links/rechts sollten diese mit der größten Amplitude sein, die Steifheit des Pfeils sollte ja die Schwingungen beruhigen. Wenn sich das bei 10-18m halbwegs beruhigt hat, wie schaukelt es sich dann wieder - so stark - auf. Abnehmende Geschwindigkeit hab ich mir auch gedacht, sicher ist auch mein geringes Gewicht vorne nicht hilfreich.
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Offline Absinth

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Offline varminter

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Die Erklärung ist, der Pfeil ist einfach zu weich. Die Abweichung die du bereits auf 18m feststellst wirkt sich bei 28-30m eben noch  viel mehr aus. Wenn der dynamische Spine passt steckt der Rohschaft auch auf 30m noch beim Befiederten. Egal ob mit schwerer od leichter Spitze. Ist halt eine Abstimmungssache.
« Letzte Änderung: April 15, 2023, 01:49:34 Nachmittag von varminter »


Offline Stuck15

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Da der Pfeil ja nicht gerade aus dem Bogen kommt, also die Schwingungspunkte des Peils nicht der Schussrichtung entsprechen, wird sich der Luftwiderstand bei abnehmender Pfeilgeschwindigkeit stärker bemerkbarer machen. Sprich die Massenträgheit der Spitze gibt dem Pfeil die ungefähre richtung aber der Pfeil liegt schief in der Luft. Nun nimmt der Luftwiderstands nach einer gewissen Entfernung die Überhand und der Pfeil biegt ab.


Offline Stringwistler

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Da der Pfeil ja nicht gerade aus dem Bogen kommt, also die Schwingungspunkte des Peils nicht der Schussrichtung entsprechen, wird sich der Luftwiderstand bei abnehmender Pfeilgeschwindigkeit stärker bemerkbarer machen. Sprich die Massenträgheit der Spitze gibt dem Pfeil die ungefähre richtung aber der Pfeil liegt schief in der Luft. Nun nimmt der Luftwiderstands nach einer gewissen Entfernung die Überhand und der Pfeil biegt ab.
Perfekt erklärt.... :klasse:
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Offline Waldemar

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Du hast 600spine Schäfte 7-8gpi weiß nicht wie viel lbs du auf den Finger hast, und deinen Auszug weiß ich auch nicht, was ich aber Mal behaupte dass du dich an einem foc bist der nicht mehr wirklich in die ( Norm ) passt.
Du bist sehr wahrscheinlich unter der Herstellerangaben und vielleicht ist das schon ein Problem. Schieße 600 selbst mit 80 grain spitzen dachte schon das ist grenzwertig  :bow:














Ein Mann  der mit seinem eigenen Bogen nicht schießen kann ist kein Bogenschütze, sondern einfach ein Bogen Besitzer.


Offline bourne

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Ja, ich hab vorhin ein bissl experimentiert - nur auf die schnelle mit vorhandenem Material - und darauf läuft es scheinbar hinaus. Die Axis-Schäfte sind so leicht nicht und der FOC ist halt schon sehr wenig. Sobald ich wieder mehr Zeit habe, baue ich mir ein kleines Testset mit Schraubspitzen und schau mir das nochmal an.
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Offline Landbub

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Auf 18m sind 5cm Abweichung nicht wenig. Dass sich das dann auf weitere Entfernungen verstärkt, weil sich aufgrund diese Abweichung die Strömungs-Angriffspunkte mehr „in den Wind drehen“, ist auch klar.
Generell wirst du auf 40 oder 50m keine kleinen Abweichungen haben. Der Pfeil passt in deinen normalen Streukreis oder er steckt sm Rand der Scheibe. Was aber gar nich so schlimm ist, wie es klingt. Es gibt keine Turniere, wo man ohne Federn schiessen muss.
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.