Archers Campfire

unerklärliches phänomen


Offline OpaEmil

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servus,
hatte heute einen schreckmoment am 3d-parcours. war mit meinem mittleren compound (diamond edge 320) unterwegs. der bogen bekam vor gut einer woche neue kabel und eine neue sehne und wurde seitdem an die 300x problemlos geschossen.

heute hab ich die wurfarme um eine halbe umdrehung (entspricht rund 2 pfund) reingedreht. damit kam der bogen bei meinem auszug auf knappe 55 pfund zuggewicht und war damit noch deutlich von den möglichen 70 lbs weg. ansonsten wurde nichts verändert.

als ich dann schießen wollte, gab es ein knackendes geräusch und noch ehe ich im halben auszug war, hat sich das release geöffnet und der pfeil flog ab - natürlich ziemlich unkontrolliert, was auf einem parcours nicht wirklich gut kommt.

ich habe abgebrochen und mir die sache daheim genauer angeschaut. dazu verwendete ich anstatt des üblichen daumenreleases eines fürs handgelenk. zuvor hab ich noch das loop auf ein dickeres ausgetauscht. dazu ist zu erwähnen, dass bei den neuen kabeln ein stück loopschnur dabei war, das für meine begriffe sehr dünn ist, das ich aber dennoch verwendet habe.

mit dem stärkeren loop und dem handgelenksrelease ein neuer versuch. das release blieb geschlossen, aber es gab wieder ein knackendes geräusch nachdem ich etwas mehr als ein drittel ausgezogen hatte. meine frau stellte fest, dass sich der obere cam leicht verdreht hat.
abbruch und alles genau kontrollieren (leaning, synchrones anschlagen der stopper, verlauf und lage aller kabel und der sehne...). ich konnte keinen fehler finden, so dass ich als letzten versuch, ansonsten wäre mir nichts mehr eingefallen, die wurfarme wieder um die halbe umdrehung rausgedreht habe (damit hab ich etwas über 52 lbs auf der waage). und siehe da, alles flutschte und funktionierte wieder wie gewohnt. auch mit dem daumenrelease hat es wieder hingehauen.

kann mir jemand erklären, was genau da passiert ist - und warum?
wie gesagt, die wurfarme ließen sich bauartbedingt noch gut vier umdrehungen reindrehen ehe sie ganz anstehen würden.


Offline Landbub

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Wenn ein Release aufgeht und kein Resistance ist, dann ist es kaputt.
Zum Bogen: aufs drawboard und genau ansehen. „Obere cam leicht verdreht“??
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Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.


Offline OpaEmil

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nachdem ich die zugstärke wieder reduziert hatte, funktionierte das release wie gewohnt. es schnappt normal zu und nun hält es auch wieder. vermute mal, dass durch das verdrehen der widerstand einfach so hoch geworden ist, dass es gelöst hat - anders kann ich mir das nicht erklären.

am drawboard kann ich jetzt kein verdrehen mehr feststellen. auch laufen die cams in der flucht und die stopper kommen zeitgleich am kabel an


Offline kungsörn

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Ich bin keiner, der alles gleich wegschmeißt.
Aber ein Releas, welches sich bei einer Kraft ungefragt löst, ist wohl hinüber.
Vor allem wenn die Lösekraft so gering ist, dass man sie noch ausziehen kann (Ich gehe dabei von < 100# aus). ;)
Bei den meisten Releases haben kleine Knickhebel oder Haken große Kräfte zu aufzunehmen.
Die Teile sind gehärtet und für ein Vielfaches ihrer üblichen Belastung ausgelegt.
Möglicherweise ist irgendwo eine Spitze oder Welle gebrochen und beginnt nun, sich an der Mechanik abzuarbeiten.
Wenn das Teil dann mal bei 80# löst und beim nächsten Mal vielleicht bei 70, hätte ich nicht nur Angst um mein eigenes Augenlicht.

Ich würde das Teil zerlegen und mir dann die Innereien mal genau ansehen, um sie zu verstehen.
Anschließend: ab in die Tonne damit.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")