Bogenschießen > Pfeile

Die Frage nach dem Spine, Theorie und Praxis!?

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Bambus:

--- Zitat von: roscho am März 08, 2024, 11:47:59 Vormittag ---Hier werden (mal wieder) Begriffe durcheinander geworfen ...

Das Archers Paradoxon hat primär nichts mit dem Pfeilflug bzw dessen Physik zu tun, es bedeutet nur das ein Pfeil der bei einem "traditionellen" Bogen im Ruhezustand auf der Sehne liegt bei dem Bogen weg vom Ziel zeigt, aber mittig trifft ... das ist eben "paradox"

Ursache dafür ist eben dann der Pfeilflug, das der Pfeil sich durch die Biegungen ins Ziel "schlängelt"
...

--- Ende Zitat ---
Das ist mir zu ungenau beschrieben. Das Archers Paradox beschreibt, das der Pfeil bei seiner Beschleunigung, die idealerweise in Richtung auf das Ziel führt sich derartig durchbiegt, das er sich um das Griffstück schlängeln kann. Also genau der Teil des Pfeils der gerade auf Höhe des Griffs ist die maximale Auslenkung erfährt und so des Griff NICHT berührt. Der Schwerpunkt des Pfeils bewegt sich (in erster Näherung) in der Richtung, in der sich die Sehne bewegt (hat). Und der Pfeil schwingt nachdem er den Bogen verlassen hat um die Flugbahn seines Schwerpunkts.

roscho:
Lieber Bambus: da muss ich widersprechen, das ist nicht Paradox (und das Paradoxon) sondern die Physik hinter dem Pfeilflug ..

Hier mal der Wiki Eintrag dazu
https://en.wikipedia.org/wiki/Archer's_paradox

Bambus:
Sicher, das ist die Physik hinter dem Pfeilflug. Paradox ist aber das Erleben für den Schützen, das der Pfeil eben nicht in die Richtung fliegt, in die er zeigt und auch bei passendem Spinewert nicht am Griff anschlägt. Paradox ist nur das sich das System nicht so verhält, wie ein Betrachter es sich vorstellt.
Physikalische Prozesse können nie paradox sein, weil sie klaren Gesetzmäßigkeiten folgt. Nur werden diese Gesetzmäßigkeiten, und darin liegt das scheinbare Paradoxon von äußeren Betrachtern nicht immer erkannt.

BNtw, die Bilder im Wiki zeigen genau was ich beschrieben habe (den ganzen Text dort habe ich allerdings nicht gelesen).

kungsörn:
„Paradox“ ist doch, dass der Pfeil nicht da landet, wo man ihn aus einer vereinfachten Überlegung heraus vermutet.
Ob man eine Drift auch als paradox empfindet, ist eine Frage der Tiefe der physikalischen Betrachtung.

Bei „Centershot“ entsteht die Drift hauptsächlich durch eine ungewollte Abweichung der Bewegungsrichtung von Pfeilspitze und Nocke (bzw. der Schwingungsknoten).
Auch ein quasi unendlich steifer Schaft bekommt eine Drift.
Die Durchbiegung (dyn. Spine) hat dabei nur Auswirkungen, wenn dadurch die Bewegungsrichtung (Gleiten an der Auflage) beeinflusst wird.
In geringeren Maße kommen auch Trägheitseffekte, Gravitation usw. dazu.
Bei Centershot - und noch mehr mit einer „Fallaway“ Auflage – wird das sehr weit minimiert.

Das „Paradoxon“ ist nur ein dynamischer Effekt aus Durchbiegung und Timing, der dieses Gleiten (lenkende Wirkung der Auflage) minimiert bzw. aufhebt.

Landbub:
Die Ursache ist dieselbe: der Fingerablass und die damit verbundene Ablenkung der Sehe aus der Ebene der Wurfarmbewegung heraus. Bein Holzbogen kommt die "schräge" Ausgangslage des Pfeils noch dazu.

Die Auswirkung biegen und daraus folgend schwingen des Pfeils ist identisch. Beim Holzbogen aber paradox, weil unerwarteterweise trifft man irgendwo hin, wo die Spitze gar nicht hinzeigt und das man bei ungekantetem Bogen auch gar nicht sieht.

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