Bogenschießen > Roven

Roven ?!? Was ? Wie ? Wo ?

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roscho:
Roven ist ein Thema das perdiodisch wiederkommt ;) - deswegen möchte ich hier einen Thread dazu anfangen, der zum Ende auch ein kurzes "Rovingpapier" ermöglichen sollte.


WAS ist roven eigentlich ?
Roven heisst übersetzt "umherstreichen" oder "umherschweifen" und ist die wahrscheinlich älteste Form des Bogentrainings - so alt wie der Bogen selbst.

Ein Wald- und Wiesen"spaziergang" mit Pfeil und Bogen, bei dem auf selbst gewählte Ziele geschossen wird. Oft wird auch der Begriff "stumpshooting" gebraucht der bedeutet auf Baumstümpfe/Totholz zu schiessen, Roving ist aber mehr , alles kann als Ziel dienen, Blätter, Pilze, Erdhaufen, Totholz aber auch mitgebrachte Ziele wie Rovingwürfel oder selbstgebaute Rovingbälle bis hin zur Gummiente ;)

WIE mach ich das ?

Nix ist einfacher als Roven. Bogen und Pfeile einpacken - ab ins Gelände und los ;)

Nun gut - nicht ganz so einfach. Beim Schiessen auf Naturziele kann man auch normale Feldspitzen verwenden, es empfiehlt sich aber spezielle Rovingspitzen einzusetzen (der Klassiker sind Zwickey Judopoints, aber auch die Whitebow Crown sind aus meiner Sicht empfehlenswert), es kann auch von Vorteil sein stabilere Pfeile einzusetzen bzw die normalen Schäfte mit Protectorring oder Footing zu versehen.

Jetzt kommt der Knackpunkt: WO kann ich roven ?

Pfeil und Bogen sind in Deutschland ein Sportgerät und dürfen auch ausserhalb spezieller Schiessstätten genutzt werden.

Aber: nicht jeder hat das Glück 10+ ha Wald und Wiese sein Eigen zu nennen um dort zu roven (ich z.B. auch nicht) , wichtig ist also ein Stück Land zu finden dessen Besitzer das Roven erlaubt und auch der Jagdpächter sollte gefragt werden.

Die Akzeptanz in der "normalen" Bevökerung ist meiner Erfahrung nach hoch, allerdings sollte man um das auch so zu erhalten tunlichst vermeiden mit Vollcamo und irgendwelchen Jagdspitzen (!! Judopoints sind eigentlich auch schon Jagdspitzen - ich meine aber hier Klingen) durch den Wald zu pirschen, sowas kann und wird schnell auch als Wilderei ausgelegt.


Soweit meine ersten Gedanken, ich bitte um eine rege Diskussion ;)

Im Fletchers Corner Forum entstand 2008 ein PDF zum Roving das hier nicht unerwähnt bleiben DARF

https://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?t=20522

Stringwistler:
Und ganz ganz wichtig finde ich...

- nie alleine wenn möglich...
Denn in ein Loch getreten, oder in den aufgenockten Pfeil gefallen.... sind schon einige...Auch wenn ihr ein Handy dabei habt, nicht überall ist Empfang und erklärt mal dem Rettungsdienst ihr liegt in dem Wald am Oschaberg, rechts oben unter dem Hochspannungsmasten...  ;)

- Nie mit aufgenocktem Pfeil durch den Wald streifen.
Erst aufnocken wenn ihr eure Schussposition gefunden habt. Gerade dabei kann am meisten passieren wenn ihr stolpert. Vorher den Pfeil immer im Köcher lassen, nicht in der Hand tragen.

- Nie auch nicht nur im Köcher... eine Broadhead mitführen.
Das ist beim Roven ein absolutes no-go....hat Ronny schon gesagt. Ein Freund von mir hat im Rückenkocher beim Roven immer auch 2 scharfe Spitzen dabei, wieso auch immer... "es könnte ja mal ein Wolf oder Bär, versuchen mich anzuknappern" war immer sein Spruch drauf... "Gummibärla"? War dann immer meine Antwort... die ich auch oft dabei habe.

- Unbedingt genug Sicherheitsabstand...
mehr wie ihr denkt einplanen, denn beim Roven hab ich schon Abpraller erlebt, die sind durch den dichten Wald, 70-80m geflogen und wurden nur gefunden, weil sie grelle Wraps und Federn hatten....  wo wir schon zum nächsten Punkt kommen...

- Unbedingt grelle und helle Wraps und Federn benutzen...
um nicht nur einen Verlust möglichst gering zu halten, sondern auch nicht, daß ein Jäger oder Pilzsucher durch Zufall euren verschossenen Pfeil findet und damit wieder Öl ins Feuer gießen kann, er könnte ja auf der Gemeinde oder beim Jäger abgegeben werden...was wieder ein blödes Licht auf unseren Sport wirft.

- Keinerlei Schrott im Wald zurück lassen...
egal ob kaputte Nocks, Spitzen, abgebrochene Pfeile, auch keine Holzpfeile mit Federn dran... Im Wald oder sonst wo... Wie oft sehe ich, daß auf öffentlichen Parcours.... so ein Mist gehört nicht in den Wald. Kann man den Schrott echt nicht wieder einpacken? Ist das so schwer diese Trümmer daheim in die Mülltonne zu werfen?  :schuldig:

- Respekt zur Natur....
dazu gehört auch, daß man nicht auf gesunde und grüne Bäume, Schnecken, Frösche oder sonstige Lebewesen schießt... was für mich selbstverständlich ist...  ;)
   
So, gerne noch Ergänzungen.... aber das hier ist mir am wichtigsten...  ;)

BowLaw:
Das mit der Sicherheit - das kann man gar nicht genug betonen.
Ich bin als Bogenneuling auch gleich mal in den Wald gerannt und habe Roven ausprobiert.
Es ist der Hammer wie weit Pfeile fliegen können (und wohin), wenn man mal nicht auf einem Parcours schießt, bei dem sich einer darüber Gedanken gemacht hat wo der Pfeil landen soll, wenn er denn mal nicht trifft.
Unbedingt Nachdenken vor dem Schuß!

Tom der Badner:
Hi zusammen,

ich gehen gerne und oft Roven (mind. einmal die Woche, im Sommer mehr, im Winter leider auf Urlaub und WE begrenzt).

Bogen: LB oder BHR
Pfeile zwischen 1 und 3 . ausgestattet mit Protectorringen vorne und hinten und die Crown.
Immer zwei Ersatznocken und eine Ersatzcrown dabei.

Ärger bisher keinen, weder mit Jäger noch mit Wanderern, Spaziergänger. (Sorry, ganz zum Anfang kam mir mal ein alter Jäger etwas schräg, den konnte ich aber auch überzeugen das ich nicht auf der Jagd bin. Wir saßen später vor der Jagdhütte und unterhielten uns ganz nett)

Motto immer freundlich bleiben, erklären was man macht. Den interessierten (99%) auch mal den Bogen in die Hand geben (aber auf keinen Fall schießen lassen).
Ein freundliches Hallo bricht fast immer den Bann, und die Leute beginnen zu fragen.

Hatte am Anfang immer die PDF aus  Fletchers Corner gefaltet dabei.  Um auch mal ein bisle Paroli bieten zu können, wenn mir einer schräg kommt. Sobald du in D ein Stück Papier dabei hast, und einen Gesetzestext zitieren kannst, ist sowieso meist gleich Ruhe.

Bleibe grundsätzlich am Weg, trage bunte Kleidung kein Camo, habe keine Jagd oder Feldspitzen dabei.

Gruß Tom


Steff:
Falls ihr nicht allein im Wald unterwegs seit, sondern euren besten Freund (Hund) dabei habt,
dann solltet ihr folgendes beachten:

"Für die Wälder in Deutschland wird die Leinenpflicht zumeist im jeweiligen Waldgesetz des Bundeslandes geregelt. Sieben Bundesländer (Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen) schreiben z.B. eine generelle Leinenpflicht im Wald vor, in NRW gibt es die Ausnahme, dass Hunde auf dem Waldweg ohne Leine laufen dürfen.

Einige Bundesländer (Bremen, Niedersachsen, Saarland und Sachsen-Anhalt) erlauben ausserhalb der Brut- und Setzzeiten (1. März bzw. 1. April bis Mitte Juli) den Freilauf im Wald.

In fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen) dürfen Hunde auch im Wald frei laufen. Überall dort gilt aber ebenfalls, das ein Hund abrufbar sein muss und nicht wildern darf."

Sicher kennt jeder Hundebesitzer die Gesetze für sein Bundesland, aber es soll ja vorkommen, dass wir auch mal andere Kulturen besuchen  ;)

 :bow: Steff




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