Archers Campfire

Was ist die richtige Technik für die Disziplin At the Marks?


Offline Sliding Bull

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Oh Backe, da hab ich ja was losgetreten, aber es ist ja auch nicht einfach zu verstehen wenn man das englische Langbogen schießen noch nicht gemacht hat.

Also letztes Jahr waren die Marks von sehr kurzen Distanzen (ich kann nur schätzen weil freies Gelände) 60-80 m, aber auch weitere über 100m.

Die weitern waren zwar schwierig aber lagen mir besser. Bei den nahen war ich oft zu weit . Wenn 40 Schützen in einer Reihe stehen kann man weder auf de Winkel eines andern Schützen noch auf den eigenen Pfeilflug  achten um irgend was zu korrigieren.

 Ich denke was Absinth geschrieben hat macht momentan für mich am meisten Sinn.

Was dem 3D am nächsten kommt ist die Disziplin at speed ( die ich letztes Jahr unerwartet gewonnen habe) bei der du innerhalb 30sec so viele Pfeile wie möglich auf einen Französischen Ritter schiessen musst ( ich denke der war so 45 m entfernt)

Und der Vogelschuss auf ca 50m der an einer Stange in ca 4m höhe hing. Der Vogel hatte ca. 1,6m Spannweite und ist von ca 150 geschossenen Pfeilen nur ein mal getroffen worden.
Das zeigt die Schwierigkeit der Disziplinen.

Also noch mal vielen Dank für eure Antworten
Ich versuche mich mal an der Absinth Methode
LG
Ralf


Offline Sunka

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Beim AT THE MARKS schreibt der Veranstalter ja das " ballistische" Schießen vor. Bei den anderen Disziplinen wird es gemacht, wie es für den Schützen am Besten passt.
Davon ab fliegt ein Pfeil immer eine ballistische Kurve, wie andere Geschosse auch.

Das mit dem Momentum verschenken passt glaube ich nicht so, denn  es sollte mal überprüft werden, ob ein Pfeil mit der Masse x auf 60m direkt geschossen (rot) tiefer eindringt in das Zielobjekt als der gleiche Pfeil, der in einem hohen Bogen (grün) auf das 60m entfernte Zielobjekt trifft.
Geschossen natürlich mit dem gleichen Bogen.
Klar ist, dass der direkte Schuss einfacher ist und zeitlich kürzer untwegs, aber genauso klar sollte sein, dass der Pfeil auf seinem Weg nach unten durch die Erdanziehung wieder beschleunigt (und er kommt aus ca. 150m Höhe). Dem Pfeilgewicht / Spitzengewicht und der Befiederung am Pfeil kommen in diesem Zusammenhang bestimmt auch eine Bedeutung zu.....
« Letzte Änderung: Oktober 06, 2023, 05:55:25 Nachmittag von Sunka »


Offline WernerF

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Wenn die Reiterei anläuft
halten alle mal 45 Grad auf 250
bei 200m ?   höher ?
bei 80m ? noch höher ?

Die Grafik von Eugen Willerdings Webseite zeigt die Parameter... Zeit, Geschwindigkeit ( und Momentum könnt ich rechnen, aber ab 45 Grad reicht ein Blechhut)

Ich denke bei freier Sicht gings da immer nur von 45 Grad aus runter.


Offline Sunka

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... ja das Momentum zum Zeitpunkt des Auftreffens ist halt das worauf es ankommt.... Die Geschwindigkeit des Pfeiles, welche sich quasi mit jedem Meter Flug ändert, und die Flugbahn wird beim Pfeil wesentlich von der Federfläche und dem FOC also dem Gewicht an der Spitze bestimmt (Luftwiderstand kommt wahrscheinlich auch noch dazu), beim Momentum kommt  es noch auf das Gesamtgewicht des Pfeiles an.

Da die War Bow  Wettbewerbe in GB auch absurd hohe Pfeilgewichte kennen (und sich dabei an historsichen Vorbildern orientieren): Standardarrow (800gr min), Livery arrow (980grains min), Military arrow (1200grains min), Quarter pounder (ca. 1700grains)  bin ich mir sicher, dass der Vorteil eines Pfeiles der von oben herab segelte war, dass der Ritter zu Pferd oder auch die Fußsoldaten ihren Blick nach vorne gerichtet haben (Sichtfeld durch Helm, etc. begrenzt) und eben diesen Pfeil nicht kommen sahen. Und wenn dann so ein Pfeil mit gehärteter Stahlspitze / Bodkin im Winkel von 45 / 50 ° ankam, und es konnte mehr ausgewichen werden, richtete er Schaden an. Angeblich konnte so ein Military arrow mit dem richtigen Bogen abgeschossen, einen Reiter einfach aus dem Sattel hauen.....
Wenn ein Pfeil in "gerader" Linie angeflogen kommt, der Pfeil also gesehen wird, kann selbst auf 50 / 60 m diesen Pfeilen problemlos ausgewichen werden - wenn viele Pfeile kommen, ist es zwar schwieriger aber wenn die Pfeile nicht gesehen werden unmöglich.


Offline Sliding Bull

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Männer ihr seid echt klasse. Mit so viele Infos habe ich gar nicht gerechnet. Klasse mit den Flugkurven Diagramme .  :yes:




Offline Sliding Bull

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Alles klar, das Turnier ist beendet und ich wollte Euch noch berichten was am besten funktioniert hat.

Ich habe bei at the Marks den vierten Platz gemacht und nach meiner Einschätzung liegt die Wahrheit der richtigen Flugkurve irgendwo zwischen steil und flach und Auszugsweite.
Neben mir stand des öfteren ein Schütze mit einem 90 Pfund Bogen und der hat flach angehalten ich hingegen mit meinem 45 Pfund  musste steiler halten und je nach Weite den Auszug variieren.
Also das ist schon eine ganz spezielle Disziplin und erfordert sehr viel Erfahrung um das richtig einzuschätzen. Fragt mich aber bitte nicht wie ich vierter geworden bin, ich weiss es nicht.
LG
Ralf