Archers Campfire

Hersteller und Typ gesucht


Offline holgerr1

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Hallo zusammen.
Ich brauche mal wieder das gesammelte Schwarmwissen.

Kann mir jemand sagen, um was für einen Reiterbogen (Typ undHersteller) es sich hier handelt?
Die Wurfarme scheinen mit echtem Leder belegt zu sein.
Nähere Infos habe ich leider nicht.
Freue mich über jede Rückmeldung.
Gruß Holger



Offline Kuckingen

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Folgende Antwort wirft Chat GPT:

🔎 Auffällige Merkmale

Stark nach außen gebogene Siyahs (starren Enden) → typisch für viele asiatische Reiterbögen.

Deutlich abgesetzter Griffbereich, recht kurz, mit Wicklung verstärkt.

Lange, schmale Wurfarme mit deutlicher Reflex-Form.

Keine extremen „Ohren“ oder tiefen Krümmungen wie bei ungarischen oder koreanischen Bögen.

Siyahs sind recht gerade und nicht stark nach hinten gekrümmt → das unterscheidet ihn z. B. von koreanischen Hornbögen.

📌 Wahrscheinliches Vorbild

Die Form erinnert stark an osmanische/türkische Reiterbögen:

Sehr kompakt, kräftiger Reflex, kurze Gesamtlänge.

Gerade Siyahs mit einem markanten Übergang zu den Wurfarmen.

Diese Bögen waren im Osmanischen Reich (16.–18. Jh.) typisch und bei Reitern sehr beliebt.

Andere Möglichkeiten wären tatarische oder mongolische Bögen, die aber meist etwas längere Siyahs und weniger kompakte Proportionen hatten.
Ungarische Bögen (Magyar-Stil) sind ebenfalls ähnlich, wirken aber in der Regel massiver und mit stärker gekrümmten Enden.

✅ Mein Fazit:
Dein Bogen ist eine moderne Rekonstruktion, die sich am stärksten am türkisch-osmanischen Reiterbogen orientiert.
Er vereint die typischen Merkmale (kompakt, gerade Siyahs, Reflexform), allerdings in moderner Bauweise (Glasfaser/Kunststoff + Holz, nicht Horn-Sehne-Holz-Komposit).


Offline holgerr1

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Vielen Dank.  :thankyou:
Bleibt nur noch die Frage nach dem Hersteller...


Offline aged younger

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kann da eigentlich nur lesen: 28" und 60#

das "branding" oder Zeichen links oberhalb kommt auf dem Foto zu schlecht raus, vielleicht lässt sich das noch etwas besser herausstellen?


Offline holgerr1

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Offline Grizzly

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Türkischer RB eher nicht. dei9 Bilden abgespannt ein C und sind kürzer als 60".
Leder auf den WA deutet auf Viberglas WA hin. Viel Masse, wenig Speed. Hunne wäre asymetrischer. Ich tippe auf ungarischen Typ.
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Offline Bambus

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  • Ich bin Choleriker, zeigs es aber nicht ...
Ich denke auch, mit "ungarischem" Typ liegst du richtig. Diese Art von Bögen sieht man häufig auf Ständen, die mit "günstigeren" Bogensachen aus Ungarn handeln. Einen "historisch korrekten" Typ stellen sie in aller Regel nicht dar. 

Vielleicht fällt mir ja noch was ein...


Offline Peter Pirat

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Moin zusammen ,
es könnte der hier sein :

https://de.aliexpress.com/item/1005009110460097.html?gatewayAdapt=glo2deu

https://afarchery.com/products/han-bow?variant=44578021966009

https://www.kuse.cz/en/p/han-bow-30-lbs-recurve-bow

Ich hab so einen vor mehreren Jahren direkt aus China gekauft für 70 Dollar incl. Versand ( den Händler gibt es leider nicht mehr).
Ab und zu schieß ich den mit Daumenring und zieh bis 33" , ist'n lustiges Teil  :bow:

Grüße aus dem hohen Norden
 8)



Offline Kuckingen

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Noch interessant, wenn ich die KI Frage, warum es einen ungarischen Bogen ausschließt.

🔎 Unterschiede der Haupttypen
Ungarische (Magyar) Bögen

Sehr kräftige Reflexform mit stark nach hinten gezogenen Enden.

Siyahs (starre Endstücke) sind meist länger und wirken wie „Haken“ oder „Ohren“.

Im ungespannten Zustand fast ein geschlossener Kreis.

Wirken insgesamt etwas massiver.
➡️ Typisch für den Karpatenraum, 9.–11. Jh.

Osmanische Bögen

Sehr kompakt, oft kürzer als 120 cm.

Siyahs eher kurz und gerade nach außen laufend, ohne die extremen Haken wie bei den Ungarn.

Starker Reflex, aber „harmonisch“ und nicht so „überzogen“.

Die Wurfarme wirken schlanker, der Griffbereich ist klar abgesetzt.
➡️ Klassisch im Osmanischen Reich, 16.–18. Jh.

Mongolische Bögen

Eher größer/ länger, nicht ganz so stark reflex wie türkisch/ungarisch.

Siyahs meist etwas breiter und sanfter gekrümmt.

Mehr „wuchtig“ als filigran.

Koreanische Bögen

Sehr kurz, aber mit extrem nach innen gebogenen Siyahs (fast Halbkreis-Form).

Dadurch sehr spezielles Aussehen, leicht zu erkennen.

Kaum zu verwechseln mit osmanisch/ungarisch.

📌 Warum dein Bogen nicht ungarisch wirkt

Siyahs sind gerade → bei ungarischen Bögen wären sie deutlich hakenförmig nach hinten gebogen.

Gesamte Länge → dein Bogen ist relativ kompakt, nicht so groß wie die meisten ungarischen Nachbauten.

Übergänge → bei ungarischen Bögen sind die Übergänge massiver; deiner wirkt schlanker und eleganter.

Optik der Wurfarme → schlanke, lange Wurfarme mit kurzem, geradem Siyah sind einfach viel näher an der osmanischen Form.

✅ Mein Fazit:
Dein Bogen hat klare osmanische Merkmale – kompakt, gerade Siyahs, schlanke Bauweise.
Die Bezeichnung „ungarisch“ im Forum kommt vermutlich daher, dass viele Hersteller in Europa alles mit Reflex-Siyahs so nennen, auch wenn es eher ein türkisches/nahöstliches Vorbild hat.


Online roscho

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Meiner Meinung nach ist das ein typischer "Mittelaltermarkt" - Bogen .. Fiberglas mit Leder bezogen.

Hauptsache schaut etwas "antik" und nach "Reiterbogen" aus - historisch akkurat ist da nix und auch nicht beabsichtigt.

Kamen "früher" aus Ungarn, jetzt wahrscheinlich aus China ..

Einen "Hersteller" wird man da nicht finden  ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein