Archers Campfire

Breaking News: Training lohnt sich!

Gast · 12 · 4744

testjan

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Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, nein ich!  :upsidedown:

Vorgeschichte: Seit ein paar Monaten habe ich ein Zählsystem für unseren Parcours in Gebrauch, bei dem man die Punkte nicht aufschreiben muss, am Ende aber trotzdem ein Ergebnis hat. Aufschreiben war mir immer zu mühsam, andererseits wollte ich nicht immer nur nach Gefühl abschätzen können, ob ich nun gut oder schlecht geschossen habe.

Seit geraumer Zeit mache ich gezieltes Techniktraining, manchmal nur ein paar Passen vor dem eigentlichen Schießen, manchmal auch länger auf die blanke Scheibe und es fällt mir zunehmend leichter, den „guten“ Schussablauf auch im Gelände umzusetzen.

Heute bei Wind und Nieselregen habe ich meine persönliche Bestleistung getoppt und zwar um durchschnittlich 1,5 Punkte pro Ziel. Klingt wenig, entspricht aber z.B. einem Kill statt Körpertreffer bei jedem zweiten Ziel.

Ich wollte nur mal meiner Freude Ausdruck verleihen und appellieren: übt Technik! ✌️


Offline roscho

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Gratulation !

Könntest du etwas mehr über dein „gezieltes“ Techniktraining sagen ?
Übst du einzelne Komponenten ? Den Gesamtablauf ?

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline mK

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Und über das Zählsystem?
Shrew Classic Hunter 54" 40#
Isidor Cajun 60" 40#
JS Rover 48" 40#
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Offline Ari

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Ja, bitte!
Bin nämlich da im Parcours auch schreib- und rechenfaul!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


testjan

  • Gast
Könntest du etwas mehr über dein „gezieltes“ Techniktraining sagen ?
Übst du einzelne Komponenten ? Den Gesamtablauf ?

Schwerpunktmäßig übe ich einzelne Komponenten und schieße z.B. sechs mal sechs Pfeile auf den blanken Dämpfer aus fünf Metern Entfernung. Dabei fokussiere ich mich nur auf den Bogenarm (Gegendruck, korrekter Griff, Nachhalten) oder nur den Anker. Später dann auch der gesamte Ablauf. Ausschließlich den Gesamtablauf zu trainieren führt bei mir zu nichts.

Dem Zählsystem liegt die WA-Wertung zu Grunde: zwei Pfeile pro Ziel, Körper 5, Außenkill 8, Innenkill 10, Spot 11 Punkte. Ich habe mir ein „Handicap“ je nach Bogentyp festgelegt, beim Langbogen und Recurve z.B. 10 Punkte. Das bedeutet pro Ziel zwei Körpertreffer mit zwei Pfeilen. Erreiche ich das, gehe ich mit +/- Null weiter. Erreichte Plus- oder Minuspunkte addieren sich, so dass ich normalerweise mit Null das letzte Ziel beende. Schieße ich dauernd ins Plus, kann ich mein Handicap steigern oder vom blauen Pflock schießen....


Offline Malte

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Ich wollte nur mal meiner Freude Ausdruck verleihen und appellieren: übt Technik! ✌️

 :bow:

Seisha - hichu, wie der Kyudomensch sagt: korrektes Schießen - unbedingtes Treffen. :-)

(SCNR),


Malte


Offline Cayuga

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Dem Zählsystem liegt die WA-Wertung zu Grunde: zwei Pfeile pro Ziel, Körper 5, Außenkill 8, Innenkill 10, Spot 11 Punkte. Ich habe mir ein „Handicap“ je nach Bogentyp festgelegt, beim Langbogen und Recurve z.B. 10 Punkte. Das bedeutet pro Ziel zwei Körpertreffer mit zwei Pfeilen. Erreiche ich das, gehe ich mit +/- Null weiter. Erreichte Plus- oder Minuspunkte addieren sich, so dass ich normalerweise mit Null das letzte Ziel beende. Schieße ich dauernd ins Plus, kann ich mein Handicap steigern oder vom blauen Pflock schießen....
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Geniales System. Warum bin ich nicht schon auf ein derartiges System gekommen  :bang:
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Kuckingen

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Auf die WA - Wertung bin ich schon in meinem ersten Jahr Bogenschießen umgestiegen. Das ergab sich einfach aus dem Nonsens an Zahlen und 80 % Trefferquote und höher die meine damalige App errechnete. 3-Pfeilwertung mit 20/18/16 usw spiegelt das Können nicht wider.

Schwerpunkt-Training ist immer wieder gut. Die spiele ich zu erst mit einem Nullbogen durch, denn ich mir mit einem Terraband auf etwa 20 Pfund gestellt habe. Etwas Spannung tut da schon gut.


Offline Ralf_HH

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Ich wollte nur mal meiner Freude Ausdruck verleihen und appellieren: übt Technik! ✌️

Moin, Mescalero,

ich hatte heute auch so eine Sternstunde.

Ich habe vor ein paar Wochen aus diversen Gründen das Zuggewicht meines Bogens nahezu auf Maximum (42# nominell, 38# auf den Fingern) hochgedreht. Seitdem hatte ich häufig den Eindruck, dass mir das Körpergefühl für das Erreichen des nahezu vollen Auszugs immer wieder verlorenging. Für mich als Klickerschützen ist dieses Gefühl extrem wichtig.

Heute hatte ich wieder Schüsse, bei denen ich nach dem Erreichen des Ankers entspannt in wenigen Sekunden den Vollauszug (und damit das "Klick") zu fassen hatte und solche, bei denen ich eine Ewigkeit gezogen und trotzdem den Vollauszug nicht erreicht habe, so dass ich irgendwann abgesetzt habe. Wenn ich das Problem früher hatte, war mein Eindruck, dass "schneller" ausziehen eine kleine Hilfe ist, aber eher eine Krücke, die das zugrundeliegende Problem verdeckt, aber nicht löst.

Ich habe schon geglaubt, mit 50+ und nach fast 25 Jahren Pause wohl zu alt für dieses Zuggewicht zu sein  :(

Dann bin ich, eher zufällig, darauf gekommen, dass die "guten" Schüsse alle eine Gemeinsamkeit haben: Ich behalte die Zughand nahe dem Bogenarm, ziehe auf gerader Linie in den Anker und weiche nicht mit einem "Schwenk" auf die Zughandseite aus. War da nicht was? Genau dieses "direkte" Ziehen hatte mir vor 30 Jahren unser damaliger Trainer (inzwischen verstorben) eingeschärft. In den letzten Wochen waren meine Trainingseinheiten hauptsächlich zum Einschießen neuen Materials da, wodurch ich vermutlich schlampig in meiner Technik geworden bin.

Ich habe dann noch eine halbe Stunde weitergeschossen und bei jedem Schuss auf dieses Detail geachtet. Das fühlte sich mit 38# OTF entspannter an als vorher mit 34# und "falscher" Technik. Trefferlage vom feinsten, und der Bogen geht beim Abschuss nicht seitlich weg, sondern drückt sich satt in den Handballen (ich schieße mit Fingerschlaufe). Geiles Gefühl!

Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, dass es lange genug hell bleibt, um auch nach Dienstschluss mal auf den Trainingsparcours zu können. Auch (m)ein OR macht schließlich im Parcours auf Gummiviecher viel mehr Laune als in der Halle auf die bunten Auflagen, und mit der (für mich) korrekten Technik erst recht!
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"


testjan

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Glückwunsch Ralf!
Solche Momente, in denen man sich ein großes Stück nach vorn propellert fühlt, liebe ich an unserem Sport und sind mir oft Ansporn, ein paar Passen auf dem Platz zu üben, anstatt in den Wald zu gehen. Ich bin nämlich überzeugt davon, dass man im Parcours zwar lernt, mit unterschiedlichen Entfernungen/Situationen umzugehen und auch etwas für die Hand-Auge-Koordination tut, wirklich Schießen lernt man da aber nicht.

Zum Auszug: zumindest im traditionellen Bereich gibt es Verfechter des sog. Rotational Draw, also genau dem Gegenteil dessen, was du beschreibst. Mir hilft das auch, die Schultern unten zu lassen und aus dem Rücken heraus zu ziehen. Allerdings nur beim LB, Recurve und Blankbogen ziehe ich möglichst gerade aus. Ich habe auch noch keinen der olympischen Topschützen „rotational“ ausziehen gesehen.


Offline roscho

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Winkelzug ;)
Alles richtig !
 :GoodJob:

Und die Diskussion Winkelzug vs Rotationszug ist eine alte ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
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* Albert Einstein


Offline Ralf_HH

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  • Bogenschießen lernen und neue Freunde treffen!
Das finde ich spannend, dass es offenbar Schützen gibt, die durch das Ziehen "außenrum" besser in die Rückenspannung kommen. Ich habe den Eindruck, dass es bei mir umgekehrt ist und ich, wenn ich mit der Zughand aus der Kraftlinie des Bogens herauskomme, dazu neige, aus dem Oberarm zu ziehen. Aber ich schieße ja auch keinen LB, ziehe nur mit zwei Fingern und mit sehr hohem Ellenbogen, da mag dann die für die Rückenspannung zuträgliche Technik etwas anders als "normal" aussehen.

Ja, auf den Platz gehe ich auch gerne mal, schon weil ich auch mal 70 Meter schießen möchte und unser Parcours das nicht hergibt. Aber die WA-Wiese ist bei uns im Winter "abgeräumt", deshalb versuche ich, unseren Parcours zu nutzen, auch wenn es um Techniktraining oder Materialtests geht. In der Halle ist mir zuviel akustischer Smog (Klicker!) und immer nur 18 Meter "inspirieren" mich nicht wirklich. Im Parcours kann ich, zumindest wenn ich allein dort bin, immerhin bis 50 Meter trainieren und auch mein Visier einschießen (was gerade nötig war, da mein jetziges Setup mit höherem ZG und leichterem Pfeil deutlich schneller ist).

Ich bin schon vor 25 Jahren lieber bei Frost auf den Scheibenplatz gegangen als in die Halle (3D gab es noch nicht).
Beste Grüße aus dem Norden, Ralf

Kinetic Forged Stylized 38#@26"
Greenhorn Super Comet (ca. 1988), 38#@26"