Archers Campfire

Bogenschießen => Training => Thema gestartet von: Rose🌹 am Februar 24, 2022, 10:25:54 Vormittag

Titel: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 24, 2022, 10:25:54 Vormittag
Erst wollte ich es bei roschos Trainingsmethoden reinschreiben,
aber das hätte den Beitrag wahrscheinlich gesprengt.
Aber darüber bin ich drauf gekommen.

Folgendes:

Warum wechselt man aus dem Intuitiven ins Systemlager, oder zum Compound.
Frust, Ungeduld, oder einfach gefühlt interessanter, ansprechender?
Wenn es das gibt, auch umgekehrt.
Ich möchte gern wissen, für wen das Intuitive nicht funktioniert, und ob es da ein Schema gibt.


🌹
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Polaris am Februar 24, 2022, 10:34:13 Vormittag
Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, bin ich ganz intuitiv mit dem intuitiven Bogenschießen angefangen.. vermutlich so wie es seit den ersten Tagen von Pfeil und Bogen geschieht .. Einen Namen hatte ich dafür nicht.. es war halt "Bogenschießen"... Mit den Jahren kam dann der berühmte "Blick über den Tellerrand" und das Ausprobieren verschiedener Zielmethoden.. Ich kann mich mit keinem "System" wirklich anfreunden.. Intuitiv ist für mich wie Zuhause.. und dieses einfach mal zu akzeptieren war ein großer Erfolg, weil es mir Ruhe gibt..

Über die Jahre hat sich ja so eine Art Trend (was man auch gut hier verfolgen kann) entwickelt.. immer mehr Technik, Techniken und immer besseres Material.. Ich stelle mir das extrem stressig vor und bringt wohl auch den einen- oder anderen Schützen immer weiter von den Ursprüngen des Bogenschießens weg.. aber das ist zum Einen eine andere Geschichte und stellt lediglich meine Einstellung zum Intuitiven und den Systemen da..  Jeder muss da seinen Weg finden..
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Burkhard am Februar 24, 2022, 10:43:59 Vormittag
für mich wäre ein Wechsel nie in Frage gekommen. ich baue Holzbögen, Holzpfeile und schieße die natürlich auch. von daher konnte ich mich nur für den intuitiven Weg entscheiden und bin damit mehr als zufrieden
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Ulrich am Februar 24, 2022, 11:37:21 Vormittag
Einen einfachen Recurv mit Visier habe ich dem Verein zur Verfügung gestellt. Ich fand`s aber durchaus faszinierend: Wie bei Instinktiv liegt der Fokus auf dem Zielpunkt. Mit etwas Übung bewegt sich der Pin selber dorthin. Und bei unsauberer Technik geht alles in die Binsen.

Warum das nur ein kurzer Abstecher war, liegt an meinem Hang zum Einfachen und an der Flexibilität, die das gefühlsmässige Zielen bietet. Das kommt dem Spieltrieb entgegen.

 
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Skalli am Februar 24, 2022, 12:53:34 Nachmittag
Ich glaube da gibt es viele Möglichkeiten für einen Kurswechsel.

Bei mir war es z.B. so das ich eigentlich eher von den Primitivbögen komme. Von daher stand felsenfest fest das mein nächster Bogen aus einem Stück bestehen muss und aus Holz ist. Gut das war er auch (Allerdings dann schon mit Shelf).
Mein aktueller Lieblingsbogen ist nun ein ILF mit bestenfalls etwas Alibi- Holz am Griff und in den WA. Hätte ich vor zwei Jahren noch nicht für möglich gehalten.
Das hat jetzt nichts mit Instinktiv/ System zu tun, ist aber ein Kurswechsel und zeigt wie man sich ändern kann.

Spätestens wenn ich leistungsorientiert unterwegs bin macht ein Wechsel auf System wahrscheinlich durchaus Sinn.
Gelegentlich schaut man schon einmal neidisch auf die Kollegen die auf 70m das Gold herausoperieren. ;)
Umgekehrt macht es aber auch Spass einem Fita- Kollegen einmal einen PrimBow ohne Pfeilauflage, Nockpunkte oder sonstiges Gedöns in die Hand zu drücken und entspannt zuzuschauen...
Leben und leben lassen und jedem das Seine :)
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 24, 2022, 12:56:45 Nachmittag
Danke, ich suche aber weiter nach Entscheidungen sich vom Intuitiven abzuwenden,
und der Gründe dafür.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: RazFaz am Februar 24, 2022, 01:15:07 Nachmittag
ich habe es versucht vom Intuitiven zum Bogenschießen mit Visier und allem Gedöns ( Olympisch, Compound ) zu wechseln,
das hat einen Leistungsdruck hervorgerufen bei dem das Wort Entspannung welche ich beim Intuitiven hatte plötzlich ein Fremdwort war.
Diesem Leistungsdruck wollte ich aber nicht mehr ausgesetzt sein, denn Spaß ist etwas anderes, zumindest empfinde ich das so.
Wenn ich gezielt schießen möchte gibt es für mich andere Möglichkeiten und davon Genügend.
So wie ich jetzt das Bogenschießen ( alternative Ziele, Roven usw. ) betreibe ist es für mich Entspannung und Spaß und das möchte ich so beibehalten.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Waldgeist am Februar 24, 2022, 01:19:52 Nachmittag
Ich selber bin kein Betroffener im Sinn Deiner Abfrage.
Denkbar wäre aber - und das meine ich keineswegs provokativ - dass die Abkehr vom intuitiven hin zum visirgebundenen BS eine Folge von Enttäuschungen, von veränderter Erwartungshaltung, vielleicht auch Trainingsverdruß, Einflussnahme von anderen Bogenschützen (auch ÜL und Trainern) sein mag.

Ich kenne allerdings mehrere Beispiele der Abkehr vom olymp. BS zum intuitiven BS. Ist aber nicht deine Frage  ;)
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: sfs-archery am Februar 24, 2022, 01:25:06 Nachmittag
Vorab: Ich bin noch in der Umstellungsphase von rein "intuitiv" auf "halb intuitiv, halb System".

Gründe für das Umstellen:
Ich schieße recht viele Wettkämpfe auf Scheibe in der Halle und ich habe größere Probleme beim 3D bei Entfernungen jenseits der 30m.

Genau für diese beiden Punkte (18m bzw. 20 Yards in der Halle und 3D >30m) will ich auf System umstellen.

Hoffnung: Das in den beiden Gebieten der Streukreis kleiner wird durch "systematischeres" Vorgehen bei der Bogenausrichtung.

Weiterer Grund: Einfach aus Interesse und Neugier auf diese neue Erfahrung :-)
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: PG am Februar 24, 2022, 01:26:08 Nachmittag
Ich habe in unserem Verein (Kringelchenschützen) mit Blankbogen und Stringwalking begonnen. Dann wurde ich verführt zur richtigen Seite der Macht und habe intuitiv geschossen. Seit einem sehr tollen Intensivtraining vor etlichen Jahren, bin ich Systemschütze. Und so peinlich es ist, wenn ich meinen Holzbogen raushole, schieße ich auch System. Ich kann halt nicht mehr anders.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Der Uwe am Februar 24, 2022, 02:45:14 Nachmittag
Hallo,

ich schreibe hier normalerweise nicht so viel, ich lese in der Regel eher still mit. Aber ich finde das hier die verschiedenen Bogenarten und Intuitiv und System durchaus nebeneinander leben können.
bei mir ist es so, dass ich seeehr gerne mit meinem One Piece Recurve schieße, nur macht mir das in der halle im Winter selten viel Spaß, da nehme ich lieber den Oly. recurve, oder neuerdings den Compound. Auf dem Platz ( bei uns leider auch nur FITA wiese) geht es mit dem TRB schon wieder besser, mal auf Scheibe, mal auf Schießball, oder je nach Lust und Laune mal einen der anderen Bögen. 
Ich würde allerdings nicht auf die Idee kommen mit dem Compound, oder Oly. Recurve auf den Parcour  zu gehen, aber jeder Bogen hat seine eigenen Reize, der Compound reizt das maximal machbare aus. der Primbogen zeigt einem wie es vor hunderten oder tausenden Jahren schon war.
Beides macht einen riesen Spaß halt nur nicht zu jeder Gelegenheit.
Daher ja ich wechsel, ständig und immer wieder.

Gruß
uwe   
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: JPascal am Februar 24, 2022, 04:22:41 Nachmittag
Es ist nicht immer der Wechsel von intuitiv zu System.  Ich habe als Jugendlicher angefangen. Damals olympisch recurve mit allem was es so gibt. Das hat mir nach einiger Zeit keinen spaß mehr gemacht und ich hab es dran gegeben.
Jahre später habe ich das intuitive Schießen entdeckt und finde es toll. Ich schieße nicht nur meinen TRB ohne System sondern auch meinen Compund blank und intuitiv. Anders käme mir irgendwie nicht richtig vor.

Anders herum wird es bestimmt einige geben. Ich denke mal, dass sich Erfolge mit einem System schneller erzielen lassen, das ist dann der Ansporn. Ohne langes füllen der Datenbank zwischen den Ohren möglichst gut treffen.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: stöckchenschubser am Februar 24, 2022, 04:59:04 Nachmittag
Immer nur Erbsensuppe ist auch langweilig.
Manchmal ist man dann Bohnensuppe.


Das Erreichen des persönlich möglichen, die neue Herausforderung, das Gesamtpaket.


Ich habe alles durch, vom Prim zum Compound und wieder zurück.


Compound blank schieße ich mit System, alles Andere intuitiv.


Funzt glaube ich aber auch nur, weil es grundverschiedene Ansätze sind.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: JPascal am Februar 24, 2022, 05:35:26 Nachmittag

Compound blank schieße ich mit System, alles Andere intuitiv.


Funzt glaube ich aber auch nur, weil es grundverschiedene Ansätze sind.

Das klappt mit dem cp System und der Rest intuitiv? Hätte bedenken, dass ich immer den Pfeil fokussiere oder sich das Bewußtsein einmischen lasse, wenn ich mich bei manchen Bögen drauf konzentriere. Das hat mich am Anfang schon genug Übung gekostet, dass ich nicht doch irgendwie in das aktive Zielen oder korrigieren abschleife.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: kungsörn am Februar 24, 2022, 05:45:52 Nachmittag
Ich schieße TBR mit "Split Vision: Die Erste" (nach Vorderegger).
Habe mal Systeme probiert und - für mich - philosophisch und praktisch als untauglich befunden.
Nebenher geht ab und zu ein 70#-CP mit 3-Punktvisier (typischer Jagdbogen in den USA) mit mir in den Garten (bis ca. 40m).
Das andere Ende der Bogentechnik macht auch Spaß, so zwischendurch.
Im Parcours war ich aber nur einmal damit. Macht mir bei weitem nicht so viel Spaß wie mit meinem Border.

Wer von Intuitiv zu System wechselt, hat m.E. seinen uneingeschränkten Fokus auf die (Ring)-Zahlen gelegt.
Sei es, wegen den Umfelds oder aus intrinsischer Motivation.
Einen Wechsel von System zu Intuitiv stelle ich mir sehr schwer vor (technisch und mental).
Das Thema hatten wir aber schon mal irgendwo.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: perkolat am Februar 24, 2022, 08:28:50 Nachmittag
Ich hatte mit einem Visiercompund begonnen, allerdings niemals mit einem Trainer oder einem Verein. Die Ergebnisse waren gut, aber irgendwann hat es mich gelangweilt fast immer zu treffen. Ich habe imer wieder einen Visiercompound getestet und stelle fest ich schieße irgendwie mal mit Visier und dann doch ohne, bin aber nie wieder an die Streukreise von früher herangekommen. Heute freue ich mich über mal einen guten Treffer und bin nicht gefrusted wenn es nicht klappt.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 24, 2022, 09:13:16 Nachmittag
Es gibt da viele Perspektiven:

als Coach
sollte man, so finde ich, die Bogenarten, die man unterrichtet, auch selber beherrschen. Damit meine ich nicht nur kennen, sondern wirklich beherrschen. Darum habe ich über die letzten Jahre Jahr für Jahr durchgetauscht. Konsequent die DSP Schiene von der Vereinsmeisterschaft bis zur Deutschen. Für Instinctivbogen (jetzt Traditional), Blank, Oly und Compound. Und das auch für alle Varianten (da wo ausgeschrieben ... in Bayern gibt IB nur für 3D als Beispiel): WA720, Indoor, Feld und 3D. Oly nicht im Wald.
Auch um den Schützlingen die die richtige Turniervorbereitung zu geben.

Als Wettkampfschütze
macht es Spaß zu gewinnen. Und da hat die Erfahrung einfach gezeigt, dass man auch mit dem Trad.Bow mit System v.A. bei der WA Doppelhunterrunde einfach mehr Ringe einfährt. BB und Co machen einfach Spaß. Mir mehr Spaß als Holzbögen, sie sind präziser

Als Traditionalist
schießt man Compound, weil historisch gesehen immer die besten verfügbaren Materialen und Technologien in den Bogenbau eingeflossen sind. Und die präzisesten und schnellste Maschinen zum Stöckchen werfen hat man mit dynamischen Hebeln am Bogen.

Der letzte Punkt ist sicher debatierbar.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 24, 2022, 09:21:32 Nachmittag
Einen Wechsel von System zu Intuitiv stelle ich mir sehr schwer vor (technisch und mental).
Das Thema hatten wir aber schon mal irgendwo.

Ja und da gabs auch unterschiedliche Meinung, obwohl ich sicher bin, dass dies nicht funktioniert. Man kann das nur "semi intuitiv" machen: Wenn man mal mit der Pfeilspitze umzugehen gelernt hat - warum sollte das Gehirn darauf verzichten wollen, diese Information ist da. Immer.  Man schätzt vielleicht nicht auf den Meter genau, aber man wird - sozusagen intuitiv - den richtigen POA auswählen und schießen.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Erbswurst am Februar 25, 2022, 01:53:17 Vormittag
Danke, ich suche aber weiter nach Entscheidungen sich vom Intuitiven abzuwenden,
und der Gründe dafür.

Bei mir war es während einer Turnierpause ganz in deiner Nähe. Wir lungerten direkt neben dem Einschießplatz herum und ich beobachtete eine junge Schützin (aus rein sportlichem Interesse) mit ihrem Blankbogen. Sie hat auf aufgehängte Tennisbälle geschossen und getroffen und zwar immer wieder. Ich wusste, dass ich den Ball auch treffen kann aber nicht wirklich konstant und reproduzierbar.
Anschließend begann ich zu recherchieren, viel Geld zu versenken und auszuprobieren. Ich wollte unbedingt auch so treffen können!

Ein paar Jahre später bekam ich wieder Lust auf Langbogen und Selfbow und hatte erstmal zu kämpfen und kämpfe immer noch. Der Wechsel von instinktiv zu System ist nicht besonders problematisch, in die andere Richtung schon.
Ich mag jedenfalls beides und werde vermutlich auch beides parallel weiter betreiben.

Visier mit CP und auch Recurve habe ich probiert, da fehlt mir aber die "Verbindung" zum Pfeil. Weil man den Pin oder Korntunnel fixiert, sieht man den Pfeil nicht fliegen und das ganze fühlt sich irgendwie technisch an, fast wie das Schießen mit einer Armbrust oder Knarre. Nichts für mich.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: lalaisap am Februar 25, 2022, 07:56:24 Vormittag
Ich habe ja erst vor 1 1/2 Jahren mit dem Bogensport begonnen,
zuerst mit einem Ragim, intuitiv, ohne alles. Getroffen habe ich damit
nicht einmal auf 10m wirklich ordentlich.
So peu à peu bin ich dann auf oly Recurve ohne jeglich Probleme umgestiegen
und treffe mittlerweile ganz gut.
Ich muss dazu sagen, dass ich schon immer etwas technikaffin bin und
und mir die ganze "Schrauberei" an Button, Visier, Tiller usw.
richtig Spaß macht.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 25, 2022, 10:59:51 Vormittag
Eins habe ich noch vergessen: Hab mal vereinsübergreifend einen Samastagskurs angeboten:
"Systemschießen für Holzbögen - Du brauchst kein Visiert, du brauchst nur gleich lange Pfeile"

Interessant war: Es gab Höllenfeedback von ein paar Leuten. Den üblichen Verdächtigen, den Hütern der wahren Bogenschieß-Kunst.

Wesentlich interessanter war aber: Viele Instinktuivschützen wussten gar nicht, dass man mit Holzbögen visieren kann. Die kannten nur instinktiv (ohne den Namen zu verwenden: "Ich halte halt in die Richtung und lasse los und meist treffe ich nicht schlecht!") und Visierbögen. Mit denen, die seitlich ankern, wars ein wenig schwierig. Diejenigen, die aber die Sehne eh schon (fast) vor dem Auge hatten, was das Gappen oder Poa schnell erklärt und Erfolge stellten sich rasch ein.
Vorgehen war: Kreppband auf horitontal auf Scheibe, 10m entfernt.
"Geh in den Anker, nicht lösen. OK? PFeilspitze auf den Strich. Passt? Dann lösen."
Pfeil schläge ca 40cm über dem Streifen ein. Wir machen das noch 2x, um ein wenig eine Gruppe zu haben. Dann markieren wie den Abstand der Pfeile nach unten mit einem Golfball-Ständer ("Tee"). Gehen zurück auf die Position von vorhin.
"Jetzt mach selbiges wieder, aber im Anker hälts du die Spitze auf den roten Punt da unten"
Und die Schützen treffen das Klebeband oder sind nah dran.

Dann machen wir ähnliches mit senkrechtem Tape wegen Sehnenschatten. Das ist etwas komplizierter, manche sehen den nicht wirklich, bei den meisten klappts aber nach 10 oder 20 Pfeilen gut.

Hab dann noch erklärt, warum es sich lohnt, an konstantem Auszug und der Technik allgemein zu arbeiten und diese zu trainieren und für ein paar Leute war das dann der Weg. Die meisten haben immer noch ihren Holzbogen, 2 sind auf Compound umgestiegen, weil man am Visieren und der Präzision Freude gefunden hat.

Das werde ich dieses Jahr, nach 2 Jahren Pause, mal wieder anbieten
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Polaris am Februar 25, 2022, 11:15:38 Vormittag
Das werde ich dieses Jahr, nach 2 Jahren Pause, mal wieder anbieten

und was ist daran jetzt so neu, oder innovativ..?  "System-schießen mit dem Holzbogen".. Das intuitive Schießen, ebenso wie das Zielen (z. B. über Sehnenschatten und Pfeilspitze) dürfte wohl schon seit Anbeginn des Bogens bekannt sein.. und bis vor wenigen Jahrzehnten waren Bögen und Pfeile nun mal aus Naturmaterialien ..  ;)  Ich selber kenne sowohl das rein Intuitive (ohne hin-gucken und nachdenken) und ich kenne (auch bei Holzbögen) das "System" Pfeilspitze und Sehnenschatten.. Letzteres hat mir die eine- oder andere Medaille gebracht.. Ersteres bringt mir mehr Spaß.. und Frieden.. 

Aber was hat dein Beitrag mit der Frage von Herrn Rose zu tun.. ?

Damit ich aber beim Thema bleibe.. Wir primitiven Schützen haben nach der Methode (System) auf 70 Meter trainiert und bei Zeiten auch recht gut getroffen..  Wenn es also um größere Entfernungen geht, könnte ein Wechsel (System) also Sinn machen..  alleine schon die Gesichter der Visier Kringel- Schützen wenn man mit einem gebogenen Stock, ohne Tingel Tangel .. auf eine solche Entfernung die Scheibe trifft..  :)

Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 25, 2022, 11:25:56 Vormittag
Aber was hat dein Beitrag mit der Frage von Herrn Rose zu tun.. ?

Na, das da!

Warum wechselt man aus dem Intuitiven ins Systemlager, oder zum Compound.
Frust, Ungeduld, oder einfach gefühlt interessanter, ansprechender?

Sie haben gewechselt, bzw ihren Stil geändert, weil es ihnen jemand erklärt und Missverständnisse ausgeräumt hat.

Ein mögliche These könnte sein: Es würden mehr Leute mit System schießen, wenn die es mal gezeigt bekommen.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Waldgeist am Februar 25, 2022, 11:32:50 Vormittag
@ Landbub: Damit sprichst Du ein anderes Problem an; nämlich wo und wie kann man Bogenschießen und zugespitzt den richtigen Umgang mit dem Holzbogen erlernen. Es gibt viel zu wenig Trainer und ÜL. Erst recht für das instinktive BS.
Ich habe da selber schon ganz fürchterliche Dinge erlebt. Da gibt es einen größeren kommerziellen Anbieter, der jungen Menschen in einem 2-stündigen Crash Kurs etwas über den Bogensport vermittelt, damit diese dann im Rahmen von erlebnis-pädagogischen Maßnahmen mit Kindern und Jugendlichen Bogenschießen betreiben. Schon die Anlage war völlig unzulänglich und und die Anleitenden waren völlig überfordert und ungeeignet.
 :ontopic:
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 25, 2022, 11:55:26 Vormittag
Theorien zu meiner Frage habe ich Einige,
doch warte ich immer noch auf mehr Geschichten.

🌹
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Polaris am Februar 25, 2022, 12:10:16 Nachmittag
Ein mögliche These könnte sein: Es würden mehr Leute mit System schießen, wenn die es mal gezeigt bekommen.

Oder umgekehrt..  ;)
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 25, 2022, 12:17:34 Nachmittag
Das Problem bei vielen Themen hier im Forum ist die angesprochene, oder angenommene Zielgruppe.
Wenn man da verschiedene Gruppen heranzieht, und sie noch untereinander vergleicht, welchen Wert haben denn dann die Schlussfolgerungen daraus?

Da werden munter Gelegenheitsschützen, Wochenendschützen und Kadersportler miteinander verglichen.
In diesem Beitrag ist das fast egal, denn hier möchte ich nur erfahren aus welchen Gründen jemand intuitiv anfängt,
und dann Visier und System besser findet.

Aber an anderer Stelle produziert diese Vorgehensweise viele Halbwahrheiten und Unsinn.

🌹
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 25, 2022, 12:43:57 Nachmittag

denn hier möchte ich nur erfahren aus welchen Gründen jemand intuitiv anfängt,
und dann Visier und System besser findet.


Da hast aber auch diese Gruppen / Abhängigkeiten. Wenn jemand in einem "FITA-Verein" mit Scheibenmannschaft anfängt, hat der Ausbilder ein anderes Ziel als wenn ein Bogeninteressierter ohne Verein mit dem 2h-Kurs mit Leihausrüstung auf dem kommerziellen Parcours anfängt und dabei angefixt, sich dann einen 3D Club sucht, wo es oft gar kein Training gibt, sondern lediglich ein "gemeinsames Schießen" mit ein paar Tips der erfahrenen Kameraden. So zumindest hatte ich es von den oben genannten Instinktiv-Schützen vernommen: "uns hat niemand gezeigt, dass es auch anders geht".

Aber das ist doch auch OK, oder? Schließlich ist es ein leichtes, von Intuitiv auf System umzusteigen, wenn einer das will. Aber für einen gelernten Visierschützen (FITA-Club) ist der Instinktiv-Zug abgefahren oder eben nur sehr aufwändig zu erreichen.
Es macht also Sinn, intuitiv anzufangen... wenn 3D die präferierte Disziplin ist

Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Ulrich am Februar 25, 2022, 12:53:03 Nachmittag
Das Problem bei vielen Themen hier im Forum ist die angesprochene, oder angenommene Zielgruppe.
Wenn man da verschiedene Gruppen heranzieht, und sie noch untereinander vergleicht, welchen Wert haben denn dann die Schlussfolgerungen daraus?

Da werden munter Gelegenheitsschützen, Wochenendschützen und Kadersportler miteinander verglichen.
In diesem Beitrag ist das fast egal, denn hier möchte ich nur erfahren aus welchen Gründen jemand intuitiv anfängt,
und dann Visier und System besser findet.

Aber an anderer Stelle produziert diese Vorgehensweise viele Halbwahrheiten und Unsinn.

🌹

Rose, du suchst Leute, die das Lager gewechselt haben und findest Grenzgänger. Das könnte damit zusammenhängen, dass die Übergänge recht fliessend sind. Von einem Wechsel könnte man erst sprechen, wenn`s von extrem rechts (Erzinstinktivling) nach extrem links geht (Abgreifen). Häufiger sind aber Mischformen, d.h abhängig von der Aufgabenstellung geht`s rein instinktiv zur Sache oder es gibt eine Annäherung an ein System.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Jack Ryan am Februar 25, 2022, 12:56:39 Nachmittag
...
In diesem Beitrag ist das fast egal, denn hier möchte ich nur erfahren aus welchen Gründen jemand intuitiv anfängt,
und dann Visier und System besser findet.
...

Ich glaube, das ist in gewisser Weise ein natürlicher Prozess. IdR. fangen Anfänger intuitiv an; Pfeil, Bogen irgendwie draufhalten, passt schon. Dass dies eine eigene Zieltechnik ist, ist vielen nicht bewusst. Ich möchte sogar behaupten, dass den aller meisten Bogenschützen dies nicht (wirklich) bewusst ist (klar hat jeder mal vom intuitiven Bogenschießen gehört, aber was das nun wirklich ist, weiss Otto-Normal-Bogenschütze auch nicht). Wir leben hier in einer Blase. (Überzeugte, bewusste) Intuitive Schützen findet man in freier Wildbahn eher selten (jedenfalls bei mir). Dann kommen nach und nach harte Zieltechniken (Bogenfenster, Poa oder Gap), oder direkt das Visier (weil alle so schießen und es dazugehört) hinzu. Und das Drama nimmt seinen Lauf ;). Lustig wird es wenn zB ich neben einem Anfängertraining stehe und trainiere. Da ich so ziemlich alles anders mache (3U, Anker irgendwo am Jochbein, , treffen tue ich auch nicht immer usw.), wie es dort den Anfängern beigebracht wird, muss der Anfänger schon den Eindruck gewinnen, dass ein intuitiver Bogenschütze, gar kein richtiger Bogenschütze ist :unschuldig:.   
Warum aber jemand nach Jahren intuitiven Schießens wechselt, ist schon schwerer zu beantworten. In den meisten Fällen wird es die Faszination des Neuen/Unerforschtem sein.
Die spannende Frage ist doch, bleibt man dabei? Entweder ist man leistungsorientiert oder nicht. Der Intuitive Schütze ist vom Typ eher nicht leistungsorientiert, sonder eher der Freigeist. Ich glaube, dass man als solch ein Typ Mensch in einem leistungsorientierten Umfeld auf Dauer nicht glücklich wird.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Polaris am Februar 25, 2022, 01:07:28 Nachmittag

... denn hier möchte ich nur erfahren aus welchen Gründen jemand intuitiv anfängt,
und dann Visier und System besser findet.


🌹

Ich hatte doch geschrieben, dass ich "Intuitiv" angefangen habe und dann auf "System" gewechselt habe.. und sicherlich besser damit treffe (zumindest auf weitere Entfernungen).. Letztlich bin ich aber in beiden Welten zu Hause und denke zum Einen, dass sich ja Nichts gegenseitig ausschließen muss und zum Anderen, dass du das letztlich für dich selber herausfinden müsstest..  ;) .. denn egal wie viele "Geschichten" du dazu hörst.. kann dir Keiner das Sammeln von Erfahrungen diesbezüglich abnehmen...
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 25, 2022, 01:35:07 Nachmittag
Danke euch Allen,
manchmal läuft so eine Umfrage halt nicht wie erwartet,
aber interessant waren die Antworten allemal.

Und auch wenn ich mich wiederhole,
für mich ist intuitiv Schiessen immer noch wie Magie,
und ich würde es gegen Nichts tauschen.

🌹
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 25, 2022, 01:35:40 Nachmittag
Der Intuitive Schütze ist vom Typ eher nicht leistungsorientiert, sonder eher der Freigeist.

Heisst das jetzt umgekehrt, dass leistungsorientierte Schützen keine Freigeister sein können?`
Mir scheint, der Vergleich humpelt gar sehr.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 25, 2022, 01:37:45 Nachmittag
Danke euch Allen,

für mich ist intuitiv Schiessen immer noch wie Magie,
und ich würde es gegen Nichts tauschen.

🌹

hast du es denn mal versucht? Man kann nur gewinnen. Mindestens an Erfahrung.
Magie ist so eine Sache... meist diente sie als Erklärung für Themen, für die es noch keine Wissenschaft gab.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Olaujung am Februar 25, 2022, 01:54:10 Nachmittag
Ich bin zwar nicht hart gewechselt, aber inzwischen ist der BB sehr oft (aktuell gut 50%)  meine Wahl.
Dies schwankt aber, wodurch ich letzten Sommer für 3 Monate nur BB schoss und mich dann wieder teilweise zu Tradis hingezogen fühlte.

Mein "Problem" mit intuitiven Bogenschießen ist, dass es nur funktioniert wenn ich geistig "frei" bin.
Bin ich also allein und kann die Stille der Einsamkeit genießen, kommen auch sehr passable Ergebnisse raus.
Sobald man aber beim Turnier an der Linie steht und Links und Rechts auch noch jemand werkelt, der ggf. noch besser schießt, dreht mein Spatzenhirn durch (seit 8 Jahren hab ich es nicht in den Griff bekommen).
Ich verrenne mich so schlimm in meinen Gedanken (das konnte ich vorgestern doch Besser, den Typen neben mir muss ich überbieten usw.), dass die Ergebnisse gut um ein Drittel einbrechen und ich nicht mehr wirklich konkurrenzfähig bin. :bang:

Klar da sitzt der stärkste Gegner zwischen den eigenen Ohren.

Mit dem BB war ich zwar noch nicht bei offiziellen Turnieren, aber auch wenn andere Schützen dabei sind (z.B. Training oder zufällig im Parcours) bin ich mit System deutlich stabiler, da mein Oberstübchen mit abschätzen des nächsten Abgriffs usw. beschäftigt ist.
Ich hab also beim Systemschießen gefühlt weniger Zeit mich geistig zu verrennen und bleibe besser beim Wesentlichen:
dem Ziel das getroffen werden will ;)

Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 25, 2022, 02:03:50 Nachmittag
Keine Magie, nur wie. Und ich weiß wie es geht,

und für das was und wie ich schiessen möchte, ist das Intuitive die einzige Möglichkeit.



🌹




Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: arcodivetro am Februar 25, 2022, 02:06:03 Nachmittag
Das "warum so und nicht so" wird nie eindeutige Antworten ergeben (zumindest bei unserem Thema), aber vielleicht gute Geschichten
Warum fahren manche Motorradfahrer mit alten Einzylinder-Kickstartern mit max. 30 PS, wo es doch auch schnelle  Mopeds mit 200 PS gibt. Der Preis ist da wenige relevant (erhalte mal alte Kräder ...), aber es gibt gute Geschichten.
Warum schießen Bogenschützen mit ggü. den modernen CP geradezu lächerlichen Holzstöcken? Auch hier gibt es gute Geschichten.

Wer nur über Trefferbilder argumentiert wird letztendlich bei so etwas landen müssen: https://www.steyr-arms.com/de/sportwaffen/ssg-08/ , da gelingen Schüsse über 1000 Meter (erfordert aber auch Training).
Letztlich ist auf Gottes weiter Flur ja Platz für alle, Spaß am Tun und Freude am Gelingen, so definiere ich Erfolg, nicht nur beim Bogenschießen.
Ich schieße mit meinem Trainings-Recurve (auch mal mit Visier) "besser" (Trefferbild) als mit meinem intuitiv-Hybrid, aber ich liebe zweiteres.
Jetzt bin ich vom Thema etwas abgeschweift - Verzeihung (jetzt ahnt ihr auch welche Motorräder ich fahre, wobei für Kickstart bin ich zu alt ;) ).
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Ulrich am Februar 25, 2022, 02:13:46 Nachmittag
Danke euch Allen,

für mich ist intuitiv Schiessen immer noch wie Magie,
und ich würde es gegen Nichts tauschen.

🌹

hast du es denn mal versucht? Man kann nur gewinnen. Mindestens an Erfahrung.
Magie ist so eine Sache... meist diente sie als Erklärung für Themen, für die es noch keine Wissenschaft gab.

Hirnforschung gibt`s schon lange. Das Problem dabei, der zu untersuchende Gegenstand ist zugleich der untersuchende. Genau so gut könnte man einen Rosinenkuchen fragen, wie er schmeckt. Drum hat es etwas magisches, wenn einer mit Pfeil und Bogen eine fliegende Aspirintablette zerkleinert. Ich gehe da mit Rose einig. Das macht einen beträchtlichen Teil der Faszination aus. Obschon diese Fähigkeit hart erarbeitet ist, gibt`s letztlich keine rationale Erklärung.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Bazi am Februar 25, 2022, 04:49:54 Nachmittag
Ich habe keine eigene Geschichte, aber eine aus meinem neuen Verein:
Ein Pärchen, das fleißig mit ihren Klapprädern schießt, hat mir erzählt, dass sie mit "Intuitiv" angefangen hätten, dann aber umgestiegen seien, weil ihnen das andere zu schwer und trainigsintensiv war, um erkennbare Fortschritte zu erzielen. Mit Klapprädern sei das alles viel einfacher und muskulär weniger mühevoll. Sie schießt ein 40 lbs Gerät, er eine 60 lbs Maschine. Beide haben keine Turnierambitionen, wollen aber Parcours (Autobahnen) schiessen.
Die Ehrichkeit, kein Herumgeeiere, warum technisches Schiessen um so viel besser sei,  hat mich überzeugt! 
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Jack Ryan am Februar 25, 2022, 05:13:01 Nachmittag
Der Intuitive Schütze ist vom Typ eher nicht leistungsorientiert, sonder eher der Freigeist.

Heisst das jetzt umgekehrt, dass leistungsorientierte Schützen keine Freigeister sein können?`
Mir scheint, der Vergleich humpelt gar sehr.

Mit dem Begriff "Freigeist" möchte ich auf keinen Fall etwas ab- oder aufwerten. Mir ist kein besseres Wort in dem Moment eingefallen. Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass der leistungsorientierte Schützen sich eher in einem engeren Korridor bewegt, als der intuitive Schütze. Im Prinzip gibt es da nur eine Richtung, top Material und top Schießtechnik. ZB. könnte der intuitive einen fliegenden Anker haben und (für sich) zufriedenstellende Ergebnisse erreichen. Als leistungsorientierter Compounder wäre ein fliegender Anker eher nicht von Vorteil ;). Und ein Handschlaufenrelease findet man Vorne auch eher seltener. 
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: slowmo-nocker am Februar 25, 2022, 05:31:46 Nachmittag
Moin Rose,

jetzt hast Du mich aber echt neugierig gemacht: Welches Ergebnis der Umfrage hattest Du erwartet?

Mal abgesehen davon, habe ich nach etwa 3 Jahren von "intuitiv" auf "systematisch" gewechselt, weil es mir jemand erklärt hat. Purer Zufall also.
Waum ich für diese "Verführung anfällig"  war, hat sich mir erst mit der Zeit erschlossen. Selbstverständlich war da auch der Ehrgeiz beteiligt, zu treffen. Aber inzwischen bin ich ziemlich überzeugt davon, dass ich "intuitives" Schießen nicht begreife. Vielleicht ist das eine Art von Wahrnehmungsstörung oder Verarbeitungsschwäche, aber ich bin nicht in der Lage, mir z.B. eine Flugparabel vorzustellen. Ich konnte "spots picken" so viel ich wollte, das änderte gar nichts. Ich hab versucht, den Zielcomputer durch wechselnde Distanzen zu füttern, aber er hat die Nahrung verweigert. Dieses Mirakel des "intuitiven Schießens" hat sich mir nicht offenbart und ich konnte es mir auch nicht zu Nutzen machen. In dieser Angelegenheit bin ich vollkommen unmusikalisch.
Mit dem Systemschießen ist das alles ganz anders. Das kann ich handhaben, mir erklären. Auch das muss geübt werden, aber ich verstehe was ich warum tun muss.

Man soll ja nicht die eigenen Erfahrungen verallgemeinern oder qua anekdotischer Evidenz neue Gesetze postulieren. Trotzdem stelle ich mal als Hypothese in den Raum, dass es Menschen gibt, die auf Grund ihrer "Ausstattung" nicht in Lage sind, befriedigend intuitiv zu schießen. Und mit befriedigend meine ich nicht nur eine Ring- oder Punktzahl im Vergleich zu anderen Schützen, sondern auch das subjektive Empfinden des Schützen, der in seinem Bemühen sich das intuitive Schießen zu eigen zu machen, nie ein Gefühl der Befriedigung erlangen kann. Es ist, als ob das intuitive Schießen etwas von mir verlangt, dass ich nicht leisten kann. So bleibt es immer außerhalb von mir und ich komme nicht mit ihm zusammen.

Gruß Dirk
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 25, 2022, 07:28:50 Nachmittag
Ich habe erwartet, dass für viele das Intuitive zu ungenau, zu schwammig ist, und sie sich nicht vorstellen können,
dass es funktioniert.
Auf ein System oder Visier kann man leichter aufbauen und schneller besser werden.
Also Unglaube, oder Ungeduld ganz grob gesagt.

Aber auch den zeitlichen Grund habe ich erwartet.
Beim Intuitiven muss man über Jahre mit viel Training dran bleiben, ich vermute bei den Anderen kann man auch mit wenig Aufwand passable Ergebnisse erzielen.

Das ist so in etwa, was ich erwartet habe.

Und dann gibt es noch die Menschen, die in allem was sie tun, sofort Spitze sein müssen.
Die treibt das Intuitive wohl schier in den Wahnsinn, doch von der Fraktion habe ich keine Meldungen erwartet.
Ähnelt der Ungeduld, hat aber einen ganz anderen Motor.

🌹
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 26, 2022, 12:43:28 Nachmittag
Ich habe erwartet, dass für viele das Intuitive zu ungenau, zu schwammig ist, und sie sich nicht vorstellen können,
dass es funktioniert.
Auf ein System oder Visier kann man leichter aufbauen und schneller besser werden.
Also Unglaube, oder Ungeduld ganz grob gesagt.

🌹

Kein Unglaube oder Ungeduld. Eher „ingenieurmässiges“ Vorgehen. Schiessen. Bewerte. Korrigieren. Besser treffen.
Aus meinem Berufsleben (Unternehmensberater für digitale Trasformationen) wäre der Deming Circle anwendbar:
Plan (Abstand schätzen, …)
Do (Sauber schiessen)
Check (war der Schuss sauber? Hat man gut getroffen?)
Act (korrektive Massnahmen ergreifen, im einfachsten Fall: Abstandsschätzung korrigieren)
Und dann gehts mit diesen Veränderungen von Vorne los mit einem zu erwartenden besseren Ergebnis.

Da tut man sich halt viel leichter, wenn man auf ein Wertesystem zurückgreifen kann und nicht nur auf ein Gefühl.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: paluma am Februar 26, 2022, 12:58:20 Nachmittag
Aber genau so gehen doch viele erfahrene Instinktivschützen auch vor.
Sie schätzen vielleicht nicht den Abstand auf den Meter, aber sie analysieren das Gelände (was könnte täuschen: hell/dunkel/Kuppe/Senke/bergauf/bergab etc).
Dementsprechend sucht man sich den Punkt auf dem Ziel (der berühmte "rote Punkt")
War dann der erste Schuss z.B. zu hoch, und man ist sich sicher, dass man sauber geschossen hat, sucht man sich einen Punkt ensprechend weiter unten
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 26, 2022, 01:12:42 Nachmittag
Aber genau so gehen doch viele erfahrene Instinktivschützen auch vor.
 schätzen vielleicht nicht den Abstand auf den Meter, aber sie analysieren das Gelände (was könnte täuschen: hell/dunkel/Kuppe/Senke/bergauf/bergab etc).
Dementsprechend sucht man sich den Punkt auf dem Ziel (der berühmte "rote Punkt")
War dann der erste Schuss z.B. zu hoch, und man ist sich sicher, dass man sauber geschossen hat, sucht man sich einen Punkt ensprechend weiter unten

Es geht um den zweiten Schuss bei DH. Der ist bei Systemschützen immer besser als der erste. Wenn nix anderes schief ging. Bei instinktiven ist die bei weitem nicht so der Fall. Man kann keine „5cm zu hoch“ korrigieren, sondern nur „etwas niedriger“ schiessen. Das ist ein essentieller Unterschied
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: paluma am Februar 26, 2022, 01:19:49 Nachmittag
Wenn nix anderes schief ging.

Tja, das kann allen passieren  ;D
Drum ist Bogenschießen ja nie langweilig!

Man kann (instinktiv) keine „5cm zu hoch“ korrigieren, sondern nur „etwas niedriger“ schiessen. Das ist ein essentieller Unterschied

Da stimme ich dir vollkommen zu!*

Mir ging es eigentlich vor allem um Deine Aussage:
 „ingenieurmässiges“ Vorgehen: "plan - do - check - act"

Das unterscheidet Systemschützen meiner Meinung nach nicht von (erfahrenen) instinktiven Schützen

*Sorry, jetzt muss ich doch noch einmal editieren:
man kann - je nach Entfernung - instinktiv vielleicht nicht "5 cm nach unten" korrigieren. Aber auch das Korrigieren kann man trainieren.
Darum schießen wir auf unserem Trainingsparcours fast nur "Doppelhunter" - da kann man schon auch ein gutes Gefühl fürs Korrigieren bekommen
:yes:
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Ulrich am Februar 26, 2022, 01:59:01 Nachmittag
Aber genau so gehen doch viele erfahrene Instinktivschützen auch vor.
 schätzen vielleicht nicht den Abstand auf den Meter, aber sie analysieren das Gelände (was könnte täuschen: hell/dunkel/Kuppe/Senke/bergauf/bergab etc).
Dementsprechend sucht man sich den Punkt auf dem Ziel (der berühmte "rote Punkt")
War dann der erste Schuss z.B. zu hoch, und man ist sich sicher, dass man sauber geschossen hat, sucht man sich einen Punkt ensprechend weiter unten

Es geht um den zweiten Schuss bei DH. Der ist bei Systemschützen immer besser als der erste. Wenn nix anderes schief ging. Bei instinktiven ist die bei weitem nicht so der Fall. Man kann keine „5cm zu hoch“ korrigieren, sondern nur „etwas niedriger“ schiessen. Das ist ein essentieller Unterschied

Weil 5cm meist in der Streuung untergehen, also nimm lieber 10cm. Das ist das, was ich z.Z. mit dem Übungsbogen und unpassenden Pfeilen Pfeilen auf 10m korrigieren kann. Bin aber grad mitten im Umbau des Schussablaufs. Das ist ungünstig, weil ich bei solchen Übungen allzu gern in alte liebgewonnene schlechte Gewohnheiten zurückfallen.

Wie dem auch sei... man muss diese Korrekturen üben wie alles andere auch. Da geht`s um Kommunikation und Wechselwirkungen von Bewusstsein und Unterbewusstsein. Schwierig, aber es geht.
 :ontopic:

Paluma, du warst schneller!
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: stöckchenschubser am Februar 26, 2022, 07:58:49 Nachmittag
Für intuitive gibt es keinen zweiten Pfeil.
Er schießt immer den Ersten, jeder Schuss ist neu.
Hält er tiefer, weil beim Ersten der "rote Punkt" zu hoch war, ist es quasi schon ein System, weil er das Ergebnis des ersten Schusses bewusst mit einbezieht.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 26, 2022, 08:48:56 Nachmittag
man kann - je nach Entfernung - instinktiv vielleicht nicht "5 cm nach unten" korrigieren. Aber auch das Korrigieren kann man trainieren.
Darum schießen wir auf unserem Trainingsparcours fast nur "Doppelhunter" - da kann man schon auch ein gutes Gefühl fürs Korrigieren bekommen [/i] :yes:

Oh ja, ich kenne da instinktive, die sowas können, gegen die verliere ich auch als Strinkwalker, zumindest bei Turnieren, wo ich die Entfernungen nicht auswendig kenne wie aufm Vereinsparcours. (Bin Schätzniete...)

Aber die meine ich nicht.
Sondern die, die auch bei Feldturnieren nicht mitmachen, weil ihnen die Scheibe keinen Korrekturvorteil bietet.
Bei 3D siehst Du von derartigen Schützen nur ganz wenige mit einen Fernglas rumlaufen. Die meisten sagen "Brauch i ned, der Pfeil findet seinen Weg".
Man sieht da auch ganz seltsame Schüsse ... der erste fast in die 11, der zweite ein M.

--> Nicht jeder Intuitivschütze folgt der reinen Lehre, sondern hat sich "irgendein" System zurecht gelgt, das ohne genau Schätzung der Entfernung auskommt, aber eben doch so gut funktioniert, dass aktive Korrekturen eben möglich sind, so wie Du schreibst.  Da diese Schützen aber nicht in m und cm rechnen, würde ich sie dennoch eher als Instinktivschütze bezeichnen, zumal sie ihr System nicht erklären können; sie verwenden es sozusagen instinktiv. Klingt komisch, aber ich kanns grad micht besser erklären.

Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: paluma am Februar 27, 2022, 12:19:18 Vormittag
Da sieht man mal wieder, wie die Vorurteile die Lager spalten...  8)

Die instinktiven Puristen, denen jeder schon suspekt ist, der auf dem Parcours ein Fernglas dabeihat, die hinter jedem Systemschützen einen erfolgsgeilen, materialbesessenen Punktejäger vermuten - und auf der anderen Seite die Systemschützen, die sich nicht vorstellen können, wie man mit einem einfachen Holzbogen überhaupt etwas treffen kann... ::)


Aber die meine ich nicht.
Sondern die, die auch bei Feldturnieren nicht mitmachen, weil ihnen die Scheibe keinen Korrekturvorteil bietet.
Bei 3D siehst Du von derartigen Schützen nur ganz wenige mit einen Fernglas rumlaufen. Die meisten sagen "Brauch i ned, der Pfeil findet seinen Weg".
Man sieht da auch ganz seltsame Schüsse ... der erste fast in die 11, der zweite ein M.


Bei Feldbogen habe ich z.B. das Problem, dass ich die Entfernung nur schwer beurteilen kann. Ein 3D-Ziel kann ich deutlich besser räumlich wahrnehmen und einordnen (und treffen) als eine Scheibe. Ich hab früher auch ein paar Feldbogenmeisterschaften mitgeschossen, aber um einigermaßen mithalten zu können, musste ich mir mit meinem damaligen Onepiece Holzrecurve auch eine Art "System" zurechtlegen - befriedigend fand ich das nicht.

"Seltsame Schüsse" beim DH kommen meist daher, dass viele instinktive 3D Schützen in erster Linie Parcoursgänger sind - da zählt der erste Treffer.
Mental hakst Du den Schuss damit ab, und der zweite Pfeil kommt (mental) zu kurz.

Und das Fernglas?
Zum einen gibt es diese Spezialisten - ich kenn da einen sehr gut   ;D, die können dir auch noch bei den 50 m-Schüssen ohne Fernglas zuverlässig sagen, ob der Pfeil im Innen- oder Außenkill steckt - beneidenswert! Ich gehöre leider nicht dazu.
Wenn man einigermaßen gut schießt, und nicht nur irgendwie, sondern möglichst den Killbereich treffen will, kann es einen ganz schön frustrieren, wenn man genau dorthin getroffen hat, wo man "hinwollte" - und sieht dann aus der Nähe, dass sich das Kill ganz woanders befindet!
So im Training ist mir das absolut egal, aber auf einem Turnier muss das ja nicht sein, da guck ich halt vorher mal, wo der Pfeil eigentlich hinmüsste...  ;) Darum ist mein (40 €)-Glas immer dabei. Bin ich deshalb keine instinktive Schützin mehr? Klar, das finden viele Traditionalisten schon verwerflich!

--> Nicht jeder Intuitivschütze folgt der reinen Lehre, sondern hat sich "irgendein" System zurecht gelgt, das ohne genau Schätzung der Entfernung auskommt, aber eben doch so gut funktioniert, dass aktive Korrekturen eben möglich sind, so wie Du schreibst.  Da diese Schützen aber nicht in m und cm rechnen, würde ich sie dennoch eher als Instinktivschütze bezeichnen, zumal sie ihr System nicht erklären können; sie verwenden es sozusagen instinktiv. Klingt komisch, aber ich kanns grad micht besser erklären.

Die Erklärung trifft es ganz gut, meine ich.
Ich würde mal tippen, es ist die große Mehrheit - vor allem unter den instinktiven Schützen, die auch regelmäßig auf Turnieren unterwegs sind!


Jetzt habe ich ganz schön viel geschrieben hier, obwohl ich den Thread selbst erst einmal eher genervt beobachtet habe:
wieder einmal die helle - und die dunkle Seite der Macht?! Und wie kommt man dazu, auf die "andere Seite" zu wechseln?

Ich möchte hier einmal für ein wenig mehr Toleranz zwischen den diversen "Lagern" plädieren!
Ich kenne durch die vielen Turniere zahlreiche Schützen jeglicher Couleur, und es gibt sehr viele wirklich liebe Leute, ob sie jetzt Primbogen schießen oder Compound, ob sie regelmäßig auf dem Treppchen stehen oder irgendwo unter "ferner liefen..." landen -  ich freue mich jedesmal, sie wiederzusehen und mit ihnen den Tag über zusammen in einer Gruppe zu schießen.

Denn, eigentlich wollen wir doch alle nur eines - nämlich Bogenschießen und Spaß haben!  :bow:


Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 27, 2022, 07:17:48 Vormittag
Ich weiss zwar nicht wie der Eindruck entstehen konnte,
aber es ging mir bei der Eröffnung des Beitrags nicht um irgendwelche Schubladen,
sondern um das Erlernen des Bogenschiessens.
Jeder Mensch lernt anders, sucht sich das was am Besten zu ihm passt, und entwickelt sich weiter,
oder scheitert an dem Ausgewählten. Und und und.
Das war was mich neugierig gemacht hat, und ich bis zuletzt nicht offenbart habe.
War ich erfolgreich damit?
Wohl eher mäßig, denn ein Forum ist keine wissenschaftliche Studie und wie man oft feststellen kann,
läuft hier meist ab Seite 2 eh immer alles sonst wohin.
Danke fürs Schreiben und mir ist völlig gleichgültig wer was und wie schiesst.

🌹


Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Polaris am Februar 27, 2022, 09:02:27 Vormittag
@ Rose...

so schaut es wohl aus.. spätestens ab Seite 2 haben viele Beiträge nichts mehr mit dem Ursprung des Themas zu tun.. meist geht es um eigene Befindlichkeiten, bis hin zum Missionieren und "klein reden" anderer Meinungen.. Mir ist es auch egal wie Jemand zielt, schießt und trifft - oder auch nicht.. letztlich muss Jeder seinen Weg - für sich finden.. und wenn man dann, unabhängig vom Treffen, mit sich zufrieden ist.. reicht es doch..

Wie heißt es bei uns im Norden so schön "Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall... "  ;)
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Burkhard am Februar 27, 2022, 12:09:18 Nachmittag
@ Rose und Polaris. so sieht das wirklich aus
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: kungsörn am Februar 27, 2022, 01:10:48 Nachmittag
Naja, was habt ihr den erwartet?
Jeder hier schießt Bogen und hat seine Eigenarten, die Er/Sie gegenüber sich und anderen erklärt, rechtfertigt oder sonst wie äußert.
Das liegt in unserer Natur und wem das alles egal ist, der schreibt nichts dazu und ist daher für uns hier nicht sichtbar.

Man müsste neutrale Wissenschaft betreiben und erstmal genug Leute finden, die gewechselt haben.
Das müssen dann auch noch genug sein, um statistische Anteile an den Gründen (mir fallen spontan bestimmt 10 mögliche ein) zu erkennen.
Die Gründe könnte man dann schön kategorisieren und auswerten. :bored: :beer:
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Absinth am Februar 27, 2022, 02:25:40 Nachmittag
Danke  O:-)  .

Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am Februar 27, 2022, 03:03:41 Nachmittag
Ich weiss zwar nicht wie der Eindruck entstehen konnte,
aber es ging mir bei der Eröffnung des Beitrags nicht um irgendwelche Schubladen,
sondern um das Erlernen des Bogenschiessens.

Weil sich das nicht trennen lässt. Es sind Schubladen, beidseitig so definiert. Du solltest mal - egal von welchem Lager - die Kommentare hören, wenn ich an einem Tag mit dem Holzbogen komme und am anderen Tag mit dem Freestyle Compound. Vergleiche zur Geschlechterzugehörigkeit bzw -unbestimmtheit bleiben nicht aus, egal wie gut man schießt.

Und da ist auch as dran, an den Schubladen. Ich kenne nicht einen aus der WA FITA Schule, der später instinktiv geschossen hat. Wenn 3D, dann eben Blank oder Compound. Daraus gewinne ich auch meine Meinung, dass dies nicht geht.
Also spielt die Schublade, in die man reingeboren bzw eben "reinausgebildet" wird, sehr wohl eine Rolle.

Viele 3D Schützen haben mit 3D angefangen und bis dato nie was anderes gemacht. Sie lernten Bogenschiessen beim Bogenschiessen, ohne Trainier und haben sich nie um Reglements und andere Bogenklassen gekümmert. Dennoch stünde denen problemlos der Weg offen hin zum Scheibensport mit System (Oder Visier & Scope)

Zur "Seite 2": Da erübrigt sich jeglicher Kommentar, es gibt dazu sogar Abhandlungen, dass in Fachcommunity Foren ab x Beiträge man entweder den Thread sperrt oder das Abdriften erlaubt. Man wird nur ganz wenige Themen finden, die über mehr als 15 oder 20 Posts "sauber" bleiben. Dann kommt der Drift oder wenn nicht, zumindest die Befindlichkeiten. Ist halt so.


Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Rose🌹 am Februar 27, 2022, 03:34:17 Nachmittag
Nochmal danke an Alle,
ich werde weiter an dem Thema arbeiten, um ein besserer intuitiver Lehrer zu werden.
Hier hab ich entweder den falschen Fuss erwischt, oder die falschen Fragen gestellt,
oder nur schlicht kein Interesse wecken können.

Macht nix. Hab beschlossen, dass ich ab heute wieder gesund bin,
und widme mich jetzt wieder mehr meinen ausgesetzten Interessen. 😉

🌹
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Waldgeist am Februar 27, 2022, 03:43:01 Nachmittag
" ... ich werde weiter an dem Thema arbeiten, um ein besserer intuitiver Lehrer zu werden. "
Wenn das bei dem Thread als Ergebnis heraus gekommen ist, dann dreimal "Bravo!" Der Mangel an qualifizierten (!) Lehrerern und Lehrerinnen für das int. Bogenschießen ist aus meiner Sicht ein Problem, dem abzuhelfen eine wichtige Aufgabe ist. Klingt vielleicht etwas zynisch - ist aber keineswegs so aufzufassen!
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Jack Ryan am März 01, 2022, 08:57:51 Vormittag
@Rose:
Ich greife mal deinen Satz aus einem parallelen Thread auf:

"...Und nun, viele hundert Jahre später, ohne ein im Ansatz ähnlich umfangreiches Training,
wird hier im Forum das Intuitive oft als das mangelhafte Bogenschiessen dargestellt. ..."

Ist das vielleicht auch der Grund für einen Kurswechsel?
Weil man (in seiner Vorstellung) das Makel mit sich führt, ein mangelhafter Bogenschütze zu sein?
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: kungsörn am März 01, 2022, 10:39:08 Vormittag

Ist das vielleicht auch der Grund für einen Kurswechsel?
Weil man (in seiner Vorstellung) das Makel mit sich führt, ein mangelhafter Bogenschütze zu sein?

Ich glaube das so nicht. Jedenfalls nicht als häufigen Grund für einen Kurswechsel.

Die Stielarten der Technik und auch die Geräte selbst passen sich ja den Gegebenheiten und Möglichkeiten an. Der Lauf der Dinge, wenn man so will…
Schusstechniken (und das passende Training) waren also immer entsprechend den Anforderungen (auch an sich selbst) ausgelegt.
Mit 35# bei 6 gpp und Abgreifen hätten die Bogenschützen vor 300 und mehr Jahren weder den Rehbraten aus dem Wald, noch den Sieg vom Feld getragen.
Und bei 70# und 600 grn Holzpfeilen, im Gestrüpp hockend oder inmitten von Kampfgeschrei würde sich der eine oder Andere von uns bestimmt recht schwer tun beim GAP, PoA oder Abgreifen.
Auf dem Parcours zählen heute für viele erstmal die Platzierungen, zumindest weniger als eine bestmögliche historische oder irgendeine andere Authentizität.
Wer sich letzteres auf seine Fahne schreibt, würde im ersten Reflex ggf. das „System-Zielen“ als „mangelhaft“ betrachten.

Ich denke aber, es gibt kein „mangelhaft“, in Bezug auf die Richtung der inneren Einstellung zum Bogenschießen.

Eine hybride Version des Zielens passt aber dummerweise zu keinem so richtig. Weder zum leistungsorientierten Wettkampfsport noch zur historischen Authentizität.
Vielleicht stehen manche einfach irgendwann vor der Frage: Was treibt mich an?
Und dann entstehen mitunter die zwei Lager, obwohl intuitives Bogenschießen ja auch mit 30# und moderner Technik großen Spaß macht.
Drehen wir uns schon wieder im Kreis? :bang:

Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Erbswurst am März 01, 2022, 10:49:14 Vormittag
Drehen wir uns schon wieder im Kreis? :bang:

Das fürchte ich fast, ja.
Weil es letztlich immer wieder auf Vergleiche (kann man machen) und die Bewertungen (bringt außer schlechte Stimmung nichts) unterschiedlicher Methoden oder Stile oder Bogenklassen hinausläuft.

Es ist wie mit Klamotten oder Schuhen: die müssen der Person passen und für den gedachten Zweck geeignet sein und sonst nichts.
Wenn ich Gummistiefel zum Angeln trage, bringen Aussagen von Strandspaziergängern, leichte Turnschuhe wären aber viel bequemer, überhaupt nichts.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Jack Ryan am März 01, 2022, 11:31:10 Vormittag
Drehen wir uns schon wieder im Kreis? :bang:

...

Es ist wie mit Klamotten oder Schuhen: die müssen der Person passen und für den gedachten Zweck geeignet sein und sonst nichts.
...

So sollte es sein. Aber der ein oder andere lässt sich dann von der Gruppendynamik beeinflussen. Ich habe schon erlebt, wie 40% eines Vereins von OR auf Compound umgestiegen sind (praktisch von jetzt auf gleich),  ...
Aber wir drehen uns im Kreis. Für manche Dinge gibt es einfach keine rationale Erklärung. Ist dann einfach so.
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Landbub am März 01, 2022, 01:33:24 Nachmittag
Dafür gabs echt keinen Grund?
Mannschaftsauflösung
Ligaabstieg
Trainer ging weg oder neuer für CO kam?

Gruppendynamik klar, aber bei einem Invest vom 1500 Eur+ sollte da mehr dahinter gewesen sein, wie z.B. die Aussicht auf eine Mannschaft
Titel: Re: Kurswechsel
Beitrag von: Jack Ryan am März 01, 2022, 08:00:57 Nachmittag
Dafür gabs echt keinen Grund?
Mannschaftsauflösung
Ligaabstieg
Trainer ging weg oder neuer für CO kam?

Gruppendynamik klar, aber bei einem Invest vom 1500 Eur+ sollte da mehr dahinter gewesen sein, wie z.B. die Aussicht auf eine Mannschaft

Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Ich habe kurze Zeit später den Verein verlassen. Mannschaftauflösung, Ligaabstieg und Trainer kann ich aber ausschließen. Ich vermute, weil es einfach was "neues" war (Ende der 90er Anfang der 2000er war es noch etwas Besonderes). Geld spielte bei dem ein oder anderen garantiert keine Rolex.